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Film - Die Lehrerin

Thema: Film - Die Lehrerin

Hallo, ich habe den Film gestern im ZDF gesehen und frage mich, wie Schülerinnen/Schüler mit andauernden Misserfolgserlebnissen so gestärkt werden können, dass sie sich von MItschülern oder Lehrern nicht provozieren lassen (zB. durch abwertende Bemerkungen oder Gesten) und infolgedessen wie im Film ausrasten? Mobber suchen sich doch immer Opfer, die ohnehin schon auf dem Boden liegen. Da Pädagogen oft das nötige psychologische Gespür fehlt und Aggressoren nicht so einfach aus dem Unterricht verbannen können, muss bei den Opfern angesetzt werden, oder? Die Frage ist nur: wie konkret?

Mitglied inaktiv - 24.01.2012, 12:47



Antwort auf diesen Beitrag

Ich weiß nur aus eigener bzw. Errfahrung meines Sohnes, der massiv gemobbt wurde, daß die Schule von Mobbing nichts wissen wollte."So etwas gibt es an unserer Schule nicht. Ihr Sohn muß sich halt ändern" Als er dann irgendwann ausgerastet ist und den Mobber richtig verprügelt hat wurde er als auffällig eingestuft. Das ist unsere Erfahrung. Die Schule war noch nicht einmal bereit sich mit einem erfahrenen Psychologen in Verbindung zu setzen um die Strukturen in der Klasse aufzulösen. Schlimm was manche Kinder tag für tag erleiden müssen und die Lehrer machen die Augen zu. Bis irgendetwas passiert.

von -Jule- am 24.01.2012, 13:02



Antwort auf Beitrag von -Jule-

Hallo, meiner Ansicht nach muss in der Ausbildung der Lehrer was passieren. (Der Film "Die Lehrerin" ist übrigens eine Wiederholung, er lief letztes Jahr schon auf Arte). Statt nach Konzepten zu schielen, wie man jetzt ultrapädagogisch korrekt auf Mobbing reagiert, ohne die Schüler zu sehr zu verstören, muss man Lehrern Mut machen zu handeln. Zuerst einmal müssen sie hinschauen und dann aber auch konsequent mit Tätern und Opfern arbeiten. Wobei Täter aus verständnissuchenden Rollenspielen a la "Ich versetzte mich mal in die Rolle des Opfers" oft mitnehmen, wie sie ihr Tun noch konsequenter verschleiern können. Das wurde bereits in Untersuchungen festgestellt. Wirksamer ist oft, wenn der Lehrer den Tätern Grenzen setzt: Ich hab gesehen was Du machst und wenn ich das noch mal mitbekomme, hast Du einen Termin beim Rektor. Ich habe immer den Unterschied zwischen der Realschule meines Sohnes und dem Gym meiner Tochter vor Augen: Das Gym setzt auf Gespräche zwischen Beratungslehrerin und Opfer (Ergebnis gleich Null), die Realschule ist sehr schnell mit Terminen beim Rektor. Jetzt wird an der Realschule nicht weniger gemobbt, aber die Schüler haben eher das Gefühl, dass die Lehrer sie unterstützen. Das macht schon ne Menge aus. LG

von MamaMalZwei am 25.01.2012, 10:02