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Wie seht ihr das?

Thema: Wie seht ihr das?

Hallo zusammen, ich bin Elternvertreterin in der Klasse meiner Tochter, 9. Kl., Gymnasium. Die Klasse hat seit Anfang des Schuljahres eine neue Klassenlehrerin. Gestern rief mich ein Elternteil an und beschwerte sich über die Klassenlehrerin. Sie würde sich despektierlich gegenüber der Klasse verhalten. Es fallen Worte wie Fresse halten, oder Fratzengeklapper. Es wird mit Kreide nach Schülern geworfen und noch andere Dinge. Außerdem macht sie immer wieder deutlich, dass einige Schüler nichts auf dem Gymnasium zu suchen hätten, wenn man kein Mathe kann. Sie demotiviert im Vorfeld. Ich weiß von meiner Tochter auch von diesem Verhalten und war überrascht, da sie auf dem Elternabend einen zwar forschen, aber dennoch sympathisch Eindruck machte. Ich würde jetzt eine Mail an die Elternschaft schreiben und mal ein Stimmungsbild abfordern. Manche Eltern wissen gar nicht, was in der Klasse vor sich geht, erwarte da also nicht viel Resonanz. Trotzdem könnte ich aber gegebenenfalls über die Lehrerin einen Elternabend planen. Das Elternteil wollte aber lieber einen Stammtisch einberufen um über die betreffende Lehrerin zu sprechen. Dies finde ich aber nicht in Ordnung, ich bin für Transparenz! Wie seht ihr das? Offene Kommunikation mit der Lehrerin, oder vorab Elterntreff?

von elonamc am 09.11.2023, 16:46



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9.Klasse = die Teenager sollen das selbständig klären. Hier die Klassenvertreter unterstützend durch die anderen Schüler die die Ausfälligkeiten genauso sehen und einordnen. Bei uns gibt es auch Vertrauenslehrer: innen die man um Hilfe bitten kann. Ich würde mich als Mutter nicht daran beteiligen. Hab ich ein Problem oder mein Kind was individuell ist, gehe ich auch individuell zum betreffenden Lehrenden. Betrifft es die Klasse dann sollten die Schülerverteter: innen hier ran.

von Caot am 09.11.2023, 17:08



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Hallo Caot, das wäre auch eine Möglichkeit, an die ich gar nicht gedacht habe. Das setzt voraus, dass sich die betreffenden Klassensprecher auch trauen, so etwas anzusprechen. Meine Tochter hat da Zweifel. Aber es ist eine gute Idee. Danke dir!

von elonamc am 09.11.2023, 17:27



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Schülersprecher:in ist doch begehrt. Zumindest brüsten sich die Mamas damit, wenn das eigene Kind diesen hat. Dann sollen sie mal ran und beweisen warum sie den Job wollten. Nich trauen? Dann sind die Schülersprecher da fehl am Platz! Gegebenenfalls nehmen sie sich halt den Beratungslehrer dazu. Der ist ja genau dafür da. Du kannst Dich hier heraus nehmen!

von Caot am 10.11.2023, 16:49



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Naja, Klassensprecher ist in den unteren Klassen ein Beliebtheitswettbewerb und später, wer sich breit schlagen lässt, die Arbeit zu machen. Unser Sohn ist einer der Klassensprecher in der 9. und eine ziemliche Fehlbesetzung. Der ist froh, wenn er selbst klar kommt. Ich hätte ihm definitiv nicht dazu geraten, das zu machen. Aber ich dachte, der Rest der Klasse hielte das sowieso auch für keine gute Idee... Lehrer, die so auftreten, wie beschrieben, schüchtern Schüler außerdem ein und sitzen am längeren Hebel. Das finde ich schon schwierig für 13,14-jährige.

von kea2 am 13.11.2023, 09:17



Antwort auf Beitrag von elonamc

Hallo, als Schulsekretärin kann ich Dir aus der Praxis folgendes empfehlen: der erste Schritt sollte immer sein, dass die Schüler versuchen, das alleine zu klären. Ggf. mit Hilfe eines Schulsozialarbeiters falls sie sich das nicht alleine zutrauen. Sprich, der Klassensprecher ist gefragt. Hilfreich ist es hier auch immer, wenn man die konkreten Vorfälle dokumentiert. Oft heißt es von den Schülern auch nur "die hat dies und jenes gesagt". Manchmal wurde es falsch verstanden oder ist aus dem Kontext gerissen. Falls das nicht zur erhofften Besserung führt, ist der zweite Schritt immer das Gespräch mit der Klassenlehrerin . Da wärst dann Du mit Deinem Stellvertreter gefragt. Erfahrungsgemäß ist spätestens hier schon viel zu klären und lösen. Als letzten Schritt zieht man die Schulleitung mit dazu. Hier ist es dann hilfreich, wenn genau dokumentiert ist, was schon von Schülerschaft und Elternseite unternommen wurde. Erfahrugnsgemäß ist es bei den meisten Themen so, dass sie eine zeitlang fürchterlich hoch kochen und dann sang-und klanlos im Sande verlaufen. In keinem Fall würde ich einen Stammtisch der Eltern ins Leben rufen. VIele Grüße Schwabenmädel

von Schwabenmädel am 10.11.2023, 10:24



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Das würde ich auch vorschlagen. Stammtisch auf keinen Fall, das schaukelt sich dort nur hoch. Auch keinen Elternabend auf dem die Lehrerin ohne Vorwarnung mit den Vorwürfen konfrontiert wird. Die Schüler sollen eine Woche lang Protokoll führen und damit zum Beratungslehrer gehen und Sozialarbeiter. Wenn sie sich das dann nicht trauen, kannst du ja im Hintergrund mit dabei sein, oder du suchst eben dann das Gespräch mit der Lehrerin, mit deiner Stellvertreterin. Viele Grüße Mugi

von Mugi0303 am 10.11.2023, 13:53



Antwort auf Beitrag von elonamc

Lieben Dank für eure Antworten. Ich habe eine Stimmungsumfrage per Mail gestartet. Tatsächlich war die Resonanz bisher sehr überschaubar . Von Seiten der Jungen wurde die Lehrerin eher positiv und von Seiten der Mädchen eher negativ bewertet. Aber keiner hat sich über die Art und Weise beschwert. Die Sache wird nun, wenn überhaupt, über die Klassensprecher laufen. Danke nochmal und ein schönes Wochenende.

von elonamc am 11.11.2023, 11:04



Antwort auf Beitrag von elonamc

Ich würde never ever eine Mail in die Runde schreiben, wo über die Lehrerin gesprochen, Dinge nach Hörensagen über sie verbreitet werden und über sie diskutiert wird. Für mich ist das auch keine Transparenz, denn es geschieht ja hintenherum. Außer du setzt die betreffende Lehrerin in CC. Wenn du dich einschalten willst, dann fände ich es wichtig, wenn du zu allererst die Lehrerin selbst darauf ansprichst. Ja, das ist unbequem, ich weiß. Aber es ist offen, transparent und anständig. Denn so hat sie die Chance, Stellung dazu zu nehmen. Und sie ist gewarnt und hat die Möglichkeit, ihr Verhalten zu korrigieren. Weißt du, Lehrer kriegen manchmal zu wenig Feedback von anderen Erwachsenen. Und sie erfahren dadurch zu wenig Korrektur von außen, so wie andere Arbeitnehmer, die im Team arbeiten und einen Chef haben. Lehrer stehen immer allein vor lauter Minderjährigen, die ihnen unterlegen sind und nicht auf Augenhöhe begegnen können. Da schleichen sich gern mal ungute Angewohnheiten beim Lehrer ein. Denn es gibt keine Kontrolle, der Schulleiter ist zwar der offizielle Chef, aber er sitzt nie im Unterricht und schaut mal zu. Das ist nicht üblich, obwohl eine Qualitätskontrolle sehr wichtig wäre. Auch andere Kollegen mischen sich nicht ein und kriegen solche Dinge nicht mit, weil der Lehrer immer allein ist. Das ist nicht so gut. Manche Menschen können ihr Verhalten sofort korrigieren, wenn sie merken, sie ecken bei anderen Erwachsenen an. Die andere Möglichkeit, dass die Schülersprecher das selbst regeln, finde ich gut, aber eher wenig realistisch. Ich habe weder in meiner Schulzeit noch bei meinen Kindern je erlebt, dass Schülersprecher sich für irgendetwas engagiert hätten. Es ist eine reine Beliebtheitswahl. Kids und Teens sind vom Standing und ihrer Reife her meist nicht in der Lage, einen Erwachsenen offen und nachdrücklich zu kritisieren, sich zu exponieren und für den Lehrer angreifbar zu machen usw. Deshalb würde ich als Elternvertreterin die Lehrerin ansprechen und freundlich sagen, du hättest von mehreren Schülern Folgendes gehört und wolltest dazu mal mit ihr reden. Und zwar, weil es den Schülern, aber auch den Eltern aufstößt. In diesem Alter brauchen die Kids schon noch manchmal Unterstützung durch Erwachsene. LG

von Hexhex am 11.11.2023, 15:12