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Da komme ich auch dem Urlaub heim, und das erste was mir mein Sohn eröffnet...

Thema: Da komme ich auch dem Urlaub heim, und das erste was mir mein Sohn eröffnet...

Oh mei… Da komme ich schon früher aus dem Urlaub heim (weil das Motorrad meines Mannes den Geist aufgab… Harley halt...)… und dann eröffnet mir mein Sohn, dass es tatsächlich passiert ist: Sie (US Marines) ziehen ihn 2 Wochen früher ein im 2.8. geht's wohl los, das sind nur noch 10 Tage! Eigentlich wäre es Mitte August gewesen und ich hatte noch ein paar Pläne, was wir zusammen machen können bevor ich ihn….. ich weiß gar nicht wie lange, aber sehr lange…. nicht mehr sehe...Und jetzt sagt er mir, dass er in 10 Tagen weg ist Und das haut echt ganz schön rein... Und er macht auch total zu, will es (im Moment) niemandem sagen, ich denke, er muss es auch erst Mal verarbeiten, er hat es heute morgen auch erst erfahren. Mir wird jedes Mal schlecht wenn ich dran denke. Immerhin muss ich auch in Betracht ziehen ihn nie wieder zu sehen, auch wenn man daran gar nicht denken will. Ich glaub, ich kann ein paar Kopfstreichler gebrauchen grad ich weiß ja, ich bin nicht die einzige Mutter die da durch muss, das machen hier jede Woche zig Mütter Und Väter) mit, aber hier trifft es halt eben mich und keine andere Mama...Und wenn einem so plötzlich die letzten Wochen "genommen" werden Danke für's lesen, gute Gedanken werden gerne angenommen LG D

von desireekk am 23.07.2020, 02:39



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Oh je! Das ist natürlich erst mal ein Schock, wenn man dachte, man hat mehr Zeit. Hast du denn in diesen 10 Tagen Zeit, was mit ihm zu unternehmen? Vielleicht könnt ihr doch noch was Schönes zusammen machen. Ansonsten ist es wahrscheinlich schwer, egal wann er weg geht. Aber es scheint sein Wunsch zu sein, das zu machen. Nicht zu viel daran denken, was passieren könnte. Ich drück dich ganz feste!

von kanja am 23.07.2020, 08:39



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Dass das ein Schock ist, kann ich mir vorstellen. Lange darüber nachgedacht und dann, ganz plötzlich, kommt der Tag..... Dein Sohn hat es sich gewünscht. Machen die Amerikaner nicht auch erst eine Grundausbildung? Die werden ihn doch sicher erst einmal in den USA halten, wo doch Trump sich aus den Krisengebieten der Welt zurückziehen möchte. Es ist ein Abschied, aber bestimmt nur auf kurze Zeit! Ich drücke Dich!

von KKM am 23.07.2020, 08:56



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Er wird wiederkommen, daran muss man einfach fest glauben ! Diese seltsamen Terminverschiebungen würden mich ja auch irre machen, sowas gibt s hier nicht die müssen doch auch viel organisieren, brauchen Stuben, Ausbilder, Kapazitäten, das schüttelt man doch nicht ständig neu ? Hoffe mal der normale Dienstbetrieb ist da geregelter... dagmar

von Ellert am 23.07.2020, 09:34



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Hej Desirée! Erstmal eine Reihe --- DA wäre ich auch geschockt. Wie klein sind da doch die Sorgen derer, deren Kinder auf Klassenfahrt oder in die eigenen Ferien entschwinden, denn hier geht es wirklich ans Eingemachte! Ich hoffe, Ihr könnt noch etwas Schönes zusammen erleben und die Zeit gut ausnutzen. Ich drücke die Daumen, daß alles gut geht und er nicht gleich wirklich rausmuß - Ellert fragte ja auch schon, ob die nicht erst die Grundausbildung etc. machen müssen - sowas geht doch nicht so hoppla-hopp. Alles GUte aus DK - Ursel, DK

von DK-Ursel am 23.07.2020, 11:31



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Danke erst Mal, hab heute nicht gut geschlafen…. DAS passiert mir echt sehr selten :-/ Es läuft so ab: 2 Wochen Quarantäne 13 Wochen Grundausbildung an einem zentralen Ort Danach Versetzung irgendwo hin und Ausbildung in dem was er dann machen soll/will (Ausbildungsdauer ist abhängig von der Aufgabe) Bis zu Covid19 durften die Familien bei der abschließenden Vereidigung nach der Grundausbildung ("Graduation") dabei sein (da gab es 3 Tage Familienprogramm), danach durften die "Frischlinge" nochmal für 8-10 Tage nach Hause, bevor sie eben z. B. 3.000 km weit weg oder sonstwo stationiert werden. Beides gibt es jetzt nicht mehr. Rekruten rücken hier wöchentlich ein, das ist eine riesen Maschinerie mit kurzfristigen Änderungen. Das ist ein großer Teil des hier so viel gesagten "Thank you for your service", denn das schließt auch die Familien mit ein, die da immer mit dranhängen. Ich glaube, ihn (meinen Bub) hat das gestern auch ganz schön getroffen… er konnte und wollte es auch noch niemandem sagen, muss wohl selbst erst Mal damit klarkommen. Beim Abendessen kam kein Wort von ihm, dafür war er unter 4 Augen danach doch recht zugänglich für ein paar Sätze und Fragen von mir und er geht heute immerhin mit mir (zum letzten Mal!) noch Kleidung kaufen. Ich hadere nicht mit seiner Entscheidung, aber die 2 Wochen weniger Abschiedszeit werden mit schon fehlen… LG und danke an alle! D

von desireekk am 23.07.2020, 12:47



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Familie ist aber leider nie neutral und auch immer im Hinterkopf - was wenn er / sie nicht wiederkommen ? Bei Euch läuft es halt doch ganz anders als bei uns was bei uns locker ist und man den Neuen eher noch den Zucker in den ... pustet ist in USA sicher bitterer Ernst. Auch alleine die Stationierungsorte ewig weit weg, Deutschland ist winzig und daher die Soldaten doch imemr nach an daheim gegen Euch - und die Jammern schon wenn es statt 30 km nun 150 km geworden sind... Aber ich denke es ist Deines Sohnes Wunsch und Traum, also unterstützt die Familie gegen Bedenken und Ängste. Was wäre denn bei Euch wenn er merkt das gefällt ihm nicht ? Kommt er da auch so kurzfristig wieder raus ? Wie lange möchte er denn dabeibleiben nach jetziger Planung ? LG dagmar

von Ellert am 23.07.2020, 13:47



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"Nicht gefallen" gibt es nicht. So denkt man hier nicht. Es gibt nur sehr wenige Gründe warum man nicht durch's Bootcamp comp, die meisten sind medizinische Gründe. Dann scheidet er eben wieder aus. Nur wenn er sich unerlaubt entfernt (was quasi unmöglich ist wenn man sich Parris Island, SC, mal auf dem Satellitenbild anschaut) wäre er vorbestraft. Er hat auch keinen Plan B. Minimum sind 4 Jahre aktiv plus weitere 4 Jahre Reserve (= mind 1 Wochenende pro Monat und weiters mind. 2 volle Wochen am Stück pro Jahr), oder eben 8 Jahre aktiv. Man verlängert danach immer um 4 weitere Jahre. Und ja, ich unterstütze ihn, es ist sein Wunsch, sein Ziel. Es muss ja nicht meines sein, aber meines war auch nie das meiner Mutter :-) Sein Vater ist ja recht strikt dagegen…. war aber selbst Z12 und Reserve danach (mit Leib und Seele…) bei der Luftwaffe... LG D

von desireekk am 23.07.2020, 14:40



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huhu was glaubst Du wieviele hier bei uns wieder gehen weil es ihnen nicht gefällt ? Die mit Befehl und Gehorsam dann doch nicht so umgehen können wie sie dachten ? USA ist da ne ganz andere Hausnummer.... Ich würde meine darin auch unterstützen wenn es der Traum ist alles andere würdest Du lebenslang vorgehalten bekommen dagmar

von Ellert am 23.07.2020, 20:16



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Da wäre ich auch sehr aufgewühlt Das ist so eine weitreichende und einschneidende Entscheidung und jetzt ist dann doch so plötzlich Tag X da. Fühl dich einfach mal virtuell gedrückt.

von Sonnenkäferchen am 23.07.2020, 18:41



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Meinen Kleinen wollte die Bundeswehr ja nicht. Aber ich kann dir nachfühlen. Trini

von Trini am 23.07.2020, 21:45



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Hallo, da verstehe ich Dich gut. Mein Sohn ist zwar hier in D bei der Bundeswehr und da ist es nicht ganz so hart. Er kommt/ kam regelmäßig nach Hause, muss aber für viele Lehrgänge durch die ganze Republik und ist dann auch mal ein paar Wochen nicht da. Nun geht er nach Mali, da darf ich gar nicht dran denken. Aber er ist während der Bundeswehrzeit zu einem richtigen Mann geworden. Ich bin ganz doll stolz auf ihn und sehe ihn sehr gerne in der Uniform. Halt die Ohren steif. Es wird sicher alles gut gehen.

von Ichx4 am 24.07.2020, 11:40



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Als meiner damals ging durfte er die ersten Wochenenden nichtmal heim - fand ich als Freundin schrecklich - aber wie es in den USA ist wäre ich vermutlich nicht so locker dabei gewesen. Ich kenne einige die in Mali waren und keiner spricht dem Einsatz die Gefährlichkeit ab gehen ja auch einige Frauen runter - aber ist kein Kampfeinsatz wie die in der USA haben. Wir "Alten" sehen gefahren auch ganz anders als die jungen Männer, gerade als Mutter glaube ich ist es sehr schwer, man will das Kind unterstützen aber ... ganz viele Abers sind da sicher im Kopf. Ich glaube ich hätte als Mutter in den USA auch Angst wenn ein Kind zur Polizei geht gegenüber Deutschland passiert da ja auch viel dagmar

von Ellert am 26.07.2020, 08:50



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Oje! Ich kann dir aus Erfahrung sagen, es kommt emotional noch dicker. Ich bin damals vor lauter Kummer fast gestorben. (das ist aber auch übertrieben) Mein Sohn hat sich Gott sei Dank fast jeden Tag irgendwie gemeldet. Das hat mich überleben lassen. Wenn er auf Übung war ging das nicht. Da vergingen schon ein paar Tage ohne Informationen. Du musst die ersten Wochen und Monate überstehen, dann gewöhnt sich der Kopf an den Ist-Zustand. Melde dich wenn es ganz dicke kommt. Vielleicht können wir dir irgendwie über die Anfangszeit rüberhelfen. Alles, alles Gute deinem Jungen!

von kleineTasse am 28.07.2020, 18:05



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Danke Dir! Aber: ... ich weiß jetzt schon, dass er sich nicht/so gut wie nicht melden wird. Dazu ist er nicht der Typ. Es wird einen gescripteten Anruf von ca. 1-3 Minuten geben nach ca. 1-3 Tagen (das kann auch nachts um 2 sein!), in dem ich Details wie Einheit, etc. erfahre... Das war es dann. Danach darf er nur noch schreiben. Handy hat er dann 13 Wochen keines, kein Internetzugang, usw. Dann bekommt er sein Handy zurück wenn er aus der Grundausbildung (Bootcamp) in seine Einheit versetzt wird. ... aber auch dann... ich kenn ja meinen Buben... Aber: "no news is good news". Solange er sich nicht meldet weiß ich, dass er sich immer noch "happily" quälen und schleifen lässt, er will das ja so LG D

von desireekk am 28.07.2020, 20:42



Antwort auf Beitrag von desireekk

heftig, und unsere Soldaten regen sich auf wenn sie zu mehreren in eine Stube müssen weil das menschenunwürdig wäre ....die dürfen jeden Freitag heimfahren und Überstunden dürfen sie auch abbummeln ( ausser im Eisatz natürlich oder auf TrÜbPl). Wir sind die Samthandschuharmee

von Ellert am 30.07.2020, 20:46