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Leistungssport und Schule

Thema: Leistungssport und Schule

Hallo, mein ältester Sohn ist 13 und geht aufs Gymnasium. Nebenher macht er noch Leistungssport. Manchmal denke ich, dass das alles etwas viel wird. Aber bisher bekommt er es gut auf die Reihe. Würdet ihr euer Kind etwas bremsen, auch wenn es bisher recht glücklich scheint? Habe einfach manchmal das Gefühl das seine Kindheit oder Jugend etwas auf der Strecke bleibt. Aber wie greift man da am besten ein? Eure Meinung dazu würde mich wirklich sehr interessieren.

von kleineremil am 29.04.2011, 19:52



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Solange es ihm Spaß macht. Und mit 13 ist er ja nun nicht mehr so klein, sondern fast ein Jugendlicher. Und Jugendliche müssen wirklich nicht mehr in Watte gepackt werden und sollen sich ruhig auspowern. Meine machen das auch, ist gar kein Problem. Verwöhnte, verweichlichte Jugendliche, die betüdelt werden wie kleine Kinder, sind unerträglich.

Mitglied inaktiv - 30.04.2011, 07:39



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Also, ich würde ihn lassen. Wenn er Spaß daran hat und glücklich ist. Er ist 13 Jahre, denke er weiß was er tut. Hast, du mit ihm schon mal darüber geredet, was du dir für Gedanken machst. Vielleicht hilft das ja. Gruß Jutta

von Jutta T. am 30.04.2011, 08:58



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Bei allen Leistungssportlern bleibt die Jugend auf der Strecke (aus unserer NICHT Sportler Sicht). Dasgleiche doch bei Musikern. Schau dir mal die Biographieen an. Wenn er aber dabei glücklich ist? Meine Nachbarin bremst ihre Jungs aber ganz bewusst und hält sie aus jeglichem Leistungssport heraus, auch wenn sie bzgl. Fußball und Skifahren schon angesprochen wurden. Sie will das nicht. Sie wird es auch nicht mittragen. Sie sieht keine Zukunftschancen für Leistungssportler sondern eher das Risiko der Verletzungen und dass man etwas hinterherjagt wo nur ein geringer Prozentsatz so erfolgreich ist, dass es sich am Ende rentiert hat (gesundheitlich und finanziell und psychisch). Die anderen gehen daran durchaus kaputt. Da sie als Kind selber sehr sportlich aktiv war, spricht sie nicht aus theoretischer Erfahrung. Kommt also auch darauf an wie sehr der Leistungssport ausgelebt wird. Kommt darauf an wie man sonst noch lebt. Ob man sich nur noch auf Sport konzentriert und wie es dann mit 16/17/18 weitergehen soll. Aber die richtig Guten haben ihre Kindheit und Jugend und auch ihr sonstiges Leben für den Sport geopfert. Aber ich denke mal aus eigener Überzeugung und durchaus aus Freude am Sport? Aber er ist ja erst 13. Solange er also noch nicht auf ein Sportgymnasium wechselt und im Kader aufgenommen wurde, ist das wohl nur "sanfter" Leistungssport. Servus Laufente

von Laufente123 am 30.04.2011, 10:50



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Hallo, unterschätze nicht, wie sehr Sport - gerade Leistungssport - auch zum Halt werden kann. Meine Eltern haben mich beim Leistungssport eher behindert, was dazu führte, dass ich irgendwann ganz aussteigen musste, da das nicht mehr passte. Das haben sie aus besten Motiven getan, aber es tut mir bis heute leid. Ich persönlich finde den Gedanken der "Leistung" außerdem höchst positiv. Ständig wird davon gesprochen, dass Kinder keine Kindheit/Jugend mehr hätten. Die wollen doch was leisten! Die wollen sich doch beweisen und gerade im Sport, lernen sie ganz intensiv, mit Ungerechtigkeit und Enttäuschung, Pech und Glück umzuguhen - Dinge, vor denen Eltern sie meist "schützen" wollen- also die negativen. Das ist eine ganz gute Schule! Man muss als Eltern wachsam sein, aber so lange Kinder daran Spaß haben, würde ich nicht zweifeln und mir ist lieber, die haben in der Schule nicht die besten Noten, aber treiben intensiv Sport und lernen ein Instrument. Das würde ich auf Dauer zu Gunsten der Schulnoten sicherlich nicht streichen. Gruß Tina

von Tinai am 30.04.2011, 12:16



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Danke erstmal für Eure Meinungen. Im Moment hat er 6 Trainingseinheiten in der Woche. Dazu kommen natürlich noch die Wettkämpfe und Trainingslager. Ich finde das schon heftig. Wenn ich mit ihm über meine Bedenken spreche, meint er, das es eben so viel spaß macht und er eben im Moment für die Deutschen Meisterschaften trainiert, wo er unbedingt ins Finale möchte. Dies ist eben im Moment sein wichtigstes Ziel. Aber er sagt eben auch oft, dass das Training sehr anstrengend ist. Gut ich denke, wenn er mehr Zeit hätte würde er sicher auch nicht viel mehr für die Schule lernen, sondern wie seine Freunde die Zeit am Computer verbringen. Aber irgendwie habe ich eben Bedenken, dass er irgendwann auf der Strecke bleibt, vielleicht weil er die Leistungen nicht mehr bringt oder Verletzungen hat. Ob er das dann gut verkraftet?

von kleineremil am 30.04.2011, 14:03



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wenn es ihm Spaß macht, dann lass ihn. Klar, kann er auf der Strecke bleiben wenn er sich verletzt oder so. Man kann im Leben in jedem Bereich scheitern, in der Schule, im Beruf, in Beziehungen.... Und man kann daraus lernen, wie man mit Scheitern umgeht und gestärkt daraus hervorgeht. Alles hat seine Zeit und jetzt ist für ihn halt die Zeit des Sportes. Ich würde auch jederzeit Abstriche bei den Noten machen bei sowas - solange er insgesamt nicht gefährdet ist in seiner Schullaufbahn. Es reicht, wenn du ihm klar machst, dass er den Sport nicht machen MUSS, jederzeit sich zurücknehmen DARF, alles eben nur, solange und soweit ER das will und mit seinen momentanen Interessen vereinbaren kann.

von like am 30.04.2011, 14:48



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Ich hatte selbst als Jugendliche einen megavollen Kalender - selbst "gefüllt" und möchte huete noch keine meiner Jugendaktivitäten missen. Solange das Kind/der Jugendliche gern trainiert, ist alles bestens. Wenn es zuviel wird, merkt man das mit Sicherheit. Trini

von Trini am 30.04.2011, 14:40



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Ich habe zwar kein Kind in diesem Alter, habe aber beruflich viel mit ihnen zu tun. Sprech einfach mit deinem Sohn über deine Gedanken und frag ihn nach seiner Sicht. Wenn er glücklich mit dem Sport ist, ist es doch einfach wunderbar. Sei froh, dass dein Sohn seine Freizeit beim Sport verbringt. Ich finde es wichtig, dass Kinder und besonders Jugendliche etwas finden, dass sie erfüllt. Ganz egal was. Ob Sport, zeichnen, Musik..... Denn Jugendliche die sich nicht langweilen machen auch keinen Blödsinn und hängen nur rum. Damit meine ich jetzt nicht unbedingt, dasss man etwas ganz intensiv machen muss. Aber es ist doch schön, wenn sie wissen was sie wollen und nicht nur rumhängen und sich langweilen... Sei stolz auf ihn, sag ihm aber auch, dass du es verstehst, wenn es ihm zuviel wird und er es reduziert oder aufgibt. LG

von kugelbauch2011 am 01.05.2011, 11:02



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Mir kommt nicht der Gedanke zu sagen, dass wenn es dir Spaß macht, ich durchaus verstehen könnte, es als eine Last empfindend, du es auch sein lassen könntest. Was soll das denn? Unabhängig von der Sportart, spielt die sportliche Aktivität durchaus eine Rolle hinsichtlich des weiteren Lebenslaufes. Ein begabter Turner kann halt nicht am Klavier die Partygesellschaft unterhalten, ob er das denn auch als klassisch ausgebildeter zu leisten vermag. Ich habe selbst in einer hohen Liga gespielt. Das war aber nicht mein Leben. Dafür gab es andere, wichtigere Parameter- Das sollte auch für Dein Kind leitend sein. Beispielhaft: Wenn er nach Deinem Wunsch Mediziner werden soll, mit entsprechendem NC vorausgesetzt, dann sollte er keinen LSp betreiben. Stimmt im stat. Durchschnitt. Sollte er Mathematk studieren, dann braucht er keinen NC, er muss nur helle sein, wobei der LSp nicht im Wege steht. Übrigens sind sechs Einheiten pro Woche noch nicht die Spitze. Das hatte ich auch schon 'mal. Lasse sich Dein Kind einfach nur entwickeln. Gruß R

von Reinhardus am 02.05.2011, 23:17



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Hallo, das kommt auch auf den Leistungssport an, den er betreibt: Katy hat in ihrer Klasse (10.) ein Mädchen, das in der Krickett-Nationalmannschaft spielt. Die muss zum Training in die nächstgelegene Stadt (mit der Bahn 1 Stunde Fahrt) und das nicht nur einmal die Woche. Da sich das normale Gym überhaupt nicht darum schert (wie auch?) ist jetzt die Versetzung gefährdet. Es wäre für das Mädchen sehr schade, den Sport aufzugeben aber ich würde mir das schon überlegen. Entweder der Sport oder die Schule, Sportgym haben wir hier nicht, leider. LG

von MamaMalZwei am 03.05.2011, 10:05



Antwort auf Beitrag von Reinhardus

Der Junge ist 13. Erstens ist wohl kaum der Studienwunsch der Eltern entscheidend - außer, man hat eine Firma zu vererben. Und zweitens sammelt man die Punkte für die Abiturnote ab Klasse 10 (G8)oder 11 (G9). Vorher reicht Bestehen und (außer in den Sprachen) kann man sich gar nicht so große Löcher einfangen, dass die nicht zu schließen wären. Bis es soweit ist, vergehen also noch ein paar jahre. Bei den Sporfeundinnen meines Sohnes merke ich gerade, dass jetzt, in der 8. Klasse, der Elan am Sport (und damit auch der erfolg) deutlich abnimmt. Man kann also getrost abwarten, wie sich das mit dem Sport in den nächsten 2 bis 3 jahren entwickelt. Trini

von Trini am 03.05.2011, 11:30



Antwort auf Beitrag von MamaMalZwei

Also Studienwünsche haben wir keine. Wir möchten einfach das er später mal ein zufriedenes Leben führen kann. Dies hängt ja nun von vielen Faktoren ab. Er ist ja auch kein schlechter Schüler, ich würde sagen gutes Mittelfeld. Ich denke nur manchmal das seine Freizeit zu kurz kommt. Neben dem Unterricht im Gymnasium (7. Klasse) kommen eben noch 6 Trainingseinheiten a 2,5 Stunden + 1 Stunde An- und Abfahrt in den Olympiastützpunkt hinzu. Da bleibt halt kaum Zeit für andere Sachen, da am Wochenende oft noch Wettkämpfe anstehen. Würde mich freuen, wenn es hier noch andere Eltern gibt, deren Kinder Leistungssport betreiben, wie sie damit umgehen.

von kleineremil am 03.05.2011, 22:33



Antwort auf Beitrag von kleineremil

Ich war als Kind gnadenlos unsportlich, aber hatte andere Hobbys (mit etwa dem gleichen Zeitaufwand). Für mich WAR es Freizeit, zu singen, Theater zu spielen oder als Kampfrichter auf dem Sportplatz zu stehen. Mit Freizeit im Sinne von GAMMELZEIT konnte ich nichts anfangen. Trini PS: Kuno bleibt immer knapp unter der Aufnahme in den Kader. Auch und vor allem, weil die Möglichkeiten für tägliches Training fehlen. Welchen Sport mach Dein Sohn denn?

von Trini am 04.05.2011, 07:43