Thema:
5. Klasse Realschule (Bayern) freiwillig wiederholen?
Hallo Zusammen,
Ich bin für jeden Rat, Hinweis, Sichtweise dankbar.
Meine Tochter ist jetzt in der 5. Klasse Realschule und die Lehrer haben uns jetzt informiert, dass sie es befürworten würden, wenn unsere Tochter die 5 Klasse wiederholt um den Fach noch eine Chance zu geben.
Sie steht gerade in Englisch leider zwischen 5 und 6. Und was noch zu wissen ist sie hat LRS.
Klar, wenn Sie die Klasse nicht schafft muss sie wiederholen.
Leider liegt ihr Englisch nicht wirklich, der Lehrer kann sie (auch andere Schüler) nicht mitnehmen.
Sie bekommt jetzt bereits externe Nachhilfe in Englisch die sie mitnehmen kann, für die Leistungsnachweise hat es aber hier noch nicht gereicht.
Sie möchte es auch lernen und weiterkommen.
Unsere Tochter möchte gerne in der Klasse bleiben, sie hat hier im Vergleich zur Grundschule endlich Anschluss gefunden und ist angekommen.
In Mathe und Deutsch steht sie gerade zwischen 3 und 4, alle anderen Fächer 2-3.
Habt Ihr Erfahrungen mit freiwilligen wiederholen? Ist es besser geworden (auch die anderen Fächer)?
Es heißt ja auch immer das die 5 Klasse mit dem Übergang von der Grundschule mit unter den schlimmsten ist und die 6te leichter wird?
Danke für Eure Meinungen und schönen Muttertag.
von
Klene82
am 08.05.2022, 12:44
Bekommt Sie auf Grund der LRS einen Nachteilsausgleich im Fach Englisch?
von
tweety76
am 08.05.2022, 16:34
Ja, den Nachteilsausteil bekommt sie, auch in Englisch.
von
Klene82
am 08.05.2022, 16:45
Meine beiden Legasthenikerinnen haben damals während der Erprobungsstufen freiwillig wiederholt.
K1 von 6.1 nach 5.2
K3 von 6.2 nach 6.1
Bei beiden war es wegen Latein, was dann einfach zuviel neben Englisch war.
K1 war danach super in Latein, K3 nicht.
Aber das Wiederholen hat beiden sehr gut getan; K1 schreibt in einem halben Jahr den Bachelor; K3 macht gerade Abi.
Wenn Lehrer eine Wiederholung empfehlen , sind sie meiner Erfahrung nach der Überzeugung, dass das Kind intelligent genug für die Schulform ist. Ansonsten wird nämlich eher zum Schulformwechsel geraten.
von
3wildehühner
am 08.05.2022, 19:07
huh
auch unser Legasthenie/ADS-Kind hat eine Klasse wiederholt. Allerdings hatte sie die Probleme halt im Schreiben, egal in welcher Sprache
die 11 durfte sie damals zweimal machen da der Übergang Realschulabschluss Gymnasium nicht so war wie erhofft, dann auch Französisch die falsche Wahl war und Spanisch viel besser klappte. Vokabeln kann man üben udn sprechen, aber im Schreiben haperte es leider.
Auch unsere hat jetzt ein abgeschlossenes Studium hinter sich,
ich hätte mir gewünscht an der Schule auch mehr Förderung zu haben was aber bei 30 Kindern in der Klasse einfach nicht geht.
Die Jüngste war auf einer Privatschule da gabs diese Förderprogramme, für gute und weniger gute Schüler, kleine Klassen ( auch ADS Probleme aber keine Leghastenie o.ä.)
aber diese Wege gibt es leider nicht überall.
Sie mit einer 5-6 weiterzuziehen würde ich keinesfalls, wie klappte denn Englisch auf der Grundschule ? Liegt es denn nur am Schreiben , wäre ein Schüleraustausch oder Sprachschule in den Ferien ggf etwas was dem Kind Spass macht ?
von
Ellert
am 09.05.2022, 13:21
Ich würde ihr die Chance geben, falls sie das Jahr schafft, und die Nachhilfe auch in den Ferien weiterlaufen lassen. Wenn es nächstes Jahr immer noch schlecht läuft, könnt ihr schauen, ob sie zum Halbjahr eine Klasse zurück gehen soll.
von
Häsle
am 09.05.2022, 20:42
Ich würde das auch eher so machen,
wenn sie sich in der Klasse wohlfühlt und da bleiben will
Vllt gibt es Angebote (ggf sogar von der Schule), dass man in den Ferien Lücken schließen kann?
Oder Kurse oder ein Englisch Camp buchen?
Wenn sie in Deutsch und Mathe auf 3-4 steht, muss man aber auch da aufpassen, dass sie nicht weiter abrutscht
Erfahrungen mit freiwillig wiederholen haben wir nicht, aber ich hatte bei beiden Kindern das Gefühl dass der Übergang in die 5. klasse schon ein ziemlicher Schritt war, in der 6. klasse hatte sich alles etwas eingeschwungen
von
Kerstin123
am 10.05.2022, 07:17
Ich schätze, Euer Englisch-Unterricht in der Grundschule war schlecht, oder?
Das war hier nämlich auch so. An unserer Grundschule fand in Englisch nur strukturloser Spielkram statt, während an anderen Grundschulen schon richtig etwas gelernt wurde.
Bei uns hatten beide Kinder anfangs Probleme mit Englisch am Gymnasium, und unsere Tochter (9. Klasse) ist eigentlich eine absolute Überfliegerin, auch in Sprachen.
Das Problem war, dass in der 5. Klasse in Englisch eben doch Grundlagen vorausgesetzt wurden. Die Kinder, die die nicht hatten, mussten die irgendwie nachholen, während der Stoff weiter ging.
Bei unserem Sohn (7. Klasse) kam/kommt dann noch eine Englisch-Lehrerin dazu, die keinen so guten Unterricht macht(e), wie bei Euch anscheinend auch. Er war zwar nie bei 5-6, aber in der 5. bei einer wackligen 4.
Deiner Tochter fehlen bei einer 5-6 in Englisch im Prinzip jegliche Grundlagen.
Da würde ich mir zwei Fragen stellen.
Zum einen wird es zumindest mit dem neuen Stoff hoffentlich besser, wenn sie eine andere Lehrerin bekommt. (Ob das so sein wird, wisst Ihr ja wahrscheinlich.).
Die andere Frage ist, wieviel Zeit und Mühe ist Deine Tochter bereit, zu investieren, um aufzuholen?
Einmal die Woche Nachhilfe wird auf keinen Fall reichen.
Da wird sie bzw. Ihr Euch mit ihr sich jeden Tag ein paar Vokabeln und ein paar Grammatik-Übungen vornehmen müssen, zusätzlich zu dem, was sonst noch für die Schule gemacht werden muss.
Ich fürchte, die Gefahr wegen Englisch sitzen zu bleiben, wird sie sonst immer weiter verfolgen.
Mit Realschulen habe ich keine Erfahrung, aber hier am Gymnasium wird die 5. Klasse noch ein bisschen als Eingewöhnungsphase gewertet, während es in der 6. richtig losgeht.
von
kea2
am 10.05.2022, 09:07
Wir hatten hier ab der 3. Klasse Englisch und ich bin froh, dass die Lehrerin Gymnasiallehrerin war. Ich habe damals geschimpft, weil es doch schon eher Unterricht für Fünftklässler war aber letztlich hat dieser Unterricht einen so guten Grundstock gelegt, dass nie Probleme erfolgt sind. Gerade die Anfänge sind so wichtig. Ich denke, ihr solltet das Basiswissen wiederholen und mit 1x die Woche Nachhilfe ist es dann wohl nicht getan. Von daher könnte ich mir vorstellen, dass ein Wiederholen der Klasse vorteilhaft wäre. Hat sie noch eine 2. Fremdsprache auf ihrer Schule zu lernen? Hier war das ab der 6. Klasse so und das mit Latein und wenn eine Fremdsprache schon nicht gut läuft, ist meist die zweite auch nicht leichter. Da sie ja in Deutsch und Mathe auch zwischen 3/4 steht, finde ich es schwierig. Letztlich ist ihr nicht geholfen, wenn sie nur noch lernt und keine Erfolgserlebnisse hat denn sie muss den Stoff aufholen und andere können diesen erweitern. Unser Sohn war ab der 7. Klasse regelmäßig für 2 Wochen in einer Sprachschule in der Nähe von London und das immer mit einem Freund. Sie haben bei Gasteltern gewohnt und es hat ihm immer sehr gut gefallen. In der 6. Klasse geht es doch auch mit mündlichen Sprachprüfungen los - oder ist das nur auf den Gymnasien so?
von
Brummelmama
am 10.05.2022, 12:23
Bei uns war es eher so, dass die 5. Klasse leicht war.
Gefühlt wurde be beiden Kindern viel wiederholt und die Klasse erstmal auf einen Stand gebracht.
In der 6. zogen die Anforderungen an.
Eine weitere Überlegung:
Bei uns war es so, dass die Lehrer in der 5. und 6. gleich geblieben sind, d.h. die nächsten hatten andere Lehrer.
Wenn sie jetzt also Probleme mit der Lehrkraft hat - und sei es nur, weil sie sich nicht "abgeholt" fühlt - wäre es vielleicht nicht schlecht, wenn sie dann jemand anderen hat.
von
wolfsfrau
am 11.05.2022, 10:04
Ob dann die Klasse 6 einfacher wird, wage ich zu bezweifeln, aber in Klasse 5 werden Grundsteine gelegt. Eventuell bringt auch der Lehrerwechsel etwas.
Meine Kinder schaffen es Fünfer und Zweier im selben Fach zu schreiben. Hängt ganz viel am Lehrer, man glaubt es nicht. Dem zu entkommen kann Gold wert sein.
Ich würde wiederholen lassen.
von
Caot
am 11.05.2022, 18:41
Vielen Dank an Euch allen für Eure Antworten.
Englisch hatte Sie in der Grundschule fast gar nicht, hat bei 0 angefangen. Hieran war einfach Corona Schuld, im Homeschooling und dann auch wieder im Präsenzunterricht wurde mehr Fokus auf die Hauptfächer gelegt.
Wir haben jetzt auch Feedback von den Lehrern bekommen (Hauptfächer), das unsere Tochter schon mit Ehrgeiz dabei ist.
Der eine sagt aber freiwillig wiederholen, der nächste sagt weiter in die 6te wenn geht und wieder ein anderer hat jetzt die Montisorri Schule in Raum geworfen.
Montisorri bin ich nicht wirklich überzeugt. Spezielle Förderung gibt es hier auch nicht.
Wir haben uns aktuell dazu entschlossen zu sehen wir der letzte Test und das zusätzliche Ausfragen Aufgrund LRS ist.
Zusätzlich werden wir jetzt eine LRS Therapie auf eigene Kosten machen, wird allerdings in der Gruppe sein - einzelplatz sind wir schon Ewigkeit auf der Warteliste.
Zusätzlich hat sie einmal die Woche noch Ergo, Englisch Nachhilfe (hier wird ihr alles genau erklärt) und jeden Tag werden Vokabeln gelernt/wiederholt und Texte gelesen/übersetzt - und zwar freiwillig.
Sie will es selbst, sie hat aber auch noch genug Freizeit um das zu machen was sie will und ihr Hobby.
von
Klene82
am 12.05.2022, 22:40
