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Geschrieben von mausebär2011 am 31.03.2022, 19:35 Uhr

Freundschaften

Hallo

Mein großer ist 11 und hatte eigentlich nie Probleme Freunde zu finden. Ganz im Gegenteil. Vor 3/4jahren war er noch umzingelt von Freunden.

Das ganze hat sich dann aber plötzlich geändert. Er hat sich kaum noch mit jemanden verabreden wollen. Kamen Anrufe, sagte er ab.
Zuerst dachte ich an eine Phase und habe nichts gesagt. Nur mal gefragt warum er nicht mal wieder x oder y zum Spielen einladen mag.
Da kam immer nur "weiß nicht".

Dadurch das er immer wieder absagte, riefen seine Freunde mit der Zeit auch immer weniger an. Wenn er dann mal anrief klappte es dann aber mit treffen.
Aber si h das ließ irgendwann nach. Irgendwann rief er auch nicht mehr woanders an und er war fast pausenlos zu Hause.
Ich fragte ihn dann auch was los sei, warum er sich nicht mehr verabreden mag. Weiß er nicht. Ich fragte ob alles ok sei, ob es Streit gab oder ob irgendetwas anderes passiert sei. Nein. Er hat nur einfach keine Lust.
Dann kam Corona, die Schulen waren zu, er brach sich kurz darauf beide Arme und blieb dann bis zu den Sommerferien zu Hause. Sah seine Freunde somit von März bis Ende August kein einziges Mal.
Dann kam er in die 4te Klasse und man merkte, die Freundschaften bestehen eigentlich gar nicht mehr. In der Pause steht er oft daneben, bei Gruppenarbeiten findet sich kein Partner. Er verstand die Welt nicht mehr. Weiß nicht warum das so ist, selbst wenn man es ihm erklärt.
Auch heute spricht er über sie noch als seine Freunde und das er sie zu seinem Geburtstag einladen will. Sie haben aber seit letztem Sommer gar keinen Kontakt mehr da sie jetzt auf unterschiedliche Schulen gehen.
In seiner neuen Klasse fand er dann schnell einen Freund. Aber auch da dauerte es bis ich ihn zu einem Treffen überreden konnte. Das fand jetzt erst vor 3 Wochen statt. Bei diesem Treffen hat ihn dieser Freund verprügelt und getreten bis er blutete. Ich mische mich sonst nicht ein, aber habe hier dann verboten das sie sich nochmal verabreden. Das ging mir zu weit. Ich bat meinen Sohn sich von ihm auch in der Schule zu distanzieren und sich mit anderen Jungs aus der Klasse anzufreunden.
Seit 2 Wochen fragt er nun gezielt nach Telefonnummern (Telefonliste oder klassenchat gibt es leider nicht), niemand will ihm seine Nummer geben. Also gibt er seine weiter. Alle versprechen dann sich zu melden. Er wartet den ganzen Tag auf den Anruf. Aber nichts kommt.
Heute dann endlich ein Anruf. Er ging zu dem Freund nach Hause. 2std später kam er wieder, rannte rein, direkt aufs Klo. Sein Freund hat ihm verboten dort aufs Klo zu gehen. Aber es hätte ja so Spaß gemacht, sie wollen sich öfter verabreden.
Ich wollte schon was sagen, verkniff es mir aber.


Ich weiß nicht was ich tun soll.
Natürlich muss er das selbst hinbekommen. Aber von Woche zu Woche oder Monat zu Monat fällt es mir immer schwerer ihn so zu sehen. Und wenn er sich dann tatsächlich mal trifft und dann kommen nur negative Berichte und trotzdem nennt er sie Freunde... Das tut so weh!

Ich weiß, ihr könnt mir nicht helfen. Aber ich wollte mal jammern. Danke

 
14 Antworten:

Re: Freundschaften

Antwort von TatumO. am 31.03.2022, 19:47 Uhr

Weißt Du, in irgendeinem Thread von Dir habe ich gelesen, dass der Große durch sein kleines Geschwisterchen zur Eifersucht neigt bzw. Sich vernachlässigt fühlt.
Das gesamte Verhalten spiegelt das doch wider!
Abgesehen davon, dass ich nicht nur darauf hingewiesen hätte, sich von dem Schläger Freund zu distanzieren...da hätte es in meinen Augen ganz andere Konsequenzen geben müssen!
Jetzt die Schuld beim Sohn zu suchen wie Du es gerade machst, ist völlig sinnlos.
Fang bei Dir an, da ist jetzt mit dem neuen Baby sicher großer Redebedarf. Da hilft es auch nicht, dem Junior einen exklusiven Tag zu schenken.

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Re: Freundschaften

Antwort von mausebär2011 am 31.03.2022, 20:09 Uhr

Die kleine ist doch aber erst 1½ und dieses Verhalten fing ja vor ca 4jahren an
Aber natürlich wird das in den letzten 1½-2jahren auch mit einem Rolle spielen. Das schließe ich nicht aus. Erklärt aber nicht die Jahre davor.

Ihm die Schuld geben tue ich ausserdem doch gar nicht. Das hast du falsch interpretiert.
Ich schrieb ja deshalb das ich nicht weiß was ICH machen soll.

Aber mal davon ab.
Er möchte auch nichts mit uns machen. Egal was wir vorschlagen, will er nicht. Selbst an seinem Tag wo er allein entscheiden darf mit wem er was unternehmen will, nichts.
Dabei fand er diesen Tag früher immer toll. Denn den gab's es früher auch schon. Jeden Freitag ein Papa Sohn Tag. Hat er geliebt. Jetzt will er nicht mehr. Und wenn man ihn fragt, weiß er nicht warum.
Das gleiche wenn es um so was banalen wie das Mittagessen geht. Er darf dich was wünschen. Ihm fällt nichts ein. Ok. Dann suche ich halt aus. Rufe ihn zum Essen. Passt ihm nicht. Er wollte lieber was anderes.
Neulich hat er sich wraps gewünscht. Gab es dann auch. Alles war fertig, ich rufe ihn, er bekommt nen Anfall weil es Wraps gibt. Will er nicht. Da steht man da wie Ochs vorm Berge.

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Re: Freundschaften

Antwort von misses-cat am 31.03.2022, 20:56 Uhr

Schon mal an ne Depression gedacht?

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Re: Freundschaften

Antwort von mausebär2011 am 31.03.2022, 21:13 Uhr

Ja, hatte ich tatsächlich mal kurz dran gedacht. Den Gedanken aber nicht weiter geführt weil ich dann doch dachte das es vielleicht doch nur an mir liegt. Ich hatte halt irgendwann aufgehört für ihn spieltreffen zu organisieren und das in seine Hand gelegt. Vielleicht lag da einfach der Fehler.

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Re: Freundschaften

Antwort von Libellenmama am 01.04.2022, 8:17 Uhr

Hallo,

ich würde einfach schonmal aufhören, ihn dauernd zu fragen und Dinge entscheiden zu lassen.

Warum soll er entscheiden, was es zu essen gibt?
Koch einfach ganz normal und wenn es speziell für ihn sein soll, mach etwas, das er besonders gerne mag.

Freitags ist Papa Sohn Tag... Dann überleg mit deinem Mann, was an diesem Tag gemacht werden soll. Und das wird dann auch gemacht, auch wenn er erstmal nicht will oder rummosert.
Hinterher hat es ihm bestimmt sehr viel Spaß gemacht.

Es ist ja so in Mode gekommen, die Kinder dauernd zu fragen und entscheiden zu lassen. Viele sind in dem Alter allerdings total überfordert davon und reagieren dann so, wie dein Sohn.

Mit den Freundschaften würde ich nochmal abwarten. In diesem Alter kann man da nicht mehr viel steuern. Setz ihn nicht unter Druck und wenn er sich zu Hause wohl fühlt, ist das ja auch nichts schlechtes.
Und wenn er sich mit dem einen Jungen gut verstanden hat, ist das doch ein guter Anfang. Dann geht er eben vor der Verabredung auf die Toilette. Das würde ich nicht überbewerten.

Alles Gute für euch!

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Re: Freundschaften

Antwort von mausebär2011 am 01.04.2022, 11:02 Uhr

Ja, da hast du vermutlich recht. Ich bin aber mittlerweile so verunsichert was er will, das ich ihm am liebsten all seine Wünsche erfüllen möchte, nur damit er mal sagt das er einen schönen Tag hatte.
Deshalb frage ich ihn halt immer was er denn gerne machen möchte.
Was das Essen angeht. Jeder hat seinen Wunschtag in der Woche. Den gab's schon immer und den finde ich auch nach wie vor gut so.

Und zum Thema Freundschaft. Ich spreche ihn eigentlich tatsächlich recht selten darauf an warum er dich nicht verabreden will. Die Gespräche dazu kann ich an einer Hand abzählen.
Aber wenn dein Kind von heute auf morgen plötzlich so ganz anders ist, macht man sich natürlich Gedanken und fragt was los ist.

Es gab dazu ja auch schon ein Gespräch mit der Schulpsychologin und der Klassenlehrerin. Das es dann natürlich erstmal redebedarf gibt ist irgendwie doch selbstverständlich.

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Re: Freundschaften

Antwort von Pamo am 01.04.2022, 11:21 Uhr

Er scheint sich schon vor Jahren in eine Außenseitersituation hinein gearbeitet zu haben. So wie du es schilderst, klingt er verwirrt und frustriert. 11 ist eh ein schwieriges Alter.
Vielleicht kannst du einen wohlwollenden jungen Mann (bspw. Cousin, Onkel) finden, der ihn in Form eines Großer-Kleiner- Bruder-Verhältnisses beraten oder anleiten könnte?

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Re: Freundschaften

Antwort von AKAM am 01.04.2022, 12:18 Uhr

Hallo,

ich kann gut verstehen, dass du dir Gedanken machst. Natürlich kann das gerade alles eine Phase sein und er muss sich und die zu ihm passenden Freunde vielleicht noch finden.

Trotzdem geht das ja schon etwas länger, was natürlich auch durch Corona bedingt ist, aber wenn er früher so viele Freunde hatte und dann plötzlich nicht mehr, würde ich auch zumindest hellhörig werden.

Ich habe beim Lesen auch an Depressionen, aber auch an Mobbing gedacht, weil ich letzteres von meinem Sohn kenne, er hat das eine sehr lange Zeit verheimlicht, weil er zum einen Angst hatte, dass er als "Petze" vor den anderen dasteht (und seine Situation noch schlimmer wird), aber wohl auch, weil er sich geschämt hat. Auch nach einem besonders heftigen Vorfall (dadurch haben wir überhaupt erst vom Mobbing erfahren) hat er nie wieder richtig darüber gesprochen und auch eine Psychotherapie leider nach kurzer Zeit abgebrochen. Er leidet bis heute darunter.

Was sagt denn die Klassenlehrerin/Schulpsychologin dazu? Hat er da erzählt, wie es ihm geht, was ihn bewegt?

Beim Essen und den Unternehmungen würde ich auch den Druck rausnehmen und eben notfalls selbst entscheiden. Und auch du solltest für dich den Druck rausnehmen, du kannst ihm nicht alles recht machen, nur weil du ihm einen schönen Tag bereiten willst. Wahrscheinlich nutzt das auch nicht viel, wenn das Problem tiefer liegt.

Ich wünsche euch alles Gute!
Liebe Grüße
Anja

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Re: Freundschaften

Antwort von Libellenmama am 01.04.2022, 12:48 Uhr

Aber es war doch nicht von heute auf morgen anders. Du beschreibst das doch oben, dass es ein Prozess war.
Und diese Veränderung geht natürlich auch nicht von heute auf morgen wieder weg.

Sind die alten Freunde inzwischen auf der weiterführenden Schule und er noch in der Grundschule?
Das wäre auf jeden Fall eine schwierige Situation, gerade ja auch noch mal wegen
Corona und weil man sich ja wie gesagt als Eltern in dem Alter nicht mehr um Verabredungen kümmert. Aber mit dem Jungen ist doch ein Anfang gemacht. War er inzwischen schon bei euch?

Zu den anderen Sachen (essen und Unternehmungen) kann ich weiterhin nur raten, ihm die Entscheidungen abzunehmen.
Immerhin siehst du ja, dass es nicht funktioniert.
Desweiteren kommt hinzu, dass deine Tochter dann auch älter wird und dann bist du gerade mit dem dritten schwanger.
Du wirst es dir selbst ziemlich schwer machen, wenn andauernd jemand dran ist, etwas auszusuchen. Da könnte man diese Phase gerade gut nutzen, dass abzuschaffen, ohne dass dein Sohn das auf seine kleinen Geschwister bezieht.

Außerdem wird er sich gut und geborgen fühlen, wenn du ihm von dir aus ab zu sein Lieblingsessen kochst ohne, dass er das vorher extra sagen musste. Und du einfach sagst, dass du das heute gerne und mit Liebe für ihn gemacht hast.

Mit 11 kann es eben auch langsam schwierig werden. Einfach beobachten, immer wieder sagen, dass er jederzeit über alles mit euch reden kann und ansonsten Normalität reinbringen.
Ihm nicht das Gefühl geben, dass er anders ist oder etwas falsch macht.

Mit dem Schulsozialarbeiter in Kontakt sein ist sehr gut. Aber man sollte mit psychischen Diagnosen oder Vermutungen sehr vorsichtig sein.
Dein Sohn hatte eine schwere Zeit mit allem was du oben schreibst. Gib ihm Zeit.

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Danke noch für die weiteren Antworten

Antwort von mausebär2011 am 02.04.2022, 16:27 Uhr

Ich werde auch noch auf jede Antworten.
Aber ich hab aktuell immer nur mal zwischendurch ein paar Minuten Zeit. Das reicht nicht für eine längere Antwort.

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Re: Freundschaften

Antwort von Jumalowa am 03.04.2022, 16:13 Uhr

Mein Sohn wird 11 und seid er 10 Jahre alt ist, ist es schwierig mit ihm. Corona, Vorpubertät etc.

Kennst du die Freunde deines Sohnes bzw auch die Eltern? Bei uns gibt es Elternstammtische und bald ein Grillfest. In beiden Fällen die du beschreibst würde ich die Eltern kontaktieren.

Wenn Ihr ihn natürlich zu treffen überredet, landet er vielleicht bei den falschen Freunden .
In dem Alter wollen und wollten sich meine Kinder kaum treffen. Ist bei den Freunden teilweise auch so. Das kommt normalerweise wieder.

Versucht im Gespräch zu bleiben. Auch wenner keine Lust hat, soll der Papa etwas mit ihm unternehmen. Hat er ein Hobby?

Es scheint in den 5. und 6. Klassen Probleme auf sozialer Ebene zu geben, zumindest hat man uns das so am Elternabend gesagt. (Coronabedingt)

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Zusammengefasste Antwort

Antwort von mausebär2011 am 03.04.2022, 23:47 Uhr

So, nun habe ich mehr Zeit und antworte hier mal auf alles zusammen der Reihe nach.
Wenn ich was vergessen habe, fragt nochmal.


Außenseiter
Ja das Gefühl habe ich auch. Früher war er der Mittelpunkt. Er betrat den Raum und alle kamen zu ihm wie die Motten zum Licht.
Dann veränderte es sich. Die anderen trafen sich privat und die Freundschaften festigten sich weiter. Er war nie dabei und wurde immer weiter zur Nebenfigur. Selbst eingesehen hat er das aber nie. Für ihn sind es heute noch seine besten Freunde. Dabei hat er sie zum Teil seit fast einem Jahr gar nicht mehr gesehen oder telefoniert etc.

Familiäre Unterstützung haben wir leider nicht. Die Cousins von der väterlichen Seite leben in England, auf meiner Seite herrscht kein Kontakt.
Die beiden Onkel haben sich auch zurück gezogen.
Seit geraumer Zeit gibt es daher auch keine Treffen mehr innerhalb der Familie. Das bröselt grade immer weiter auseinander.


Mobbing
Der Gedanke ist auch nicht ganz falsch. Er fühlt sich zwar nicht gemobbt, ist aber sehr sensibel.
Er trägt zb lange Haare. Etwas länger als Schulterlang. Dazu ist er kräftig gebaut. Übergewichtig (noch?) nicht, aber eben auch nicht so schmal wie der der Durchschnitt seiner Klasse. Bei 147cm bringt er aktuell 50kg auf der Waage.
Wenn da mal ein Spruch kommt, nimmt er sich das schnell zu Herzen. Selbst wenn es nur blödeleien sind.
Das Thema war auch mit ein Grund für das Gespräch mit der Schulpsychologin (obwohl das glaube och anders heißt, aber ihr wisst wen ich meine). Dazu erläutere ich weiter unten gleich mehr.


Selbst entscheiden lassen
In den meisten Fällen treffe ich letztendlich die Entscheidung. Einmal kurz fragen tue ich aber immer vorher. Ich kann es einfach nicht lassen. So sehr ich mir auch auf die Finger haue.
Natürlich weiß ich das es vergoldete Mühe ist, aber das kann ich einfach nicht abschalten. Hmpf


Unternehmungen
Früher war jeder Freitag der Papa Sohn Tag. Das ging jahrelang gut und die zwei hatten eine schöne Zeit. Dann wurde das weniger. Immer öfter sind sie zu Hause geblieben weil er keine Lust hatte.
Irgendwann blieb der Tag ganz aus und dann kam auch schon die kleine. Da rückte dieser Tag noch weiter in die Ferne.
Letztes Jahr haben wir den Tag aber wiederbelebt, auf seinen Wunsch. In 90% der Fälle hat mein Mann aussuchen müssen was sie machen und es wurde nur gemobbt. In den andern 10% suchte der große aus. Aber auch da gibt nur gemotze. Bei jedem zweiten mal kamen sie mit schlechter Laune zurück weil sie sich gestritten haben.
Also fiel der Tag hin und wieder aus, denn darauf hatte dann keiner Lust. Jetzt findet der Papa doch Tag noch 1x im Monat statt. Heute zb. Der große hat tatsächlich mal selbst die Wahl getroffen und sich für Bowling entschieden.
Da vor Ort kein Parkplatz war, parkten sie 600m weit entfernt. Da gab's die ersten Tränen. Denn 600m sind für ihn unüberbrückbar gewesen (dabei ist er seit 6jahren beim Leichtathletik und läuft 1x pro Woche mehrere km).
Dort angekommen wollte er keine Bande. Ist ja ok. Aber die Kugel landete meist in der Rille, wieder ein Weltuntergang. Nach ein paar Runden fragte mein Mann daher ob er doch die Bande will. Nein. Ok. Also so weiter. Mein Mann gewann die ersten 3 Durchgänge. Sohn liegen die Tränen. Beim vorletzten wurf in der 4ten Runde wollte er dann doch die Bande, bekam er. Die Punkte holte er natürlich trotzdem nicht auf, wieder liegen die Tränen.
Zurück zu Hause kam er direkt zu mir. Alles scheiße, alles doof. Papa hat ja immer gewonnen. Außer die letzte Runde, da hat Papa seine Kugel mit Absicht in die Rille geworfen dadurch war dann unentschieden. Aber unentschieden ist halt auch doof.


Eltern
Die Eltern der Kinder kenne ich leider nicht. Er kam letztes Jahr neu in die Klasse und durch Corona kam es zu keinerlei Veranstaltungen.
Eine Telefonliste oder klassenchat gibt es nicht. Die Jungs in der Klasse geben ihm such leider nicht die Nummern, so daß er sich eben auch nicht bei jemandem zum verabreden melden könnte (selten, aber ab und zu packt ihn ja doch mal die Lust auf Treffen, aber eben max 3 oder 4x im Monat)


Falsche Freunde
Ja, dazu neigt er.
Er ist sehr sozial und achtet sehr auf Gerechtigkeit und alles. Wenn ein Kind immer ausgeschlossen wird, neigt er dazu sich diesem Kind abzuschließen damit es nicht alleine ist und einen Freund hat.
Dummerweise waren das bisher immer Kinder die zu Aggressionen neigen.
Nun war er ja vor ein paar Wochen bei Freund A. Mit dem verstand er sich gut, plötzlich kippte das. Er riss meinen Sohn zu Boden und setzte sich auf ihn. Noch war es "Spaß", aber mein Sohn gab zu verstehen das der Witz vorbei sei, er soll von ihm ablassen. Daraufhin trat der Junge zu der Fingernagel riss großflächig ab, sodass der Finger blutete. Sohn kam daraufhin sofort nach Hause. Ich rief die Mutter an, aber da kam nichts rum, sie verstand mich nicht.
Nun traf er sich Donnerstag (?) mit Freund M. Dort durfte er nicht auf Toilette und schaffte es grade so hier her. Samstag ging er wieder hin.
Ca 1std später kam ein Anruf von ihm. Man hörte aber nichts. Ich legte auf, wartete kurz und rief zurück. Nichts. Dann sah ich das er bei WhatsApp schrieb. Es kam dann aber nichts. Ich schrieb daher "Wolltest du mich was fragen?"
Daraufhin die Nachricht "M hat mich eingesperrt"
Ich rief daraufhin an. Er hat mit M kämpfen gespielt, wollte aber irgendwann nicht mehr. M wollte aber nicht aufhören. Mein Sohn machte dann noch 2 Runden weiter, wollte dann aber wirklich nicht mehr. M schlug daraufhin mit dem schaumstoffschwert weiter auf ihm ein. Deshalb wollte er aus dem Zimmer gehen, ins Wohnzimmer, einfach um aus der Situation zu kommen. M versperrt dann aber den Weg, schloss die Tür ab, setzte sich auf sein Bett mit Tablet und Kopfhörern und schlug mit dem Schwert zu wenn mein Sohn versuchte an den Schlüssel zu kommen. Dann telefonieren wir und M war kurz abgelenkt. Sohn schnappte sich den Schlüssel und verließ sofort deren Haus und kam nach Hause.
Von M gab's dann noch etliche Nachrichten über WhatsApp, böse Nachrichten sag ich mal.
Die Freundschaft hat sich nun wohl auch erledigt.


Hobby
Er ist seit 6jahren beim Leichtathletik. Das hat er immer geliebt. Aktuell aber auch nicht. Das liegt aber an der sehr strengen Trainerin. Die ist sehr auf Leistung fixiert. Wer nicht 100% gibt ist bei ihr unten durch. Da wechselt er im Sommer aber in die nächste Altersstufe, mal sehen ob es dann wieder besser wird.
Er liebt Fußball, will auch ständig Fußball spielen. Aber im Verein fand er es doof. Denn da schrie der Trainer immer so (sehr netter Trainer, aber ruppig, nichts für sensibelchen die jedes Wort auf die Goldwaage legen).
Deshalb brach er nach 4 Std ab.
Zocken. Könnte er den ganzen Tag. 24stunden, 365 Tage im Jahr.
Muss ich allerdings sehr einschränken. Denn wenn etwas nicht perfekt läuft, wird er wütend, schreit rum und weint dabei. Und da reicht es schon das er bei minecraft einen Block falsch gesetzt hat.



Nun zum Thema Gespräch mit der Lehrerin und Schulpsychologin (Mensch wie heißen die denn richtig? Sind doch keine Psychologen... ich hoffe ihr wisst was/wen ich meine)
Nachdem mein Sohn mir erzählte das er die gesamte Pause irgendwo alleine steht und nie irgendwo mitspielen darf, das er bei Gruppenarbeiten nie einen Partner findet und das keiner mit ihm redet, war ich völlig fertig. Ich bat die Lehrerin daher um ein Gespräch. Ich wollte sie bitten zu versuchen ihn besser in die Klasse zu integrieren. Ein bisschen abzuschubsen quasi.
Bei dem Gespräch war auch die Mathelehrerin dabei. Beide waren nach meinen Schilderungen verwirrt.
Dann erzählten sie mir wie es wirklich läuft. Wenn es zu Gruppenarbeiten kommt wollen ihn alle in ihrer Gruppe haben, ständig heißt es L hier Kind L dort.
In der Pause ist er immer mit den anderen beim Fußball dabei oder spielen Zombie. Er gehöre zu den beliebtesten der Klasse.
Daraufhin gab es ein Gespräch zwischen Schulpsychologin und Sohn. Danach dann mit sollen zusammen.
Dort kam dann leider nichts helfendes raus.
Er gab dann zu das alles was er mir erzählte nicht stimmt. Warum er mir was anderes erzählt konnte er aber nicht erklären.
Die Schulpsychologin meinte das er vermutlich so nach Aufmerksamkeit schreit. Das er das Gefühl hat, ich umsorge ihn nur wenn es ihm schlecht geht. Und das er deshalb Probleme "erfindet" damit ich mir Sorgen mache und ihm mehr Aufmerksamkeit schenke.
Klingt für mich zwar schlüssig, die Erkenntnis hilft aber wenig. Denn ich weiß nicht wie ich das ändern soll, so das er auch zufrieden damit ist. Denn egal was ich versucht habe, es war falsch. Zb liebt er Brettspiele. Ich hasse sie und sage daher grundsätzlich nein wenn er fragt. Nun fing ich nach dem Gespräch damit an das wir ja jeden Sonntag nach dem Mittagessen ein Brettspiel spielen können. Entweder nur wir zwei oder mit Papa zusammen. Wie er will. Das fand er auch erstmal gut. Bis es am die Umsetzung ging.
Es reichte schon das ich in der ersten Runde eine 6 Würfel und er nur eine 2. Da war er entweder sauer und war so lange beleidigt bis er an einem vorbei zog oder fing direkt an zu weinen und wollte nicht weiter spielen.
Solange er gewinnt und auch während des Spiels in Führung liegt, ist alles gut. Naja, für ihn. Er ist ein ebenso schlechter Gewinner wie Verlierer.
Nach 2 oder 3 Monaten hörten wir damit dann auf. Es endete fast immer im Desaster.
Also suchte ich etwas anderes aus, von dem ich wusste das er es liebt. Wir wohnen in der Nähe einen großen Badestandes. Dort geht er gerne hin, baut Wasserstraßen und lässt Steine flitschen. Also sind wir beide 2x pro Woche dort hin. Immer ohne die kleine Schwester. Mit der bin ich an anderen Tagen dort spazieren.
Aber auch das passte ihm schnell nicht. Denn seine Wasserstraße sackten oft zusammen. Wutausbruch oder fließende Tränen waren die Folge.
So wurde auch das wieder weniger weil er immer öfter keine Lust hatte.
Wenn ich mit der Schwester ging, wollte er dann aber doch immer mit. Beschwerte sich dann aber über ihre Anwesenheit.


Allgemeine Laune
Im allgemeinen kann man von ihm sagen das er eigentlich ein recht fröhliches Kind ist. Er lacht viel und über so ziemlich alles. Außer man bittet ihn um etwas, dann schlägt die Stimmung um und er wird zickig. Da reicht es schon das er abends sein Glas in die Küche stellen soll oder nach dem Frühstück den Teller nicht auf dem Tisch. Oder, sehr beliebt, er bringt Plastikmüll in die Küche, bringt ihn bis zum Mülleimer, aber er landet nicht darin sondern auf der Arbeitsfläche darüber. Wenn man dann sagt "L, räum bitte noch die Verpackung in den Müll" heißt es Augenverdrehend, schnaufend und mit weinerlicher Stimme "Ooooh warum denn? Du stehst doch da!?"
Die Schwester ist immer dann lustig wenn er was will. Ansonsten sind die zwei ein Herz und eine Seele. Zum mittagsschlaf legt meistens er sie hin, auf eigenen Wunsch. Ab und zu möchte er dann bei ihr bleiben und dann machen sie gemeinsam ein Nickerchen. Wenn sie sich wehtut springt er sofort auf und tröstet sie. Und sie lieben es fangen oder kämpfen zu spielen. Neuerdings wird in der kinderküche auch gemeinsam für mich gekocht, dann kocht er und sie ist die Kellnerin. Momente, in denen ich die zwei zu Tode knutschen könnte.





So.
Ich hoffe ich habe an alles soweit gedacht.
Es ist jetzt sehr sehr lang geworden. Verständlich wenn man sich das nicht antun will. Aber vielleicht schafft der ein oder andere ja den Text und kann mich nochmal durchschütteln!

Danke für die mühe!

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Re: Zusammengefasste Antwort

Antwort von mausebär2011 am 04.04.2022, 1:42 Uhr

VERTRAUENSLEHRERIN


Meine Güte! Sorry das hat mich genervt!
Es heißt Vertrauenslehrerin - nicht Schulpsychologin.

Jetzt kann ich ruhigen Gewissens ins Bett gehen

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Re: Zusammengefasste Antwort

Antwort von Schniesenase am 09.04.2022, 0:26 Uhr

Hallo mausebär,

vermutlich ist es nicht das, was Du gern hören möchtest, aber für mich klingt all das, was Du beschreibst, so, dass Du und Dein Mann mal gemeinsam zu einer Erziehungsberatungsstelle gehen könntet, um Euch dort etwas auszuheulen (ganz positiv gemeint) und mit professioneller Hilfe neue Impulse für Euer Zusammenleben zu Hause zu finden. Ich sehe einen Jungen, der ziemlich durch den Wind ist, eine Mutter, die mittlerweile verständlicherweise sehr verunsichert ist, wie sie sich am besten verhalten soll - zu viel betüdeln, ohne zu wenig Führung zu geben; das ist ja der schwierige Spagat und einen Vater, der nur teilweise in die Erziehung eingebunden zu sein scheint ("Ich beschränke die Computerzeit", statt "wir"). Gerade bei Jungs in dem Alter wird doch der Papa immer wichtiger, denke ich.

Da sind viele schöne Punkte, an denen man sieht, es funktioniert allerhand gut. Aber die, die nicht funktionieren, lassen vor allem Dich total unsicher werden, so liest sich das.

Hast Du Dich mal mit dem Thema Hochsensibiliät beschäftigt? Es wäre vielleicht auch hilfreich.

Ich habe noch viele Gedanken, aber die kriege ich gerade nicht sortiert aufgeschrieben. Besser ist es sicherlich mal mit Unterstützung vor Ort. Die Beratunsstellen haben oft wirklich gute Leute und können einem gut weiterhelfen.

Viel Erfolg!

VG Sileick

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