Zehn bis Dreizehn

Forum Zehn bis Dreizehn

Was würdet ihr machen??? Es geht um Ferien meiner Tochter mit einer Freundin

Thema: Was würdet ihr machen??? Es geht um Ferien meiner Tochter mit einer Freundin

Hallo, meine Tochter (13) wollte heute mit einer Freundin und deren Eltern eine Woche nach Venedig auf einen Campingplatz fahren. Die Vorfreude war riesig. Seit gestern abend habe ich hier ein Häufchen Elend sitzen, die nicht weiß was sich machen soll. Sie hat Angst vor den Nächten, ihre Freundin geht wohl recht früh ins Bett, meine ist eine Nachteule, die mit wenig schlaf auskommt. Sie hat Angst, das sie Abends nicht einschlafen kann, während ihre Freundin schon schläft und sie dann quasi alleine ist und Heimweh bekommt. Was soll ich machen, sie zwingen mitzufahren oder sie zu Hause lassen....sie weiß selber nicht, was sie möchte:-( VG asti

von asti_2 am 04.04.2012, 10:38



Antwort auf Beitrag von asti_2

hatte sie das nicht vorher schon gewußt? na wenn sie heute fahren ist es ein wenig zu spät da noch eine entscheidung zu fällen. sie hätte ja paar tage probeübernachten können bei ihrer freundin, dann wäre die entscheidung bestimmt leichter gewesen. LG Petra

von Pedilein am 04.04.2012, 10:41



Antwort auf Beitrag von Pedilein

So etwas kommt bei meiner immer auf die "letzte" Minute. Sie war dieses Jahr auch schon mit der gesamten Klasse,wo auch ihre Freundin dabei war, eine Woche weg.....absolut kein Problem. Aber seit gestern Abend.....nur am weinen, sie weiß nicht was sie machen soll......auf der einen Seite möchte sie mit, auf der anderen Seite ist diese Angst

von asti_2 am 04.04.2012, 10:44



Antwort auf Beitrag von asti_2

Wenn da noch 50% Wollen dabei ist, würde ich sie zu ihrem Glück zwingen. Meistens klappt es doch alles viel besser als man denkt. Wäre doch auch nicht normal, wenn eine 13-jährige nicht ein bisschen Bedenken hätte, mit der Familie der Freundin in ein fremdes Land zu fahren. Ich würde argumentieren, dass sie die Freundin nun nicht mehr im Stich lassen kann und sich zusammenreißen soll. Sie ist schließlich eine Verpflichtung eingegangen und daran muss sie sich auch halten. Ist auch eine Lehre für's Leben. Wer A sagt, muss auch B sagen. Silvia

von Silvia3 am 04.04.2012, 12:25



Antwort auf Beitrag von Silvia3

Das sehe ich so ähnlich wie Silvia. Ich fände es auch der Freundin gegenüber unfair, sie jetzt "im Stich zu lassen". Schließlich hätte sie ja, wenn deine Tochter eher Bedenken angemeldet hätte, eventuell eine andere Freundin mitnehmen können.

von Pammi am 04.04.2012, 12:42



Antwort auf Beitrag von asti_2

Müßtest Du sie denn zum Mitfahren wirklich "zwingen"? Oder reicht ein wenig "Du schaffst das, ich traue Dir das zu!"? Zwingen, also wirklich knallhart und ohne Gnade, würde ich sie nicht. Aber vielleicht kann man gemeinsam überlegen, was ihr helfen könnte? Ausreichend Bücher mitnehmen - dann kann sie abends lesen und ist abgelenkt. Ein Kuscheltier oder ein Andenken an Dich (mein KindGroß nahm eine Weile gerne ein T-Shirt von mir als Nachthemd, wenn sie wegfuhr), damit das Heimweh nicht so stark wird. Sich der Freundin anvertrauen und um Verständnis/Entgegenkommen bitten.

von Strudelteigteilchen am 04.04.2012, 10:45



Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Im Moment müsste ich sie dazu zwingen. Bücher, Taschenlampe, Nintendo, ipod....hätte sie alles dabei. Habe ihr auch gesagt, das sie ihre Freundin anrufen soll, und mit ihr reden soll, das traut sie sich aber nicht.

von asti_2 am 04.04.2012, 10:49



Antwort auf Beitrag von asti_2

Öhmm, sei mir nicht böse - aber was ist das für eine Freundin, wenn sie nicht mal mit der darüber reden will? Meine Tochter würde ähnliche Probleme wahrscheinlich eher mit ihrer besten Freundin besprechen als mit mir.

von Strudelteigteilchen am 04.04.2012, 10:57



Antwort auf Beitrag von asti_2

Ich würde ihr einen Schwung Hörbücher auf den MP3-Player laden, dann kann sie sich gut ablenken. Oder was zu lesen und eine Taschenlampe. Oder auch mit den Eltern reden, die gehen sicher nicht so früh schlafen, vielleicht kann sie sich im Notfall auch noch 1 Stunde dazusetzten. Und ich denke auch die Freundin wird im Urlaub nich so früh ins Bett gehen. Aber auf alle Fälle mal mit den Eltern sprechen. Gruss Sabine

von bine+2kids am 04.04.2012, 10:49



Antwort auf Beitrag von asti_2

DAS hätte von mir kommen können, meine Tochter ist auch so gestrickt. Schafft es wohl aber, Freundinnen wachzuhalten.... Zwingen ist schlecht, in welche Richtung auch immer. Die Idee gegen Heimweh, ein TShirt von dir als Schlafshirt zu nehmen, find ich ganz gut. Mit sowas läßt sich meine gern beruhigen. Wenn sie jetzt mit der Freundin telefonieren würde (gern über ein anderes thema!) käm sie vielleicht auch schnell wieder auf positive Gefühle! Berichte mal, wie es ausgeht! LG, m

von MartaHH am 04.04.2012, 11:10



Antwort auf Beitrag von asti_2

Hallo, ich denke, dass Deine Tochter nicht wirklich Angst vor den Abenden hat, denn dann hätte sie zwar Bedenken, würde aber nicht weinen. Sondern ich bin sicher, dass dies (vielleicht sogar unbewusst) eher ein Vorwand ist, weil sie ganz schlicht einfach so Angst hat und es nicht anders ausdrücken kann. Vielleicht kennt sie die Eltern der Freundin noch nicht so gut? Vielleicht weiß sie nicht genau, wie man sich das Campen vorstellen muss? Irgendetwas verunsichert sie offenbar, ohne dass sie es konkret artikulieren kann. Ich glaube, dass es im Zweifelsfall immer besser ist, Herausforderungen anzunehmen, denn das verschafft Erfolgserlebnisse und macht wieder ein Stück reifer und stärker. Hierzubleiben dagegen hinterlässt ein flaues Gefühl der Enttäuschung und ist ein Misserfolgserlebnis. Ich würde sie also nicht zwingen mitzufahren, aber sie ganz doll ermutigen und ruhig etwas anschubsen und überreden. Wenn Du und Dein Partner das macht, vermittelt Ihr ihr zugleich: Wir trauen Dir das zu. Wir vertrauen auch der Gastgeberfamilie. Auch das macht es ihr leichter, sich ebenfalls zu trauen. LG

von Hexhex am 04.04.2012, 11:18



Antwort auf Beitrag von asti_2

Ich würde auch "sanft überreden". Weil ich sicher bin, dass sich die Ängste vor Ort in Luft auflösen werden. Das klingt doch irgendwie nach klassischem "Reisefieber". Geht mir ja sogar selber oft so, dass ich in der Nacht vorm Urlaub denke "ach, am liebsten würde ich zu Hause bleiben". Ich denke, dass es deiner Tochter gefallen wird - und dass die Freundin im Urlaub vielleicht nicht ganz so früh schlafen gehen wird... Das regelt sich vor Ort bestimmt von selber. Toi toi toi.

von Pammi am 04.04.2012, 11:34



Antwort auf Beitrag von asti_2

Ich würde ihr eine Taschenlampe und ein gutes Buch schenken, dann kann sie Abends noch lesen. Sag ihr, sie soll sich mal in die Lage der Freundinn versetzen, die dann ganz alleine fahren muß. Wenn sie es früher gewußt hätte, hätte sie ja jemanden anderes fragen können. Ich fände es verantwortungslos ihrer Freundin gegenüber, jetzt abzusagen. Rede ihr nochmal gut zu!

von liha am 04.04.2012, 14:34



Antwort auf Beitrag von liha

Hallo, ich würde sie weder sampft noch sonstwie überreden. Ich denke, wenn sie nicht möchte, muss das okay sein, dann ist sie eben noch nicht soweit und hatte sich vorher überschätzt und bekommt jetzt Panik. Allerdings würde ich sie die Absage machen lassen. Klar ist unfair dem anderen kind gegenüber, ABER mir wäre das Wohl meines Kindes da wichtiger und offensichtlich fühlt sie sich sehr unwohl dabei. LG D.

von Dani01 am 04.04.2012, 15:42



Antwort auf Beitrag von asti_2

sss

von Hexhex am 04.04.2012, 16:43



Antwort auf Beitrag von Hexhex

.

von MartaHH am 04.04.2012, 21:32



Antwort auf Beitrag von MartaHH

Hallo zusammen, erst einmal vielen Dank für die vielen Antworten. Meine Tochter ist zu Hause geblieben. Voraussetzung dafür war allerdings, das sie selber absagt....was sie dann auch gemacht hat. Wir sind zu ihrer Freundin gefahren, und haben mit der Familie geredet. Ob es die richtige Entscheidung war, ich weiß es nicht.....aber ich hätte sie nie dazu zwingen können. VG asti

von asti_2 am 05.04.2012, 08:29



Antwort auf Beitrag von asti_2

Hallo Asti, uiiiuiii, sie hat wirklich abgesagt... Das müsst Ihr hinterher, wenn die Freundin wieder da ist, gut auffangen. Ist Deiner Tochter bewusst, dass die Freundschaft damit womöglich einen richtig dicken Knacks bekommen hat? Und auch sonst - trotz der vordergründig zu spürenden Erleichterung - wird das Deine Tochter stark beschäftigen. Bleibt da bloß dran, das ist eine kritische Situation jetzt. VG Andrea

von AndreaL am 05.04.2012, 09:26



Antwort auf Beitrag von AndreaL

kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen, daß eine 13jährige auf einem Zeltplatz schon um 8 Uhr ins Bett geht. Nee, ganz ehrlich ... auf einem Zeltplatz? Da gibt es so viel zu tun .... da kehrt man frühestens zum dunkelwerden wieder ein und auch dann sitzt man schön ums Feuer herum und erzählt ... ich kenne kein kind, daß so früh im bett verschwindet. Ich finde es nicht gut, daß sie abgesagt hat. Wer sich verbindlich dafür entscheidet, muß auch mit den Konsequenzen leben und vor allem, es erst einmal ausprobieren und der ganzen Sache eine Chance geben.

von chartinael am 05.04.2012, 10:32



Antwort auf Beitrag von asti_2

Hi, ich finde die Entscheidung richtig. Wenn deine Tochter sogar den Mut hat selber anzurufen und abzusagen dann war es richtig. Irgendwas hat nicht gepaßt und da solltest Du auf das Bauchgefühl deiner Tochter vertrauen. Es ist ein Unterschied zwischen Angst vor dem Unbekannten zu haben und trotzdem zu überlegen was man noch so einpackt oder wirkliche Angst. Und mach Dir keine Gedanken, es kann sein, dass bei der nächsten Einladung, Klassenfahrt o. ä. alles auf einmal rund läuft. Wobei es vielleicht vorher auch Tränen und Angst gibt, das sieht dann aber anders aus und Du merkst es. Und wirkliche Freundschaften gehen daran nicht kaputt. Ihre Freudin kennst bestimmt auch Angst ! Gruß Marianne

Mitglied inaktiv - 05.04.2012, 11:40



Antwort auf Beitrag von asti_2

Wenn sie so panisch reagiert, hätte ich sie auch zu Hause gelassen. Es wäre ja allen kein Gefallen damit getan sie zu überreden. Venedig ist ja nicht gerade um die Ecke und wenn sie dort auch ein Häufchen Elend wäre, hätte keiner dort einen schönen Urlaub gehabt. Andererseits verstehe ich nicht, warum das jetzt so plötzlich kam. Also am Abend vorher. Meine Tochter war auch schon mit einer Freundin in Urlaub. Da habe ich bereits im Vorfeld mit ihr darüber gesprochen. Man plant das ja nicht von heute auf morgen. Hat sie denn schon bei der Freundin übernachtet? Dann kennt sie die Nächte ja schon. Was hat sie dann gemacht, wenn die Freundin geschlafen hat? So neu kann das doch gar nicht sein. Meine Kleine hat eine Freundin, die kann nicht woanders übernachten. Mittlerweile sind die beiden 10 Jahre alt und ihre Mutter hat sie schon 3 x wieder abgeholt. Das letzte Mal am 10. (Übernachtungs-)Geburtstag meiner Tochter. Mittlerweile ärgert sich meine Tochter schon sehr darüber (bei allem Verständnis). Ich finde Deine Entscheidung richtig, gerade weil ja keiner die Hintergründe kennt. Bei meiner Tochter hätte ich wohl nicht anders gehandelt. Nur hätte ich bereits im Vorfeld mehr mit ihr darüber gesprochen und wohl schon früher bemerkt, dass sie gar nicht so richtig will. Fährt Deine Tochter denn mit auf Klassenfahrten und übernachtet auch mal bei einer Freundin?

von celmin am 05.04.2012, 14:49



Antwort auf Beitrag von celmin

Sie war dieses Jahr mit der Klasse eine Woche beim Skifahren....da gab es absolut keine Probleme. Sie hat sich riesig darauf gefreut und konnte es kaum erwarten. Ich habe dann auch eine Woche nichts von ihr gehört, wusste somit, das alles in Ordnung war. Als ich sie dann bei der Heimkehr abholte, war der erste Satz "Ich hätte es noch länger dort ausgehalten" Deshalb habe ich mir auch keine großen Gedanken gemacht, als sie irgendwann nach Hause kam und fragte, ob sie mit ihrer Freundin und deren Eltern eine Woche zum zelten fahren darf. Wir haben uns öfters darüber unterhalten, und am Abend vorher, sprich Vorgestern kam der große Zusammenbruch bei ihr. Und gestern morgen ging es dann weiter. Ich hätte kein ruhiges Gewissen gehabt, hätte ich sie dazu gezwungen und ein weinendes Kind dort abgegeben.

von asti_2 am 05.04.2012, 15:01



Antwort auf Beitrag von asti_2

Hallo, ich finde es klasse von Deiner Tochter, dass sie den Mut hat, ihre Meinung zu ändern und dazu zu stehen, und ich finde es gut, dass Du sie darin unterstützt, zu ihren Bedürfnissen zu stehen. Vlg, Anna

von AnnaMa am 05.04.2012, 17:51



Antwort auf Beitrag von asti_2

Meine Tochter war deutlich jünger, noch in der Grundschule, als sie von der Mutter einer Freundin gefragt wurde, ob sie mit in Urlaub fahren möchte. Ich habe das mit der Mutter abgesprochen und sogar schon bezahlt (es ging um einen Anteil für das Essen und den Flug), als meine Tochter plötzlich Zweifel bekam. Ich habe das ernst genommen und mit der Mutter gesprochen. Es hat sich dann herausgestellt, daß die Zweifel meiner Tochter berechtigt waren - die Mutter war Alkoholikerin. Ich kannte die Frau als Mutter der besten Freundin meiner Tochter recht gut - ich habe es trotzdem nicht gemerkt. Ich habe mir starke Vorwürfe gemacht, daß ich das nicht vorher gemerkt habe. Bei der Zusage und der Planung war meine Tochter euphorisch, die beiden Mädel haben sich da in ein "das wird toll" hineingesteigert, meine Tochter sah bloß die Freundin und deren Begeisterung. Erst als die Euphorie verflogen war, setze die Erkenntnis ein, daß die Mutter manchmal etwas komisch war. Meine Tochter hat oft bei dem Mädel übernachtet, die Mutter soff sich abends ins Koma, die Mädels waren dann quasi auf sich gestellt. Zu Hause bei dem Mädel war das nicht wirklich beängstigend, denn die Mutter war halt in ihrem Zimmer, wo sie zuerst soff und dann schlief. Das Mädel wohnte bei uns ums Eck - im Notfall wäre meine Tochter in weniger als 5 Minuten zu Hause gewesen. Aber in einem fremden Land? Als das meiner Tochter dämmerte - sehr diffus, denn sie wußte nichts von Alkoholismus, von Notfällen, von Blackouts bei Besoffenen, sie war ja erst 9 - bekam sie plötzlich Angst. Sie konnte nicht richtig sagen, wovor und warum, deswegen waren ihre Begründungen für mich nicht nachvollziehbar und "albern". Es ging dann um ganz ähnliche Sachen: Was ist, wenn L. vor mir einschläft, dann fühle ich mich einsam? Was mache ich, wenn ich nachts Angst habe? Das klang für mich nicht plausibel, denn meine Tochter war vorher schon mehrfach ohne mich verreist - Kindergartenfahrten, Klassenreisen, Besuche bei Oma und Opa - und hatte nie auch nur eine Sekunde Heimweh, und auch nie vorher Zweifel gehabt. Ich bin sehr froh, daß ich die Ängste nicht abgetan habe und mein Kind einfach gezwungen habe, mitzufahren. Zumal ich ja schon Geld bezahlt hatte für die Reise. Es wäre einfach gewesen zu sagen: "Du hast ja gesagt, jetzt fährst Du auch!" Übrigens: Die Freundschaft zu dem Mädchen hat nicht dauerhaft gelitten. Nach dem Urlaub war es etwas holprig - was aber auch daran lag, daß meine Tochter von da an nicht mehr bei ihrer Freundin übernachten durfte. Die Freundin hat schon vorher nie bei jemand anders übernachtet. Damals dachte ich, daß ein Kind mit 9 das nicht können muß, wenn es nicht will. Heute denke ich, daß das arme Kind ihre Mutter nicht alleine lassen wollte - klassische Co-Abhängigkeit. Wie auch immer: Meine Tochter und das Mädel waren noch bis zum Ende der Grundschulzeit und darüber hinaus befreundet. Es driftete dann irgendwann auseinander, als beide auf verschiedene weiterführende Schulen kamen und die Mutter mit ihrer Tochter einen Stadtteil weiter zog. Die Mädel treffen sich manchmal - zufällig oder auf Klassentreffen - und verstehen sich dann noch gut. Von der Mutter weiß ich nicht viel. Sie war sauer auf mich, weil ich die Schule und das Jugendamt eingeschaltet habe. Ich hörte, sie hätte einen Entzug gemacht - das wäre auch plausibel, denn die Tochter wohnt noch bei ihr.

von Strudelteigteilchen am 05.04.2012, 21:51



Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

und wie bist du dann dahinter gekommen das die mutter alkoholprobleme hatte? lg

von yellow_sky am 06.04.2012, 12:08



Antwort auf Beitrag von yellow_sky

Das hat lange gedauert. Gespräche mit dem Kind, was für Angst das sind und wo sie herkommen. Suchen von Lösungsstrategien. Zum Beispiel habe ich sie gefragt, ob sie sich trauen würde, notfalls nachts die Mutter der Freundin um Hilfe zu bitten. Das konnte sie sich nicht vorstellen, weil die Mutter "nachts immer alleine im Zimmer ist und dann nichts hört". Dann habe ich mich mal abends mit der Mutter getroffen, um mit ihr über die Ängste meiner Tochter zu sprechen, da war sie angetüdelt. Und so gab es noch ein paar Kleinigkeiten, die ich so wohl gar nicht beachtet hätte. Jedes einzelne wäre eine Kleinigkeit gewesen, aber die Summe der Dinge war dann schon deutlich. Irgendwann habe ich meinen Verdacht mit einer Freundin besprochen, die die Mutter auch kannte, und die hatte auch eine Anzahl solcher kleiner Puzzelsteinchen. Dann habe ich die Lehrerin der Kinder angesprochen, die auch schon einen Verdacht hatte, aber nicht genügend "Beweise". Irgendwann habe ich bei einer Hotline für Angehörige von Alkoholikern angerufen, und die bestätigten mir, daß die Summe der Beobachtungen von mir, der Freundin und der Lehrerin schon sehr auf Alkoholismus hindeuteten. Ich will nicht sagen, daß es bei der AP ähnlich gelagert sein muß. Aber ich will deutlich machen, daß die Ängste von Kindern auch beachtet werden müssen. Ich bin die erste, die dafür plädiert, daß man Kindern mehr zutrauen muß. Aber dazu gehört eben auch, ihnen zuzutrauen, daß sie Ängste nicht aus Spaß an der Freud entwickeln und daß sowas ernst genommen werden muß. Auch eine Angst, die uns Erwachsenen unlogisch und "albern" vorkommt, ist für das Kind erstmal real. Und manchmal (oft?) steckt eben wirklich etwas dahinter, was auch ganz objektiv ein guter Grund für die Angst ist - auch wenn wir ihn nicht sehen und das Kind ihn nicht artikulieren kann.

von Strudelteigteilchen am 06.04.2012, 12:35



Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

danke, das bestätigt wieder das man viel genauer hinhören und sehen sollte... lg

von yellow_sky am 06.04.2012, 17:07