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Informatik/Computerkunde etc. am MINT-Gymnasium

Thema: Informatik/Computerkunde etc. am MINT-Gymnasium

Mein Sohn besucht die 7. Klasse eines MINT-Gymnasiums. Er ist sehr computerbegeistert, nicht nur zum Spielen, sondern auch Programmieren, Hacken, Systeme lernen, etc. An der Schule gibt es eine Computer-AG, die von älteren Schülern geleitet wird und ab der Oberstufe Informatik. Mit Computern wird im Unterricht nicht gearbeitet. Mich würde interessieren, wie das bei anderen ist (gerne auch Nicht-MINT-Schulen). Mir kommt es ziemlich wenig vor - und auch ein wenig verschwendet - wenn man sieht, wie groß der Bedarf an IT-Kenntnissen im Arbeitsleben ist und wie begeistert die Jungs damit umgehen. Viele Grüße, Antonia

von tonib am 23.09.2015, 10:35



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Die SchülerInnen haben sich im letzten Jahr durch die objektorientierte Programmierung an hand der Formatierung eines Worddokuments heran gearbeitet. Am Ende des Schuljahres - dass sind doch einige Unterrichtsstunden - waren somit die absoluten Basics gelegt: - Bedienung der Maus - Anlegen eines Ordner - Formatieren eines Textes ( aber hier noch nichtmal mit den Überschriftsfunktionen gängiger Software, sondern händische Formatierung) Erschreckend!!!!! Ich selber finde Informatik mittlerweile genau so wichtig wie eine zweite Fremdsprache. Es wird aber wirklich erschreckend wenig an Wissen vermittelt. Keinen Spur von Programmiersprachen wie z.B. Pyhton, keinerlei Datenbankansätze, keine technischen Basics, nichts, garnichts...... Ich würde von daher sagen: Der Lehrplan geht vollkommen an der Realität vorbei..... schade. Grüße Sodapop

Mitglied inaktiv - 23.09.2015, 11:40



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Das war hier im 3. Schuljahr Thema. Ich hoffe doch, dass es da noch mehr gibt.....LG maxikid

von Maxikid am 23.09.2015, 11:44



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Wieso findest du das aehnlich wichtig wie eine zweite Fremdsprache ? Ich persoenlich halte gar nichts davon und bin froh, dass es sich nur um eine Stunde in der Woche handelt. Texte formatieren etc -findet man selbst zu Hause raus, wenn man ab und an mal am PC arbeitet. Die Programmiersprachen die in der Schule "gelehrt" werden sind spaeter wenig bis nichts wert, da sie sich massiv vom geangigen C bzw C++ unterscheiden.

von mama von joshua am tab am 23.09.2015, 12:48



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Das Ergebnis dieser Selbststudien habe ich hier tagtäglich auf dem Schreibtisch liegen. Katastrophe! Warum ich fundierte Informatikkenntnisse genau so wichtig halte wie eine zweite Fremdsprache? Weil der PC, PC basierende Programme und PC basierte Kommuniktion mittlerweile in alle Bereiche Einzug gehalten hat. Englisch als erste Fremdsprache reicht jedoch in den meisten Fällen vollkommen aus. Von daher sehe ich eine gleiche Gewichtung. Informatikkenntisse stufe ich daher in einem technisch fortgeschrittenem Land wie Deutschland als Allgemeinbildung ein. Die Mittel- und Realschulen sind da sehr viel innovativer. Allerdings scheinen viele Lehrplangestalter immer noch zu glauben, dass der/die zukünftige/n Studierten alle eine(n) Assistenten/in zur Hand haben. Haha... Und wenn Du der Ansicht bist, das Phyton vollkommen sinnlos ist, so können auch gerne Grundkenntnisse in C++ vermittelt werden. Ich denke, das ist genau so interessant wie der Aufbau einer Blüte. Gegenfrage: Warum bist Du froh darüber, dass es sich um nur eine Stunde in der Woche handelt? Grüße Sodapop

Mitglied inaktiv - 23.09.2015, 13:07



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Hallo Sodapop, ich sehe es auch wie du. Meine Tochter hat in der sechsten Klasse jetzt ein bisschen rumgewurstelt und nach der siebten ist es schon wieder vorbei mit dem Informatikunterricht, weil sie an einem sprachlichen Gymnasium ist. Das kann auch verstehen, wer will. Warum ist es in bayerischen Gymnasien noch nicht angekommen, dass Informatik mittlerweile zum Allgemeinwissen gehört. Bei uns in der Familie ist das ein großes Problem, weil wir Eltern auch nicht so die Informatik-Cracs sind. Ich hatte so gehofft, dass unsere Tochter das lernen würde, aber so sieht es jetzt wirklich nicht aus. Als meine Tochter in der sechsten Klasse den Informatiklehrer fragte, wie man Fotos einfügt, gab er zur Antwort, dass sie sich das doch von den Eltern zeigen lassen soll. So hatte ich mir den Informatikunterricht am Gymnasium nicht vorgestellt, zumal, wie Sodapop auch schon geschrieben hat, an anderen Schularten durchaus ein qualifizierter Informatikunterricht möglich ist. Nur im Gymnasium geht das wieder nicht. Wieso können denn die Kinder am Gymnasium nicht auch einmal etwas Nützliches für den Alltag lernen? Viele Grüße Mehtab

von Mehtab am 23.09.2015, 14:17



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Ganz einfach....weil ich (!) es fuer Zeitverschwendung halte. C bzw C++ halte ich zumindest fuer Kinder unter 15/16 Jahren fuer zu komplex. Nun ja, so hat jeder seine Meinung. ;-)

von mama von joshua am tab am 23.09.2015, 15:31



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Hab letztes Jahr mal diesen Link gefunden: https://studio.code.org/ Das sollte wohl an Schulen gemacht werden.

von germanit1 am 23.09.2015, 16:36



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Vielen Dank :)

Mitglied inaktiv - 24.09.2015, 08:54



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Bei uns gibt es seit diesem Jahr das Fach "ITG".

von mama von joshua am tab am 23.09.2015, 11:44



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Hallo mein Sohn besucht jetzt das 8. Schuljahr eines MINT Gymnasium. Er ist in der MINT Klasse (es gibt 2 MINT und 2 normale Gym Klassen). Seit dem 7. Schuljahr wurden Tablets für die MINT Klassen eingeführt, die wir kaufen mußten. Er bzw. die Klassen arbeiten sehr viel damit und eigentlich auch in jedem Fach, ausser Religion, Kunst und Sport. Zusätzlich hatten sie in der 7. Klasse an einem Nachmittag in der Woche ITG, dort wurde viel mit Excel, Word und anderen Programmen gearbeitet. In ihren Klassen sind Whiteboards so das dort auch Hausaufgaben vom Tablet an die Tafel gezeigt werden können. Den einzigen Nachteil den ich finde ist das sie Tablets haben und keine normalen Laptops, den fast jedes Kind mußte seins schon tauschen oder reparieren lassen. LG Bianca

von schnuffz am 23.09.2015, 12:04



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Ab Klasse 5 alles im 10 Fingersysrem geschrieben. Excel, Word und Powerpoint bis Klasse 10 sitzen perfekt. Incl. PC-Banking ind Recherche zu Strompreis- Hauskrediten usw. 1-2 Wochenstunden pro Schuljahr. Sohn hat im Mathezweig dazu noch in Klasse 10 Programmieren mathematischer Vorgänge und Anwenden von Zeichenprogrammen. Alles sehr lebensnah. Gruß Baraber

von baraber am 23.09.2015, 12:33



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Während die Real- und Mittelschulen sehr lebensnah Wissen vermitteln geht der Lehrplan des Gymnasiums immer noch davon aus, dass jeder später seine(n) persönliche(n) da-gehst-her haben wird. Zumindest geht der bayerische Lehrplan davon aus. Grüße Sodapop

Mitglied inaktiv - 23.09.2015, 13:09



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Hier findet im normalen Gymnasium ab der 8. Klasse im Wahlunterrichtsbereich Informatikunterricht statt. In der Oberstufe wird leider kein Informatik-Leistungskurs, sondern nur ein Grundkurs angeboten.

von lisi3 am 23.09.2015, 12:38



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Bei uns (MINT-Schule) gibts in Klasse 5 ITG, eine Computer-AG gibts nicht, was soäter so läuft, keine Ahnung, soweit ist Junior noch nicht. Es wird aber immer wieder mit Computer gearbeitet. Was unsre Schule anbietet sind Lego-Roboter-Wettbewerbe (FLL und WRO im Sek I- Bereich) - beinhaltet selbstverständlich auch die Programmierung des Roboters (bei den Großen wird dann auch erwartet, dass sie mit dem 3D-Drucker richtig umgehen können, das wird wohl auch im Unterricht behandelt). Momentan langt es Junior so.

von Snaffers am 23.09.2015, 13:26



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In Rheinland-Pfalz gibt es nur 14 MINT-Schulen und keine in unserer Nähe (und das habe ich gerade gegoogelt, weil ich gar nicht wußte, dass es in unserem Bundesland überhaupt solche Schulen gibt). Mein Sohn hatte im letzten Schuljahr (8. Klasse Gymnasium) eine Stunde ITG pro Woche, in der die Kinder im Umgang mit Word, Excel und Powerpoint geschult wurden. Soviel ich weiss, war es das dann. Zumindest in diesem Schuljahr gibt es das nicht mehr. Eine Computer AG oder ähnliches gibt es nicht. Auf den Realschulen in der Gegend ist es allerdings auch nicht anders.

von Salkinila am 23.09.2015, 13:32



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Mein Sohn ist in der 7. Klasse eines naturwissenschaftlich-technologischen Gymnasiums. Er hat dieses Schuljahr, genau wie letztes Jahr, eine Wochenstunde Informatik. Nächstes Jahr gar nichts, ab der 9. dann zwei Wochenstunden. Aha. Der Lehrer hat letztes Jahr am Elternabend schon gesagt, dass das viel zu wenig ist, um irgendwas Tiefgreifendes zu machen. Die Jungs waren alle so begierig auf diese eine Wochenstunde Informatik, und eigentlich ist es wenig mehr als gar nichts. Mal sehen, was ab der 9. dann kommt. Auch als Wahlfach gibt es nichts in der Richtung. Immerhin etwas besser als bei meiner Tochter, die auf dem sprachlichen Gymnasium ist. Dort gibt es in der 6. und 7. Klasse jeweils eine Wochenstunde Informatik und das war's dann. Ich finde ja nicht, dass das heutzutage genügt, egal welche Ausrichtung das Gymnasium hat.

von kanja am 23.09.2015, 16:02



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Bei Euch scheint es ja doch etwas besser zu sein. Mich ärgert das Desinteresse der Schule, weil ich befürchte, dass unheimlich viel Begabung und Begeisterung über die Jahre verloren geht. Ich frage auch deshalb, weil ich eine einflussreiche Dame aus der Branche kennengelernt habe und ggfs. ein Projekt in dieser Richtung anstoßen könnte. Aber was? Den Lehrplan werden wir nicht ändern und zusätzlich Informatiklehrer einzustellen, ist wohl kaum durchsetzbar. Habt Ihr Ideen, was IT Unternehmen für Schulen tun könnten? Coding Workshops im Rahmen der Projektwoche vielleicht? Ich denke, eigentlich müsste man woanders ansetzen, aber das wird nicht zu schaffen sein. Die Lehrer interessiert es insgesamt nicht, sie kennen sich auch selbst meist nicht aus. Viele Grüße, Antonia

von tonib am 23.09.2015, 16:35



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Hallo, Ab der 9. 2stdg. Informatik mit folgenden Inhalten: Agenten Simulation für mehrere Probleme, etwa Räuber- Beute Robotik Physik Engines Verschlüsselung Ich finde das "echte" Informatik ... Bislang hatten sie in Kl 6, 7 jedes Jahr eine Phase am Computer, etwa Tabellenkalkulation und Geometrie. Er besucht eine NaWiv Klasse in einem altsprachlichen Gym. Lg, 2

von 2auseinemholz am 23.09.2015, 17:59



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Hier am Gym vor Ort gibt es nach der 6. eine Klassenneubildung. Neben Sprachenklassen gibt es auch die MINTklasse, die mein Töchterchen besucht. Ab Kl.7 hat sie damit eine Stunde Unterricht mehr in den Mintfächern. In Kl.7 war das eine "Informatikstunde", in der im ersten HJ die Versuche aus den anderen Mintfächern computertechnisch aufbereitet/ausgewertet/notiert wurden. Zuerst waren das i.W. nur Officeanwendungen. Im 2.HJ wurde mit Informatik begonnen. Jetzt Anfang Kl.8 programmieren sie im WPII Kurs Info "Roboter Karol". Als WPII Kurs ist das jetzt ein Hauptfach und es werden auch Klassenarbeiten geschrieben. Imho ist das schon "richtige Informatik" nur eben auf Niveau Klasse 8. Excel kommt im Matheunterricht vor. Word und ppt wird quasi vorausgesetzt bzw. durch regelmäßige Aufgaben zum Erstellen eines Flyers oder pptPräsentationen geübt, da gibt es aber kein Fach oder spezielle Kurse zu (find ich auch nicht nötig). Darüberhinaus kann man sich im AG Bereich austoben (Lego Mindstorm, Jugendforscht,....), aber das ist ja nun freiwillig.

von anja1166 am 24.09.2015, 22:08