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Außenseiter integrieren

Thema: Außenseiter integrieren

Hallo zusammen, das Klassenfahrt Thema unten finde ich ja ganz spannend. Ich persönlich habe wenig Erinnerungen daran obwohl wir öfter weg waren. An unsere Abschlussfahrt erinnere ich mich und die war toll. Ich finde dennoch niemand sollte gezwungen werden und zum Zusammengehörigkeitsgefühl muss man nicht 100 km weg fahren. Ganz interessant finde ich den Aspekt des integrieren wollens von Außenseitern. Was genau ist für euch ein Außenseiter? Wie wird man dazu und meine eigentliche Frage (da es immer wieder vorkommt dass Lehrern vorgeworfen wird ein Kind nicht integrieren zu können) Glaubt ihr wirklich ein Lehrer kann einen Außenseiter integrieren??? Dazu müsste er ja quasi auch den Grund des Außenseitertums abstellen (Kind quatscht zu viel, ist Klassenclown, hat ne fiese Brille oder was auch immer für Gründe da sind) Vielleicht sind diese Kinder einfach in einer Klasse gelandet wo kein Mitschüler passt?! Ich bin gespannt auf eure Sicht der Dinge

von Milia80 am 30.08.2018, 22:01



Antwort auf Beitrag von Milia80

Das ist ein schwieriges Thema. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich durch viel Reden und Appelle an die Vernunft das offene Ablehnen von Aussenseitern zumindest in der Schule /im Unterricht, also zu Zeiten, wo ich präsent bin, verhindern... eher "deckeln" kann, denn die Ursache zu beseitigen, ist mir noch nie wirklich gelungen. Die Ablehnung schwelt dann unsichtbar weiter. Ich meine jetzt nicht - bitte nicht falsch verstehen-dass Aussenseiter selbst schuld an ihrem Status sind, aber es gibt schon typische Verhaltensweisen, die die anderen Kinder eher nicht mögen. Höre oft so was wie "Der quatscht immer Müll "(Themen, die keinen interessieren), oder "Der klatscht uns immer zur Begrüssung in den Nacken, tut uns weh" oder "Der gibt an", "Der stinkt"... weniger kenne ich Fälle, wo wegen des Aussehens ausgegrenzt wird. Na gut, das mit dem Nackenklatscher kann man vielleicht noch beeinflussen und den Tip mit dem Duschen gebe ich dem Stinker auch, aber so charakterliche Sachen lassen sich schlecht lenken. Auf Klassenfahrten tun mir solche Kinder echt leid, ich versuch dann, mich um sie zu kümmern, leider können sie dann schnell seeeehr anhänglich werden, was auch nerven kann. (Schlagt mich). Spannend fand ich ,als ich unseren Klassenaussenseiter beim Klassentreffen nach 30 Jahren wiedertraf und der plötzlich einfach nur noch einer von uns war... der hatte inzwischen Frau und Kinder und sah nicht schlechter aus als die anderen und war sogar ganz sympathisch. LG

von As am 30.08.2018, 23:09



Antwort auf Beitrag von Milia80

Offen gestanden stören mich Deine Beispiele etwas. Außenseiterkinder sind nicht immer besonders nervig oder hässlich. Es können auch einfach besonders stille Kinder sein, die in der Klassengemeinschaft übersehen werden. Ein Lehrer kann hier darauf achten, dass das Kind auch mal in ein Spiel integriert wird.

von stjerne am 30.08.2018, 23:15



Antwort auf Beitrag von stjerne

Ein stilles Kind muss überhaupt nicht ein Außenseiter sein. Im Gegenteil: viele Kinder schätzen das, wenn jemand nicht immer im Mittelpunkt stehen will oder alle mit seiner Lebhaftigkeit einschüchtert. Stille Kinder sind gute Beobachter und Zuhörer und stören einen nicht beim Lernen und sind in den Klassen meiner Kinder durchaus gern gesehen. Außenseiter sind da eher die wilden Kinder, weil es allen irgendwann einfach auf die Nerven geht, wenn jemand ständig rumspringt oder Unruhe verbreitet. Es hängt aber ganz sicher von der Gruppe ab. WIr haben im Bekanntenkreis ein Mädchen, dass in ihrer Klasse nie Anschluss fand. Jetzt hat sie letztes Jahr in die Parallellklasse gewechselt und ist da gut integriert. Da passte die Gruppe in der alten Klasse einfach nicht.

von kuestenkind68 am 30.08.2018, 23:20



Antwort auf Beitrag von kuestenkind68

Irgendwie erlebe ich das anders "Hoppla, hier komme ich" und schon steht man im Mittelpunkt. Die introvertierten Kinder hingegen werden eher übersehen und können sich gegen die Ellenbogen-Kinder nicht behaupten. MEIN Eindruck.

von stjerne am 30.08.2018, 23:32



Antwort auf Beitrag von stjerne

Ich erlebe das auch anders. Bei meiner Großen in der 5. und 6. Klasse, waren u. a. die wilden und harten die Chefs. Die stillen wurden drangsaliert. In der Grundschule waren die Kinder die Chefs, die Herzlos ihr Dinge durchzogen und Kommandos gaben....gleichzeitig aber auch die besten waren...

von Maxikid am 31.08.2018, 05:14



Antwort auf Beitrag von Maxikid

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass stille Kinder eher an den Rand gedrängt werden. Das war bei mir in der Schule so - ich war extrem still, hatte zwar ein paar gute Freundinnen, spielte aber ansonsten in der Klasse keine Rolle. Leider war ich bis zur Oberstufe in einer reinen Mädchenklasse... Mein Sohn ist ebenfalls sehr still, aber er hat das Glück, dass es in seinem Jahrgang einige andere Jungs gibt, die ganz ähnlich wie er ticken. Er war auch von Anfang an immer gut in die Klassen integriert - ich glaube, da haben es Mädchen manchmal schwerer. Jungs tragen Konflikte eher direkt aus, bei Mädchen läuft das subtiler und persönlicher ab.

von Salkinila am 31.08.2018, 10:42



Antwort auf Beitrag von Salkinila

da sagst Du was. Wahnsinn, wie Mädels in der 1. Klasse schon taktieren können. Wie kl. Manager, die ihre Konkurrenten ausschalten wollen. In der Klasse der Lütten ist das bei den Jungs (16 Jungs und 8 Mädels in der Klasse) seit der ersten Klasse, jetzt 4. Klasse, gleich von Anfang an sehr extrem schlimm für 2 Jungs geworden, komplette Ausgrenzung. Dort ging das aber immer von den Stillen, schlauen Jungs aus. Ach, die sind doch so süß, die tun so etwas doch nicht. Die anderen konnten sie ja prima zur Weißglut bringen und zum Zuschlagen....Jetzt, in der 4. Klasse kommt er Hilfe von außen, die Lehrer haben alles nur schöngeredet. Diese braven, netten Jungs tun doch nichts...die anderen sind die Schlimmen. Die Jungs die geärgert werden, sehen im übrigen außerordentlich schön aus, sind nicht dumm. Alle kommen aus der gleichen Gesellschaftsschicht, die Eltern sind sehr nett. Das sind manchmal Stellhebel, die kommen ganz von alleine....

von Maxikid am 31.08.2018, 10:48



Antwort auf Beitrag von Maxikid

Ich habe ja 2 Jungs und bin heilfroh. DIe tragen ihre Konflikte tatsächlich offen aus. Dieses hinten rum taktieren und intrigieren gibt es da nicht. Da wird es mal laut, da zofft man sich richtig und dann ist auch wieder gut. Mein Kleiner hatte in der Grundschule auch so ein intrigantes Mädchen in der Klasse. Die hat alle immer richtig fies geärgert bis die Kinder sich gewehrt haben und dann ist sie zur Lehrerin gelaufen und hat gepetzt und die anderen wurden immer bestraft. Bis die Lehrerin (gsd) irgendwann das Ganze durchblickt hat; dann hat das nicht mehr funktioniert. Dann wandte die Kleine den Trick an, dass sie ihre Freundinnen gegen andere aufgehetzt hat, indem sie falsche Dinge behauptet hat... Ich war immer sprachlos, was mein Kind da immer erzählt hat. Ich kann nicht glauben, wo so kleine Menschen solch ein Verhalten her haben... Aber richtig integriert war die Madame nie. Keiner konnte sie wirklich leiden mit ihrem Verhalten. Gsd ist sie seit der fünften Klasse an einer anderen Schule. Zu den Stillen Kindern: mein Großer ist auch eher still. Aber auch in seiner Klasse sind mehrere Stille Kinder und die ergänzen sich ganz gut mit den eher lebhafteren Kandidaten. Unter den Schülern sind auch die ruhigen Kinder gut integriert. Die sind aber auch eine ganz tolle Klasse. Da geht es eher darum, wer sympatisch ist und ähnliche Interessen hat. Nicht ohne Grund ist da nicht der laute Hansdampf in allen Gassen Klassensprecher, sondern der nette stille und superschlaue Junge, weil der nämlich nicht nur laut rumtönt, sondern im Gegenteil tatsächlich was auf dem Kasten hat und sich auch einsetzt für andere. Was ich aber finde ist, dass die Lehrer diese ruhigen Kinder eher benachteiligen. Die lauten, die sofort ihre Antworten in die Klasse rufen oder diejenigen, die sich viel beteiligen, aber nur mäßige Beiträge liefern bekommen immer bessere Noten. Generell ist es wohl leider so, dass die Laberer in der Schule besser weg kommen.

von kuestenkind68 am 01.09.2018, 06:49



Antwort auf Beitrag von kuestenkind68

Zitat: "Was ich aber finde ist, dass die Lehrer diese ruhigen Kinder eher benachteiligen. Die lauten, die sofort ihre Antworten in die Klasse rufen oder diejenigen, die sich viel beteiligen, aber nur mäßige Beiträge liefern bekommen immer bessere Noten. Generell ist es wohl leider so, dass die Laberer in der Schule besser weg kommen." Oh ja! Für meine Tochter leider in mehreren Fächern schlimm. Bei Nebenfächern im Test, Referat, Mappennote 1 und dann doch nur eine 3 auf dem Zeugnis. Ihre Freundin labert in einer Tour im Unterricht mit Mitschülern (nicht mit meiner Tochter, die sitzt woanders), zeigt oft auf, sagt dann irgendwas, was öfter mal nicht zur Frage passt und hat immer Einsen auf dem Zeugnis, auch wenn es schriftlich nicht 1 ist.

von Carmar am 01.09.2018, 08:18



Antwort auf Beitrag von Milia80

Ich persönlich kann aus meiner Erinnerung sagen, die Lehrer haben versagt. Wir hatten ein Mädchen in der Klasse, die stank, hatte ganz schlimme Haut (schuppig, gerötet), immer fettige Haare und zudem war sie immer in Synthetik gekleidet, nicht modisch (auch nicht in der Sprache)...die wurde von Oma/Opa, bei denen sie lebte persönlich in das Landschulheim gefahren, während wir anderen brav mit dem ollen Bus fuhren (mir wird beim Busfahren immer spei übel...aber das hat niemanden interessiert). Natürlich wurde die Woche genutzt ihr auf den Zahn zu fühlen. Ihr zu erklären, wozu eine Dusche da ist...auf ihre Aussage, sie habe eine Wasserallergie war natürlich die Hölle los. Keiner der 4 mitfahrenden Lehrer hat das aufgefangen. Da war nix mit Integration. Sie war vorher Außenseiterin und nachher war sie es auch weiterhin...vielleicht mit einem netten Schultrauma mehr.

von Mutti69 am 31.08.2018, 07:41



Antwort auf Beitrag von Mutti69

Du sagst, die Lehrer haben versagt. Haben die sich nicht um dieses Kind gekümmert? Würde sie auch von Lehrern ausgegrenzt? Mich interessiert, wie du an dieser Stelle agiert hättest, oder was du von den Lehrern erwartet hättest.

von As am 31.08.2018, 13:58



Antwort auf Beitrag von As

Die Lehrer haben es nicht wirklich thematisiert, falsch eingeschätzt, was auch immer. Es kam ab und an die Ansage, wir sollen uns vertragen und eine lapidare Aussage, sie hätte doch eine Allergie. Nein, das Mädchen wurde von den Lehrern NICHT ausgegrenzt. Ich hätte von den Lehrern erwartet, dass sie den Konflikt moderieren. In dem Alter waren wir definitiv nicht in der Lage das selber zu lösen.

von Mutti69 am 01.09.2018, 05:45



Antwort auf Beitrag von Mutti69

"Die Lehrer haben versagt", ja, ist klar, bei dem Mädchen lag wohl so Einiges im Argen, und zwar wohl eher im persönlichen Umfeld. Wie wollen die Lehrer das auffangen? Wenn die Gegebenheiten schon im häuslichen Umfeld nicht passen (anderer Look, altmodische Sprache, fährt nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie alle, ist ungepflegt, wird nicht dem Hautarzt vorgestellt), haben nicht die Lehrer versagt, sondern die Eltern (lebte wohl auch nicht ohne Grund bei Oma und Opa) und Großeltern...sorry, aber zu sagen, die Lehrer hätten versagt, ist woh ein bisschen zu einfach...LG, Pia-Lotta

von Pia-Lotta am 01.09.2018, 10:51



Antwort auf Beitrag von Milia80

Das kommt wohl ganz auf den Grund der Ausgrenzung an und wie die Gruppe zusammen gesetzt ist und funktioniert. Ich kenne hier Klassen, bei denen es die lauten, starken Anführer gibt, die die ruhigen, stillen Mitschüler ausgrenzen. Genauso gibt es Klassen, die solche Typen gar nicht brauchen können und die lauten Angeber die Außenseiter werden. Dann gibt es noch die Kinder, die sich etwas anders benehmen und dadurch ausgegrenzt werden. Als Lehrer kann man schon einiges steuern, aber manchmal passt einfach zu viel nicht zusammen.

von Shanalou am 31.08.2018, 07:55



Antwort auf Beitrag von Milia80

schwierig, denn wenn man versucht aussenseiter zu integrieren , hat man ihn in diesem moment ja als eben diesen aussenseiter auch benannt und meist wird es für besagte person( betrifft ja nicht nur kinder ) schlimmer. kinder sind grausam und leben dann ´"ist der ruf erst ruiniert, lebt es sich sehr gut ungeniert" leider merken auch kinder schon ,das man sich selber aufwerten kann , wenn ein anderer darunter leidet, nicht schön aber menschlich und nie anders gewesen . ich glaube ein aussenseiterkind bringt man besser vorran , wenn man sein selbstbewusstsein steigert und ihm hilft , sich selbst zu helfen

Mitglied inaktiv - 31.08.2018, 08:28



Antwort auf Beitrag von Milia80

schwierig, denn wenn man versucht aussenseiter zu integrieren , hat man ihn in diesem moment ja als eben diesen aussenseiter auch benannt und meist wird es für besagte person( betrifft ja nicht nur kinder ) schlimmer. kinder sind grausam und leben dann ´"ist der ruf erst ruiniert, lebt es sich sehr gut ungeniert" leider merken auch kinder schon ,das man sich selber aufwerten kann , wenn ein anderer darunter leidet, nicht schön aber menschlich und nie anders gewesen . ich glaube ein aussenseiterkind bringt man besser vorran , wenn man sein selbstbewusstsein steigert und ihm hilft , sich selbst zu helfen

Mitglied inaktiv - 31.08.2018, 08:28



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Genau, es gibt nicht den Typen mit bestimmten Merkmalen der Aussenseiter werden könnte. Es kommt immer auf die Zusammensetzung der Klasse an. Was in einer Klassen funktioniert, kann in der Nebenklasse zur Hölle werden. Bei meiner Großen, waren es z.B. Schüler mit schlechten Noten, die ausgegrenzt wurden, egal wie lieb die waren....passten nicht in das Leistungsumfeld und wenn man dann noch, nicht so dürr wie der Durchschnitt ist und unsportlich....dann konnte man ganz einpacken... LG maxikid

von Maxikid am 31.08.2018, 08:41



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Manchmal passt es einfach nicht, weil nicht jeder der Gruppentyp ist der mehrere Tage erzwungen mit Klassenkameraden, also nicht freiwillig gewählter Begleitung verbringen möchte. Und dann kann einem schon eine Situation die Reise vermiesen, ob nun die verhassten Mahlzeit, wandern ein anderes zubettgehritual. Und kinder können sehr grausam sein, Lehrer das nicht immer auffangen Insofern ist das Erwachsensein schon komfortabler, da man sich die Reisen mehr aussuchen kann, bei Weiterbildungen im Einzelzimmer schläft etc.

Mitglied inaktiv - 31.08.2018, 18:32



Antwort auf Beitrag von Milia80

Mir hat damals ein Lehrer sehr geholfen. Auch erst, als es schon fast zu spät war, aber er hat es mittels eines Soziogrammes geschafft. Es hat wirklich nachhaltig etwas in der Klasse verändert. Zu den beliebtesten gehörte ich danach immer noch nicht, aber ich fühlte mich danach viel sicherer und fand sogar eine Freundin in der Klasse. Das ist natürlich nicht in jeder Kostellation möglich, aber ich bin dem Lehrer heute noch dankbar, da die Jahre davor einfach unvorstellbar grausam waren.

von Kasi2006 am 31.08.2018, 18:46



Antwort auf Beitrag von Kasi2006

und wann kommt man an den Punkt dass man ein Kind "verformen" will um anderen zu Gefallen? Es stimmt schon, meist hat das Ausgrenzen nicht mal was mit Äußerlichkeiten zu tun. Obwohl ich das auch schon beobachtet habe wenn ein Kind äußerlich aus der Norm fällt (sehr groß, sehr klein oder eben sehr laute Stimme) Es ist oft die ruhigen oder eben auch die anstrengenden die zu Außenseitern werden. Was ja nicht heißt das sie gemobbt werden, sondern einfach "nur" es interessiert sich niemand für sie. Nur wie bekommt man ein Kind was eben zB wild und laut ist dazu ruhiger zu sein, gerade wenn es schon immer so war, selbst mit 9 finde ich fehlt da oft das Verständnis für und man will ja nicht immer sagen die anderen mögen das nicht, denn eigentlich will man ja nicht immer darauf hinweisen sonst hat das Kind schnell das Gefühl dass es nicht gut so ist wie es ist...

von Milia80 am 31.08.2018, 19:23



Antwort auf Beitrag von Milia80

Noch ein Aspekt: Das Ausgrenzen ist leider eine ziemlich menschliche Eigenschaft, nicht nur bei Kindern. Auch Erwachsene legen sehr großen Wert auf „Wir hier drinnen“ und „Ihr da draußen“. Das merkt man schon, wenn man in einen neuen, kleinen Ort zieht. Wir selbst sind vor 20 Jahren in unser Dorf gezogen. Trotzdem gehören wir noch nicht wirklich dazu. Die Erfahrung machen aber auch andere Menschen: So wird ja zum Beispiel gern nicht zurück gegrüßt, wenn man zu einer Gruppe von Müttern dazu stößt, die sich unterhalten. Diese Erfahrung haben schon viele gemacht, wird auch hier im Forum öfters thematisiert. Das Wir-Gefühl braucht offenbar die „Anderen“, die eben NICHT „Wir“ sind. Wer drinnen ist im engeren Kreis fühlt sich besonders wohl, wenn Andere draußen bleiben müssen. Ich glaube, diese Neigung zur Ausgrenzung müssen wir sehr bewusst erkennen und auflösen. Selbst Erwachsene schaffen das nur selten. Für Kinder ist das noch schwerer. LG

von Hexhex am 31.08.2018, 21:33



Antwort auf Beitrag von Hexhex

das beobachte ich auch, wenn sonst keiner dabei ist der zum "wir" Gefühl bei trägt wird sich sogar unterhalten, aber kaum steht eine Gruppe (3-4) befreundeter Mütter/Kinder zusammen wird man gerne mal ignoriert oder nur kurz angebunden gegrüßt, obwohl ich mich da jetzt nicht als Außenseiter bezeichnen würde da ich mich schon mit jedem gut verstehe, aber zu der erlesenen ganzen Gruppe gehöre ich dann doch nicht

von Milia80 am 31.08.2018, 22:14



Antwort auf Beitrag von Hexhex

Stimmt. Aber als Erwachsene kann ich frei entscheiden wo ich mich darzustellen, mit wem ich Kontakt habe oder verreisen. Das geht bei erzwungenen Klassenfahrt nicht. Ein Kind was sich für sein äußeres schämt und nicht vor den anderen im Schlafanzug zeigen will oder tolpatschig unsportlich ist wird nach der Fahrt nicht weniger aussenseiter sein.

Mitglied inaktiv - 31.08.2018, 22:34



Antwort auf Beitrag von Hexhex

Das ist ein interessanter Aspekt. Vor allem interessant, wenn man die Eltern mancher Kinder kennt. Die Vorbildfunktion ist manchmal schon unheimlich.

von Shanalou am 01.09.2018, 17:23



Antwort auf Beitrag von Hexhex

Da bin ich ja "froh", dass es nicht nur mir so geht. Das erlebe ich auch immer wieder ... man grüßt eine Gruppe, keine Antwort. Ich findes das einfach schlechte Erziehung, keine Manieren. Oder es wird sich nur so lange mit einem unterhalten, bis jemand "interessanteres" kommt. LG

von Streuselchen am 01.09.2018, 19:08



Antwort auf Beitrag von Hexhex

Da bin ich ganz bei dir. Daherfinde ich wichtig , das Kind für sich selbst zu stärken, empathisch zu sein und auch auf andere zugehen zu können ,ohne gleich vor den Kopf gestoßen zu sein ,wenn es nicht ankommt. Mir selber schon auf beiden der Medaille passiert und vielleicht nicht immer richtig reagiert aber man kann an sich arbeiten. Ich reagiere nicht traurig oder fühle mich zurückversetzt ,wenn man mich mal nicht beachtet oder suche im Nachgang den netten Kontakt ,zu jemandem , den ich vielleicht unbewusst in einer Gruppe ignoriert habe, So gebe ich das auch meinem Kind weiter. Aber letztlich wir es immer Aussenseiter geben und eben die Gruppen oder sogar auch bewusste Einzelgänger ,die nicht darunter leiden. Erkennt man selber wo man steht( oder das Kind) kann man mit dem wissen darum lernen ,gewisse situationen leichter zu haendeln.

Mitglied inaktiv - 01.09.2018, 22:06