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Lautstärke in der Klasse - vielleicht hat jemand eine Idee?!

Thema: Lautstärke in der Klasse - vielleicht hat jemand eine Idee?!

6. Klasse, von 29 Kindern sind noch 26 übrig, einige haben die Seegel gestrichen. Seit Beginn der 5. Klasse gibt es Beschwerden der Kinder, wie auch der Lehrer gleichermaßen, es sei unerträglich laut in der Klasse. Gerade sind sehr viele Lehrer erkrankt oder anderweitig abwesend, da setzt sich ein Vertretungslehrer in die Klasse und es sollen Arbeitsaufträge bearbeitet werden. Wer das nicht im Unterricht macht, macht es halt Zuhause. Das führt dazu, dass scheinbar der Lärmpegel nochmal steigt. Laut Kind geht ein Großteil der Vertretungslehrer ignorierend damit um. Die sitzen stoisch in der Klasse und lesen Zeitung oder so. Wir Eltern haben es immer wieder bemängelt, Lehrer beschwichtigt immer, man sei dran. So, es lässt sich also kurzfristig nicht ändern. Bleibt also der Weise Spruch: „Du kannst die Anderen nicht ändern, nur dich!“ Hat jemand eine Idee, wie man in einer Situation fokussiert bleibt? Ich hab an Ohrstöpsel gedacht, ich glaube, da wird das Kind ausgelacht. MP3-Player und Kopfhörer auf? Meint ihr, das würden die erlauben? Wir haben das Mütter mit ADHS-Kindern oder auditiver Wahrnehmungsstörung hier. Da geht es doch auch um Fokus und Ausblenden von Störungen? Mir geht es gar nicht um die Arbeitsaufträge. Ob die Zuhause gemacht werden, wäre mir persönlich egal, aber das Kind ist mega genervt. Irgendwelche Ideen?

von Mutti69 am 06.02.2019, 04:57



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Bei meiner Tochter dürfen sie MP3 Player oder Musik über Handy hören. Das klappt gut, macht sie mittlerweile auch zu Hause bei den Hausaufgaben wenn‘s ringsum laut ist.

von kfischgen am 06.02.2019, 05:48



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Das Problem hatten wir bei unserem Sohn auch "lauteste Klasse der Schule", "oft kein Unterricht möglich". 31 Kinder - Gymi Es wurden auch nicht weniger, bzw wurden frei werdende Plätze durch herunterrutschende Schüler wieder besetzt . Noch jetzt, 8. Klasse, sind es 30 Schüler. Handys müssen ausgeschaltet sein auf dem Schulgelände, MP3-Player o.ä. ist nicht erlaubt. Ohrstöpsel o.ä. hätte unser Sohn nie akzeptiert, er kämpfte sowieso darum, nicht zum Mobbingopfer zu werden. Nachdem er sehr oft Kopfschmerzen und auch die Migränediagnose hatte, sprach ich mit den Lehrern und er durfte vorne am Rand sitzen ... was er aber je nach Fach auch wieder änderte. Der Schulsozialarbeiter schüttelte nur den Kopf und empfahl uns eine Schule 50 km weiter. Seine Kinder gehen dort hin, da hat man das im Griff. Ja, danke auch. Ich kann Dir also leider keinen konkreten Tipp geben, nur den Ausblick, dass es besser wird. Jetzt 8. Klasse geht mein Sohn gern und empfindet den Lärm nicht mehr als so störend, auch wenn es immernoch turbulent zugeht. Aber sie werden wohl generell ruhiger und wahrscheinlich härtet man auch ab. Mir tut es leid, dass die Kinder so viel Zeit in so einer unruhigen Umgebung verbringen müssen. Also

Mitglied inaktiv - 06.02.2019, 07:12



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In der Klasse meiner Tochter funktioniert es übrigens trotz gleicher Anzahl sehr gut ...

Mitglied inaktiv - 06.02.2019, 08:37



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An der weiterführenden Schule sind Kopfhörer als Lärmschutz nicht mehr so üblich, wie noch in der Grundschule. MP3-Player sind bei uns nicht erlaubt, denn das Kind muss ja im Unterricht vom Lehrer auch ansprechbar sein. Stillarbeit ist immer nur kurz, in der Regel heißt Unterricht Kommunikation. Kopfhörer dämpfen dagegen nur, das Kind hört trotzdem, wenn es angesprochen wird. Mein Sohn ist auch in so einer lauten, unruhigen Klasse. Es gibt solche Klassen, daran sind die Lehrer nicht Schuld, sondern es ist eher eine zufällige, ungünstige Häufung lauter Kinder, die so eine Klasse prägen, denn sie ziehen die anderen mit. In der Klasse meines Sohnes hilft Strenge: Es gibt Lehrer, bei denen die Kids lauter sind, und solche, bei denen sie kaum einen Mucks machen. Es GEHT also. Es kommt darauf an, wie gut ein Lehrer sich durchsetzen kann. Hier könnt Ihr als Eltern wenig machen. Ihr seid in der Unterrichtssituation nicht anwesend. Es ist letztlich die Aufgabe der dafür ausgebildeten Lehrkräfte, einen ungestörten Unterricht zu ermöglichen. Über die Kopfhörer würde ich aber mit den Pflegschaftsvorsitzenden sprechen, damit diese den Vorschlag an den Klassenlehrer weitergeben können. In den meisten Schulen gibt‘s im Keller irgendwo eine Kiste mit Lärmschutz-Kopfhörern. LG

von Jorinde17 am 06.02.2019, 08:34



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Gerade als Lehrerin bin ich durchaus der Meinung, dass das Schuld der Lehrkräfte ist. Wer soll es denn sonst ändern? Ich ärgere mich maßlos, wenn KollegInen ihren Job nicht machen, aber dann heißt es: „Ja, aber die Klasse ist halt Sch...“ Aber unser Job ist es nun einmal, für Lernatmosphäre zu sorgen. Viele Lehrkräfte scheinen aber aufgegeben zu haben. Bei Tochter (13) tobt immer der Bär, mein Kind hat Kopfweh, will nicht mehr hin, weil sie das Zeug eh daheim macht. Es hagelt schlechte Noten (bei ihr -noch- nicht), der Schwarze Peter wird hin- und hergeschoben... Mich frustriert das unendlich. Wenn der Unterricht strukturiert und spannend ist, wenn man Störenfriede konsequent maßregelt, dann funktioniert es auch. In lauten Klassen müssen Lehrkräfte sich eben mal ein wenig absprechen... Aber von Elternseite kann man leider wenig tun. Sorry fürs Auskotzen...

von magistra am 06.02.2019, 18:03



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Wir waren gerade beim Elternsprechtag und mein ruhiger Sohn ist im letzten Jahr zum Schwätzer geworden. Im allgemeinen soll die Klasse sehr laut und unruhig sein. Die schulischen Leistungen sind zwar gut aber ich merke durchaus, dass das ein- oder andere bei ihm nicht ankommt und das ärgert mich. Natürlich bespricht man so etwas und hinterfragt es auch. Es betrifft tatsächlich eher den Unterricht, wo Lehrer lockerer sind. Ich glaube, die Kids testen jetzt extrem, wer sich durchsetzt und wer nicht denn es soll tatsächlich die gesamte Klasse betreffen. Mich macht sauer, dass er sich früher über die Unruhe aufregte und nun selber mitmacht...Was will man machen? O-Ton: Das ist normal in der 8. Klasse.....Pubertät.....ich find's überhaupt nicht gut und hoffe, dass diese Phase schnell vorbei ist

von Brummelmama am 10.02.2019, 08:19



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Seufz. Mein kleiner ist auch in so einer Klasse gelandet. Auch 6. Klasse Gymnasium. Aber nur 20 Kinder, weil Integrationsklasse. Ein Teil der Lautstärke kommt leider auch durch die Inklusionskinder, weil deren Integrationshelfer fast immer leise mit ihren Kindern reden. Dadurch ist schon ein gewisses Grundrauschen in der Klasse. Mein Sohn kommt meist auch sehr genervt nach Hause, er mag lieber in Ruhe arbeiten. Aber es gibt da ein paar Kandidaten, die sich immer hochschaukeln. Es sind sehr viele Jungs in der Klasse, die auch immer miteinander wetteifern (wer ist der beste, der schnellste, der größte, der coolste usw. permanent machen die sich da gegenseitig Druck). Manche Lehrer haben das im Griff, andere nicht. Die Klassenlehrerin meinte mal zu mir, die Kinder wären ganz toll, würden super mitarbeiten, hätten tolle Ideen, nur mit der Disziplin hapert es. Ich weiß aber auch, dass es auf der Grundschule nicht anders war. Unsere Klasse war recht diszipliniert, in den Parallellklassen ging es immer schon hoch her. Tja und diese Kinder sind halt jetzt Teilweise eben auch in der Klasse. Vielleicht hätten da auch die Grundschullehrer schon mehr auf Disziplin achten sollen, wäre sicher nicht verkehrt gewesen. Die Noten leiden bei meinem Kind nicht drunter, nur die Laune. Ohrhöher wären bei uns nicht erlaubt. Ich habe aber auch keine wirkliche Idee, was man tun könnte. Ich setze einerseits auch auf natürliche Selektion (sprich, es werden noch Kinder die Schule verlassen) andererseits, glaube ich auch, dass es sich irgendwann auswächst. Die neunte Klasse vom großen Bruder hat inzwischen doch gemerkt, dass es sinnvoller ist, ruhig miteinander umzugehen.

von kuestenkind68 am 06.02.2019, 23:22



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Bei uns war letzthin ein Artikel in der Zeitung, dass die Lärmbelastung in der Klasse mit der einer viel befahrenen Straße gleichzusetzen ist. Es wurden Kopfhörer empfohlen. Mein Sohn arbeitet schon länger mit Kopfhörer. Allerdings weiß ich nicht, ob er das in der weiterführenden Schule noch darf (er ist 3. Klasse Grundschule) und will. Wir haben schon ernsthaft über Aktivkopfhörer nachgedacht. Diese erzeugen einen Gegenschall und damit hat man dann wirklich RUHE,

von Zwerg1511 am 07.02.2019, 07:38



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Hier hatte die Große (7. Klasse Gym) anfangs das Pech, in einer lauten Klasse zu sitzen. Allerdings ist es von 5. bis 7. Klasse etwas besser geworden, weil die lauten Jungs immer weniger geworden sind. Von 5. auf 6. gingen zwei und von 6. auf 7. gingen nochmal zwei, das hat ordentlich etwas gebracht. Ein Wiederholer kam dazu, aber der kann sich zum Glück benehmen. Die Lehrerin sagt auch, daß sie "da leider gar nichts machen könnte"... Die Eltern der zwei verbliebenen Radauköpfe wurden schon angesprochen und sehen sich aber auch außerstande, auf ihre Söhne einzuwirken. Jetzt hoffen wir auf den Übertritt in die 8. Klasse, da die zwei keine besonders guten Schüler sind. Das klingt fies, aber jahrelang die Quälerei, unter solchen Bedingungen etwas zu lernen, ist meiner Ansicht nach noch fieser.

von Eisfee am 07.02.2019, 07:43



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Hallo, wir haben ein ADHS-Kind, dem die Konzentration recht schwer fällt, v.a. bei Klassenarbeiten. Zumindest die Mathe-Lehrerin hat zugestimmt, dass Kopfhörer (ganz normale Blue tooth-Teile) verwendet werden dürfen, in den anderen Fächern haben wir noch nicht nachgefragt. Mathe ist am kritischsten und deshalb für uns am wichtigsten. Spott und Hohn fürchtet das Kind nicht, da steht es drüber - glücklicherweise. Und die Lehrerin hat das auch im Blick und würde im Zweifel einschreiten. Bei Freistunden ist Lärm hier kein Problem, das haben die Lehrer gut im Griff

von daide am 07.02.2019, 17:53



Antwort auf Beitrag von Mutti69

Hallo, ein leidiges Thema. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass da nur bauliche Maßnahmen helfen. Klar, der Lehrer sollte sich auch durchsetzen können, aber nur ihm die Schuld zu geben ist ein bisschen einfach. Das heißt - Korkplatten an die Wände - Stuhlgleiter unter die Stühle und Bänke - Wenn es geht eine Akustikdecke. Ich kann die Schüler verstehen, ehrlich. Nach einem Tag Einsatz in der Schulbibliothek hatte ich auch immer Ohrensausen. Ach ja, und außerdem sollte man, so lange das Problem mit der Lautstärke nicht gelöst ist, auf den dauernden Einsatz von freiem Unterricht verzichten. Das Geschiebe und Gerenne, um dem Gruppenpartner zu finden erzeugt zusätzlichen Lärm. Was in lauten Klassen auch schon geholfen hat: Der Einsatz eines Schulhundes. LG

von MamaMalZwei am 08.02.2019, 16:14