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Mobbing in der Schule

Thema: Mobbing in der Schule

Hallo ihr Lieben. Ich hoffe auf ein bisschen Austausch und Erfahrungen. Unser Sohn (fast 13) hat zum Sommer in eine neue Klasse gewechselt. Es lief eigentlich ganz gut an.. bis wir die 1. Info bekamen von der Lehrerin das er eine Schülerin geboxt hätte aber die Lehrerin es verstehen würde weil das Mädel ihm vor der ganzen Klasse die Hose runter gezogen hat. Jetzt viel seit ein paar Wochen auf das unser Sohn ungern in die Schule mag (morgens plötzlich übergeben, Bus verpasst, verschlafen, kopfschmerzen, Bauchschmerzen, usw.) Als es jetzt am Freitag dazu kam das der Lehrer anrief und mir mitteilte das unser Sohn eine Lehrerin beleidigt hätte, hab ich mal ein bisschen näher nachgefragt. Da konnte der Lehrer keine Antwort geben als ich dann sagte ok dann rufe ich meinen Sohn an gab es die Antwort;" das geht nicht weil das Handy habe ich" ok also hab ich den Lehrer drum gebeten meinem sohn sein Handy zu geben.. Als ich meinen Sohn fragte was los sei.. fing er bitterlich an zu weinen.. Ich habe dann dem Lehrer gesagt das mein Mann unseren sohn abholt.. selbst dort hat der Lehrer noch protestiert.. Mein Mann holte ihn ab.. und jetzt kam die Wahrheit ans Licht. Unser Sohn wird seit Wochen gemobbt.. wenn er aus der Pause kommt ist sein Tisch umgedreht, sein Stuhl verschwunden.. sein Ranzen hinterm Lehrerpult.. aber das schlimmste ist das er von seinen Klassenkameraden als "Drachenlord" betittelt wird... (auch Fotos von ihm werden gemacht und dann rumgebrüllt "schaut mal ich hab ein Selfie mim Drachenlord") Ihr dürft gerne mal Googlen was das heißt...es ist schrecklich Und von seitens der Lehrer wird 0 gemacht. Ich hab mit Mühe und Not die Nummer der Mutter vom größten Mobber der Klasse bekommen.. Sie redet mal mit ihrem Sohn aber ihr größtes Problem bei dem Telefonat war wie ich an ihre Nummer gekommen bin Vielleicht habt ihr noch Ratschläge was wir machen können? Natürlich will unser Sohn morgen nicht in die Schule.. was wir morgen machen wissen wir auch noch nicht

von Mausisarah94 am 11.12.2022, 21:58



Antwort auf Beitrag von Mausisarah94

Das tut mir sehr leid. Wenn der Lehrer sich nicht kümmert, ward ihr denn schon beim Direktor? Das wäre die nächste Anlaufstelle…

von Mia186 am 11.12.2022, 23:59



Antwort auf Beitrag von Mausisarah94

Ich wäre morgen früh beim Direktor oder bei der Direktorin im Büro, diese Person hätte genau 24 Stunden Zeit mir ein Konzept darzulegen was sie machen damit das aufhört. Sollte die Person allerdings auch so eine pfeife sein wie sein Lehrer wäre ich bei der Polizei und würde Anzeige gegen den Klassenlehrer, die Schulleitung und den hauptmobber ( egal ob er oder sie schon 14) ist machen. Ich würde bei der Bezirksregierung anrufen und die mit ins Boot holen gegebenenfalls wegen einem schulwechsel. Ach und euren Sohn würde ich vom Kinderarzt oder Hausarzt krank schreiben lassen

von misses-cat am 12.12.2022, 02:17



Antwort auf Beitrag von Mausisarah94

Ich verstehe das nicht. Dein Sohn hat warum die Klasse gewechselt? Gibt es einen ungewöhnlichen Grund oder seid Ihr zugezogen? Die Lehrerin findet boxen okay, weil deinem Sohn die Hose herunter gezogen wurde? Und Du hast die Telefonnummer eines Elternteils, von wem, bekommen? Warum hat der Lehrer das Handy deines Sohnes? Ich finde alles an deinen Informationen kurios. Meine Frage wäre: was habt Ihr nach dem Hose runter ziehen getan? Das ist ein massiver Übergriff! Was würde ich tun. Unverzüglich mit der/dem Schulleiter:in ins Gespräch gehen. Parallel dazu eine Alternative bezüglich Schule suchen.

von Caot am 12.12.2022, 06:48



Antwort auf Beitrag von Caot

Er ist von Realschule auf Hauptschule gewechselt. Von der Elternberätin. Meinem Sohn ist das Handy aus der Hose gefallen und dementsprechend hat der Lehrer es einkassiert. Da haben wir es leider in die Hände der Lehrer gegeben die meinten es geklärt zu haben.

von Mausisarah94 am 12.12.2022, 09:05



Antwort auf Beitrag von Mausisarah94

Termin mit der Schulleitung vereinbaren. Du, dein Mann und dein Sohn. Damit dein Kind Euch hinter sich stehen sieht. Notiert vorher die konkreten Vorfälle. Wann, wer und weshalb. So müsst Ihr nicht stottern sondern könnt mit fester Stimme datieren. Parallel dazu Schulwechsel eruieren. Hose runter ziehen - das geht gar nicht, ich wäre für Schulwechsel. Und ich wäre für ein Gedächtnisprotokoll des Gespräches mit der Schulleitung und der Vorfälle, welches Ihr ans Schulamt schickt. Das Ihr das tut, würde ich beim Gespräch mit der Schulleitung erwähnen.

von Caot am 12.12.2022, 09:38



Antwort auf Beitrag von Mausisarah94

Hallo , zuerst einmal schließe ich mich dem Beitrag von caot an. Es liest sich seltsam. Aber oft ist man ja so aufgeregt, dass man etwas vergisst oder es einfach auch komisch beim lesen rüber kommt. Mein Sohn, 13, wurde in der Vergangenheit auch schlimm gemobbt. Von seitens der Schule, vor allem dem Klassenleiter wurde da auch nicht soviel unternommen. Erst nach mit Einbeziehen der Polizei kam alles ins rollen. Bis dahin war es ein langer Weg. Was ich sagen kann im Nachhinein, ich würde niemals mehr bei der Gegenseite mich telefonisch melden, das bringt nämlich rein gar nichts! Sich darum zu kümmern ist definitiv Aufgabe der Schule! Erster Ansprechpartner ist immer der Klassenleiter/in, danach Stufenleiter/in, Direktor/ in und zum Schluss das Kultusministerium. Gibt es einen Sozialarbeiter/in an der Schule dann dorthin gehen, die machen ihren Job in der Regel sehr gut und sind erst einmal nicht von der Schule abhängig. Und nie lockerlassen! Falls es zu Handgreiflichkeiten bezgl. der Mobber kommt immer beim Arzt dokumentieren lassen. Hoffe es lässt sich alles regeln bei euch. Drücke die Daumen. Andernfalls sollte man vielleicht einen Schulwechsel in Erwägung ziehen. Lg

von Marielue am 12.12.2022, 09:20



Antwort auf Beitrag von Mausisarah94

Ich würde auch sofort ein Gespräch mit Lehrer und Rektor einfordern - und dazu deinen Mann mitnehmen. Euren Sohn würde ich aber zu Hause lassen dabei. Je nach dem, wie das Gespräch läuft, muss er das nicht unbedingt mitbekommen. Das könnte evt. zusätzlich deprimierend für ihn sein. Die Reaktion der Lehrerin lässt für mich darauf schließen, dass sie um die Problematik in der Klasse weiß, aber schon resigniert hat/überfordert ist. Nach demMotto "die klären das besser unter sich". Geht auch gar nicht. Dass du die Nr. der Mutter des mutmaßlich größten Mobbers bekommen hast, ist aber tatsächlich nicht ok. Die Elternbeirätin hätte dich beraten müssen bzgl. Vorgehensweise. Höchstens hätte sie selbst die Mutter anrufen dürfen, ihr die Situation schildern und die Möglichkeit geben, selbst Stellung dazu zu nehmen. Und wieder einmal denke ich, es wäre besser, man würde Handys in der Schule generell verbieten...Nicht, das dies Mobbing dann verhindern würde - es forciert aber solche Dinge bzw., dass über WA gemobbt wird, Bilder verschickt etc. Aber das ist ja ein anderes Thema.

von cube am 12.12.2022, 10:30



Antwort auf Beitrag von cube

Das Gespräch hatten wir... Was soll ich sagen vom Rektor kam joa müssen wir besprechen. Von seitens der Lehrer wir schauen mal wann wir mit den Schülern sprechen.. Unser Sohn sollte mit in dwn Unterricht wo noch 0 geklärt war, selbst als er sich weinend weigerte, kam vom Lehrer 0 empathie sondern nur der Hinweis das ja Arbeiten geschrieben werden und er da durch müsste Daraufhin haben wir uns entschieden ihn mit nach Hause zu nehmen.. Wie wir das die nächsten Tagen machen weiß ich noch nicht.. ich bin einfach nur Ratlos Für den Freitag ist ein Termin ausgemacht..

von Mausisarah94 am 12.12.2022, 12:09



Antwort auf Beitrag von Mausisarah94

Ich habe ein schriftliches Protokoll mit Datum und Zitaten der Beleidigungen bei der Klassenleitung vorgelegt. Nur mündlich würde ich gar nichts mehr machen - im Zweifelsfall bringt das gar nichts. Schriftlich nach einem Vorschlag verlangen, wie Abhilfe geschaffen werden sollte. Anrufe bei den Eltern der Mobber solltest du unterlassen, sonst hast du ganz flott eine Schuldumkehrung an der Backe. Dem Jungen alles Gute, er tut mir unheimlich leid. Bei meiner Tochter hat es Jahre gedauert, bis sie sich vom Mobbing der Vergangenheit erholt hat - trotz Schulwechsel. Seither flippt sie in Zwangslagen aus und schreit, wenn man sie nervt. Ich finde das sehr nachvollziehbar.

von Pamo am 12.12.2022, 13:13



Antwort auf Beitrag von Mausisarah94

Nie mit den Eltern direkt in den Kontakt gehen, wenn es soweit gekommen ist. Immer zu zweit zu den Gesprächen in der Schule gehen. Alles schriftlich festhalten. Am besten per Mail das weitere Vorgehen noch mal kurz - wirklich kurz - zusammenfassen und Termine setzen. Die Termine aufführen und immer Rückmeldung einfordern. Ich würde jetzt mit dem Kind zum Arzt gehen und es krankschreiben lassen. Dann ist der Druck mit den Arbeiten schreiben weg - das er sie nachschreiben muss, ist klar. Aber nicht jetzt und nicht in dieser Situation.

von wolfsfrau am 12.12.2022, 13:36



Antwort auf Beitrag von Mausisarah94

Oft gibt es heute an Schulen Mobbingbeauftragte, also Lehrer, die man speziell in diesen Fällen ansprechen kann. An der Schule meines Sohnes ist das ein ganzes Gremium, das sich um Prävention, aber auch um konkrete Fälle sofort und intensiv kümmert. Es ist schade, dass es das an manchen Schulen immer noch nicht gibt. Vor allem ist es schade, dass Kinder und Teens immer noch oft die Schule wechseln müssen, anstatt dass die Schule das Problem unterbindet. Ein Trauerspiel. Gleiches gilt für den Rat einiger hier, am besten die Schule zu wechseln. Nicht das Opfer sollte gehen, sondern die Täter. Deshalb würde ich als Eltern hartnäckig bleiben und darauf bestehen, dass sich sehr zeitnah etwas ändert, weil man das Ganze sonst in den sozialen Medien publik macht, es in die Google-Bewertungen der Schule schreibt und es auch dem Schulamt meldet (beim für den Bezirk zuständigen Schulrat, am besten schriftlich und per Einschreiben) sowie dem Jugendamt. Alle sollten aufgeschreckt werden, damit sich die Lehrer nicht gemütlich raushalten können. Die Schulleitung ist nicht scharf auf eine Nachfrage vom Schulrat. LG

von Lillimax am 12.12.2022, 16:07



Antwort auf Beitrag von Mausisarah94

Die schriftliche Antwort des Lehrers auf meine Nachfrage ob jetzt mit dem Mobbenden Schüler gesprochen wurde Ja mit den Schülern wurde gesprochen. Er hat zugegeben, dass Bild gemacht zu haben und es direkt gelöscht. Er hat versprochen sich zu benehmen. Ansonsten sollte er unbedingt für die Arbeiten lernen und ab morgen wieder in der Schule sein. Sonst benötigen wir ein Attest, da er ja nicht krank ist.

von Mausisarah94 am 12.12.2022, 16:34



Antwort auf Beitrag von Mausisarah94

Das würde mir so nicht ausreichen. Ich finde deine Nachfrage auch nicht zielführend. Es ist nicht wichtig, ob mit den mobbenden Schülern gesprochen wurde. Da bleibt ja offen, ob man jetzt für die Sicherheit deines Sohnes einstehen kann. Es werden nämlich seine Grundrechte verletzt. Sei mir bitte nicht böse, aber ich habe nicht den Eindruck, dass du der Abwehr- und Aussitzmentalität der Schule gewachsen bist. Ich rate dir, dir Unterstützung zu holen - bspw. von einem Anwalt, der sich auf Schul- und Verwaltungsrecht versteht.

von Pamo am 12.12.2022, 17:25



Antwort auf Beitrag von Pamo

Meine Frage war auch wie das weitere Vorgehen der Schule aussieht. Diese Frage wurde komplett ignoriert.. Dies reicht uns so auch nicht aus.. wir werden morgen wieder in der Schule stehen

von Mausisarah94 am 12.12.2022, 21:45



Antwort auf Beitrag von Mausisarah94

Als mein Sohn nach einer Auseinandersetzung mit mehreren beteiligten Schülern an einem Freitag auf dem Samstag darauf mit Telefonterror genervt wurde der sich auch noch auf das Handy meines Ex Mannes ausweitete habe ich der Klassenlehrerin Bescheid gegeben das er sich Montag nicht zur Schule traut und ich mir den "Hauptmobber" zur Brust nehme wenn sie nicht sofort handelt.Also im Grunde meinte ich das ich da Montag nen Fass aufmache wenn sie nichts machen.Montag 10Uhr wir als Eltern,unser Sohn,alle beteiligten Schüler,3Sozialpädagogen,Lehrer und die Mutter des Hauptmobbers (so arrogant wie ihr Sohn) versammelten sich in einem Raum. Es wurde erläutert wie es dazu kam.Wie allzu oft ne Gruppendynamik und Missverständnisse.Ich sagte sehr deutlich das es nicht sein kann das sich jemand wegen so ner Scheiße nicht mehr zur Schule traut.Ihm wurde halt Kloppe angedroht als er Freitag ging.Passiert ist nichts. Der Hauptmobber grinste sich immer nur einen ab und dafür hat er noch nen Spruch kassiert von mir.Seine Mutter meinte allen Ernstes Schuld wäre doch das Kind was es mit sich machen lässt.Die sind alle nicht mehr selbstbewusst und blabla. Die mit dem Telefonterror konnte ich noch am Tag selber die Mütter sprechen.Der "Kindergeb." der da gerade starten sollte fiel dann mal eben für alle aus. Die hatten nämlich vorher Langeweile und dachten sie stressen mal bisschen. Joah Ende vom Lied.Der Mobber ging ein Jahr später von der Schule und seit dem Aufmarsch war für immer Ruhe. Da kannste echt nur knallhart sein. Nicht locker lassen wenn die Lehrer sich nicht kümmern. In der Grundschule wenn es da mal Ärger gab bei den Kindern habe ich mir das Kind immer zeigen lassen beim Bringen und meinte dann nur so laut das es das hört beim Vorbeigehen "ach der Junge war das gestern,ach na da weiß ich doch wo die Eltern wohnen.Muss ich die Mama mal anrufen" Zack Ruhe. Da wars noch einfach.

von Mützipütz am 12.12.2022, 23:07



Antwort auf Beitrag von Mausisarah94

Du wirst nach meiner Erfahrung nur mit der Schriftform etwas erreichen können. Per Einschreiben. Viel Erfolg.

von Pamo am 13.12.2022, 05:55



Antwort auf Beitrag von Mausisarah94

…… und würde direkt in der Schule vorstellig bei solchen Antworten. Und parallel dazu eine neue Schule suchen. Denn dort scheint es im System zu haken. Das wirst Du im Grundsatz nicht lösen können. Bei Hose runter ziehen hätte ich wohl schon mit einem Rechtsberater für Schulrecht telefoniert.

von Caot am 13.12.2022, 07:34



Antwort auf Beitrag von Mausisarah94

Ich würde meinen Sohn zuhause lassen, bis eine Lösung gefunden ist. Meine Lösung wäre Schulwechsel. Ich hab jetzt Drachenlord nicht gegoogelt, aber der Rest hört sich schon schlimm genug an :( So kann man nicht lernen. Alles Gute euch

von luna8 am 13.12.2022, 07:38



Antwort auf Beitrag von Mausisarah94

Hallo, Mobbing geht gar nicht, und es wurde schon alles Nötige hier gesagt. Gut, dass Du am Ball bleibst und bei der Schule hartnäckig bist. Ich hoffe, Du steinigst mich nicht, wenn ich noch etwas sage. Es hat auch nicht mit dem Mobbingthema zu tun. Aber bei Teens in diesem Alter ist das Äußere nicht komplett egal. Und unabhängig davon, dass das Mobbing selbstverständlich sofort abgestellt werden muss, würde ich Deinem Sohn auch helfen, sich in seinem Körper wohlzufühlen. Die Art wie die Jungs ihn gemobbt haben, klang für mich, als sei er vielleicht übergewichtig. Nein, das ist kein Grund für Kommentare von Mitschülern. Auf keinen Fall. Aber es ist vielleicht ein Grund, warum ein Teen eine Ausstrahlung hat, die nicht selbstbewusst und stark ist. Und falls ich richtig liege, dann wäre es ein tolles Familienprojekt (beide Eltern und Kind), vielleicht die Ernährung und Lebensweise der ganzen Familie umzustellen. Damit Dein Sohn sich wohlfühlt in seinem Körper, sich fit, innerlich stark und zufrieden fühlt und das auch ausstrahlt. Gerade in diesen Jahren ist das so wichtig. Und natürlich, damit er gesund bleibt. LG

von Banu28 am 13.12.2022, 10:39



Antwort auf Beitrag von Banu28

Banu, ich weiß, dass du das gut meinst. Und trotzdem spielst du damit den Tätern in die Hände, weil du im Raum stehen lässt a) dass Anders sein problematisch ist und zu Reibung führen muss b) dass das Aussehen (hier: Gewicht) immer eine Frage des Willens aka Charakters ist - damit stellst du seinen Charakter zur Debatte Es geht hier um ein Kind im Übergang zur Pubertät. Manche Kinder explodieren dann quasi. Ich bspw. war so ein kleines, klapperdürres Kind, das aus Sommersprossen und Kniegelenken bestand. Mit 12 gab es einen Hormonknall und ich wurde zum Busenwunder mit entsetztem Gesichtsausdruck. Ich habe mich so intensiv geschämt, dass ich noch immer zutiefst dankbar bin, dass es keinen Kommentar meiner Umwelt oder gar der Klasse gab. Der Junge in diesem Fall kann genauso gut explodieren und sich in den nächsten 1-2 Jahren in die Länge strecken. Vielleicht ist es auch anders - darum darf und kann es nicht gehen. Falls er abspeckt und topfit Kung-Fu beherrscht, dann wird so eine Gruppe wie hier ein anderes Opfer oder einen anderen Angriffpunkt finden: Dann hat jemand eben zu gute Noten, blöde Schuhe oder eine seltsame Art, die Haare zurück zu streichen; es wird sich definitiv etwas finden, egal wie sehr das an den Haaren herbei gezogen ist. Das Problem ist nicht das Opfer - ob dick, dünn, klein oder groß. Es liegt hier offenbar in einer höchst asozialen Struktur in der betreffenden Klasse, die erlaubt, dass jemand sich perfide aufführt, ohne dass Mitschüler, Lehrer oder Schulleitung ein Problem sehen oder gar den Willen oder Mut haben, Stopp zu sagen. In so einer Kultur ist ein Kreislauf nach unten im Gange.

von Pamo am 13.12.2022, 11:53



Antwort auf Beitrag von Pamo

Du hast Recht, das Problem ist nicht das Opfer Trotzdem finde ich auch, dass es gut ist, am eigenen Selbstbewusstsein zu arbeiten, ggf. durch Hobbys oder Sport und ggf auch Freunde außerhalb der Schule finden Trotzdem muss das mobbing unterbunden werden, offenbar schauen hier alle weg Ich würde evtl auch einen weiteren Schulwechsel in Betracht ziehen (zumindest wenn sich an dieser Schule der Umgang mit mobbing nicht ändert), aber das ist dann möglicherweise auch nicht die Lösung

von Kerstin123 am 13.12.2022, 13:02



Antwort auf Beitrag von Banu28

Mein Sohn wurde von drei Jungs gemobbt, zwei davon waren übergewichtig der dritte normalgewichtig. Mein sohn ist schlank, immer schon, soll ich dir sagen warum sie ihn gemobbt haben? Er hat leicht lockeres Haar.... Die übergewichtigen Kinder hat niemand gemobbt

von misses-cat am 13.12.2022, 15:47



Antwort auf Beitrag von Pamo

Es stimmt alles, was Du sagst. Und ich wusste beim Schreiben schon, dass man es leicht in den falschen Hals kriegen kann. Mir tut es halt leid, dass das Aussehen so wahnsinnig wichtig ist, gerade für Teenager. Und ich fürchte, dass es die Situation schon noch belastender macht, wenn man auffällig aussieht oder (vielleicht) übergewichtig ist. Das ist einfach doof für einen Jugendlichen, der eh schon zur Zielscheibe geworden ist. Ach, ich weiß auch nicht, es klang blöd, war aber nicht bös gemeint. Aber Du hast sicher recht, die Ursachen für Mobbing sind komplex. LG

von Banu28 am 13.12.2022, 20:34



Antwort auf Beitrag von Banu28

Och Mensch, ist doch toll, dass das Thema diskutiert wird! Es gibt bestimmt ganz viele Menschen, die glauben, dass man mit "Normalität" Mobbing vorbeugen oder heilen kann. Unauffällig sein oder ganz stark sein und damit keine Zielscheibe darstellen. Verhaltenstherapie machen, Kampfsport betreiben usw. Das kann alles hilfreich für das einzelne Individuum sein, wird aber den Täter nicht ändern. Dieser sucht und findet, irgendwas bei irgendwem. Ich finde den Vergleich zum Vergewaltiger ganz passend. Klar kann man behaupten, dass das Opfer nicht allein, nicht im kurzen Rock, nicht beschwipst hätte sein sollen. Aber nichts davon verpflichtet zur Vergewaltigung, die Entscheidung für die Gewalt, für die Demütigung liegt allein beim Täter.

von Pamo am 13.12.2022, 20:53



Antwort auf Beitrag von Pamo

Meine Tochter, wurde ja in der Grundschule gemoppt. Die Gründe waren u.a. ihre roten Haare, von denen eine Mutter sich provoziert fühlte….das Geschehen nahm seinen Lauf. Und wenn wir gegen an gegangen sind , Lehrer Schulleiterin, hatten diese die anderen Eltern zu Hilfe geholt und diese dann alle gefrn unser Kind und uns. Bei uns kam das mobben von den Kindern nebst Eltern. Ab 5. Klasse , gab es nie wieder Probleme, ganz im Gegenteil. LG

von Maxikid am 13.12.2022, 21:11



Antwort auf Beitrag von Maxikid

Ich kann mich gut erinnern, was du damals geschrieben hast, wie verdutzt, verunsichert und hilflos ihr wart. Das Kind hat mir so unendlich leid getan. Sie muss ein sehr starker Mensch sein, wenn sie halbwegs heil aus der entsetzlichen Grundschulzeit heraus gekommen ist. Ihr wurde doch jahrelang eingetrichtert, sie sei nicht gut genug, sie sei sogar blöd? Welch bodenlose, ungeheuerliche Unverschämtheit. Ich habe eine andere, frühere Userin (persönlich) erlebt, deren Kind sogar auf der Grundschule von Mitschülern regelmäßig verprügelt wurde. Sie war der Meinung, es habe keinen Zweck, etwas zu unternehmen, das müsse man aussitzen. Sie zogen dann zum Übertritt weg, ich weiß nicht was aus dem Kind geworden ist. Ich weiß nur, dass er sehr klug und sensibel war, dass er offensichtlich positiv aus der Masse heraus stach. Dann ein Vater auf der Grundschule meiner Tochter in der Kleinstadt. Dessen Sohn, das einzige Kind mit einer (Seh-)Behinderung, wurde laut seiner Aussage von Mitschülern und der Klassenleitung gemobbt. Er war der Meinung, da könne man nichts machen, durch Gespräche mit der KL und SL würde es nur schlimmer werden. Er schwieg und hoffte. Ich kann das nicht verstehen. Wie hält man es als Elter aus, sein Kind so behandelt zu sehen? Selbst wenn ich erst mal nichts erreiche: Nichtstun wäre wohl nicht im Möglichkeitenraum gewesen. Ich weiß von einer Sportlehrerin in der GS, die mein Kind einmal extrem übergriffig behandelt hat. Der habe ich umgehend ein Brieflein mit einer Aufforderung zur Unterlassung überreicht. Das hat auch gefunzt, sie hat sich nie wieder solche Übergriffe bei ihr erlaubt. Für den Rest der Grundschuljahre starrte mich die Frau bei den häufigen Begegnungen (Kleinstadt!) immer hasserfüllt an - na und, Hauptsache mein Kind ist ok. Und das war so.

von Pamo am 14.12.2022, 07:15



Antwort auf Beitrag von Pamo

Da Noten teilweise für den Übertritt benötigt werden, haben die Eltern Angst, dass die Rache dann über die Noten, im Rahmen der pädagogischen Freiheit, genommen wird. Deswegen wird geschwiegen. Ich habe viele Lehrer in meinem Verwandten- und Bekanntenkreis, die mich ermuntert haben unverzüglich klar Stellung zu beziehen. Mein Vorteil, ich hatte Erwachsene die die Vorfälle bezeugen konnten, direkt in der Schule. Die hatten keine Kinder mehr dort und waren bereit mich zu unterstützen. Mobbing ist weit verbreitet. Oft auf ganz subtile Art und Weise. Ich lass mir nichts mehr gefallen. Meine Kinder auch nicht mehr. Hat aber gedauert bis wir alle so weit waren. Das sind prägende Prozesse. Meine Tochter hat das total geprägt. Sie kämpft tapfer für Gerechtigkeit und engagiert sich. Sie will Recht studieren und ein Praktikum am Menschengerichtshof angehen. Sie wählt für die Kursstufe Psychologie komplett durch plus den kompletten Kurs „Theater“ um noch selbstsicherer in Grstik und Mimik plus Stimme zu werden. Ihr Sozialpraktikum geht sie in einer psychiatrischen Klinik an. Ich bin sehr stolz auf sie. Man muss kein Opfer bleiben!

von Caot am 14.12.2022, 08:35



Antwort auf Beitrag von Pamo

Wir haben extrem gekämpft. Bei uns war es so, dass die Lehrerin und die Schulleitung von den anderen Eltern unterstütz wurden. Diese Eltern haben dann einfach im Chor behauptet, wir würden uns alles ausdenken. Der Spieß wurde umgedreht, wir würden lügen. Dann ist mein Kind noch so eins, welches sehr lange geschwiegen hat und sie absolut diese Schule nicht verlassen wollte. Im Nachgang, würden wir alles anders machen. Man war in der Situation einfach so gefangen, weil man alles nicht glauben wollte. Wir haben zu spät reagiert, dass werden wir uns nie verzeihen. Kind groß, ist aus dieser Situation ganz gut raus gekommen. Aber oft, ist sie noch unsicher, was ihre eigenen Leistungen angehen. Übertritttzensuren, waren uns immer egal, da sie in Hamburg unwichtig sind. LG maxikid

von Maxikid am 14.12.2022, 09:42



Antwort auf Beitrag von Caot

ganz genau. Von Aussen, bekamen wir sehr viel Unterstützung, und auch mein Kind bekam von Eltern aus anderen Klassen Unterstützung. Das Tat gut. Diese Grundschule war dafür aber bekannt, alle rauszukicken, die nicht ins Bild passen. Das würde uns so nicht noch einmal passieren. Meine Tochter, die Große, hat sich super entwickelt und kämpft für sich und andere. Ab 5. Klasse, war es nur noch eine super Zeit. Mit der Lehrerin von Klasse 7-10, ist sie immer noch locker befreundet. Sie möchte es soziales machen, auf keine Fall Jura o. ä. Da ist sie durch den Papa "geschädigt" LG maxikid

von Maxikid am 14.12.2022, 09:47



Antwort auf Beitrag von Maxikid

Bei uns fing alles mit einer Mutter an, die sich durch die roten Haare meiner Tochter angegriffen fühlte. Diese Frau war so manipulativ, dass sie die Lehrer und Eltern auf ihre Seite zogen konnte. Das habe ich allerdings erst später erfahren. Ihr Exmann erzählte mir später, dass sie seelisch erkrankt war und unter Psychosen gelitten hat. Sie war dann auch für sehr lange in einer Klinik. Mein Mitleid hielt sich in Grenzen, wie er dann so vor mir stand und fast heulte. Ach, und ein paar Jahre nach der Grundschule, es war eine ganz andere Elternschaft am Start, hatte sich die GS Lehrerin meiner Großen mit der Schulleiterin überworfen und sie bräuchte doch jetzt bitte bitte Hilfe von meinem Man. Ja, ne ist klar. LG

von Maxikid am 14.12.2022, 09:59



Antwort auf Beitrag von Maxikid

Man wird nicht selten als paranoid abgetan, wenn man tatsächlich Opfer einer psychisch kranken Person wird. Ich kann mir vorstellen, dass kaum jemand glauben konnte, dass sich jemand so an der Haarfarbe reibt. Aber natürlich ist es möglich. Wie hat dein Mann auf den Auftrag der ehemaligen Lehrerin reagiert? Vermutlich hatte die Frau das Ausmaß des angerichteten Schadens nie erkannt, sondern "musste auf Elternbeschwerden reagieren". Ich bin mir fast sicher, dass die ehemalige KL meiner Tochter noch heute findet, dass das Mitbringen von Plüschhunden, Pluschbären, Plüschlöwen, Plüschtigern etc in den Grundschulunterricht gar nicht zu vergleichen ist mit dem Mitbringen einer gleich großen Plüschspinne. Bei vielen Leuten reicht der Horizont einfach nicht, um unreflektierte Meinungen kurz nochmal zu evaluieren.

von Pamo am 14.12.2022, 10:14



Antwort auf Beitrag von Pamo

Ja, sie war sehr überzeugend. Es gibt ja Menschen, die sehr manipulativ sein können. Sie hat den Eltern dann alles mögliche erzählt, was meine Tochter so angeblich alles gemacht, geguckt etc. hätte..Und auch ihre Tochter, hat zu hause alles mögliche über meine Tochter erzählt, was die Eltern natürlich einfach geglaubt haben. Die Tochter hat erzählt, Kind hätte geklaut, schon wurde es ein zu eins weiter erzählt und machte die große Runde. Später stellte sich heraus, dass die Tochter alles nur erfunden hatte.....da kam so viel zusammen. Mein Mann hat natürlich dankend abgelehnt. LG maxikid

von Maxikid am 14.12.2022, 10:24



Antwort auf Beitrag von misses-cat

Gemobbt werden nicht die Kinder, die anders aussehen, sondern die Kinder, die andere Interessen haben, wenig selbstbewusst erscheinen und wenige Freunde habe. Bei denen finden die Mobber dann immer etwas am Aussehen, womit sie mobben können, egal, wie jemand aussieht.

von kea2 am 15.12.2022, 11:32



Antwort auf Beitrag von misses-cat

Es gibt, mit Verlaub, Menschen, die (mal maßlos übertrieben) gucken wie "bitte ärgere mich". Diese Menschen merken das oft nicht, wirken aber auf Ägerer/ Mobber wie leichte Beute und reizen etwas in denen. Daß Ärgern/ Mobben nicht richtig ist und daß die Rolle, die die Schule in diesem Fall spielt absolut indiskutabel ist, ändert nichts am Ausgangsproblem. Ich glaube nicht, daß es abwegig ist, seinem Kind mit Mobbingerfahrung mehr Selbstvertrauen zu verschaffen. Aufgabe der Schule und der Eltern ist es, den Kindern/ Jugendlichen beizubringen, wie man vernünftig miteinander umgeht. Da gehören Stuhl verstecken, Tisch umdrehen oder gar Hoserunterziehen natürlich nicht dazu. Ich meine auch nicht, daß jeder und jede stromlinienförmig in Klamotten, Haarfarbe, BMI und Interessen sein sollte, aber was Banu schreibt, daß man sich in seinem eigenen Körper gut fühlen muss, das hilft ungemein, nicht selbst zum Opfer zu werden. Was die Schule von anderen Orten unterscheidet, wo Menschen aufeinandertreffen, ist die große Fremdbestimmtheit. Selbst nicht Opfer zu werden (und da gibt es eben auch "Opferkarrieren" trotz Schulwechsels) ist für das Kind/ den Heranwachsenden wichtig. Jedwedes Mobbing hört ja nicht nach der Schule direkt auf. Deshalb denke ich, daß man sein Kind stärken muß- ohne Mobbing in irgendeiner Weise richtig zu finden. Genau wie Vergewaltigung eine schwere Straftat ist- wer sich verteidigen kann, dem passiert weniger leicht etwas- keine Verharmlosung oder Schuld des Opfers sondern purer Selbstschutz. Grüße, Jomol

von Jomol am 16.12.2022, 11:34



Antwort auf Beitrag von Mausisarah94

Hallo, Also ich bin mittlerweile 34 und wurde vor mehr als 20 Jahren auch gemobbt. Vorallem von dem Burschen, in den ich verknallt war. Ich muss sagen, dass ich mir damals eine harte Schale aufgebaut habe und das muss man auch. Eltern können dir garnicht helfen, das macht alles nur schlimmer. Du musst dir selbst helfen. Zuerst muss es ihm wirklich egal sein, er darf sich nicht verletzt fühlen weil genau das wollen die ja. Drachenlord, na und? Ist reich und brutal, kann er so seinen Mitschülern sagen, er sieht das als Kompliment und nicht auf den fetten Typen bezogen, er kann Drachen zähmen. Beim mobben geht es um Kreativität und darum sich nicht einschüchtern zu lassen, denn das Selbstbewusstsein ist so groß, da kann ihm so ein kindisches Verhalten nichts ausmachen. Zurückmobben ist das Stichwort. Also denkst du dir jetzt für jeden blöden Mitschüler einen Beleidigenden Spitznamen aus. Ich hab meinen Schwarm damals Eierschädel genannt, ich hätte ihn aber auch Zwerg nennen können, fällt mir leider erst jetzt ein. Viel Glück und Ohren steif halten, in der Oberstufe wird er überrascht sein wie normal und "pubertätsüberstanden" alle sind. PS den Makel, den ich so oft hören musste, mein großer Hintern, (dabei gab's viel größere in der Klasse) ist heute einer meiner besten Vorzüge. (Vl haben sie ihn ja deswegen so oft erwähnt?)

von Oneway am 03.01.2023, 12:13



Antwort auf Beitrag von Oneway

Ich muss aber dazu sagen dass ich viele Freundinnen hatte in der Klasse. Gibt es eine Möglichkeit für ihn einen Freund zu finden? Das blöde ist dass er das gleich am Anfang hätte machen müssen, wer ist sein Sitznachbar, kann er eine enge Verbindung zu dem aufbauen? Er braucht Verbündete. Als ich noch in der Volksschule war hat mich mein Sitznachbar gewürgt. (Unsere Lehrerin hat uns immer total niedergebrüllt und es gab viele unverarbeitete Emotionen.) Da hab ich ihm gesagt ich schenk ihm was wenn er mich nicht mehr würgt. Ich hab ihm ein Bild gemalt und Schokolade geschenkt. Danach wurden wir Freunde. So einfach ist es leider in der Unterstufe nicht mehr, aber wenn man gezielt sich die nettesten normalsten rauspickt, vl kann er ein Person auf seine Seite schlagen. Es gibt immer jemanden in der Klasse der mobben blöd findet.

von Oneway am 03.01.2023, 12:29