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Mobbing - und die Schule verschließt die Augen!

Thema: Mobbing - und die Schule verschließt die Augen!

Hallo! Ich schreibe heute hier das erste Mal bei euch in dem 10 - 13 Forum. Es geht um meine Nichte. Kurz zum Hintergrund. Sie hatte es nie leicht, sie kam als Frühchen zur Welt, ihre Zwillingsschwester verstarb kurz nach der Geburt, durch eine Hirnblutung ist sie körperlich behindert. Ihre Mutter will mit ihr nichts zu tun haben, deswegen hat sie extreme Verlustängste und klammert sehr. Nun ist es so, dass sie seit fast zwei Jahren in der Schule gemobbt wird. Laufend sind dieselben Schüler involviert, die Schulleitung, Vertrauenslehrer, Lehrer, alle wissen darüber Bescheid. Ich sage nicht, dass meine Nichte ein Unschuldslamm ist, aber das Ganze geht weit über normale Reibereien zwischen Schülern hinaus. Gestern dann der Vorwurf von einigen Schülern, meine Nichte würde sie betatschen. Meine Nichte ist mittlerweile in psychologischer Behandlung, redet oft davon, sich etwas anzutun. Sie will nicht mehr zur Schule, sie hat Bauchkrämpfe und Alpträume. Und die Schule schaut weg bzw. wird ihr im Endeffekt gesagt, dass sie ja selbst an der Situation Schuld hat (warum auch immer all die anderen Schüler unschuldig sein sollen). Es gab schon viele Gespräche mit der Schulleitung und dem Vertrauenslehrer, aber im Grunde verschließen sie brav ihre Augen! Ich habe nun vorher eine ganze Weile gegoogelt, wo man evtl noch Hilfe finden könnte, aber da steht immer nur, dass man die Schule benachrichtigen soll und mit den Lehrern reden, ja wohin kann ich mich wenden, wenn eben diese keine Hilfe anbieten?? VG

von nic_0779 am 14.02.2019, 10:15



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Wenn möglich, sofort die Schule wechseln. Wir hatten damals in der Grundschule, auch viel zu lange gewartet. Heute würde ih umgehen, wenn keine Hilfe kommt, gehen. Bei meiner Lütten in der Grundschule wird auch ein Junge seit Jahren gemoppt, die Lehrer und die Schulleitung stehen dem ganzen auch Hilflos gegenüber....

von Maxikid am 14.02.2019, 10:18



Antwort auf Beitrag von Maxikid

Danke für deine Antwort! Schulwechsel ist leider nicht so einfach, da wir auf dem Land wohnen und die nächsten Schulen einfach zu weit weg, Busverbindungen gibts da dann keine. Aber trotzdem etwas, was man wirklich durchdenken sollte!

von nic_0779 am 14.02.2019, 10:20



Antwort auf Beitrag von nic_0779

Meine Erfahrung mit Mobbing in der Schule: Der Fisch stinkt vom Kopf. Wenn die Lehrer Schulleitung das Problem bis jetzt nicht in den Griff bekommen haben/ wollten, wird sich daran nichts ändern. Wir haben bei meiner Tochter wirklich viel versucht um ihr den Schulwechsel zu ersparen. Schön blöd waren wir, wir hätten gleich wechseln sollen und fertig. Erspart dem Kind weiteres Mobbing, da wird sich an dieser Schule nichts ändern und das Kind muss ja noch ne Weile da hin gehen. LG Inge

von IngeA am 14.02.2019, 14:46



Antwort auf Beitrag von nic_0779

ich glaube die probleme der maus gehen schon tiefer...harter tobak , wenn man von der mutter abgelehnt wird und daas spürt. bitte nicht falsch auslegen aber wäre nicht betreutes wohnen ,mit augenmerk auf das psychologische etwas für das kind? und dann gleich dort eine passende schule dazu? besuchen könnte sie euch ja dann jedes wochenende

Mitglied inaktiv - 14.02.2019, 10:47



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Danke für deine Antwort. Natürlich gehen die Probleme tiefer, die Ablehnung der Mutter, der Tod der Schwester, das Ganze nagt sehr an ihr. Wir haben immer versucht, sie aufzufangen. Betreutes Wohnen, hm ja, aber ohne ihr dabei das Gefühl zu geben, sie abzuschieben?? VG

von nic_0779 am 14.02.2019, 10:59



Antwort auf Beitrag von nic_0779

sie weiß ja sicher ,das es so wie es jetzt ist, nicht optimal läuft. . daher kann es ja nur besser werden , wenn man alles versucht und wenn es eben nicht DAS ist , dann muss das ja nicht für immer so bleinben . nehmt die psychologin mit ins boot, sie weiss sicher , wie man mit ihr darüber reden kann

Mitglied inaktiv - 14.02.2019, 11:04



Antwort auf Beitrag von nic_0779

Schulwechsel , Internat oder viell. erst einmal ein halbes Jahr ambulante Tagesklinik und dann Klassenwechsel. Ansonsten wird sich das nicht ändern. Die Wut auf die jetzige Sit. und Schule ist verständlich. Aber um esmal so zusagen , außer " dududu, und das macht man aber nicht" sind den Lehrern da heutzutage auch die Hände gebunden. Klar sagt es sich immer , " die müssten doch.....aber die Realität ist halt einfach, dass die da auch nix weiter machen können, ohne Stichhaltige Beweise, bzw. haben die Eltern da eigentl.einen viel größeren Spielraum , wenn sie sich beim Schulamt beschweren oder die Mobber anzeigen. Für den einfachen Lehrer , ist es oft unmöglich da zu reagieren , zumal er ja direkt dabei sein muss. Ohne Zeugen stehen dann näml .sofort die Eltern der anderen Kinder da und behaupten....ihr Kind würde nie .....selbst das JA glaubt da eher den Eltern....ohne Witz.

von memory am 14.02.2019, 13:42



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Hallo, Wendet euch an den Schulpsychologen. Habt ihr schon ein gemeinsames Gespräch mit Schule und Therapeuten gemacht? Vielleicht würde das helfen. Du schreibst, deine Nichte ist kein Unschuldslamm. Was macht sie? Vielleicht reagieren die Kinder auch auf sie? Ich hab den Eindruck, deine Nichte hat durch die Ablehnung der Mutter ein "anderes" Sozialverhalten. Evtl. interpretiert sie das Verhalten anderer anders und reagiert deshalb für die anderen unvorsehbar. Du kennst das sicher, wenn Kinder sagen, schau mich nicht so blöd an, aber der andere hat normal geguckt. Oder das Gefühl, es hat mich jemand ausgelacht, obwohl die anderen wegen el was anderem gelacht haben. Verstehst du, was ich meine? SPZ wäre noch eine Idee. Diagnostik und anschließend entsprechende Therapien. LG luvi

von luvi am 14.02.2019, 14:51



Antwort auf Beitrag von nic_0779

Schulpsychologin oder gleich Schulwechsel. Hier in Italien gibt es eine Elternvereinigung, die sich um Opfer von cybermobbing kuemmert und auch Schueler an den Schulen ausbildet, die ueber Cybermobbing aufklaeren. Vielleicht gibt es ja sowas aehnliches auch in Deutschland.

von germanit1 am 14.02.2019, 16:36



Antwort auf Beitrag von nic_0779

Hallo, da kann ich mich den anderen nur anschließen. Nicht mehr warten, handeln. Wenn die Schule das seit zwei Jahren nicht in den Griff bekommt, dann passiert da auch nichts mehr. Meist ist das ein Prozess, bei dem sich etwas aufgeschaukelt hat, das man jetzt nicht mehr aus der Welt schaffen kann. Da hilft nur noch eine andere Schule. Es bringt auch nichts, deiner Nichte eine Mitschuld an der Situation anzudichten. Dafür, dass sie da ist und dass sie lebt, kann sie nichts, platt gesagt. Vielleicht verhält sie sich durch die erlittene Hirnblutung anders als andere, wer will das aus der Ferne sagen. Bei Teens in dem Alter müssen alle gleich ticken, gleiche Hobbies, gleiche Ansichten. Wenn schon eine andere Schule, dann bitte eine mit einem ausgereiften Anti-Mobbing-Konzept. Am besten, so meine Erfahrung, hilft es, wenn die Schüler durch Vertrauenslehrer angeleitet werden, sich aktiv um Mobbing-Opfer zu kümmern. Mit ihnen die Pause verbringen und den Anderen klar zu verstehen geben, dass sie dieses Mädchen in Ruhe lassen. Oder eben eine Schulleitung, die sofort handelt. LG

von MamaMalZwei am 14.02.2019, 16:38



Antwort auf Beitrag von nic_0779

Oh Gott - nehmt das Kind aus dieser fürchterlichen Situation raus! Sofortiger schulwechsel!!! Eingabe beim Schulamt und neue Schule suchen. Sofort!

von kirshinka am 15.02.2019, 08:56



Antwort auf Beitrag von kirshinka

Und dann muss halt jemand fahren, wenn die schule zu weit weg ist - das kann doch kein Grund sein. Ganztagsschule wäre da wohl gut.

von kirshinka am 15.02.2019, 09:01



Antwort auf Beitrag von nic_0779

Hallo. Vielen Dank für eure Antworten. Und danke für eure Meinungen. Oft ist man so in einer Situation gefangen, dass man offensichtliches gar nicht sieht. Natürlich habt ihr Recht, es wird sich wohl an dieser Schule nichts für sie ändern. Nach den ganzen Gesprächen mit Lehrern und beteiligten Schülern. Ich denke, es war auch doe Annahme dumm, dass die Lehrer wenigstens versuchen würden, zu helfen. VG

von nic_0779 am 15.02.2019, 13:45



Antwort auf Beitrag von nic_0779

Ich bin zwar mit meinen Kindern nicht betroffen, aber man hat als Mutter immer Angst davor und ich bin immer wachsam . Ich finde Mobbing einfach nur schlimm. Wahrscheinlich ist ein Schulwechsel wirklich sinnvoll, allerdings finde ich es so ungerecht, dass das "Opfer" gehen muss und nicht die "Täter" es ist natürlich für alle einfach, das Problem ist ja aus dem Weg, und die schule hat ihre Ruhe. Ich denke wenn der Schulwechsel nicht in Frage kommt, dann alles protokollieren, wer wann wie. Und dann zum Schulamt. Ein Mobbingopfer ist nie schuld. Es gibt keinen Grund für Mobbing. So seh ich das. Wenn zwei gleich starke Kinder Probleme miteinander haben ist das kein Mobbing. Wenn aber eine Gruppendynamik da ist und über längeren Zeitraum deine Nichte Demütigung erleiden muss, ist das Mobbing und die anderen Kinder sind aktiv oder auch passiv , überlegt oder unüberlegt an diesem Mobbing beteiligt. Da muss die schule eingreifen, da sie die Augen verschliessen, muss man evtl.sich ans Schulamt wenden. Wenn der Direktor sagt das Mädchen ist selber schuld. Protokollieren und Beschwerde einlegen. Schlimm dass man als Eltern, Pflegefamilie machtlos ist und die schule null unternimmt. Obwohl es die Kinder zerstört, die Psyche, Selbstwertgefühl, Selbstmordgedanken bis zum Selbstmord. Ich drücke dir die Daumen dass ihr hartnäckig für eure Nichte kämpft und sie nicht aufgebt.

von erbsi1 am 17.02.2019, 16:36



Antwort auf Beitrag von nic_0779

Wie schon geschrieben wurde, den Schulpsychiater einschalten, der sitzt in NDS beim Schulamt. Ausserdem kann man noch beim Kinderschutzbund nachfragen. Dort gibt es manchmal Selbsthilfegruppen für Betroffene, sie können auch in den Schulen Infoveranstaltungen geben zum Thema Mobbing. Manchmal hilft es, wenn die Schule merkt, dass man sich Hilfe von aussen holt wenn dort nicht reagiert wird. LG Marion

von Tobiasmama am 19.02.2019, 12:05