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Nach der 4. von Waldorf auf Gymnasium wechseln?

Thema: Nach der 4. von Waldorf auf Gymnasium wechseln?

Hallo zusammen Wir sind noch in der 2. Klasse einer Waldorfschule. Da unser Sohn etwas Schwierigkeiten hatte, nicht mit dem Stoff, sondern mit dem Umsetzen von auf der Tafel geschriebenes ins Heft, haben wir eine sonderpädagogische Abklärung gemacht. War Wunsch der Schule. Da wurde ein Intelligenztest gemacht (HAWK). Nun kam heraus, dass unser Kind im Sprachbereich hochintelligent ist, aber in der Ausführung und im Umsetzen am unteren Durchschnitt ist. Dafür werden wir jetzt Ergo machen und sonst halt alles unternehmen um seine Körperwahrnehmung zu verbessern. Für uns stellt sich aber die Frage, ob er nach der Vierten nicht auf ein Gymnasium wechseln sollte, da die Waldorfschule ja recht langsam vorgeht und halt andere Schwerpunkte hat. Ich hätte jetzt halt gerne mit jemandem gesprochen, die genau diesen Weg gegangen sind. Also von der Vierzen auf Gym gewechselt. Wer hat Erfahrungen damit? Grüsse Susanara

von Susanara am 09.05.2013, 07:57



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Hi Sei nich sauer aber wie soll er auf dem gymi klar kommn? Er brauch ein bestimmtn noten durch schnitt Und unterschiedliche Fächer. Hat er ja auch oder?

von sinchen21 am 09.05.2013, 10:05



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Warum habt ihr ihn dann überhaupt auf die Waldorfschule getan? "Nur" weil jetzt eine hohe Intelligenzleistung festgestellt wurde, würde ich auf keinen Fall wechseln. Gerade für die Umsetzung und das praktische Lernen ist Waldorf genau richtig. Sonst werdet ihr nur die kognitiven Leistungen fördern und fordern. Wie du jetzt schon merkst, ist das ja nicht alles was man an Fähigkeiten braucht. Die Intelligenz kann man auch an anderen Stellen ausleben. Deshalb würde ich von einem Wechsel abraten. Wir hatten nach der vierten ein Kind, das aufs Gymnasium gewechselt hat und gut klar kommt. Häufiger ist es, dass eine Klasse wiederholt werden sollte. Einfach weil Waldorf alle Kinder mitnimmt und somit eher aufs Mittelfeld angelegt ist. Ansonsten würde ich immer erstmal einen Probeunterricht besuchen lassen, damit man sieht, ob das Kind sich diese andere Art von Umgang überhaupt vorstellen kann.

von Sternspinne am 09.05.2013, 14:28



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Muss man in der 2. Klasse schon darüber nachdenken, welche weiterführende Schule besucht wird? In der 2. Klasse gibt es das erste Jahr zensuren, ich glaube nicht, dass man nach 2 Schuljahren beurteilen kann, welche Schulform ab der 5. Klasse gewählt werden sollte. So weit ich mich erinnern kann, wurde das erste Gespräche zur weiterführenden Schule Ende 3. Klasse gemacht und die Bildungsempfehlung gab es Mitte der 4. Klasse. " im Sprachbereich hochintelligent ist, aber in der Ausführung und im Umsetzen am unteren Durchschnitt ist " ....aber gerade "Ausführung und im Umsetzen " ist extrem wichtig! "Dafür werden wir jetzt Ergo machen und sonst halt alles unternehmen um seine Körperwahrnehmung zu verbessern" ...... du weißt doch jetzt noch gar nicht, ob das den (von dir gewünschten) Erfolg bringt! Vielleicht ist dein Sohn ja (trotz Hochintelligenz im Sprachbereich) in einer Realschule/Mittelschule/Gesamtschule ja besser aufgehoben? Wie wäre es denn bereits mit einem Wechsel zum dritten oder vierten Schuljahr auf eine Grundschule? Vielleicht kann man dann besser beurteilen, ob er auf das Gymnasium sollte oder lieber doch Realschule? Warum muss es denn unbeding Gymnasium sein? Was meinen denn seine lehrer dazu?

Mitglied inaktiv - 09.05.2013, 15:56



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Was ich nicht ganz verstehe, warum wollt ihr euren Sohn auf ein "normales" Gymnasium geben? Auf einer Waldorfschule kann er doch genauso gut Abitur machen. Gerade wenn er Probleme bei Ausführung und Umsetzung hat, ist die Waldorfschule doch ideal für ihn, weil mit Sicherheit besser auf ihn eingegangen wird. Und die Hochintelligenz im Sprachbereich kann man sicherlich auch anderweitig und außerhalb der Schule fördern. Ich kenne nur Fälle, wo von einem bestimmten Schulzweig auf die Waldorfschule gewechselt wurde und nicht umgekehrt. Ich stelle mir das auch ziemlich schwierig vor und würde deinen Sohn damit nicht belasten.

von dezemberstern am 09.05.2013, 16:41



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Erfahrungen anderer werden dir nicht viel bringen, da bei deinem Sohn ja ein Sonderfall vorliegt. Ansonsten kann ich mich Cinque Terre nur anschließen: wartet doch erst mal ab, wie sich das Kind entwickelt. Selbst Hochbegabte sind auf dem Gym nicht unbedingt richtig aufgehoben; andere mit nur durchschnittlicher Intelligenz schaffen es hingegen oft recht gut, wenn sie strukturiert und ausdauernd arbeiten können.

von like am 09.05.2013, 18:57



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Waldorf ist doch das Beste in dem Fall was ihm passieren kann! Ich mag daran besonders, dass hier Stärken im Vordergrund stehen und das System nicht so defizit-orientiert ist. Gym - wofür? Ich wünschte, ich hätte für mein Kind eine Waldorfschule in erreichbarer Nähe gehabt.... Und von wegen, das ist mehr was für das "Mittelfeld"....so ein quatsch! Vergleicht mal die Physikumsquoten der Unis, da liegt Witten Herdecke unschlagbar weit vorne!

von Vogelsängerin am 09.05.2013, 22:24



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Ich weiss nicht, was ein Physikum mit den unteren Klassen eine Waldorfschule zu tun haben sollte? Da landen doch auch nur die, die Abitur haben und es vorher bestanden haben müssen. Auch bei uns gibt es sehr gute Abiturienten, was aber nichts damit zu tun hat, wie der "Leistungsstand" in den ersten Klassen ist. Und in den unteren Klassen müssen nun mal alle Kinder querbeet mitgenommen werden, da herrscht nicht durchgehend das Niveau vom Gymnasium. Das wird erst später aufgeholt.

von Sternspinne am 10.05.2013, 08:00



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Ich glaube das Gym, vor allem das "Niveau", wird überbewertet. Ich glaube kaum, dass das besser ist auf einer Gesamtschule. Zu Niveau gehört für mich nicht nur reine Wissenleistung, sondern auch sowas wie Sozialverhalten, Kameradschaft, Solidarität....das alles habe ich auf dem Gym nur sehr reduziert wahrgenommen. Hinzu kommt, dass ich finde, dass es auf dem Gym viele Sachen gibt, die nicht bewertet werden und in ihrer Wichtigkeit unterschätzt werden. Kreativität, und vor allem STÄRKEN. Stärken, die vielleicht nicht Mathe oder Rechtschreibung heißen, sondern Kunst, Kultur, Redegewandtheit, Teamfähigkeit etc....Stärken, die man nicht zwangsläufig in ein Schulfach packen kann, die aber vorhanden sind und leider nur allzu oft verkümmern im System Schule. Hier finde ich, habe alternative Schulformen einen großen Schritt voraus und ein Kind, welches mit dem starren Leistungssystem Probleme hat, ist hier gut aufgehoben. Man kann über ressourcenorientiertes Lernen und individuelle Methodik viel mehr Ziele erreichen, als ein Zeugnis einer Regelschule ablichten kann. DAS glaube ich, haben die Anthroposophen begriffen. Außerdem ging es in dem Thread um die Klassen NACH der 4, sprich die Weiterführenden.

von Vogelsängerin am 10.05.2013, 09:40



Antwort auf Beitrag von Vogelsängerin

Ich meinte aber das Leistungsniveau, zu dem anderen habe ich ja oben geschrieben, dass ich das auch in diesem Fall für sinnvoller halte. Und auch in der fünften Klasse hat die Waldorfschule bei der reinen Wissensvermittlung ein anderes Niveau als das Gymnasium. Und das merkt man eben bei einem Wechsel. Zusätzlich zu dem Systemwechsel können sie da nicht unbedingt mithalten, weil sie vieles vom Stoff noch nicht hatten. Ich finde auch, dass viele Waldorfschulen gute Arbeit leisten, sonst hätte ich meinen Sohn nicht da. Und hatte auch nichts Gegenteiliges geschrieben (obwohl ich natürlich Kritikpunkte habe, aber die sind hier nicht relevant):

von Sternspinne am 10.05.2013, 13:36



Antwort auf Beitrag von Vogelsängerin

alles keine Leistungen, die man für's Physikum braucht. Aber was hat denn nun das Physikum mit der Sache zu tun?

von lotte_1753 am 13.05.2013, 17:14



Antwort auf Beitrag von Susanara

Die Schwäche Deines Sohnes in diesem bestimmten Bereich wäre doch gerade ein Grund, auch nach der 4. Klasse auf der Waldorfschule zu bleiben - WEIL dort eben langsamer vorgegangen wird. Inzwischen müssen ja sowieso auch Waldorf-Schulen Zentral-Abi machen, das heißt, sie erreichen so oder so irgendwann das Niveau normaler Gymnasien. Und wenn dies sanfter geschieht und mit weniger Stress und mehr Schauen aufs individuelle Kind, finde ich das gut. Mein Tochter geht in der 8. Klasse eines regulären Gymnasiums. Inzwischen überlege ich sogar, ob wir nicht auf eine Waldorfschule wechseln sollten. Am Gym findet eigentlich keine Pädagogik statt, es geht vor allem um Stoffvermittlung und Leistung. Auf das individuelle Kind wird null eingegangen, viel weniger noch als zuvor auf der normalen Grundschule. Wegen G 8 wird außerdem gleich in der 5. Klasse recht stark angezogen, kein Vergleich zu meiner eigenen Gym-Zeit. Meine Tochter ist zwar eine recht gute Schülerin, aber um den Preis von recht viel Stress. Ich habe mit ihr sogar schon einen Kurs Autogenes Training gemacht, damit sie den Druck dort besser wegsteckt. Er bleibt aber ein Dauer-Thema. Ehrlich gesagt: Was Du schilderst, wäre für mich eher ein Grund, bei der Waldorf-Pädagogik zu bleiben! LG

von Mijou am 10.05.2013, 12:50