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Angst vor Quallen

Thema: Angst vor Quallen

Hallo zusammen! Wir sind gerade im Urlaub an der Adria mit den beiden Kindern (6 und 11). Der Große hatte bis vor zwei Jahren Spaß im Meer mit Boot ausleihen, Schnorcheln usw. Dann schwamm ihm einmal eine (harmlose) Qualle direkt an die Taucherbrille und er hat sich erschreckt. Seither ist er kaum mehr dazu zu bringen, im Meer zu baden. Selbst, wenn wir den Strand und das Wasser absuchen und absolut keine Qualle entdecken können und das Wasser klar ist können wir ihn nicht motivieren. Er möchte trotzdem wieder ans Meer fahren weil wir da auch Freund:innen von ihm sehen. Im Schwimmbad gibt es übrigens kein Problem. Mein Mann hält das sehr schwer aus und versucht alles, um ihn ins (Meer-)Wasser zu locken, damit er seine Phobie überwindet. Ich finde es nicht so schlimm und denke, irgendwann traut er sich womöglich doch. Was meint ihr? Hatten eure Kinder mal ähnliche Erlebnisse / Phasen? LG Nachtvogel

von Nachtvogel am 09.08.2022, 08:22



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Ich mag auch keine Quallen und obwohl ich das Schwimmen im Meer liebe, ergreife ich die Flucht sobald ich eine Qualle sehe. Ich würde das nicht als Phobie bezeichnen, sondern er mag einfach Quallen nicht und geht deshalb nicht ins Meer. Ich würde hier keinen Fokus drauf legen, sondern ganz normal Urlaub am Meer machen. Entweder er geht rein oder nicht. Er wird sicher, vor allem wenn er dort auch Freunde hat, schnell wieder am und im flachen Wasser spielen und vielleicht geht er dann von sich aus auch rein. Ich würde es einfach akzeptieren, dass er es nicht mag. Stattdessen auch mal an den Pool gehen. Ich glaube nicht, dass Dein Sohn aufgrund einer Quallenbegegnung nie wieder im Meer baden wird. Und wenn doch, dann ist es halt so. Mein Mann geht weder ins Meer noch in den Pool, weil er es unheimlich findet, nicht zu wissen, was unter ihm schwimmt.

von Zwerg1511 am 09.08.2022, 12:59



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Da wo wir in Zeeland Urlaub machen, gibt es in manchen Jahren mehr oder weniger (Feuer) - Quallen. Dieses Jahr waren z. b. fast überhaupt keine da. Weder Ohren noch Feuerquallen. Meine Kinder haben Neoprenshortis und Fullface Masken von Decathlon, und nutzen die bei Bedarf. Die haben zwar keine Angst, aber ekelig finden sie die auch. Das hilft denen.

von Itzy am 09.08.2022, 13:32



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Ich kann das so nachvollziehen, ich hab selbst eine riesige Angst vor Quallen, obwohl mich nie eine berührt hat. Das geht auf eine Kindheitserinnerung zurück, Urlaub an der Ostsee und dort lag eine Qualle im Sand und meine Mutter hat mir damals als Kind eingetrichtert, dass die gefährlich sind und man die nicht berühren dürfe. Und dann schwamm irgendwann so ein Teil in meiner Nähe und da hab ich panische Angst bekommen. Man fühlt sich da ja auch ein wenig machtlos der Qualle und der Strömung aussetzt. Ich flippe jedenfalls total aus, wenn ich im Meer irgendwas neben mir sehe und meistens ist es dann nur Plastik. Meine Kinder haben da gar keine Angst, aber die haben das auch nicht so auf dem Schirm.

von JuliN79 am 09.08.2022, 19:10



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Das klingt ja schon fast behandlungsbedürftig.

von kirshinka am 20.08.2022, 14:42



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Hallo, wir sind auch gern am Mittelmeer, und die Angst vor den „Meduse“, wie die Italiener sagen, ist ja nun ziemlich berechtigt. Nicht weil sie eklig sind, sondern weil die meisten dieser runden, kleinen bis mittelgroßen Quallen brennende Tentakeln haben. Meine Tochter hat sich in unserem vorletzten Urlaub (Elba) an einer dieser langen Fäden so den Arm verbrannt, dass der Streifen am Arm nach zwei Jahren noch zu sehen ist. Von daher ist das Ganze nicht ganz so simpel, und man würde das Kind anschwindeln, wenn man behauptet, die Quallen (gerade im Mittelmeer) seien völlig harmlos. Es sind die Nordseequallen, die harmlos sind. Ich würde Deinen Sohn nicht zu sehr zu überreden versuchen. Fahrt natürlich trotzdem ans Mittelmeer, ein Kind darf nicht allein entscheiden, dass die ganze Familie da jetzt nicht mehr hinfährt. Aber ich würde Deinem Sohn dann vorschlagen, dass er zuerst mal am Rand des Wassers bleibt und im Uferbereich spielt. Und dass er dann einfach ausprobieren kann, ob er sich wieder weiter reintrauen möchte. LG

von Lillimax am 10.08.2022, 08:00



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Ich mag auch keine Quallen denn die können einem ganz schön was tun und man sieht ja auch die Fäden nicht Meine hatte sich mal an einer Feuerqualle als kleines Kind zwischen den Beinen "verbrannt" - Hölle... und nichts dabei drauf zu tun. Auf Curacao haben sie mir erklärt Essig wäre gut und das hatten die immer mit dabei

von Ellert am 10.08.2022, 19:51



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Danke euch! Ja, ich finde es auch nicht so schlimm, aber mein Mann kann kaum zusehen…. Ich werde ihn einfach lassen. Liebe Grüße, Nachtvogel

von Nachtvogel am 11.08.2022, 08:14



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Ja, da lernt man, Menschen so zu nehmen, wie sie sind... Bei uns war es auch oft mein Mann, der meinte, die Kinder überzeugen oder überreden zu müssen, weil "es gibt ja keinen Grund". Einfach lassen hat sich bei vielen Dingen bewährt. Es löppt sich alles zurecht!

von wolfsfrau am 11.08.2022, 08:41



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Interessant, wie manchmal plötzlich die eigentliche Ursache des Problems auftaucht: Der Mann, der Erwartungen an seinen Sohn hat, wonach der ein echter Kerl und keine Memme sein soll. Und die Frau, die dann hier um Rat fragt, um es hinzukriegen, dass ihr Sohn seinem Papa besser gefällt. Das ist schon traurig. Liebe AP: Steh für Dein Kind ein und grenze Dich gegenüber den seltsamen Erwartungen Deines Mannes gut ab. Kein Kind will seinen Papa enttäuschen oder von ihm abgewertet werden, nur weil es normale Kinderängste hat. LG

von Banu28 am 11.08.2022, 10:01



Antwort auf Beitrag von Nachtvogel

Da muss dein Mann halt leider durch. Sag ihm, er soll euren Sohn fragen, ob er mit ins Wasser will, und wenn nicht, soll er es dabei belassen und ihm mit dem Thema in Ruhe lassen. Vielleicht "überwindet" der Sohn irgendwann sein Quallenproblem (obwohl, viele wollen nicht mit Quallen aufeinandertreffen. Sehe ich nicht wirklich als Problem) und er geht wieder gerne im Meer schwimmen. Oder er lässt es eben sein und wird nie so sehr der Fan vom Schwimmen in offenen Gewässern. Machen viele nicht, obwohl sie z.B. im Pool oder Schwimmbad gerne schwimmen. Wo ist das Problem? Einem Erwachsenen würde man auch zugestehen, dass er selber entscheidet ob der ins Meer oder Wasser geht. Warum nicht auch einem Kind?

von alba75 am 13.08.2022, 18:26



Antwort auf Beitrag von Banu28

Weil Männer und Frauen halt so sind, oder wie? Diese Küchenpsychologie mit Ferndiagnosen von Dir immer... Bei uns - das muss ich zugeben - bin bzw. war eher ICH diejenige, die manchmal versucht hat, die Kinder zu etwas zu bewegen. Das hatte aber nichts mit "Mann oder Memme" zu tun - bei der Tochter machte ich das nämlich auch -, sondern weil ich einfach nicht wollte, dass die Kinder schöne Erfahrungen verpassen aufgrund vermeintlich irrationaler Ängste und ich dachte, ihnen bei der Überwindung von diesen Ängsten irgendwie "helfen" zu müssen. Vielleicht geht es dem Mann der AP auch so. Mein Mann war da übrigens viel gechillter. Natürlich war die Vorstellung, sie würden aufgrund Drängen eher wieder etwas machen, Quatsch! Ich durfte mittlerweile ganz praktisch die Erfahrung machen, dass Drängen nichts bringt und sich so etwas meistens am schnellsten gibt, wenn man die Kinder einfach in Ruhe lässt...

von Sille74 am 13.08.2022, 19:19



Antwort auf Beitrag von Sille74

@Sille74: Naja, ich hatte denselben Eindruck. Denn die AP schreibt mehrfach: "Mein Mann hält es sehr schwer aus", "Ich finde es nicht schlimm, aber mein Mann kann kaum zusehen". Also, da braucht es keine Küchenpsychologie. Offensichtlich tut sich der Mann mit dem ängstlichen Sohn schwer, während die AP kein Problem damit hat und deshalb hier auch nicht geschrieben hätte. Und so was finde ich auch blöd, weil es das Kind unter Druck setzt. LG

von Mijou am 14.08.2022, 13:04



Antwort auf Beitrag von Mijou

Sorry, hört sich fieser an, als es gemeint ist ... Aber: Ich bestreite ja nicht, dass der Mann der AP sich schwer tut damit, dass der Sohn diese Angst hat und am liebsten hätte, dieser könne die Angst überwinden und ihn auch versucht, in diese Richtung zu drängen. Ich stelle aber in Frage, ob er sich wie von Banu behauptet, unbedingt deswegen schwer tut, weil er "einen echten Kerl und keine Memme" als Sohn haben möchte. Deswegen habe ich ja mich persönlich als Beispiel genommen und sozusagen zugegeben, dass ich mich manchmal auch schwer getan habe, solche Ängste zu akzeptieren bei meinen Kindern (auch bei der Tochter), was, wie ebenfalls geschildert, nichts mit "Mann oder Memme" zu tun hatte.

von Sille74 am 15.08.2022, 17:22



Antwort auf Beitrag von Sille74

Dann greife ich jetzt auch mal tief in die Psychologie-Kiste und sage, dass Du vielleicht als Kind auch immer ein starkes Mädchen sein musstest. Wie war denn Dein eigener Papa so, wenn Du geweint hast oder Angst hattest…?

von Mijou am 16.08.2022, 07:57



Antwort auf Beitrag von Mijou

Ich habe natürlich nie geweint und nie Angst gehabt, schließlich war ICH ja keine Memme. Anders ging es ja auch gar nicht, sonst hätte mich mein Vater verdroschen, weswegen ja auch meine Mutter, meinte sie Angst bei mir zu bemerken, die ich aber ja nicht hatte, sich krampfhaft überlegte, wie sie meine vermekntliche Angst auf sandte Art überwinden könnte, aber zum Glück hatte ich ja nie Angst ... Alles klar?

von Sille74 am 16.08.2022, 09:22



Antwort auf Beitrag von Nachtvogel

An Annemonen kann man sich genauso verbrennen …. Petermännchen sind auch nicht ohne , Portugiesische Galeeren gibt es hier auch im Mittelmeer… Nix ist ohne Risiko- aber man das Risiko gering halten in dem man den Feind kennt - wo ist er und wie gefährlich ist er. Wie kann ich mich schützen. Im roten Meer bin über Muränen geschnorchelt , ungewollt dicht über einem Rotfeuerfisch , habe mir aus der Nähe einen Steinfisch angeschaut … mit Ruhe und Gelassenheit , sowie Kenntnis über diese Tiere - ein geringes Risiko. Ich würde nach Wissen mit ihm über die Quallenarten in der Adria googeln. Das wird ihm in die eine oder die andere Richtung helfen. Und zumindest kann er dan begründen , warum er nicht möchte.

von reblaus am 11.08.2022, 09:37



Antwort auf Beitrag von Nachtvogel

Ich schließe mich den anderen an und plädiere auch für in Ruhe Lassen. So hast Du es ja auch selbst jetzt vor. Ich neige bzw. neigte selbst manchmal dazu, die Kinder zu etwas überreden zu wollen (s. Antwort an Banu) und durfte die Erfahrung machen, dass es nix bringt, sondern eher das Gegenteil bewirkt.

von Sille74 am 13.08.2022, 19:27



Antwort auf Beitrag von Nachtvogel

Hej! Sowas hatte meine Jüngste auch mal, das verfolgte sie derart, daß sie im Urlaub sogar nichti n dem kleinen Häuschen (Anorks) schlafen konnte, den die Mädchen erst für sich ausgesucht hatten. Sie kam dann zu mir und meni Mann mußte die Große "bewachen". Sie hat auch Angst vor Spinnen, das habe ich hoffentlich NIE mit so blöde Sprüchen wie "die tun doch nichts, die sind doch viel kleiner als du, die haben mehr Angst vor dir" etc. abgetan, sondern quasi respektiert. Heute lebt sie für sich und muß die Biesterselbst entsorgen - lieben tut sie sie immer noch, aber aus der Angst und Panik von früher istsie rausgewachsen. Ich übrigens im gestandenen Frauenalöter immer noch nicht aus meiner Katzenphobie, und die wünsche ich genauso respektiert, sonst hat man bei mir sehr schnell versch...pielt. Frag Deinen Mann mal, ob es wirklich gar nichts gibt, was ihm Unbehagen oder gar Furcht einfläößt, auch irrationale, und dann frag ihn,wie er sich fühlen würde, wenn ihn dauernd jemand so unter Druck setzte. Dein Sohn wächst da auch wieder raus - ich finde, man muß auch abwägen, ob man mit etwas halbwegs gut leben kann oder ob es eine Angst ist, die einem das Leben schwermacht und beeinträchtigt. Ersteres kann man tolerieren, gegen letzteres sollte man etwas tun. Aber nicht mal Menschen,die am Meer wohnen,werden durch Angst vor Quallen in ihrem Leben grundlegend eingeschränkt - so what??? Dein Mann sollte den Blick auf Positives an Eurem Sohn richten - das Gefühl, nicht gut genug zu sein, ist weitaus tödlicher für eine Kinderseele und die Entwicklung eines fröhlichen Selbst!

von DK-Ursel am 14.08.2022, 18:37



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Huhu, Ich möchte jetzt keine Angst machen, aber so ungefährlich sind die Mittelmeerquallen nicht. Vor 10 Jahren hatte meine Tochter auf Mallorca ein Begegnung mit einer portugiesischen Galeere...Sie hatte eine riesige Verbrennung auf dem Oberschenkel, war 2 Tage im KH in Palma, unendliche Schmerzen und der Urlaub war gelaufen. Hier noch zig Termine in Klinikum...da eine Hauttransplantation zur Rede stand. Es ist noch gut verheilt ...aber eine Narbe ziert immer noch ihren OS....und es sind viele, viele Tränen geflossen Die Ostseequallen sind dagegen harmlos...und dieses Jahr soll das Mittelmeer voll von Qualllen sein , da das Wasser so voll ist. Und wenn ihr euren Sohn ins Wasser " zwingt" wird er auch keine Freude haben ...entweder er geht Freiwillig mit Freude...oder spielt ansonsten einfach am Strand. Und im Pool planschen macht ja auch Spaß Euch einen wunderschönen Urlaub Liebe Grüße Nadine

von Nadddy am 18.08.2022, 19:52



Antwort auf Beitrag von Nachtvogel

Ihr habt schon recht, ich sollte mich mehr für meinen Sohn stark machen, wobei mein Mann keiner von der Sorte „ein Junge/Mann muß ein ganzer Kerl sein“ ist. Trotzdem schießt er übers Ziel hinaus. Er begründet es mir gegenüber damit, dass unser Sohn ursprünglich viel Spaß beim Schnorcheln hatte und er ihm ermöglichen will, dahin zurückzukehren. Nutzt aber alles nix. Wir verbringen demnächst wieder ein paar Tage am Meer, wo mein Sohn eine Freundin trifft, die auch nicht ins (Meer)Wasser will ;-) Eure Beiträge fand ich sehr aufschlussreich, konnte mir von allem etwas mitnehmen ;-) LG Nachtvogel

von Nachtvogel am 19.08.2022, 21:22