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Schüchternheit / mangelnde Mitarbeit

Thema: Schüchternheit / mangelnde Mitarbeit

Meine Tochter, 12 Jahre, 6. Klasse Gymnasium ist schon immer schüchtern und eher zurückhaltend. Jetzt nimmt dieses Verhalten leider enormen Einfluss auf ihre Noten, da die mündliche Mitarbeit in manchen Fächern hier 50% ausmacht. Sie meldet sich einfach nie und bleibt am liebsten unsichtbar. Methoden wie Strichlisten führen oder vor Referaten Training vor dem Spiegel oder ein Video drehen, haben keine Verbesserung gebracht. Sie ist ansonsten gut in der Klasse angekommen, hat Freunde. Soweit ist alles gut In anderen Situationen im täglichen Leben scheitert sie auch oft an ihrer Schüchternheit. Z.b. selbst beim Bäcker was kaufen oder ein Getränk im Restaurant ordern ist eine schwere Überwindung oder sie verzichtet dann lieber. Wenn jemand dabei ist, der forsch an die Sache rangeht, lässt sich sich auch mitreißen. Aber in der Schule klappt das eben nicht. Ich war früher auch so, (meine Mutter auch schon) habe das erst als junge Erwachsene irgendwann überwunden. Damals wurde aber auch ganz anders in der Schule benotet, so hatte es bei mir nicht solche gravierenden Auswirkungen bei der Benotung. Bei ihr ist dadurch aber jetzt die Versetzung gefährdet und eine gänzlich neue Klasse wäre der Supergau für sie und würde das Problem noch verstärken. Was also tun? Gibt es irgendeine Art von Therapie? Ergo? Keine Ahnung... Bin für jegliches Input dankbar.

von katja13 am 26.04.2017, 12:57



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oh je ich hab auch so ein kind, alle arbeiten 1 oder 2 , aber mündlich allein nix, da die lehrer sie kennen und wissen was sie kann, wird sie oft dran genommen, daher sieht es auf den zeugnis 1,2,3 aus, allerdinds eine 4 gabs auch schon im kindergarten haben sie gesagt, das kommt in der grundschule, dort haben sie gesagt, kommt auf der weiterführenden schule,ich hoffe es kommt einfach später im job

von LaLeMe am 26.04.2017, 13:15



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Habe auch so ein Kind... Im 11. SJ und immer noch keine Besserung... Da machst Du nichts... alles Reden hilft nicht... Aber bei dem Einem kommst früher, bei dem Anderen später, wieder bei einem Anderen kommst überhaupt nicht....

von ak am 26.04.2017, 13:24



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Hallo Katja, ich frage mal nach. Schriftlich eher 2er und 3er Bereich und mündlich dann so, dass die Lehrer sie auf 4 bzw. 5 setzen ? Hier ist ebenfalls 50 % mündliche Mitarbeit. Ich finde das unmöglich, obwohl wir nicht unbedingt betroffen sind. Unser ist zwar ruhig aber sagt wohl trotz allem genug, so dass es meist zu einer 2 bis 3 reicht im mündlichen Bereich klappt. Was ich allerdings festgestellt habe, wenn er neben ruhigeren sitzt, dann sagt er wohl mehr oder es kommt den Lehrern so vor, als ob er mehr sagt..... Wenn schriftlich die Noten im normalen Bereich - ich meine damit nicht versetzungsgefährdeten Bereich - liegen.....in welchen Fächern läuft es denn nicht so gut ?

von Brummelmama am 26.04.2017, 13:23



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Unmöglich, dass mdl/schrftl 50:50 zählt? Warum?

von Vreni1982 am 26.04.2017, 17:57



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Hallo Vreni, weil ich es unmöglich finde, wenn z.B. Kinder 1er in Mathe schreiben und mündlich dann nicht so gut sind und eine 3 erhalten. Eine 3 heißt für mich, dass das Kind das Thema verstanden hat. Wer jedoch eine 3 schreibt und mündlich dann agiler scheint, erhält eine 2 ? Kann teilweise die Rechenwege gar nicht richtig nennen ? So ist es in der Klasse meines Kindes 2 Mädels sind da wohl recht häufig auf dem Holzweg und kamen bislang damit durch. Die neue Mathelehrerin meinte wohl nun auch......ihr scheint ja mit eurer Methode schon lange durchgekommen zu sein....an die Tafel und vorrechnen.....und das war wohl dann recht lustig. Natürlich ist es mir egal, was für Noten andere Kinder schreiben aber mir tun nun einmal die Kinder auch leid, die pfiffig sind und sich nicht verkaufen können. Wir sind hier nicht betroffen. Sohn hat eine 1 in Mathe. Unser Sohn ist jedoch teilweise aufgebracht, wenn Mitschüler Rechenwege nicht verstehen und in Gruppenarbeiten von ihm abschreiben bzw. die Ideen dann mündlich als eigene verkaufen....ob das der richtige Weg ist. Ich habe den Eindruck, dass unsere Gesellschaft zur Zeit viel mehr Wert darauf legt, dass man sich richtig verkauft und die ruhigen in der Gesellschaft sich regelrecht durchkämpfen müssen. Ich bin ja kein Profi und lasse mich gerne belehren aber für mich ist z.B. Mathe schriftlich weitaus wichtiger, da es nicht nur um das Ergebnis, sonderen auch um Rechenwege geht.

von Brummelmama am 27.04.2017, 08:53



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Bei uns wird in Fächern, in denen es vor allem auf das Diskutieren und Reden ankommt (Geschichte, Geographie, Politik, Biologie, Religion usw), mündlich wie schriftlich gewertet. In den Sprachen und Deutsch 60:40 - 2/3:1/3, da kämpfen wir aber für 50:50, da das Mündliche extrem wichtig ist. In Mathe ist es wie in den Sprachen, da zählt das Schriftliche immer mehr. In Fächern mit praktischem Anteil ist die Note dreigeteilt (gleichwertig).

von Vreni1982 am 27.04.2017, 13:03



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Hallo! In Klassen mit ca. 30 Kindern ist "mangelnde mündliche Mitarbeit" kaum durch das Kind alleine zu retten. So wie die Lehrerin bei unserer Klasse erzählt ist es so dass auf jede Frage mindestens 3-4 Kinder sich melden, öfters eben auch bis zu 20. Es gibt auch immer 10 Nicht-Melder und 1/3 davon sind darunter schüchtern, der Rest schwimmt nicht im Stoff. Sie kann zwar die Immer-Melder beiseite lassen (dann reagieren sie wie mein Sohn ) aber sie kann nicht grundsätzlich extra die Schweigsamen einladen. ABER die mündliche Note setzt sich sehr wohl auch aus der sonstigen Mitarbeit in der Klasse zusammen, der Heftführung, die kleinen Tests, die Gruppenarbeit, die Freiarbeit, den Hausaufgaben und sie kann schon erkennen ob ein Kind Schwierigkeiten mit dem Stoff hat unabhängig davon ob es sich meldet oder nicht. Wichtig ist nämlich nicht nur die Quantität der Wortmeldungen sondern auch die Qualität. Bei einer 50:50 - Gewichtung kann eine Versetzungsgefährdung nicht allein vom Nicht-Melden kommen. Maximal zieht es die Note im Vergleich zur schriftlichen Note um einen Notenpunkt nach unten. Geh doch mit Deiner Tochter zu den Lehrern wo sie versetzungsgefährdet ist und überlegt wie sie sich da verbessern kann. Eine Vortrag, eine extra HA, extra Nachfragen (das kann auch nach hinten losgehen, denn wenn sie da nichts sagt, dann ist es sehr blöd). Hat Deine Tochter ein Selbstwertproblem? Könnte Deine Tochter den Chor oder die Theater-AG, oder eine Laienschauspielgruppe besuchen? LG, 2.

von 2auseinemholz am 26.04.2017, 13:41



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Puh, dann wird die mündliche Note bei euch aber absolut falsch zusammengesetzt. Eine mündliche Note ist die Bewertung der Qualität eines Beitrags. Keine Quantität und auch nur die mündliche Leistung. Keine Heftnote, Freiarbeit, Tests usw. Wenn das mit eingerechnet wird, würde die Note im Zweifelsfall hinsichtlich der rechtlichen Seite komplett ihre Aussagekraft verlieren.

von Vreni1982 am 26.04.2017, 18:00



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Falsch? richtig? Länderabhängig? Bei uns gehen in die Mitarbeitsnote die mündlichen Beiträge im Unterricht ein, Tests, mappenführung, Hausaufgaben, Referate. Ich habe sogar im Internet mal eine Auflistung gesehen welche mündliche Beteiligung zu welcher Note führt, da zählen Qualität und Quantität! Klar, dass Kinder, die sich dauernd melden, nicht immer dran kommen können. da spielt die freiwilligkeit der Beiträge eben eine große Rolle. Strichliste finde ich einen guten Weg. Aber die Idee hat ja nicht geholfen. Ist deiner Tochter der Ernst der Lage klar? Wiederholen müssen will sie ja sicher nicht. Vielleicht kann sie mit anderen mitarbeitsfeldern Punkten? Sich melden, wenn die Hausaufgaben vorgestrigen werden, da ist sie dann ja vorbereitet und das Risiko dass sie was falsches sagt nicht so hoch. Ich würde aber auch die Lehrer ansprechen. Vielleichtsprechen Diesseits ganz anders an, wenn sie um ihre Schüchternheit wissen?

von Geisterfinger am 26.04.2017, 19:55



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Ich habe zwei Kinder, über die ich schon immer von allen Lehrern höre "könnte sich mehr melden". Bei uns zählt die mündliche Leistung allerdings nicht 50%. Aber: Mündliche Leistung ist doch nicht nur, wie oft sich das Kind meldet. Sondern z.B. auch, ob es was weiß, wenn es aufgerufen wird. Seid ihr mit den Lehrern in Kontakt? Denn selbst wenn deine Tochter mündlich auf 6 steht und schriftlich auf 3, ergäbe das im Schnitt 4,5. Dann hat der Lehrer Ermessenspielraum und kann ihr eine 4 geben. Wie kommt es denn, dass sie in mehreren Fächern auf 5 steht (denn sonst wäre sie ja nicht versetzungsgefährdet)? Ich bin ein großer Fan von Lerncoaching. Ein guter Lerncoach könnte ihr bestimmt helfen, ihre Schüchternheit zu überwinden.

von kanja am 26.04.2017, 13:52



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Mündliche Note ist nicht, wie oft sich ein Kind meldet - Mitarbeit - sondern was es sagt (Qualität).

von Vreni1982 am 26.04.2017, 18:01



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Hallo, ich habe auch so ein Exemplar. Wenn du möchtest, schick mir gern eine PN. LG

von Kasi2006 am 26.04.2017, 14:01



Antwort auf Beitrag von katja13

Ich habe auch so eine Tochter (13, 8. Klasse). Sie versucht jetzt anhand von Meldezetten- machen wir selbst- ein Gefühl für ihr Verhalten zu bekommen. Diese Zettel machen wir pro Tag, jedes Fach mit je 2 Zeilen (gemeldet und aufgerufen). Funktioniert ganz gut. Meine ist total frustriert, wenn die Noten wegen dem Mündlichen schlechter werden. Bei uns variiert der Prozentsatz zwischen 33% und 60% und setzt sich zusammen aus mündlicher aktiver Mitarbeit (Melden, Qualität der Beiträge, Gruppen- und Projektarbeit). Laut den Lehrern besteht nur bis Klasse 10 eine gewisse Holschuld der Lehrer, d.h. aufrufen. Danach gibt es das nicht mehr! Deshalb versucht meine jetzt sich zu ändern. Ein schlechtes Abi wegen schlechter mündlicher Noten will sie nicht. Vielleicht wären unsere Meldezettel für euch auch was? Vg Charty

von charty am 26.04.2017, 15:05



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Hach, da bin ich ja nicht allein. Mein 13Jähriger, auch 7.Klasse Gym ist auch so schüchtern. Mitarbeit oder gar vor der Klasse einen Vortrag halten - da stirbt er fast. Er hat allerdings Freunde, kann sich aber schwer durchsetzen oder mal"nein" sagen. Zuhause ist er allerdings nicht so schüchtern.

von mondstaub am 26.04.2017, 15:12



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Ach nein... wenn sie in der Schule so wären, wie zu Hause, dann wäre die mündliche Mitarbeit genial...

von ak am 26.04.2017, 15:44



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Wegen Schüchternheit alleine bleibt aber keiner sitzen. Es ist halt so: Wenn man in einem Bereich Defizite hat, muß man die woanders ausgleichen. Wer in Leichtathletik eine Niete ist, sollte wenigstens in Ballsportarten was auf die Reihe bekommen, sonst ist die Sportnote im Eimer. Und wer keine Ahnung von Grammatik hat, sollte intensiv Vokabeln pauken, sonst ist die Englischarbeit komplett versemmelt. Insofern würde ich vielleicht mal schauen, was Dein Kind gut kann - und das weiter verbessern. Das dürfte leichter fallen als da anzusetzen, was generell sehr schwer fällt. Wenn keine Probe und Ex (die zählen ja zum mündlichen) schlechter ausfällt als 3 und die Heftführung tadellos ist, dann kann die mündliche Mitarbeit sogar bei einer 50/50-Wertung bei 6 liegen - die Versetzung wäre dennoch nicht gefährdet.

von Strudelteigteilchen am 26.04.2017, 15:15



Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

hier Gym NRW 6. Klasse. Mündlich wird es allerdings langsam besser. Ich war immer ein Freund von (ich rede mit den Lehrern, aber das Kind muß von alleine kommen) Und meine hatte in der Umstellungsphase von der Grundschule aufs Gym massive Probleme (gesundheitliche ja auch noch dabei durch zwei Autoimmunerkrankungen) und hat die Zähne nicht auseinander bekommen. Aber schriftlich alles super. Wenn man sein Kind in dem bestärkt was es gut kann, und es dadurch positive Erfahrungen sammelt, dann kann es in anderen Bereichen auch mal gut im Blindflug fliegen. Und manches muß man schlichtweg auch trainieren. Wie beim Bäcker was holen, die Phasen hatten wir mit 5-6 Jahren kurz vor der Grundschule. Wie beim Radfahren, mal mit Mama daneben, dann mal mit Mama vorm Geschäft usw...... Im Nachhinein betrachtet lag es an ihren Erkrankungen, denn sie wächst langsam über sich hinaus und holt viel auf. Aber auch in der schlimmsten Zeit muß man manches einfach machen. Das ist ja wie Atmen. Damit meine ich nicht zwingen, um Gottes willen. Aber es gibt Kompromisse, die man erlernen kann. Was uns auch unsagbar geholfen hat war ein Personal Trainer als sie emotional auf den Wechsel in die neue Schule überhaupt nicht klar kam. wir hatten aber auch wirklich untalentierte Lehrer an ihrer Seite. Aber den guten Mann hatten wir über 6-8 Wochen, so genau weiß cih das gar nicht mehr. War ein paar mal hier und hat Verhaltensstrategien mit ihr eingeübt. Und auch das ging über die Bestärkung ihrer guten Seiten. Sie ist jetzt immer noch kein mündlicher Überflieger, wird immer noch eher zu den ruhigen gehören, aber hat sich in fast allen Fächern auf eine Note besser hochgearbeitet. Auch in reinen mündlcihen Fächern, aber da mußte auch Fleiß udn Lernen mithelfen. Ich finde es wichtig das man seinen Kindern auch beibringt das man sich auch manchmal von seiner positiven Seite präsentieren muß. Manchmal ist es egal ob man sich nur Mühe gibt, der Lehrer wird immer die lauten und schnellen und vorhebenden Kinder zuerst sehen. Damit muß man lernen umzugehen, denn es frustriert ja auch. Offene Gespräche dazu finde ich auch wichtig, das sprechen über Entäuschungen........ Schwieriges Thema, aber in erster Linie würde ich mich erstmal an den Lehrer wenden und sagen ".........ist so, wir haben das und das gemacht, was raten sie uns"......und dann weiter.......wieder Gespräche "wir haben das geratene gemacht, wie ist die Entwicklung........?" Ist ihnen was postiives dazu aufgefallen? usw. manchmal ändern die Lehrer auch die Blickwinkel nur dadurch das wir uns anders präsentieren ;-) lg

von Charlie+Lola am 26.04.2017, 17:27



Antwort auf Beitrag von katja13

Ich kann dir keinen Rat geben, kann dir nur sagen meine ist auch so. Erst neulich hat mir die Lehrerin gesagt am Gymnasium jetzt dann müsse sie aktiver werden, der Charakter wird nicht bei der Bewertung berücksichtigt. Meine versteckt sich im Windschatten ihres kleinen Bruders. Er nimmt sie mit ein Eis bestellen und passt auf dass niemand die große Schwester frisst oder beisst:-))

von lilly1211 am 26.04.2017, 16:29



Antwort auf Beitrag von katja13

Ich danke euch schon mal soweit. Es scheint ja doch ein weit verbreitetes Problem. Ich habe mehrfach mit den Lehrern gesprochen. Jetzt im 2. Halbjahr der 6. Klasse erwarten diese einfach die Mitarbeit. Es wird leider kein Entgegenkommen mehr gezeigt und auf sie zugegangen. Und doch, es geht hier hauptsächlich ums melden. Sie steht dadurch in Fächern wo sie schriftlich meist 2en hat auf 4. In Geschichte und Musik steht sie auf 5. Kein Problem sind komischerweise Englisch und Spanisch, wo ich mir doch denke, dass sie dort auch öfter was sagen muss...? Referate freiwillig und zusätzlich? Da bekomme ich sie im Leben nicht dazu. Auch Chor, Verein, usw. scheiterte daran. Sie war z.b auch im Urlaub nie in einen Kinderclub zu kriegen. Heute wurde sie als Sofortmaßnahme nochmal umgesetzt und bekommt einen "Buddy" zur Seite gestellt, der sie animieren soll. Ich suche aber auch nach längerfristigen Lösungen. Wenn sie so lange braucht wie ich bis der Knoten platzt, ist die Schullaufbahn längst im Eimer.

von katja13 am 26.04.2017, 16:54



Antwort auf Beitrag von katja13

Die Schüchternheit kann verschiedene Ursachen haben. Schreib mich gern an, dann berichte ich Dir von unserem Fall. Vor kurzem haben wir ein Konzept mit den Lehrern ausgearbeitet. Vielleicht hilft es euch auch.

von Kasi2006 am 26.04.2017, 17:25



Antwort auf Beitrag von katja13

Ich war früher genau so, extrem schüchtern und zurückhaltend - und habe SEHR darunter gelitten. Konnte aber auch einfach nicht aus meiner Haut. Im Studium war das auch noch so, aber dank Berufswahl mit viel Menschenkontakt konnte ich das im fachlich- beruflichen Bereich sehr gut ändern. Das heißt ich kann mittlerweile problemlos diskutieren, Referate vor hunderten Leuten halten und selbst freie spontane Reden vor hunderten Leuten stellen kein Problem dar. Außerhalb des sicheren (da weiß ich, dass ich das drauf habe! - genau das ist der Knackpunkt) fachlich- beruflichen Bereiches habe ich dagegen schon noch so meine Unsicherheiten und verfalle in die altbekannte Schüchternheit. Empfinde ich oft als nicht angenehm. Da ich weiß, wie sehr ich als Kind unter der Schüchternheit gelitten habe, würde ich bei meinem Kind wahrscheinlich wirklich Hilfe zu Rate ziehen, sofern dein Kind dies auch möchte, und einen Kinderpsychologen um Rat bitten. Strichlisten würde ich nicht machen, zurückversetzt in meine Kindheit dreht sich da bei mir vor lauter Stress und Panik der Magen um. Ich würde versuchen, die Ursache herauszufinden und DARAN zu arbeiten. Nicht zu vergessen: dein Kind macht das nicht aus Lustlosigkeit, sondern vermutlich aus irgendwelchen (wenn auch vielleicht irrationalen) Ängsten und Sorgen heraus. DA muss man ansetzen. VG und viel Erfolg!

von vomGlückgefunden am 26.04.2017, 20:23



Antwort auf Beitrag von katja13

Meine Tochter gehört auch eher zur Kategorie "schüchternes Mauerblümchen" und auch hier zählen die mündlichen Noten recht viel. Es kommt aber nicht darauf an, wie oft man sich meldet, die mündliche Note setzt sich zusammen aus: -Qualität der Beiträge -Qualität der Hausarbeiten (regelmässig gemacht ? Ausführlich oder schnell hingesaut?) -Arbeutsmaterial regelmässig und vollständig dabei ? -Konzentration im Unterricht, sprich ist man "dabei" oder träumt man vor sich hin -Teamarbeit: arbeitet man mit oder lässt man andere arbeiten ? Mein schüchternes Kind, das sich jetzt auch nicht ständig meldet, steht mündlich in keinem Fach schlechter als 2. Allerdings hat sie kein Problem, sich selbst beim Bäcker was zu kaufen oder jemanden nach dem Weg zu fragen. Das geht komischerweise.

von mama von joshua am tab am 26.04.2017, 20:26



Antwort auf Beitrag von katja13

Unsere Kinderärztin meinte bei der letzten U im Kinderleben anlässlich der Schüchternheit meiner Tochter und den damit verbundenen Kritikpunkten der Lehrer, dass die Lehrer doch auch froh sein müssten, wenn es ruhige und zurückhaltende Kinder in der Klasse gibt. Wären alle laute und sich vordrängende Schüler, dazu noch eine Reihe Dummschwätzer, wären ja auch kein gutes Unterrichten möglich. Ändert leider nichts, bei den Anmerkungen im Zeugnis stand trotzdem schon mehrfach, dass sich meine Tochter unbedingt mehr am Unterricht beteiligen muss. Mitarbeit zu bewerten ist sicher ein schweres Unterfangen. Es gibt doch genug Stunden, in denen ein neues Thema eingeführt wird, Übungen gemacht werden etc. - wie soll da bei 30 Kindern jedem in der Stunde rege Beteiligung möglich sein? Die Zurückhaltenden haben dann einfach Pech. Ich finde, man kann nicht erwarten, dass ein Kind seinen Charakter völlig ändert. Da kann man nur auf vernünftige Lehrer hoffen, die nicht schon in der Unterstufe im Mündlichen Fünfer geben. Vielleicht solltest du mit den Lehrern mal sprechen, wenn die Schullaufbahn dadurch tatsächlich gefährdet ist. Denn deine Tochter beweist ja, dass sie den Stoff versteht. Übrigens, meine Tochter ist in manchen Belangen erstaunlich mutig und selbstbewusst. Aber die Zurückhaltung im Unterricht verändert das nicht.

von Tai am 26.04.2017, 23:22



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Ich habe dir eine PN geschickt.

von Salkinila am 27.04.2017, 10:43



Antwort auf Beitrag von katja13

Meine Tochter ist genauso. Ich denke das ist Charaktersache und daran kann man nicht wirklich was ändern. Du kannst nur versuchen ihr Selbstbewusstsein zu stärken indem du sie viel lobst. Früher habe ich mir auch gewünscht sie würde mehr aus sich herausgehen und ihre Meinung auch mal kundtun. Mittlerweile denke ich da irgendwie anders, da ihr kleiner Bruder genau das Gegenteil ist. Er ist laut, hält sich oft nicht an Regeln und seine Lehrerin würde sich wünschen er würde viel, viel ruhiger sein. Jedes Kind ist anders. Sie wird ihren Weg machen!

von clarence am 27.04.2017, 11:20



Antwort auf Beitrag von katja13

Liebe Katja, als ich deine Zeilen las, dachte ich das könne auch meine Tochter sein. . Nächsten Monat wird sie 14, aber wir hatten/haben jahrelang die gleichen Probleme. Im Unterricht bekommt sie den Mund nicht auf, weil sie Angst hat dass sie jemand auslacht o.ä. Wenn sie von der Lehrerin gefragt wird, ist sie immer konzentriert dabei. Auch im Alltag ist es für sie eine riesige Überwindung, jemanden anzusprechen, einzukaufen oder ähnliches. Sicher ist sie nur in vertrauten, eingeübten Situationen. Da sich von selbst nichts änderte, begannen wir nach vielen Elternberatungsstunden einen Kinder- und Jugendpsychotherapie. Es gibt von kinderpsychiatrischen Kliniken auch oft Trainingsseminare. Das Ganze hat ihr im Alltag sehr geholfen, in der Schule sagt sie immer noch nichts. Wir haben mit der Klasslehrerin über die Schwierigkeiten und die Therapie geredet, seitdem akzeptiert sie die nicht vorhandene Mitarbeit (.....man kann es nicht erzwingen...Aussage der Lehrerin) und sie bekommt weiterhin gute/sehr gute Noten. Nun schreckt das Wort Psychotherapie oder psychiatrisch viele ab und auch für uns war der Gedanke nicht einfach. Letztendlich haben die Übungen bei der Therapie meine Tochter wesentlich selbstbewusster gemacht. Für unser Kind war dies der richtige Weg. Verallgemeinern lässt sich das nicht. Aber vielleicht hilft euch auch schon ein "ernsthaftes" Gespräch mit der Lehrkraft. Liebe Grüße Kaktusengel

von kaktusengel am 28.04.2017, 13:01