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Schulwechsel

Thema: Schulwechsel

Hallo Meine Tochter (10Jahre) besucht zur Zeit die 5. Klasse in einer Waldorfschule.Sie ist Asperger-Autistin und hat eine Integrationskraft an ihrer Seite. Leider ist es sehr,sehr laut und chaotisch in der Klasse,sodass ich daran gedacht habe ,sie auf eine Regelschule umzuschulen. Gespräche mit der Lehrerin haben nichts genützt. Meiner Tochter wäre das sehr recht,weil sie hasst es Flöte zu spielen,Gartenbau und Handarbeit. Außerdem ist die Schule 50Min. Busfahrt entfernt. Trotz seh gutem Intellekt kann sie überhaupt nicht schreiben. Schreibt sogar ihren Namen falsch. LRS hat sie nicht. Möglicherweise stammen diese Lücken aus der Zeit ohne I-Kraft. Nun überlege ich ,ob sie auf einer Gesamtschule gut aufgehoben wäre und dort die 5.Klasse wiederholen sollte,damit sie ihre Lücken schließen kann. Wer hat Ideen? Bin für alles offen

von isasterne am 25.11.2015, 10:23



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Also, ganz ehrlich - wenn sie jetzt noch nicht mal ihren Namen richtig schreiben kann - dann wird sie mit Wiederholung der 5. Klasse auch keine Lücken schließen können....... Ich würde überlegen zum Thema Deutsch: evtl. zusätzlicher Privatunterricht zu Hause. Schulwechsel: gibt es irgendwo eine für Autisten spezialisierte Schule, oder auch Klasse in einer Förderschule? Wäre Montessorie auch eine Option? Die Pubertät wird kommen und da wird es für sie an einer "normalen" Schule auch nicht leichter, vor allem bei den sozialen Kontakten. Was sind realistische Ziele für sie? Ich würde vor allem darauf achten/ bzw. nicht vergessen den lebenspraktischen Bereich zu fördern. Gibt es irgendwo in Eurer Nähe eine Beratungsstelle? Evtl. vom Schulamt aus........ Da würde ich auch mal nachfragen.

von Flirrengel am 25.11.2015, 11:27



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Eine spezielle Schule gibt es nicht und Förderschulen schließen nächstes Jahr. Dann gibt es nur noch Inklusion . Mit IQ 130 würde sie auch nicht auf eine Förderschule passen. Sie kann auch richtig schreiben, aber sobald Unruhe und es zu laut ist , schreibt sie nur noch wie sie es hört. Montessori ist 50 km entfernt.

von isasterne am 25.11.2015, 12:03



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Hallo! Schulwechsel - UNBEDINGT! Wie kommt man auf die Idee ein ASS-Kind in die Waldorf-Schule zu schicken? Wenn sie in der 5. nicht ihren Namen unfallfrei schreiben kann, dann wird es mit einem Jahr Wiederholung nichts werden. Ich glaube auch nicht dass Wiederholung oder irgendeine Art von Nachhilfe oder Lerntherapie dem Kind hilft, sondern vielmehr Sonderpädagogik, zumal sie offensichtlich einen nicht zu niedrigen IQ haben dürfte. Eine I-Kraft ist nicht sonderpädagogisch ausgebildet (nur bei Glück!), da würde ich nciht viel erwarten was Lernbeeinflussung angeht. Ich würde mich an das Autismuszentrum Eurer Stadt / Kreis wenden und beraten lassen, welche staatliche Schule / Schulform für Dein Kind die günstigste ist und welche I-Maßnahmen auch erfolgversprechend sind. Der Austimus Verband Deutschland, das örtliche Schulamt, der behandelnde Psych, etc. kann helfen. LG, 2.

von 2auseinemholz am 25.11.2015, 11:48



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Sie ist Asperger-Autistin und hochbegabt und kann ihren Namen nicht schreiben... interessantes Paket. Ich würde mich mit dem lokalen DGhK in Verbindung setzen und zunächst eine Diagnostik vornehmen lassen. Dann schauen, wo es genau hakt und danach meine Maßnahmen ergreifen. Die Vorstellung, dass eine ASS in der Waldorfschule stricken und flöten muss, ist bedrückend. Möglicherweise ist sie vor Entsetzen in die Komplettverweigerung gegangen.

von Pamo am 25.11.2015, 14:31



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Sie ist Asperger-Autistin und hochbegabt und kann ihren Namen nicht schreiben... interessantes Paket. Ich würde mich mit dem lokalen DGhK in Verbindung setzen und zunächst eine Diagnostik vornehmen lassen. Dann schauen, wo es genau hakt und danach meine Maßnahmen ergreifen. Die Vorstellung, dass eine ASS in der Waldorfschule stricken und flöten muss, ist bedrückend. Möglicherweise ist sie vor Entsetzen in die Komplettverweigerung gegangen.

von Pamo am 25.11.2015, 14:31



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Der IQ ist eigentlich total egal. Ganz ehrlich. Zumal ich im Autismusspektrum schon erlebt habe, dass eben manche Bereiche total hochbegabt sind und andere Bereiche dann eben wirklich im geistig Behindertenbereich angesiedelt sind........... Du musst Dich fragen, wo siehst Du Dein Kind in 10 Jahren? Was wird es brauchen? Was soll es können, damit es im weiteren Leben "glücklich" sein kann.? Kann sie evtl. in den Arbeitsmarkt eingegliedert werden oder nicht? Dann verliere bloß nicht den Förderstatus! Da mußt Du ansetzen und die ungeschönte Wahrheit annehmen! In welchem Bundesland bist Du denn? Ohne Förderschulen, dass kann ich mir gar nicht vorstellen...... ohne qualifiziertes Personal! Hier in Bayern sind fast alle Inklusionshelfer ungelernte Kräfte - weil schlecht bezahlt. Individuelle Förderung (auch von der Hochbegabung) wirst Du hier für Autisten nur in Förderschulen, oder Autismuszentren finden.

von Flirrengel am 25.11.2015, 16:37



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Wir sind in Therapie im Autismuszentrum 1x/Woche. Es stimmt, dass die I-Kraft keine sonderpädagogische Ausbildung hat aber sie gibt sich Mühe. Ich hatte Kontakt zu einer Förderschule mit sozial-emotionalem Schwerpunkt aufgenommen, aber die haben mich fast ausgelacht. Sie hätte dort nichts zu suchen, weil dort sehr viele aggressive Kinder wären und dort in 11 Jahren der Hauptschulabschluss gemacht wird. Das könne nicht in meinem Sinn sein. Stimmt! Wir kommen aus NRW und da schließen alle Förderschulen 2017? Der schlechteste Wert im Test lag bei Altersdurchnitt. In der Waldorfschule ist sie erst seit 2 Jahren. Ich denke dort fehlt Struktur.

von isasterne am 25.11.2015, 17:42