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Gemeinschaftsschule pro/Contra.

Thema: Gemeinschaftsschule pro/Contra.

Hallo, bei uns im Ort gibt es demnächst eine Gemeinschaftsschule. Ich muss gestehen, dass ich mich damit noch nie auseinander gesetzt habe, weil es in Ba-Wü nicht so verbreitet ist. Könnt ihr mich mal aufklären? Was haben die für ein Konzept? Für welche Kinder ist das geeinget? Seid ihr dafür oder dagegen? Danke Beauschi

von Beauschi am 20.02.2014, 09:40



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in meiner baden-württembergischen Heimatstadt sind vor allem Hauptschulen in Gemeinschaftsschulen umgewandelt worden. Das Konzept klingt teilweise gut, ich würde ein Kind mit Gymnasial- oder Realschulempfehlung dort aber nicht hinschicken. Neben der sicher problematischen Klientel würde ich nicht darauf vertrauen, dass die Differenzierung hinhaut und das Kind adäquat gefördert würde und genug lernt.

von Silke11 am 20.02.2014, 10:13



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Das ist wie bei allen anderen Entscheidungen eine sehr individuelle Sache. Jedes Gemeinschaftsschule hat ein anderes Konzept. Mein Sohn besucht seit einem halben Jahr eine Gemeinschaftsschule. Zur Auswahl standen ein sehr anspruchsvolles Gymnasium (in 8 Jahren), eine Regionalschule (Haupt-, Real- und Förderschule in einem) und die Gemeinschaftsschule. Wir haben diese 3 Schulen angeschaut und uns dann für diese Schule entschieden. Es werden die Kinder mit den 3 unterschiedlichen Empfehlungen gemeinsam in einer Klasse unterrichtet. Wir sind bisher sehr zufrieden. LG Hörbe

von Hörbe am 20.02.2014, 10:24



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Wir sind auch in Ba-Wü und hier sind die Gemeinschaftsschulen stark im Kommen. Ein Kind mit Gymnasialempfehlung würde ich dort jedoch nicht hinschicken und ich kenne auch keine anderen Eltern von Gym-Kindern, die ihre Kinder hinschicken. Das Konzept einer Gemeinschaftsschule ist gut, jedoch gehe ich davon aus, dass es sich als Mischform zwischen Realschule und Hauptschule/Werkrealschule etablieren wird (was ja nicht schlecht ist). VG, MamaUSA

von MamaUSA am 20.02.2014, 10:30



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Hallo, ich bin auch aus BW. Zum einen würde ich nicht unbedingt eine Gemeinschaftsschule nehmen, die gerade neu anfängt mit dem Konzept. Zum anderen denke ich, es passt am ehesten auf Kinder, die zwischen Haupt- und Realschule stehen. Der gymnasiale Zweig fällt halt in der Praxis häufig flach, auch wegen der 2. Fremdsprache, die nicht unbedingt garantiert ist. Es ist für mich wie bei so vielem im Schulbereich: in der Theorie hört sich alles super an, die Praxis hinkt halt meistens und hängt ganz stark von den örtlichen Gegebenheiten, Schülern, Lehrern usw ab. LG, Sabine

von Bine u. Pascal am 20.02.2014, 11:32



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Das ist hier nicht der Fall. Es gibt viele Eltern, die ihr Kind hinschicken, wenn es eine gymnas. Empfehlung hat. Ich finde, dass es recht gut klappt. LG Hörbe

von Hörbe am 20.02.2014, 11:44



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Wo ist der Unterschied zwischen Gesamtschule und Gemeinschaftsschule? Warum kann man in Deutschland keine einheitliche Terminologie verwenden? Bei uns (Bremen) und in Niedersachsen gibt es "Oberschulen". Aber unsere Oberschulen sind Gesamtschulen und die niedersächsischen sind eine Zusammenfassung von Real- und Hauptschulen. Das ist doch extrem verwirrend! Immer wenn jemand aus einem anderen Bundesland berichtet verstehe ich nur Bahnhof...

von stjerne am 20.02.2014, 12:09



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Stadtteilschulen (G9) und Gymnasien (G8) Gruß maxikid

von Maxikid am 20.02.2014, 12:11



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In SH gibt es bald nur noch Gymnasien und Gemeinschaftsschulen. Allerdings haben nur relativ wenige Gemeinschaftsschulen (die alten gesamtschulen und ein paar wenie neue) eine eigene Oberstufe. Die andern Absolventen müssen/dürfen bei entsprechendem Realschulabschluss auf die Gymnasien oder beruflichen Gymnasien wechseln. Trini

von Trini am 20.02.2014, 12:16



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Ja, hat sie. Entweder Abi auf dem Gym nach G8 oder Abi G9 an der Stadtteilschule. Die sind aber immer extrem groß und es gibt pro Stadtteil immer nur eine Stadtteilschule, wo es oft 4-5 Gyms gibt. Gruß maxikid

von Maxikid am 20.02.2014, 12:59



Antwort auf Beitrag von stjerne

Von früher aus Deutschland kenn ich noch Gesamtschulen, da gab es zwei Unterformen: integriert und additiv (bei letzterer kam man nach der Förderstufe (5.-6.Klasse) auf den Hauptschul-, Realschul- oder Gymnasialzweig, aber es war alles unter einen Dach und recht durchlässig, wenn jemand doch "besser" oder "schlechter" war als erwartet, konnte er/sie recht einfach wechseln. An intergrierten Gesamtschulen waren die Zweige, soviel ich weiss, nicht so getrennt, oder nur in manchen Fächern, aber das weiss ich nicht genau. Hier in Tschechien gibt es ein Schulsystem, das vom Aufbau etwas ähnlich ist wie in den skandinavischen Ländern - es gibt eine "Grundschule" für alle, die 9 Jahre dauert. Sie untergliedert sich in eine Unterstufe (1.-5.Klasse) und Oberstufe (6.-9.Klasse). Danach gehen die Kinder/Jugendlichen entweder für 4 Jahre auf ein Gymnasium, verschiedene Fachoberschulen oder machen eine Ausbildung/Lehre. Auch gibt es seit neuerem die Möglichkeit, dass besonders "gute" Schüler nach der 5.KLasse (also Ende der UNterstufe der "Grundschule") auf ein sog. 8jähriges Gymnasium wechseln. Manche Eltern bevorzugen dies, damit ihre Kinder mit "gehobeneren" Mitschülern in die Schule gehen; ob sie besser lernen, ist die Frage - da gibt es recht unterschiedliche Meinungen, ist ein weites Feld... (Abi macht man ja bei entsprechenden Voraussetzungen so oder so - ob nun nach 9 Jahren "Grundschule" und 4 Jahren Gymnasium, oder 5 Jahren "Grundschule" und 8 Jahren Gymnasium - es kommt wohl sehr auf den Einzelfall an...). Jetzt würde mich die aktuelle Situation in Deutschland interessieren... ;-)!

von MM am 20.02.2014, 16:27



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Macht ja jedes Bundesland anders. Trini

von Trini am 21.02.2014, 07:56



Antwort auf Beitrag von Maxikid

Dann ist HH ja bald bei einer Abiquote von 100 %. Trini

von Trini am 21.02.2014, 07:58



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... interessiert mich halt, weil ich irgendwie den Überblick verloren habe... ;-)

von MM am 21.02.2014, 13:52



Antwort auf Beitrag von Beauschi

Die Real- und Gesamtschulen wurden zu Gemeinsschaftsschulen umfunktioniert. Somit fällt bei uns im Saarland nur noch die Entscheidung zw. Gymnasium (G8) oder Gemeinschaftsschule (wenn man Abi machen will G 9 und sonst gehen ja auch alle Abschlüsse). Wir unterscheiden noch zw. gebundenen Ganztagsgemeinschaftsschulen und Gemeinsschaftsschule. Meine Zwillinge wurden gerade in einer gebundenen Ganztagsgemeinschaftsschule angenommen und ich denke, dass wir es richtig gemacht haben, aber das wird sich wohl erst noch zeigen müssen :-) Gruß Juani

von Juani am 20.02.2014, 12:21



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Hallo nein glücklicherweise gibt es im Saarland auch noch erweiterte Realschulen, aber nur noch sehr wenige. Meine Tochter ist auf solch einer. Sie soll vielleicht auch mal zu ner Gemeinschaftsschule werden, aber ich hoffe, dass wir bis dahin durch sind. Ich arbeite als Integrationshelferin in einer Gesamtschule und ich würde mein Kind nicht an eine solche Schule schicken. Ist schon ganz schön kompliziert dieses System. Also ich bin froh, dass wir die Möglichkeit hatten anders zu entscheiden. LG merry

von Merry am 20.02.2014, 13:11



Antwort auf Beitrag von Beauschi

Hallo, Die passendste Antwort ist... denn ich war auf einer Waldorfschule. 40 buntvgemichte Kinder, 12 Jahre in einer Klasse, da weiß man ja zu beginn der 1. Klasse nicht wo sie sich so hinentwickeln... Im Nachhinein finde ich es immer besser (wobei ich es damals schon toll fand auf der Schule). Man erkennt nicht nur die intelektuell-kognitive Leistung anzuerkennen, sondern auch viele andere Facetten die einen Menschen und seine spätere Laufbahn ausmachen können. Und man hat viel länger Zeit, sich zu entwickeln ohne schon nach 3,5 Jahren Schulzeit in eine Richtung gepresst zu werden aus der man nur schwer wieder rauskommt. Aber das Konzept muss echt stimmen, sonst wird das schwer über die Jahre... Viele Grüße Désirée

von desireekk am 20.02.2014, 18:00