zurück| Geschrieben von yellow_sky am 15.01.2011, 22:10 Uhr |
spinnen eure manchmal auch so rum?
hi,
muss mal kurz von meinen elf-jährigen erzählen. er ist ja eh ein ganz lieber, nur leider lebt er halt sehr oft mit der einstellung "alle bzw. alles andere ist daran schuld wenn bei mir was schiefgeht"... aja, und er mag mathe nicht so besoners.
heute musste er also für die bevorstehende mathe schularbeit lernen. und durfte sich mit rechnungen beschäftigen, wo man schon ein bisschen mehr denken muss. so in etwa:
1. Der Minuend ist 476, der Subtrahend ist 321. Berechne die Differenz!
2. Der Subtrahend ist 3476, die Differenz ist 308. Wie lautet der Minuend?
nachdem er eben auch keiner von denen ist dem das leicht fällt, hab ich ihm auch ein wenig geholfen bei ein paar beispielen.
dann irgentwann mal dachte ich mir das er es jetzt sehr wohl schaffen kann ohne meine hilfe, wenn er sich nur ein wenig anstrengt. also sagte ich ihm das er denn rest alleine machen soll. 2 von 5 hatte er nicht lösen können. ich habe mir die aufgaben durchgesehen und mir gedacht das er das sehr wohl kann wenn er sich bemüht. (mein sohn ist oftmals ein schnell aufgeber)
ich habe ihm gesagt ich helfe ihm nicht mehr, er kann das sicher auch alleine. so, nun ist der zirkus los gegangen, immer wieder kam er an das ich ihm helfen soll, immer wieder sagte ich ihm er kann es selber. bis zu dem zeitpunkt wo ich begann ihm zu ignorieren. dann ist er neben mir gestanden, und meinte immer und immer wieder "mama, mama bitte hilf mir, mama, mama,, mama,..usw." das habe ich gut eine halbe stunde ertragen, bis ich dann doch etwas lauter wurde und ihm unüberhörbar mitteilte, das wenn er sich jetzt nicht sofort bemüht ich ihm noch rechnungen für die nächsten drei stunden gebe.
und siehe da, die erste hatte er 5 min. später fertig und sogar richtig gerechnet. vor lauter freude darüber (das er es wirklich schaffte) musste ich zum grinsen anfangen beim überprüfen, und teilte ihm dann mit strahlenden gesicht mit das er es ja doch kann, und wie super er das gemacht hätte.
und was macht er? statt das er sich denkt, ja ich kann das, wird er ärgerlich, fängt zum weinen an und meinte: "wenn die das auch nicht gescheit aufschreiben, die sollen mal deutsch lernen" .... 
die zweite aufgabe hatte er dann tatsächlich auch schnell mal gelöst....
eine ganze stunde freizeit hat er wieder mal versch.... mit dieser aktion...
kinder....
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Re: spinnen eure manchmal auch so rum?
Antwort von AndreaundAnna am 16.01.2011, 10:29 Uhr
Oh ja,- das kommt mir sehr bekannt vor!! Meine Tochter ist auch 11 J. und genau so drauf. Leider ist sie keine Fleißige und ihre Faulheit steht ihr jetzt in der 5. im Weg. In der 4. hat das, was sie im Unterricht mit bekommen hat ausgereicht, dass sie am Ende des Schuljahres mit 1 ern und 2ern raus gegangen ist. Das wir die Zensuren in der Realschule nicht halten können, war uns allen klar.
Das Problem ist, dass die Kinder in dem Alter doch noch leichte Unterstützung brauchen,- und meine erst recht, weil sie faul ist, braucht sie mich als treibende Kraft. Das ist mir aber auf Dauer zu anstrendend, weil ich auch noch ein eigens Leben habe und sie ja auch lernen muss, selbstständig zu sein. Also habe ich sie alleine werkeln lassen und immer nur gefragt, ob sie alles hat, versteht...
Die Quittung kam mit einer 6 in der Mathe Ex und einer (wohl) 5 in Engl.Ex, die aufgrund allgemeiner zu schlechter Noten der gesamten KLasse nicht gewertet wird.
Tja, und nun haben wir für die anstehende Mathe Schulaufgabe teuren Nachhilfeunterricht und sind jeden Tag am Englisch lernen, um das Lerndefizit auf zu holen...(Man muss ja auch für andere Fächer was tun)
Ich habe SO die Schnauze voll von unserem SChulsystem!!! Ich finde es schrecklich, dass die Kinder so viel büffeln müssen (Anmerkung: mein Kind ist nicht blöd, sie hat viele 1ser in Deutsch, bio und ERdkunde... auch in der 5. bekommen, schließlich hatte sie in der 4. 1ser und 2er!).
Die Kinder werden soch in der weiter führenden Schule total nieder gemacht. Warum basiert unser SChulsystem darauf, erst mal die Kids zu brechen, sie einzuschüchtern, zu überfordern , um sie "gefügig" zu machen? Ich wette, dass jeder von euch einen Lehrer in der Schule hat, der den Grundsatz verfolgt: "Das ist hier kein Spaß,- Spaß könnt ihr daheim haben!" oder bei unlösbaren Hausaufgaben zu sagen: "Das ist gar nicht blöd, dass das jetzt ein wenig (?) schwieriger war,- dann lernt ihr wenigstens was dabei (ach ja? Was denn?!) "
Was sind denn das für pädagogische Krüppel??? Muss den Kindern die ganze Freizeit geraubt werden? Dürfen sie kein Kind mehr sein, wenn man in die 5. Klasse kommt?? Meine Tochter ist, obwohl ihre Zensuren, bis auf die Ausrutscher, o.k.. sind, so gefrustet, dass sie sagt, sie hätte keinen Spaß mehr am Leben!! Ist es dann wirklich so verwunderlich, dass die Teenies Komasaufen betreiben?? Unsere Politik sollte endlich mal was ändern,- ich habe mein Kind nicht in die Welt gesetzt, um es dem Bildungssystem zu opfern! Und Alternativmöglichkeiten dem "Regelsystem" zu entgehen, gibt es kaum: entweder hat man 0 Chance auf den begehrten Schulplatz, oder es ist von vornherein den Reichen obliegt, so viel Geld zu besitzten, die begehrte Schule auch zu bezahlen! Wo soll das nur hinführen???
LG Andrea
Re: spinnen eure manchmal auch so rum?
Antwort von kemax am 16.01.2011, 11:57 Uhr
Ja, macht er. Ich muss jedes Mal damit rechnen, dass eine simple Hausaufgabenerledigung in Tränen endet. Ich habe es am Anfang auch gut gemeint und die HA mit meinem Großen zusammen erledigt. Hier in diesem Forum habe ich erfahren müssen, dass genau das falsch ist. Also setze ich ihn allein hin und bleibe nur in der Nähe, falls Fragen auskommen. Leider scheint die Lehrerin (ähnlich wie Andrea es befürchtet) ihren Lerplan durchzuziehen, ohne Rücksicht auf Verluste. Meiner ist da wohl nicht der einzigste, der mit dem straffen Unterrichtstempo nicht mithalten kann, laut Elternstammtisch. Also fange ich bei fast jeder Mathehausaufgabe erstmal an, ihm den Rechenweg zu erklären, damit er den Rest alleine machen kann. Ich unterstelle ihm da auch mal, dass er im Unterricht einfach nicht aufpasst, Und "natürlich" ist es nicht so, sondern die Lehrerin erklärt es viel zu schnell und nicht richtig und schon kullern die Tränen. Ich bin da echt manchmal am verzweifeln und immer öfters kommt die Frag auf, ob es richtig war, ihn aufs Gymnasium gehen zu lassen. In der Grundschule musste er für gute Leistungen nicht viel tun und so kommt bei uns jetzt auch erstmal der Einruch. Mühselig rauft ersich jetzt zusammen, und es wird langsam besser. Das Halbjahreszeugnis wird dennoch nicht berauschend ausfallen. Aber auch ich muss wie Andrea feststellen, dass es mir so vorkommt, als ob der eine oder andere Lehrer nicht Rücksicht darauf nimmt, dass der Schnitt Grundschule zum Gymnasium für den einen oder anderen Schüler nicht so einfach zu packen ist. Beim ersten Elternabend wurde uhs noch gesagt, wir sollen nicht erschrecken, wenn die ersten Zensuren nicht wie gewohnt ausfallen. Das wäre normal. Wir haben aber ein, zwei Lehrer, die da aber schon ein Drame draus machen und alle Schuld den Kids aufdrücken wollen.
Total verzweifelt... was soll ich denn nur tun...
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