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wegen vorzeitig aus der Schule nehmen zu weiter unten

Thema: wegen vorzeitig aus der Schule nehmen zu weiter unten

heute stand es bei uns in der Zeitung dass es Familien gibt die bis zu 10 Tage ihre Kinder untentschuldigt aus der Schule nehmen- und da Schulpflicht herrscht werden Busgelder verhängt - je nach finanzstatus der Eltern wurde bereits zwischen 800 und 1500 Euro Busgelder verhängt. 2008 machte die Polizei in Nürnberg eine Kontrolle und hat 100 Familien gefunden die die Ferien eigenmächtigt verlängert haben. Es wird weiterhin regelmäßig Kontrolliert wo sie dieses Jahr kontrollieren wird geheim gehalten. auch Bauchschmerzen und Co. werden ohne ärztliches Attest kurz vor und nach den Ferien nicht akzeptiert. Aber abgesehen davon lautet es im Bericht: Was sind das für Vorbilder für die Kinder?? Gruß Birgit

von Birgit67 am 03.06.2012, 09:33



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Ganz ehrlich wenn es sich nur um einen tag oder zwei tage handelt sehe ich da absulut kein problem....solange das nicht zur gewohnheit wird.....und ein zwei tage meist auch mal ne woche vor den ferien wird nichts mehr gelernt sondern die zeit abgesessen,so ist es zumindest bei meinen töchtern...

von samirasmama am 03.06.2012, 13:18



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Na ja, aber wenn eben sich JEDER das Recht für eine Ausnahme nimmt, macht es eben keinen Sinn mehr. Auch wenn man die Zeit absitzt, es ist ja dann eine entspannende letzte Woche. Wenn man die streichen würde/könnte, macht man eine Woche früher dicht und sitzt davor die Zeit ab. Bin gerade ein bisschen angefressen mit dem Thema, weil mein Sohn mich gestern gefragt hat, warum wir keine Familie im Ausland haben. Sein Schulfreund bekommt jedes Jahr eine Woche vor Pfingsten frei, damit sie alle zur Familie dahin fahren können. So sehr ich die Kulanz der Lehrerin schätze, aber irgendwie finde ich es auch echt bescheiden für die anderen Kinder (besonders, weil wir uns weder Pfingsten noch Sommer Urlaub leisten können). Wenn es hin und wieder passiert habe ich eigentlich auch kein Problem, aber wenn man weiterdenkt ist es eben doch nicht in Ordnung.

von Sternspinne am 03.06.2012, 15:11



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"besonders, weil wir uns weder Pfingsten noch Sommer Urlaub leisten können" Aus Deinen Worten spricht der Neid. Wenn ich mir es nicht leisten kann, sollen die anderen es auch nicht haben. Diese Haltungn ist auch nicht gerade vorbildlich. Ich denke, es kommt immer auf die Umstände an. Wenn eine Familie Verwandschaft in Australien hat, dann möchten sie dort vielleicht nicht in den Sommerferien hinfliegen, weil dort Winter ist, sondern eher um Weihnachten. Wenn man aber mit 4 Personen in den Weihnachtsferien nach Australien fliegt, ist man schnell 6000 Euro nur für Flüge los. Fliegt man dagegen eine Woche vor den Weihnachtsferien und dafür bereits zwischen Weihnachten und Neujahr zurück, dann kostet es "nur noch" knapp 4000 Euro. Da verstehe ich die Eltern vollkommen, wenn sie um Beurlaubung bitten. Wahrscheinlich sprechen ähnliche Gründe bei den Kindern in Deiner Klasse dafür. Flugpreise können je nach Monat, Woche, Wochentag extrem variieren, da spart man bei geschickter Buchung sehr viel Geld. Auch fliegen nicht an jedem Wochentag Flugzeuge von jedem Flughafen an jeden Zielort. Wenn die direkten Flieger nunmal nur montags und donnerstags gehen und man nur zwei Wochen Ferien hat, dann fliegt man natürlich donnerstags vor Ferienbeginn und nicht erst Montag, denn da gehen zuviele Tage verloren. Ich habe dafür vollstes Verständnis, wenn man es nicht übertreibt. Dass sich manche Familien keinen tollen Flugurlaub leisten können, finde ich bedauerlich, aber es ist aber nicht meine Schuld. Zum Glück ist die Direktorin unseres Gymnasiums auch sehr verständnisvoll und genehmigt Beurlaubungen recht großzügig. Wie gesagt, wenn man es auf ein oder zwei Tage vor Ferienbeginn beschränkt und nicht bei jeden Ferien in Anspruch nimmt, sollte es kein Problem sein. Silvia

von Silvia3 am 03.06.2012, 16:52



Antwort auf Beitrag von Silvia3

Ja, hab ich ja geschrieben, dass ich ein bisschen angefressen bin. Ich kann selber gut drauf verzichten, aber für meine Kinder tut es mir halt leid. Warum darf man nicht auch mal ein bisschen neidisch sein, solche Gefühle soll es ja geben. Dann bin ich eben gerade mal sehr unvorbildlich. Und du schreibst selber, wenn man es nicht übertreibt. Aber jedes Jahr eine Woche (übrigens fahren sie mit dem Auto um bei dem Beispiel zu bleiben) finde ich halt doch sehr in Richtung "übertrieben".

von Sternspinne am 03.06.2012, 18:48



Antwort auf Beitrag von Birgit67

Naja, es ist erstmals ein Unterschied ob genehmigt oder nicht! Aber gehen wir, da ja von Strafen die Rede ist, von ungenehmigten Urlauben aus. Ich kann das nicht verstehen, geschweige denn Nachvollziehen. Und genau diese Eltern sind die, die am Lautesten schreien, wenn sich Lehrer diese Frechheit, die sie für sich als "normal" erachten, selbst in Anspruch nehmen würden.

von ChrissyF.71 am 03.06.2012, 17:46



Antwort auf Beitrag von ChrissyF.71

Also, meinem Neffen sind 2 Tage vorher genehmigt worden. Meine Grosse war vor 5 Jahren eine Woche vor den Sommerferien krank. Rief die Rektorin an, sie bräuchte ein Attest. Da der Kinderarzt nicht da war, hab ich ihr gesagt, das Kind ist krank (hatte 39,5 Fieber usw.). Ja, wir könnten ja auch vorab in den Urlaub fliegen Klar, die gute Frau weiss das wir Landwirtschaft haben, im Sommer eh nicht fahren usw. Hab ihr dann gesagt, sie könnte beim AG meines Mannes anrufen und im Kiga wo die Kleine ist, ob die da sind. Da hat sie sich dann mit zufrieden gegeben. Wegen früherem Flug würd ich es nicht machen.

von huevelfrau am 03.06.2012, 18:03



Antwort auf Beitrag von huevelfrau

Hallo, ich kann nun nur mit Bestimmtheit von Michigan/USA reden, aber hier gibt es keine Schulpflicht, das heisst, dass z.b. homeschooling erlaubt ist. Genauso kann man sein Kind, wann immer man es will, aus dem Unterricht nehmen. Wenn man eben schon eine Woche frueher in den Urlaub fliegt, ist es so und das darf man auch so mitteilen. Kurz vor und nach den Ferien sind also viele Kinder nicht da. Ein Problem ist das irgendwie nicht. Die Kinder verpassen hoechtens die Klassenpartys.

von MamaUSA am 04.06.2012, 00:07



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... und die Welt geht auch nicht unter. Schön, diese lockere Haltung, ich wünschte das wäre hier auch möglich (nicht das home schooling, aber die großzügige Ferienregelung).

von Silvia3 am 04.06.2012, 12:38



Antwort auf Beitrag von Silvia3

Ich fände Homeschooling auch okay, fürchte aber, dass - wenn das jetzt in Deutschland plötzlich möglich würde - das irgendwie dazu führen könnte, dass viele Kinder aus der Schule genommen würden und zuhause aber auch keinen Unterricht kriegen würden. Und dann haben wir in ein paar Jahren noch mehr unqualifizierte Analphabeten, die keinen Job machen können. Ich selbst hätte mir vorstellen können, mein Kind selbst zu unterrichten, weil ich viele gute Beispiele in den USA kenne. Andererseits sind die - teilweise auch mal schwierigen - sozialen Kontakte auch etwas, das man lernen muss, von denen man durch Homeschooling vielleicht ferngehalten wird. Abgesehen davon könnte ich es mir leider finanziell gar nicht leisten zuhause zu bleiben und mein Töchterchen selbst zu unterrichten, weil mein Gehalt unverzichtbar ist... Wenn man in Deutschland ein Haus haben will, ist es ja fast in allen Familien (zumindest in denen, die ich kenne) üblich, dass beide Eltern im Grunde arbeiten müssen, um die laufenden Kosten zu bestreiten. Ich denke, dass in USA solche Kosten deutlich niedriger sind. Die Schulpflicht ist gut gemeint, aber ich denke, wenn es keine oder eine geringere gäbe, wüsste man es evtl. mehr zu schätzen, dass man länger zur Schule gehen darf. Gleichzeitig gibt es einfach Kinder, die mit unserem Schulsystem nicht gut klarkommen und für die wäre es schön, wenn man da flexibler sein könnte und sie z.B. vermehrt in Betriebe schicken könnte, um Praktika zu machen. Das ist im Rahmen der Schulpflicht möglich, erfordert aber Konzepte, die an den meisten Schulen diesbezüglich (noch) nicht da sind. Ein interessantes Thema, auch wenn ich vom Ursprungsposting abkomme. ;) Suse

von *Suse* am 04.06.2012, 19:28



Antwort auf Beitrag von MamaUSA

Das interessiert mich gerade, @MamaUSA oder wer sich da sonst auskennt: Ist das dann üblicherweise so, dass es nur ganz oder gar nicht geht, oder kann man sein Kind auch zum Beispiel für die Hauptfächer in die Schule schicken und sagen Kunst und Musik mache ich zu Hause selber, weil ich das besonders gut selber kann und auch vermitteln kann, während ich mir Physik und Latein halt eher nicht zutraue?

von Häckse am 04.06.2012, 19:41



Antwort auf Beitrag von Häckse

Soweit ich weiß, geht keine Mischform: entweder die Kinder gehen zur Schule oder du beschulst sie zuhause. Es gibt aber Homeschooling "Verbünde" nenn ich sie mal, also mehrere Familien, die sich zusammentun und gemeinsam unterrichten oder sich für verschiedene Projekte treffen oder so. Und da kann man ja auch sagen, die eine Mutter macht Mathe und die andere Englisch/Literatur und eine andere Kunst/Musik usw. So wie ich das bisher gelesen habe, sind die Kinder dort auch deutlich selbstständiger, zumindest hatte ich immer den Eindruck. Sie führen z.B. Portfolios, und beherrschen ein breites Methodenrepertoire. SOL (selbstorganisiertes Lernen), wie das hier an deutschen Schulen mühsam vermittelt wird, ist dort nach meinem EIndruck selbstverständlicher, also das Kind liest ein Buch und sucht scih selbstständig dazu Aufgaben bzw. setzt viel mehr eigene Schwerpunkte. Das ist natürlich in den kleineren Gruppen auch viel leichter, sag mal in einer 30 Schüler-Klasse: So, und jetzt sucht sich jerder dazu eine sinnvolle Aufgabe... ;) Außerdem ist man ja freier bei der Gestaltung des Schulalltages, man kann also sagen, wir machen 2 Wochen lang mal nur Biologie und gehen auf einen Campingtrip und schauen und das Leben im Wald mal unter verschiedenen Aspekten an. Und dann hat man die Themen da abgehakt und macht anschließend wieder mehr die anderen Fächer... ;) 45-Minuten-Stunden sind ja bekanntermaßen sowieso schlecht für den Lernrhythmus, aber in D ist das eben so üblich und es ist organisatorisch schwierig, davon abzuweichen... Auch im Internet sind sie gut vernetzt, treffen Absprachen z.B. über Bücher, tauschen Tipps aus usw. Die Kinder müssen dann in regelmäßigen Abständen Prüfungen ablegen und somit belegen, dass sie den Stoff des Jahrganges beherrschen und sollten sie schlecht abschneiden, kann es passieren, dass sie zum Schulbesuch verpflichtet werden, um sicherzustellen, dass sie die Schulbildung auch tatsächlich erhalten. Das ist aber wohl, ähnlich wie bei uns in den Bundesländern, in den verschiedenen Staaten unterschiedlich geregelt. Suse

von *Suse* am 05.06.2012, 17:06



Antwort auf Beitrag von Birgit67

" Aber abgesehen davon lautet es im Bericht: Was sind das für Vorbilder für die Kinder?? " Tja, die hatten wohl ihren Klammerbeutel nicht dabei. Sonst wäre ihnen das mit der Polizei nicht passiert. Live and learn.

von Grundlagentrottel am 04.06.2012, 13:51



Antwort auf Beitrag von Grundlagentrottel

Hallo, meine Kinder gehen in die normale public school, von daher kenne mich mit homeschooling nicht so gut aus. Ich habe aber schon mit einigen Eltern gesprochen, die das machen. Die sind auch total ueberzeugt davon und ihre Kinder waeren angeblich mit einem Aufwand von 3 bis 4 Stunden taeglich ihren Altergenossen 1 bis 2 Jahre voraus. Die Familien, die ich kenne, die homeschooling betreiben, haben oftmals mehrere Kinder und es werden alle zu hause unterrichetet. Ich glaube schon, dass man einzelne Faecher ausgliedern kann. Wichtig ist schliesslich, dass man am Ende den Stoff beherrscht. Soweit ich weiss, muessen sich die homeschool-kids zu bestimmten Pruefungen in den oeffentlich Schulen einfinden. Fuer mich persoenlich waere das nichts, aber jeder wie er mag.............

von MamaUSA am 05.06.2012, 16:23



Antwort auf Beitrag von MamaUSA

Ich kann es mir sehr gut vorstellen, dass es bei geringerem Zeitaufwand schnellere Fortschritte gibt. Wenn man sieht, wie viel Zeit täglich in der Schule verplempert wird, weil man warten muss, bis auch der letzte die Aufgabe kapiert hat ... ;) Zumindest für schnellere Kinder ist das unsäglich. Wobei ich täglich auch sehe, dass die schnelleren Kinder mit schwierigeren Aufgaben anders gefördert werden... aber noch schneller und individueller geht es natürlich, wenn man von vornherein nur zwei doer drei Kinder hat und nicht 32. Was ich als Problem ansehe, insbesondere wenn ich sehe, wie meine eigene Tochter auf mich reagiert, wenn ich ihr etwas beibringen möchte: Wenn ihre Grundschullehrerin etwas sagt, ist es für immer und ewig akzeptiert (auch wenn es bei meiner Tochter falsch angekommen ist), und wenn ich etwas sage, muss ich stundenlang Beweise liefern, dass es tatsächlich so ist. ;) Aber ich denke, die Homeschool Families werden das gut hinkriegen. Man sagt ja sowieso, dass man von Menschen die man liebt, am besten lernt. Von wem könnte man also besser lernen als von den Eltern oder älteren Geschwistern .. Suse

von *Suse* am 05.06.2012, 17:12