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wer hat ideen für mich? kind und schule :-(

Thema: wer hat ideen für mich? kind und schule :-(

Puhh, wo soll ich anfangen, das Kind treibt mich und auch sich schön langsam in den Wahnsinn:-( die Lehrer befürchten er frühstückt nicht gut genug, schläft zu wenig und hat einen zu großen Medienkonsum. Fakt ist aber das ich sehr wohl dahinter bin das er frühstückt, und das macht er auch, nämlich täglich einen Kakao und ein Brot. unter der Woche gibt es überhaupt kein Computer spielen (am Wochenende nur sehr begrenzt) und Fernsehen ist auch nicht, außer abends Galileo. um 20:30 liegt das Kind spätestens im Bett. ich bin immer für ihn greifbar, bringe ihm auch noch täglich ins Bett. (wo wir ggf. dinge besprechen können, die ihm sorgen bereiten oder sonstiges) ich zeig ihm das ich für ihm da bin. der Tagesablauf ist soweit geregelt, also kein größeres Chaos. er hat Freunde, und ist auch bei zwei vereinen. mein Partner und ich streiten kaum, es gibt nichts wovor er sich fürchten muss, er wächst in einer sicheren Umgebung auf. er ist unkonzentriert in der Schule, vergisst ständig Sachen. Hausübung und lernen interessiert ihm überhaupt nicht. er malt während dem Unterricht irgendwelche Männchen. (ich vermute vorwiegend Star wars Krieger *g*) erzählt Dinge, die nicht zum Unterricht passen. (allgemeinwissensdinge) er hat sehr viel Fantasie und ist an vielen interessiert. aber schulischen interessiert ihm gar nicht. außer es kommt halt das richtige Thema in Biologie, oder Geographie.... die Nachmittage sind eine Katastrophe, er braucht Ewigkeiten für eine Hausübung, weil er sie entweder unkonzentriert macht und immer wieder ausbessern muss. (ja ich weiß ich brauch keine Hausübung kontrollieren, aber es ist auch nicht Sinn der Sache das er eine englischhausübung mit Fehler über Fehler abgibt. schließlich soll man ja bei der Hausübung den Stoff vertiefen und nicht irgendwie hin kritzeln) oder er aber immer wieder davon läuft. Dann sollte er aber auch noch ein bisschen lernen. Jede Woche gibt es ein Deutschdiktat, englisch Vokabeln sollten gelernt werden. Der Stoff, den sie gerade durchmachen in Mathe oder englisch sollte vertieft werden. Zumindest ein bisschen. Nachdem er in der Schule nicht mitmacht, weiß er im Nachhinein nicht wie es geht. Und dann ist der ganze Nachmittag vorbei. Ich verstehe dass er dann auf solche Nachmittage keine Lust mehr hat. Was ist denn das für eine Kindheit? Vormittags Schule, nachmittags wird er weiter geschoben… Wie haben also gemeinsam ausgemacht, dass ich mich in Zukunft nicht mehr in sein schulzeug einmische, das er dasselbe regeln soll. (es kostete und beiden einfach zu viel Energie) er hat gesagt, ja macht er. Die ganze letzte Woche hab ich nix mehr gesagt… die ganze letzte Woche hab ich ihm kein einziges Mal Hausübung machen sehen…. ich hab angst dass er schon einen stempel hat, einen stempel der ihm sagt, das man sich nicht verlassen kann auf ihm, das er sowieso nix richtig macht. ja ich weiß ich bin auch dafür verantwortlich, ich bemühe mich das zu ändern, es klappt nicht. leider sehe ich auch kaum mehr Gelegenheiten ihm zu ermutigen :-(, weil ständig etwas ist:-( ich weiß ich vermittle ihm das vermutlich unbewusst, immer öfter erwische ich mich dabei, ihm zu sagen das man sich nicht auf ihm verlassen kann, dass das wieder mal typisch ist usw.... aber ich Habs bisher gottseidank noch nie wirklich ausgesprochen.... Sorry, dass das Ganze ein bisschen wirr rüberkommt… Danke fürs lesen. Andrea aja, das Kind ist 11 und geht in die 5 klasse...

von andrea_m am 03.05.2013, 12:02



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Und achte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. War Dein Sohn denn schon immer so, oder hat sich das erst in der letzten Zeit so ergeben? Grüße Sodapop

Mitglied inaktiv - 03.05.2013, 12:29



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Hmmm trinken kann ich zumindest in der Schule nicht kontrollieren. Du denkst es könnte an der Ernährung liegen? Ja er war schon immer so :-(

von andrea_m am 03.05.2013, 12:37



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er trinkt vielleicht "mal" am Wochenende Cola oder Limo. Kein ewig MC Donalds, sicher kein Red Bull oder so. Ich bemühe mich wirklich nach besten wissen und gewissen um seine physische und psychische Entwicklung..... Und trotzdem läuft es so schief :-( Ich weiß, es gibt schlimmeres,....

von andrea_m am 03.05.2013, 12:48



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Ernährung ist immer ein guter Punkt um anzusetzen. Ich versuche hier regelmäßig Lachs, Nüsse, Hülsenfrüchte, Avocado und Co. auf den Speiseplan zu bringen. Mir geht es vor allem um Eisen und Omega-3-Fettsäuren. Und vor allem Flüssigkeitszufuhr. Mir scheint es, als ob dies der Familie und mir gut tut. Aber es gibt natürllich auch viele andere Faktoren. Stress im persönlichem Umfeld, Probleme mit der Eigenmotivation. Manchmal fehlt auch einfach gutes Handwerkszeug um zielstrebig die Hausaufgaben erledigen zu können. Ich hatte im Internet mal eine guten Anleitung für Schüler mit Konzentrationsstörungen gefunden. Leider finde ich ihn nicht mehr. Dort ging es auch um Flüssigkeit, Frischluft, eventuell leise Musik im Hintergrund. Aufgeräumter Schreibtisch, alles für die Hausaufgaben notwendige auf den Schreibtisch packen, sich selber überlegen was einem leicht fällt und das als erstes weg arbeiten. Vokabeln lassen sich bei Bewegung oftmals besser lernen ( Minitrampolin ). Aber am Ende ist die Selbstmotivation ausschlag gebend. Grüße Sodapop

Mitglied inaktiv - 03.05.2013, 12:53



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Kinder bestehen aus 60% aus Wasser. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein zuwenig an Flüssigkeit viele biochemische Prozesse ( und dazu gehört ja auch das Lernen ) blockieren kann. Cola und Limo sind doch auch vollkommen legitim. Wer trinkt das Zeugs nicht gerne mal ab und an. :) Grüße Sodapop

Mitglied inaktiv - 03.05.2013, 12:58



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Ja, das mit der Selbstmotivation ist auch so ein Punkt. Ich weiß das er nicht motiviert ist. Omega 3 hab ich ihm in form von Kapseln schon mal angeboten, und mir ist auch vorgekommen das es damit ein bisschen besser geworden ist. Dummerweise schaffen wir es beide nicht das er sie regelmäßig nimmt *grummel* Er hat es beispielsweise durch die Einnahme dieser Kaseln geschafft, das er drei mal hintereinander, mit einen sehr geringen Lernaufwand Diktate (Wörter aus Listen) schrieb, in denen er max. einen Fehler hatte. (Oder es war nur Einbildung...) Und die Lehrerin notiert darunter "super, weiter so". Aber das ist ihm null Motivation. Nur soweit ich ihm schiebe :-( (Ahja, wenn es dafür gar nix tut, werden es jedes mal fünfen...) Ich sorge auch für Pause zwischen Schule und Hausaufgabe, auch dafür das sein Zimmer, vor allem der Schreibtisch aufgeräumt ist. Weil ich mir schon dachte das Chaos im Zimmer, Chaos ins lernen bringt. Wir haben ein paar kleine Regeln zusammen bestimmt. Diese wurden aufgeschrieben, und wurden in seinem Zimmer aufgehängt. Für alles selbstständige gab es Punkte, die konnte er wiederum einlösen.....Hat ihm auch nicht interessiert :-(

von andrea_m am 03.05.2013, 13:05



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OK, mehr trinken... danke :-)

von andrea_m am 03.05.2013, 13:07



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Achte auf die Ernährung, auf´s die Flüssigkeitszufuhr, habe einen Blick auf die Schreibtischordnung und sorge für eine angenehme Lernatmosphäre. Mehr kannst Du kaum tun. Vielleicht ist er motivierter wenn nur er für die Ergebnisse in Proben und die Erledigung der Hausaufgaben zuständig ist. Wenn der Erfolg vollkommen auf ihn zurück fällt ( und nicht auf die anmahnende Mutter). Hat er denn derzeit noch Spielraum in den Noten?

Mitglied inaktiv - 03.05.2013, 13:11



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"Vielleicht ist er motivierter wenn nur er für die Ergebnisse in Proben und die Erledigung der Hausaufgaben zuständig ist. Wenn der Erfolg vollkommen auf ihn zurück fällt ( und nicht auf die anmahnende Mutter)." *g* das haben wir ja probiert, von motivation war da nichts zu sehen. oh nein, doch. er war motiviert genug nix zu machen ;-) ja, spielraum hat er noch, und wenn es ein durch und durch 4er Zeugnis wird *g*

von andrea_m am 03.05.2013, 15:33



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Hallo Andrea, Ach du liebe Zeit! Das hört sich nach einer „geballte Ladung“ Kummer an und ich will Dir erst mal sagen: ich kann Dich verstehen und fühle mit Dir! Mein lieber Sohn (auch 11, 5. Klasse) ist auch ein Star-Wars liebender Chaot, mit viel Fantasie und seine Prioritäten sind sehr verschieden von denen seiner Mitmenschen. Was Lehrer, Eltern und andere Erwachsene für wichtig halten, kann er manchmal gar nicht nachvollziehen. Er war allerdings schon immer so und ich hab mich daran gewöhnt und sehe es inzwischen gelassener. Es gibt so Menschen und wer kann sagen, was richtig und falsch ist? Vielleicht kannst du Dich mit ihm arrangieren? Was ist ihm wichtig? Was ist Dir wichtig? Was bist du dafür bereit zu tun, für was ist er bereit? Geht er gerne in seine jetzige Schule? Wenn ja, mach im klar, dass er Mindestanforderungen erfüllen muss, wenn er dort bleiben will. Geht er darauf ein, macht einen gemeinsamen Schaltplan (Lernplan/Freizeitplan). Hilf ihm, wie er stuckiert vorgehen kann, damit er nicht den Überblick verliert. Mach ihm klar, dass er zuhause weniger lernen muss, wenn er in der Schule aufpasst, sich Notizen macht. Das er Spaß haben wird, wenn er mitarbeitet. Handle einen Deal mit ihm aus, dass er es wenigstens 14 Tage ausprobiert. Das dauert, hab Geduld und auch Vertrauen. Und vor allem geb Dich auch mal mit Mittelmaß zufrieden, auch wenn du weißt, wer könnte es besser. Solange er nicht mehr will (oder bereit ist, mehr zu tun), wird das nichts. Wenn das nicht geht, weil es zwischen Euch zu viele Emotionen gibt, kann vielleicht auch eine externe Hilfe eine Lösung sein. Vielleicht lernt er besser, wenn er z.B. zur Schülerhilfe geht. Dort soll es auch Ferienkurse geben, in denen man lernt, wie man lernt. Zuletzt die Frage zum möglichen Aufmerksamkeitsdefizit wegen Schlafmangels. Auch wer keinen großen Fernsehkonsum hat und zeitig ins Bett geht, kann einen schlechten (unruhigen) Schlaf haben. Hat er da Probleme? Wacht er morgens fit und ausgeruht auf? Wenn nein, kann das vielerlei Gründe haben. Ernährung, Unverträglichkeiten, Sorgen (von denen er dir bisher nicht erzählt). Geh der Sache mal nach… Vor allem wünsche ich Dir Gelassenheit. Mach Dich nicht selbst verrückt, das nutzt niemand etwas – mit ruhigem Kopf bekommt ihr das Stück für Stück in die richtigen Bahnen. Viele Grüße Joy

von Joy1 am 03.05.2013, 13:12



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du hast mir sehr wertvolle tipps gegeben :-)

von andrea_m am 03.05.2013, 14:06



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... Mit Sätzen wie " typisch, wegen den Herrn Max schon wieder" so das es die ganze klasse mitbekommt. Ich weiß ja das es nervig ist wenn ein Schüler sein Zeug nie zusammen hat, aber diese Meldungen machen es auch nicht besser, ganz im gegenteil :-( Ein Teufelskreis ist das :-(...

von andrea_m am 03.05.2013, 13:58



Antwort auf Beitrag von andrea_m

Ich habe auch so einen Träumer hier. Alles andere ist wichtiger wie Schule, Lernen und Hausaufgaben. Ich bekam den Anstoß von einer Arzthelferin beim Kinderarzt, ihn wegen ADHS testen zu lassen. Sie hat selbst eine Tochter mit ADHS. Hat sie mir aber erst erzählt, nachdem mein Sohn getestet war. Das ist natürlich echt hart, aber die Probleme vor allem mit den Hausaufgaben wurden nicht weniger. Nach einem Vierteljahr habe ich dannn doch den Kinderarzt um Rat gefragt und er wurde getestet. Er hat ADHS. Ist nicht hyperaktiv sondern das genaue Gegenteil, also ein Träumer (Hans guck´in die Luft). Mit genau denselben Problemen, die Du beschreibst. Seitdem wir das wissen, gehen wir anders mit der ganzen Sache um. Wir wissen jetzt, daß es nicht so ist, daß er keine Lust hat, sondern daß er es einfach manchmal nicht auf die Reihe kriegt, weil Chaos in seinem Kopf herrscht. Das ist also mein Sohn. Muß natürlich bei Deinem Sohn nicht sein, aber laut der Beschreibung habe ich sofort an unsere Situation gedacht. Ich wollte davon auch lange nichts hören, aber es könnte sein. .

von biggi0103 am 03.05.2013, 14:26



Antwort auf Beitrag von biggi0103

und ich bin immer wieder hin und her-gerissen ihm testen zu lassen... ist ja nicht so das ich schon mal einen kleinen test habe machen lassen. dort hat man mir erzählt, das alles in ordnung sei, und eine erst gerade ausstudierte junge dame meinte "sie setzen ihm zuviel unter druck" die wusste doch nur einen bruchteil von uns....*grummel* ich glaub jetzt stell ich wirklich einen antrag...

von andrea_m am 03.05.2013, 14:30



Antwort auf Beitrag von andrea_m

Hallo Andrea! Ich sehe es wie Biggi... Aber zuerst würde bei deinem Sohn mal ein Blutbild machen lassen, ob von "dort her" alles in Ordnung ist. Wenn du ihn testen lassen willst, dann wende dich an ein SPZ, vielleicht gibt es eins in eurer Nähe. Es ist gut möglich, das er ein "Träumerle" ist oder gar auch "hyperaktiv". Das weisst du erst nach einer Testung. Und selbst wenn nichts dabei raus kommt, so hast du alle Möglichkeiten genutzt um zu schauen, ob es ein medizinisches Problem ist. Ich wünsche euch alles Gute... Gruß littlediamond (dein Text hätt auch meiner sein können, jedoch ist mein Kind getestet hyperaktiv..)

von littlediamond am 03.05.2013, 14:39



Antwort auf Beitrag von andrea_m

Ist ja nichts schlimmes. Und wenn man nachher mehr weiß, warum nicht. Auf jeden Fall kann man dann entsprechend reagieren. Unser Kinderarzt ist spezialisiert auf ADHS. Das war ein ausgiebiger Test, wo wirklich alles untersucht wurde. Waren glaube ich insgesamt 3 Termine und für uns Eltern Fragebögen und ein ausführliches Gespräch, wo alles über ihn gefragt wurde. Bei uns hat sich seither sehr viel geändert, zu positiven. Ich bin im nachhinein froh, daß ich mich durchgerungen habe. Unser Verhältnis ist seither wieder ganz anders. Schule und Hausi sind immer noch ein Thema, aber es ist hat auch wieder Platz für andere Schachen.

von biggi0103 am 03.05.2013, 14:42



Antwort auf Beitrag von biggi0103

Hallo zusammen, also ich möchte jetzt hier keine AD(H)S Diskussion vom Zaun brechen. Aber es stört mich extrem, dass immer, wenn ein Kind nicht so „funktioniert“ wie es die (Erwachsenen-)Welt gerne hätte, gleich AD(H)S genannt wird. Was ist denn das, AD(H)S? Ein Syndrom, also eine Sammlung von Symptomen. Woher diese Symptome kommen, interessiert die meisten nicht. Noch viel weniger, ob das Symptome mit Krankheitswert sind, oder vielleicht Charaktereigenschaften. Vielleicht ticken wir Erwachsenen ja in mancher Beziehung nicht richtig, die Kinder aber sehr wohl? Ist ja auch sehr natürlich, von morgens um 08:00 bis mittags auf einem Stuhl zu sitzen und sich Dingen zu widmen, die einem nicht interessieren und von denen man nicht weiß, wozu sie gut sind (ich überspitze das bewusst ein wenig – aber im Grund ist das nicht an der Realität eines 11-jährigen vorbei!) Das nutzt Andrea natürlich wenig in der aktuellen Situation. Aber bitte, bitte verteilt doch diesen Stempel nicht! Den kriegt man schwer wieder weg. Lass doch dem Kind die Change, sich in dem gegebenen Umfeld so zu arrangieren, dass alle damit leben können, ohne dass man ihm gleich ein Störung anhängt. Es ist fatal, wenn ein Kind glaub, mit ihm stimmt was nicht, es sei nicht normal. Natürlich kann man prüfen, ob mit der Ernährung alles stimmt, ob Unverträglichkeiten vorliegen oder andere körperliche Dinge nicht so sind, wie sie sein sollten. Man kann auch ein Übungsprogramm machen, mit dem Kinder mehr Struktur und Ordnung in ihren (schulischen) Alltag bekommen. Aber gleich ADHS Untersuchung? Und das beim Kinderarzt (wenn schon, beim Psychologen). Das man Üben muss, wenn man was erreichen will, verstehen die Kinder durchaus (hat ja auch beim Radfahren, Schwimmen usw. geklappt). Wenn man zu Arzt geht, dann ist man krank, haben sie auch verstanden. Dies als Denkanstoß und keineswegs als Kritik für die Untersuchungsbefürworter. Viele Grüße Joy

von Joy1 am 03.05.2013, 15:01



Antwort auf Beitrag von Joy1

jetzt weiß ich wieder warum ich es dann doch noch nicht gemacht habe diese tests. danke :-)

von andrea_m am 03.05.2013, 15:21



Antwort auf Beitrag von Joy1

ich möchte hier auch keine ADHS Diskussion vom Zaun brechen und habe mir echt überlegt meine Meinung hier zu schreiben. Meistens bin ich stiller Mitleser und behalte meine Gedanken für mich. Es hat mich nur alles an meine Situation vor gut einem Jahr erinnert, deshalb mein Anstoß hierzu. Jeder kann zu diesem Thema denken, was er will. Ich möchte niemandem irgendwas aufdrängen. Wen interessiert, was hinter ADHS steckt, der kann das überall nachlesen. Nur soviel, mein Kind hat nicht das Gefühl, daß es nicht normal ist. Dieses Gefühl habe ich ihm nie gegeben. Im Gegenteil, seit wir wissen was Sache ist, wissen wir, wie wir besser mit allem umgehen können und wie man bei ihm was erreichen kann. Mit üben kann man sicherlich viel erreichen , aber ADHS Kinder haben eben dieses Chaos im Kopf. Und eine ADHS Untersuchung ist auch nichts schlimmes. Wir waren beim Kinderarzt, weil dieser wie schon oben geschrieben, seit 30 Jahren mit ADHS Kindern arbeitet und sich sehr gut auskennnt, was das angeht.Für manche Leute hat sicherlich auch der Psychologe einen negativen Touch ( bitte nicht falsch verstehen). Auch das kann jeder so machen, wie er es für richtig hält.

von biggi0103 am 03.05.2013, 15:50



Antwort auf Beitrag von Joy1

Hallo, auch ich finde es nicht schön, wenn bei jeder Aufälligkeit gleich eine Schublade aufgemacht wird, aber: Wir haben einen Sohn mit Asperger Autismus, der so wahrscheinlich nie festgestellt worden wäre, wenn wir nicht im SPZ diese ewig lange Diagnosezeit auf uns genommen hätten. Sechs Jahre nach der Diagnose vermute ich, dass er seine Schullaufbahn auch durchgestanden hätte - aber mehr auch nicht. Dank des Wissens und der Unterstützung ist er ein guter Realschüler geworden, konnte sich einen kleinen Freundeskreis aufbauen und sich gut entwickeln. Ihr vergebt nichts, wenn ihr ihn untersuchen lasst. Ihm könnt ihr das gut erklären, nicht die Vermutung ADHS erwähnen, einfach nur, dass es um Konzentration geht...Ihr müsst ihn nicht in diese Schublade stecken, müsst es ja vor niemandem erwähnen, aber ihr hättest Gewissheit.

von wolfsfrau am 03.05.2013, 15:50



Antwort auf Beitrag von biggi0103

...

von wolfsfrau am 03.05.2013, 15:51



Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Vielen Dank, genau so sehe ich das auch. Auch wir haben es alle leichter, inklusive meinem Sohn. Der z. B. nicht mehr nachmittags, abends und morgens vor der Schule mit Hausaufgaben beschäftigt ist, weil er es einfach nicht auf die Reihe kriegt.

von biggi0103 am 03.05.2013, 15:56



Antwort auf Beitrag von biggi0103

Hallo, da muss ich mich mit anschließen - auch mein Sohn war in der Schule auffällig - anders als hier beschrieben, aber trotzdem war Schule ein Quälerei, Kind wollte nicht mehr in die Schule, hat sich selber für dumm gehalten - ja das ist toll wenn dein Kind vor dir steht und sagt es ist dumm (stimmt in keinster Weise, aber Kinder vergleichen sich einfach mit anderen, wer nicht so schnell rennen kann ist langsam...) Wir sind den Weg durch die Diagnostik gegangen - auch ADS stand dabei im Raum... raus kam eine auditive Wahrnehmungsstörung und Legasthenie. Jetzt können wir ihm helfen - wir wissen wo wir anpacken müssen, was für ihn machbar ist, und was einfach nicht geht (ohne das wir seine Motivation anzweifeln müssen, aber er muss halt für "normales" schon mehr Konzentration und Motivation aufbringen, als ein anders Kind) Wir haben zusammen mit der Psychologin und inzwischen auch zusammen mit der Schule einen guten Weg gefunden - Kind ist glücklich und kann inzwischen auch zeigen was in ihm steckt, Familie ist nicht mehr mit Hausaufgaben belastet (ja das stundenlang Druck machen, damit die Hausaufgaben geschafft werden war belastend, nicht nur fürs Kind, für alle Beteiligten) - und sein Selbstbewustsein, sein Selbstwertgefühl ist wieder intakt. Da geht es nicht darum eine Schublade zu finden - sondern einen Weg, wie man mit den Besonderheiten vom Kind umgehen kann und trotzdem eine erfolgreiche Schulzeit hat (erfolgreich nicht in Form von Noten, sondern in Form von motiviertem glücklichen Kind - die Leistung kommt dann von alleine). Gruß Dhana

von dhana am 03.05.2013, 18:45



Antwort auf Beitrag von biggi0103

Hallo nochmal, sicher eine Bereicherung, die Sichtweise von Biggi und Wolfsfrau, als Mutter eines Kindes, dem geholfen wurde, zu lesen. Das freut mich, wenn hier ein Problem gelöst werden konnte. Was für den einzelnen richtig ist, muss jeder letztlich selbst entscheiden. Ich kann und will auch nicht wirklich zu etwas raten, sondern nur die Dinge von verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Was würde dir Andrea, denn eine Diagnose für Dich und Deinen Sohn bringen? Zunächst ist eine ADHS Testung vereinfacht gesagt nur eine Abarbeitung eines Fragebogenkatalogs. Nichts Definitives wie z.B. eine Blutuntersuchung auf ein Virus. Sie ist nicht sicher und sagt nichts über Ursachen aus. Es gibt kein Heilmittel (sofern man ADHS als Krankheit betrachtet). Eine „professionelle Testung“ umfasst mindestens 4 Testeinheiten/Beobachtungen inkl. Intelligenztest. Wenn positiv getestet wird, wird in der Regel Methylphenidat vorgeschlagen. Man sollte vorher darüber nachdenken, ob man zu einer Medikation bereit wäre. Wenn man Glück hat, bekommt man Therapien für das Kind, ggf. auch ein Elterntraining. Ob das die richtigen Maßnahmen sind, weiß man vorher nicht. Geeignetes Training könnte man u.U. auch so bekommen (z.B. Marburger Konzentrationstraining). Literatur mit Vorschlägen, wie man mit Kindern die Konzentrationsprobleme haben umgeht, gibt es massenhaft. Wenn negativ getestet wird, steht man genau da, wo man zuvor stand. Man weiß nicht, woran es liegt und muss sich selbst drum kümmern, wie man die Situation verbessert und das Kind mit den Anforderungen klar kommt. Oft folgt dem ersten Test ein zweiter, dann ein anderen usw. Sicher kann man dem Kind sagen, dass man es liebt wie es ist, dass es so, wie es ist ok. ist – der Test ist nur, um festzustellen, wie er mit den schulischen Anforderungen besser klar kommst.(T’schuldigung, aber das beißt sich in meinen Ohren und der Junge ist ja nicht blöd!) Wir haben das alles hintern uns und der Schuss ging nach hinten los. Es hat 15 Monate Therapie gedauert, bis unser Kind wieder das nötige Selbstvertrauen aufgebaut hatte, das es vor der „Tretmühle ADHS Verdacht“ hatte. Es fing auch harmlos an, denn so eine Testung hält man ja erstmals naiv für nichts Schlimmes…. Er wurde nie positiv getestet - aber ganz ausgeschlossen wurde es auch nie. Genauso wie Hochbegabung und KISS Symdrom. Nach 3 jähriger Odyssee haben wir die Notbremse gezogen und Schluss mit dem Wahnsinn gemacht. Heute ist er ein guter und beliebter Schüler, darf bis zu unserer recht hohen Schmerzgrenze unordentlich und chaotisch sein, hat gelernt seine Träumereien im Rahmen zu halten – und wird mit Sicherheit nie wieder irgendein Test mitmachen, der prüfen soll, ob er in einen sogenannten „normalen Rahmen“ passt. Das muss er nämlich nicht – er ist so, wie er ist, wunderbar! Gruß Joy

von Joy1 am 03.05.2013, 19:04



Antwort auf Beitrag von Joy1

Das ist sehr schade, dass ihr so schlechte Erfahrungen gemacht habt. Wir haben damals sehr lange überlegt, ob wir mit unserem Sohn zum SPZ gehen - am Anfang wussten wir ja auch nicht, in welche Richtung es überhaupt geht. Er war eben auffällig, zuhause und im Kindergarten. Letztlich haben wir uns dafür entschieden, um vor der Schule zu wissen, ob "irgendwas" ist. Nach der Diagnose kam dann die Überlegung, ob wir die Schule informieren, die Einschulungsuntersuchung hatten wir da noch vor uns. Dann die Überlegung, ob wir eine Schulbegleitung möchten oder nicht.... Es gibt so viele Dinge zu überdenken und zu entscheiden. Letztlich kann man immer nur für sich selber sprechen und die eigene Meinung resultiert aus den Erfahrungen die macht gemacht hat.

von wolfsfrau am 03.05.2013, 20:03