Thema:
Auszeit oder lieber Trennung?
Hallo,
ich brauche mal eine Meinung von euch.
Wir haben eine 18 Monate alte Tochter und ich bin in der 25 Woche schwanger.
Im letzten Monat hat sich mein Mann stark verändert. Er war immer ein lieber Kerl und Vater. Jetzt ist er ich-bezogen, hat nur noch seins im Kopf und benimmt sich als wäre er Millionär. Was mich stört ist, dass er angefangen verstärkt Alkohol (teilweise 5und mehr Bier am Tag) zu trinken, Leute sinnlos anzupoebeln und zu beleidigen sowie mich und meine Familie zt schlimm beleidigt. Er ist inzwischen mehrfach mit der Polizei aneinander wegen Verkehrssachen geraten, ist seinen Führerschein vorerst los. Mag sein, dass er zunächst wo rein geschlittert ist, aber die Reaktion ist völlig überzogen.
Außerdem erzählt er ständig widersprüchliche Sachen bzw lügen. Den einen Tag will er mit mir und meiner Familie nichts mehr zu tun haben, dann vermisst er uns wieder und fragt wie es uns geht. Dann will er sich ein Auto mit highend Ausstattung kaufen, den nächsten Tag schon immer als Aussteiger am Waldrand in einer Kommune leben. Das sind nur einige Beispiele.
Für mich braucht er psychologische Hilfe, weil das Verhalten krankhaft ist. Er war schon mal in Behandlung vor ein paar Jahren. Das wäre für mich nicht schlimm. Aber zur Zeit baut er eine sch...nach der nächsten und alle Leute rundherum sind der Sündenbock, die ihn fertig machen wollen. Er ist immer unschuldig da reingeraten.
Mich belastet die Situation extrem. Ich möchte so gerne meine Familie zurück, weil ich ihn auch liebe. Ich will uns nicht gleich aufgeben. Außerdem will ich meinen Kindern den Papa nicht nehmen. Ich habe mich jetzt für eine Auszeit entschieden von einem Monat. Er soll über alles nachdenken und seins regeln. Ich will damit etwas Abstand gewinnen und mich auf meine Schwangerschaft und unsere Tochter konzentrieren. Ich fühle mich trotzdem total mies wegen der Entscheidung.
Wie seht ihr das? Hättet ihr auch so gehandelt?
Lg
Mandy
von
Mandy97
am 03.01.2024, 13:30
Hast du gut gemacht!
Du musst deine Kinder vor seinem destruktiven Verhalten unbedingt schützen!
Er hat ein (Sucht)Problem und muss es angehen. Das ist seine Verantwortung und nur er kann sich für eine Therapie entscheiden- du kannst es Nicht für ihn tun.
von
kirshinka
am 03.01.2024, 14:16
Ja, ich hätte auch so gehandelt. Deine Reaktion finde ich sehr gesund. Viele Frauen kommen emotional ja nicht los von einem schädlichen Mann und kleben so lange an ihm, bis sie selbst auch krank werden, entweder psychisch oder oft auch einfach körperlich.
Weißt du, man darf sich von einem Menschen, der nicht gut für einen ist, ablösen. Und zwar sogar dann, wenn er total liebe Seiten hat. So gut wie alle toxischen Männer haben auch gute Seiten oder bereuen sogar ihr Verhalten. Aber das ändert leider nichts, die üblen Dinge passieren ihnen immer wieder. Deshalb sollte man einen schädlichen Mann auch dann verlassen, wenn man noch Gefühle für ihn hat. Denn was er tut, ist keine Liebe, und das muss man sich klarmachen. Es ist etwas anderes. Und wenn man einen Mann „liebt“, der einem schadet, dann ist das auch keine Liebe, sondern etwas anderes. Und nichts Gutes.
Vor einem Mann, der einem nicht gut tut, sollte man sich seelisch und auch äußerlich in Sicherheit bringen, weil er einen auf Dauer körperlich ebenfalls krank macht, und weil er das Selbstwertgefühl beschädigt, und zwar immer - auch wenn man es zuerst nicht merkt. Wir beziehen unsere Stärke sehr aus den Menschen, mit denen wir uns umgeben. Und wenn es Energiefresser sind wie deiner, dann läuft unser Selbstwertgefühl langsam, aber sicher aus, bis wir uns plötzlich kraftlos und mutlos fühlen.
Ich muss glasklar sagen: Den Mann, der mich beleidigt oder abwertet, gibt es nicht. Nicht einen Tag würde ich einem Mann das erlauben, null. Man darf mal streiten und es darf da auch mal hoch hergehen, aber es darf nie abwertend und mies werden. Denn wenn die Emotionen hochkochen, kommt das raus, was dein Freund wirklich über dich denkt. Niemandem solltest du erlauben, dich nicht zu achten und zu respektieren.
Ich würde die Auszeit bei dir durchaus als Übergang zur Trennung sehen. Um schonmal ein wenig Abstand zu kriegen, den man dann vergrößern kann. Denn dein Mann war früher auch schon auffällig, es wird sich immer weiter wiederholen. Mit einem Mann, der sich dazu entschließt, seelisch und irgendwann auch äußerlich unterzugehen, sollte man nicht mit untergehen. Jeder kann frei entscheiden, ob er das will. Und ich würde mich dagegen entscheiden.
LG
von
Lillimax
am 03.01.2024, 15:06
Hier kann ich nur unterschreiben!
Versuch auch noch mal die Perspektive zu wechseln, nicht du nimmst den Kindern den Papa weg (was ja bei einer Trennung auch nicht der Fall wäre, die Kinder hätten ja weiterhin ein Recht auf regelmäßigen Umgang), sondern dein Partner übernimmt nicht ausreichend Verantwortung und nimmt den Kindern den Papa!
Frauen neigen ja leider oft dazu, den Fehler bzw. die Verantwortung ausschließlich bei sich zu suchen.
Deine Partner hat aber so viele Optionen - krank werden kann ja jeder, aber die Verantwortung dafür muss er übernehmen, er hat eine familie und sollte daher in Behandlung gehen! Nicht nur für sich…
Dass er das aber nicht schon längst tut, zeigt aber auch, wie wenig Respekt er vor dir und seiner Tochter hat.
Also schütze dich und deine Kinder, alles andere liegt nicht mehr in deiner Hand!
von
JakobsMutti
am 04.01.2024, 07:56
Danke für die lieben und aufmunternden Worte. Mir geht es damit schon etwas besser.
Ich sehe es ja auch so, dass man eine Beziehung nicht gleich aufgeben sollte. Aber dann müssen beide Seiten dafür kämpfen. Wenn der Papa nicht mitzieht und auch versucht die Familie zu retten, habe ich alleine keine Chance. Ich habe mir nichts vorzuwerfen, den Mist hat er gebaut.
Zumindest habe ich es versucht, sodass mir am Ende keiner vorwerfen kann, einfach aufgegeben zu haben.
von
Mandy97
am 04.01.2024, 10:30
Genau so ist es!
Du muss deine Kinder und Dich in Sicherheit vor so einem Mann bringen.
von
kirshinka
am 04.01.2024, 11:41
Die Sache mit dem „Kämpfen“ um eine Beziehung halte ich sowieso für ein Märchen. Ich bin 33 Jahre mit meinem Mann zusammen, davon 28 verheiratet. Und ich hatte noch nie das Gefühl, dass die Beziehung erkämpft werden müsste, um Himmels willen.
Klar streitet man mal, aber die grundsätzlichen Dinge stimmen, die Liebe ist da, Respekt ist immer (!) da, auch bei Streit. Ich glaube, das Kampf niemals etwas sein kann, was zu Liebe führt. Ich hätte auch gar keine Lust, um Liebe und Respekt zu kämpfen. Sie sind für mich selbstverständlich, sonst wäre es der falsche Mann.
Ich würde mir an deiner Stelle auch jemand anderen suchen, auch wenn du zuerst mal alleinerziehend bist. Ich würde mich aber auch fragen, warum du dir einen so schädlichen Mann ausgesucht hast, denn ich denke, einige Warnzeichen gab es früher schon, und er hat sich auch in der Vergangenheit offenbar schon ungut verhalten.
Wenn du nicht erkennst, warum du dazu neigst, einen destruktiven Mann zu wählen, wird sich dieses Muster leicht wiederholen. Daher wirklich die Entscheidung treffen, künftig sehr gut auf dich zu achten: auf den Bauch zu hören, rote Ampeln nicht mehr zu überfahren, frühe Warnzeichen, die andere Frauen sofort sähen, selbst auch zu bemerken, gell.
Alles Liebe für dich!
von
Bonnie
am 05.01.2024, 13:20
Dein Mann war vor einigen Jahren schon einmal in psychologischer Behandlung, warum?
Klingt ziemlich klassisch nach ADHS;
https://www.adhs.info/fuer-erwachsene/adhs-im-erwachsenenalter/
und einem Kompensationsausfall durch überfordernde Lebensumstände.
Du bist wahrscheinlich neurotypisch, mit einer Wahrnehmung die dem größeren Teil der Bevölkerung gleicht.
Das könnte bei deinem Partner anders sein.
Wenn er nicht einsichtig ist und bereit alles zu tun, um an sich und eurer Beziehung zu arbeiten, besteht die Gefahr, dass ihr euch gegenseitig in den Abgrund zieht.
Du musst und darfst ausschließlich an dein Wohl und das deiner Kinder denken!
von
Maca
am 06.01.2024, 11:26
Einen alkoholiker muss mnn fallen lassen und zwar ohne wenn und aber und das gnaz tief.
Er muss bereit sein sich Hilezu holen. Scliese erst mal ab ihm kann nciht geholfen wren so lang er sich icht so sieht, daß im geholen weren muss.
Wirf die tür et mal zu und sperre sie auch zu.
Er braucht Hilfe abernciht ovn Dir.
von
Okypete
am 08.01.2024, 14:14
Wie ist denn das passiert? 
von
SkipsMom
am 10.01.2024, 09:08
