Frage: Abstillen

Hallo Frau Welter,    mein Sohn ist 1,5 Jahre und ich möchte gerne langsam abstillen, aus folgenden Gründen:  - er will am liebsten den ganzen Tag die Brust und weint immer wenn er mich sieht und es stresst ihn mittlerweile auch schon sehr  - er isst und trinkt sehr schlecht  - Stuhlgang funktioniert nur mit Laxbene ansonsten extreme Verstopfung  - er schläft ohne Brust nicht, er will nicht kuscheln nicht gestreichelt werden, nichts vorgelesen oder vorgesungen bekommen er akzeptiert nur die Brust ( generell mag er schon kuscheln?  - er wacht nachts immer noch alle 1-2 Stunden auf, es war noch nie anders  - er benutzt die Brust überwiegend für das nuckeln und nicht um den Appetit zu stillen  - wenn ich nicht da bin, isst er ganz normal, sobald er mich sieht nicht mehr  - Schnuller mag er keinen  Ich denke das stillen ist für beide nur noch mit Stress verbunden.  Haben sie Tipps wie ich am besten vorgehe abzustillen???    Lg Jessi

von Jessicazeug am 22.04.2024, 07:19



Antwort auf: Abstillen

Liebe Jessi,   vielleicht versuchst du es beim Abstillen damit, die Stillzeiten immer weiter zu verkürzen. Damit meine ich, du stillst dein Kind eine bestimmte Zeit und dann nimmst du es sanft von der Brust und streichelst es, kuschelst mit ihm, bietest ihm zusätzlich ein Kuscheltier oder eine Schmusedecke an usw. Im Laufe der Zeit verkürzt du die Zeit an der Brust immer mehr. Ich möchte dir nun noch ein paar nicht so drastische Methoden ein Kind abzustillen beschreiben. Vielleicht findest du etwas, was dir zusagt. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat, heißt „biete nicht an, lehne nicht ab“. Das bedeutet, dass du deinem Kind die Brust nicht von dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn du dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn du zum Beispiel sitzen bleibst, anstatt dich hinzulegen, wenn du dein Kind zum Einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeitausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst deinen Sohn eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, euer Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt, oft hilfreich. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Probiere es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln. Liebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 22.04.2024



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