Keine richtige Familie?

Guten Tag,
Ich bin der Michi, 36 Jahre jung, verlobt und Vater eines 8 Monate alten Jungen.
Ich schreibe euch da ich seit einigen Monaten sehr unsicher bin was meine Familie angeht.
Vielleicht reagiere ich auch nur über oder deute die Zeichen falsch.
Ich bin in einer Situation wo ich das Gefühl habe das ich, meine Verlobte uns unser kleiner keine richtige Einheit / Familie sind.
Ich fühle mich oft alleine, falsch verstanden und merke wie ich physisch und psychisch immer mehr Probleme bekomme.
Für mich und meine Verlobte war es immer der größte Wunsch ein Kind zu bekommen und dessen waren wir uns immer einig und hatten nie Zweifel.
Allerdings glaube ich das sie, jetzt wo wir ein Kind haben, doch keine Familie möchte und ihr altes Leben zurück möchte.
Die spiegelt sich unter anderem darin wieder das wenn ich von der Arbeit komme, mich bis zum schlafen gehen, alleine um den Kleine kümmere und an jedem Wochenende 24 Stunden lang.
Sie hockt entweder am Handy oder trifft sich mit Freunden.
Teilweise sehe ich sie nur 10 Minuten am Tag wenn ich nach Hause komme. Da geht sie und kommt irgendwann zwischen 23 Uhr und 4 Uhr morgens wieder. Unabhängig vom Wochentag.
Sie sagt sie hat keine Lust sich die ganze Zeit mit dem Kurzen zu beschäftigen, ist genervt und will ihren Freiraum.
Das spiegelt sich auch darin wieder wenn der Kleine mal etwas schwieriger ist und schreit, sie ihn hinlegt und einfach weg geht und ich mich dann um ihn kümmere.
Ich habe das Gefühl sie kann von ihrem früheren Leben nicht loslassen.
Ich hatte in der Zeit der Schwangerschaft das Gefühl als würde mir das schwerer fallen als ihr.
Ich hatte viele Jobys. Fußball, Fitnessstudio, Konzerte und ging auch so gerne aus.
Im Grunde habe ich alles aufgegeben um mich der Vaterschaft hinzugeben.
Aber sie scheint ihr altes Leben weiter führen zu wollen.
Dabei hat sie täglich Unterstützung. Fast täglich ist sie bei Ihrer Mama, die sich um ihn kümmert damit sie abschalten kann und entweder schläft oder sich mit Freunden trifft und ab nachmittags übernehme ich ja.
Wir üben auch keine gemeinsamen Hobbys mehr aus da wir, wie sie sagt, nichts machen können weil wir ja den kleinen haben.
Und anstatt diese Hobbys auszuleben wenn der kleine schläft, ist sie am Handy oder unterwegs.

Dazu kommen noch massive Geldprobleme.
Wir haben ein gemeinsames Konto da dieses vieles einfacher macht.
Durch unseren Kleinen haben wir natürlich mehr Ausgaben und durch das Eltergeld von ihr weniger Einnahmen.
Leider möchte sie nicht verzichten, bzw mal die Ausgaben runter schrauben.
Als ich mit ihr darüber sprach, mehrmals, sagte sie nur:
Ich will nicht verzichten ich möchte auch leben.
Wir haben fast 4000 Euro netto zur Verfügung und meist ist ab Mitte des Monats das Konto leer.
Ich will ihr nichts verbieten aber ich möchte auch nicht ab Mitte des Monats hungern, bzw mit dem Rad die ca 25km zur Arbeit weil wir uns den Sprit nicht mehr leisten können.
Für sie ist das kein Problem weil sie isst meist bei ihrer Mama mittags oder abends bei ihren Freunden.

Durch diese Sachen merke ich einfach wie ich keine Ruhe mehr bekomme, unter starken Schlafmangel und großer Einsamkeit leide und in eine Depression rutsche weil ich langsam meine Lebensfreude verliere.
Einen passenden Arzt habe ich schon kontaktiert, aber das kann ja nicht die Lösung sein.

Wie erwähnt, habe ich mehrmals das Gespräch gesucht und meine Ängste und Sorgen geschildert, mit dem Ergebniss das sie sich immer weiter von mir distanziert und keinerlei Einsicht zeigt und meint, ich reagiere über.

Tut mir leid für den langen Text, aber das musste mal raus.