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Geschrieben von Namens-Fee am 10.09.2007, 22:39 Uhr

Linkshänder-Eltern

Ich möchte niemandem zu Nahe treten und einfach mal Eure Meinung als "Betroffene" oder einfach nur "davon Wissende" erfahren.

Wir hatten heute Elternabend und die Linkshänder-Eltern sind mir leider mal wieder negativ aufgefallen. Alles Mögliche wird auf die Händigkeit geschoben, mein Kind kann dies nicht, mein Kind kann das nicht, es ist ja schließlich "links". Im Sport müssen die Linkshänder auf einer bestimmten Position spielen (die sonst selbstverständlich von einem Rechtshänder mit abgedeckt würde), eine andere sei nicht zumutbar. Die Schleife muss nach Schema F gebunden, der Minigolfschläger so und so gehalten. In der Schule muss im Computerraum extra eine Linkshändermaus her, weil das Kindchen diese von zu Hause gewohnt ist (soooo viele Rechtshänder bedienen die Maus im Wechsel mit rechts oder links), ein zusätzliches Lernen ist nicht zumutbar.

Ich erlebe immer wieder, dass Linkshänder von den den Eltern regelrecht in ihre Händigkeit wie in ein Schema gepresst werden, eine Alternative ist nicht zuzumuten. Aber warum können so viele Rechtshänder so viele Dinge mit beiden Händen/Füßen? Werfen, fangen, ein Messer benutzen, die Gabel halten, eine Flasche aufdrehen, die genannte Maus bedienen - das von den Eltern sog. "linke" Kind (welch gruselige Wortwahl) bekommt all diese Chancen nicht...

Ich bin selber Rechtshänder, aber ich mache auch vieles mit der linken Hand oder "wie ein Linkshänder" - Wie ist das bei Euch bzw. Euren Kindern???

LG Fee

 
12 Antworten:

Re: Linkshänder-Eltern

Antwort von TineS am 10.09.2007, 22:50 Uhr

soll ich dir mal was sagen? ich bin linkshänderin und mir ist schon oft aufgefallen, das ich mit beiden händen mehr kann als manche Rechtshänder. Also man kanns nicht pauschalisieren.

mein 2. Sohn ist beidhänder.

Kann man thematisieren oder auch nicht.

lg tine

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Re: Linkshänder-Eltern

Antwort von SilvanaR am 10.09.2007, 23:45 Uhr

ich bin die Frau eiens Linkshändigen mannes, die Mutter einer Linkshänderin und meien jüngste ist rechtshänderin.
Und jetzt sag ich dir, dass meien Linkshänderin wirklich mehr probleme hat - warum?
Alles ist auf rechts getrimmt - obwohl davon ausgegangen wird, dass die händigkeit gleichmäßig auf die Bevölkerung verteilt ist.

Das Kind sieht im kindergarten, wie alle anderen Rechtshänder und die Erzieherinnen essen und ahmt es automatisch nach - auch bei allen anderen Tätigkeiten. Soweit ich es bei Barbara Sattler richtig verstanden habe, beeinflusst sich die Händigkeit auch auch die Hirnhälften, deshalb ist ein umlernen ja so fatal.

Wenn ein rechtshänder sich nicht vorstellen kann, wie es ist, dann drücke ich ihm eien Schere für Linkshänder in die Hand - diese hat den shliff auf der anderen Seite, ist ansonsten gleich. ABER der rechtshänder kann damit nicht schneiden. Genauso binden Linkshänder Schleifen spiegelverkehrt, stricken spiegelverkehrt und ganz wichtig ist das Schreiben. Das heft muss leicht quer liegen und die handhaltung stimmen, denn sonst verwischen sie - sie haben es ja von klein auf nie richtig gesehen.

Als Diplom-informatiker kann ich übrigens für Kinder generell KINDERMÄUSE empfehlen - diese sind kleiner und oftmals neutral, also für links und rechtshänder benutzbar.
Rechthändermäuse sind ergonomisch an die rechte Hand angepasst und nicht für linkshänder zu empfehlen und viel zu große Mäuse sind orthopädisch eine Katastrohe, sehnenscheidenentzündung lässt grüßen.

Und zu guter letzt, die zeiten zu denen Linkshänder auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden sind wirklich vorbei - ich habe gerade ein Buch von 1970! gefunden, in welchem damals schon zu speziellen Linkshänderprodukten geraten wurde.
Und gerade in der Schule muss darauf geachtet werden, dass diese nicht benachteiligt werden.
Ich empfehle dabei immer die Bücher von B. Sattler sowie die Seite des lafüliki

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Re: Linkshänder-Eltern

Antwort von Graupapagei3 am 11.09.2007, 7:06 Uhr

Ich bin selbst Linkshänder mit Schreibhand rechts und kann diese Schwierigkeiten auch nicht nachvollziehen. Ich schreibe und male rechts und mache fast alles sonst mit links.

Vieles kann ich auch mit beiden Händen.

Mein großer Sohn ist Linkshänder und hat sich ebenfalls selbst für die Schreibhand rechts entschieden. Im Kiga hat er mit beiden Händen gemalt, irgendwann dann nur noch mit rechts. Die Lernschwierigkeiten, die immer auf das Umlernen geschoben werden, können wir so gar nicht beobachten.

Das Leben ist nun mal auf Rechtshänder ausgerichtet und wenn man beide Hände trainiert, fällt auch einem linkshändigen Kind vieles leichter.

Wir haben unsere Kinder ausprobieren lassen, wie sie am besten zurechtkommen.

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Re: Linkshänder-Eltern

Antwort von nicole812 am 11.09.2007, 7:20 Uhr

Bein Großer (7) ist Linkshänder. Und auch er tut sich in vielen Dingen schwerer. Wie alle Kinder hat er sich oftmals im Kiga oder in der Freizeit Sachen von anderen abgeschaut. Wie oft hatte ich ein heulendes frustriertes Kind hier weil es dann einfach nicht so ging.
Das Schleife lernen dauerte ewig und war ein echter Nervenakt. Auch verwischt er oft beim malen oder jetzt in der Schule was.
Ich selber mache ne menge beidhändig, aber auch ich kann ihm einfach nicht bei allen Sachen helfen.
Klar kann man nicht alles entschuldigen und ich tendiere auch dazu nicht als linkshändig zu kaufen. Aber oftmals erspart das einfach Nerven...... Nach 8 zerbrochen Anspitzern haben wir halt einern für Linkshänder gekauft.
Trotzdem begegnen uns immer wieder im Altag Sachen die ich als selbstverständlich ansehe und die ihm ni9cht möglich sind. Z. B. Dose öffnen, Kartoffelschälmesser nutzen.

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Re: Linkshänder-Eltern

Antwort von RenateK am 11.09.2007, 9:04 Uhr

Hallo,
ich bin selber Linkshänderin mit Schreibhand rechts (war damals nicht freiwllig, aber hat nie Probleme gemacht), die meisten Sachen sonst mache ich mit links, außer es geht nicht, wie z. B. Kartoffelschälmesser, das mache ich halt mit rechts. DAs hat den Vorteil, dass ich viele Sachen mit beiden Händen machen kann (an der Tafel schreiben, Schraubenzieher etc.). Mein Sohn ist auch Linkshänder, schreibt auch mit links, benutzt aber andererseits auch Kartoffelschälmesser mit rechts und mir würde nie einfallen, da was besonderes zu kaufen. Bei Spitzern kann ich das Problem z. B. auch gar nicht nachvollziehen. Wenn ich meinen Mann so ansehe, der reiner Rechtshänder ist, wie der sich anstellt, wenn er mal was mit links machen soll, finde ich es bei mir und meinen Sohn wesentlich besser, weil beide Hände feinmotorisch traniert sind. Große PRobleme hat jedenfalls keiner von uns beiden bisher gehabt.
Gruß, Renate

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ich bin auch Mutter eines.............. (ups lang geworden)

Antwort von SteffiSt am 11.09.2007, 9:09 Uhr

seeeehr ausgeprägten Linkshänders.
Müsste er Suppe mit rechts essen, würde er verhungern ;o))

ABER, bis auf einige wenige Ausnahmen nimmt mein Sohn ohne jegliche Probleme am "Rechtshänderalltag" teil.

Die Ausnahmen sind: Linkshänderschere und Linkshänderkartoffelschäler

Weiterhin haben wir Soßenkellen ohne Ausgieser, also ist es da wurscht, welche Seite zum ausgiesen genommen wird.

Sicher, man kann sein Kind in seine Andershändigkeit hineinpressen und für das achso-arme Kind "OT Schwägerin" jedes erdenkliche Linkshänderutensil kaufen. Braucht man aber nicht! Denn gerade dadurch macht man es den Linkshändern noch um einiges schwerer sich in der Rechtshänderwelt zurechtzufinden.

- Schleife binden? Hat meiner super gelernt, einfach spiegelverkehrt gezeigt.
- Computermaus? Bedient meiner wie ein Rechtshänder, hat’s nicht anders gelernt und hätte jetzt Probleme mit einer Links-Maus. Übrigends kann man mit 2-3 Klicks jede Maus in die Andershändigkeit umstellen.
- Linkshänderlineal und Linkshänderfüller? Nur zwei Wörter: Schwachsinn, Geldmacherei
- Linkshänderfüller? Brauchen wir nicht, da er einen Roller benutzt, nur in der 1. Klasse hatte er einen speziellen Linkshänderfüller

Linkshändermesser und und und, das braucht ein Linkshänder nicht. Die Tochter meiner Freundin ist auch Linkshänderin, die schält die Kartoffeln mit einem Rechtshänderschäler, aber halt dann vom Körper weg und nicht zum Körper zu, geht auch.

Ich denke, wenn man seinem Links-Kind jedes achso „(un)nötige“ Utensil kauft um ihm das Leben zu erleichtern, macht man es dem Kind schwerer sich im nun mal überwiegendem Rechtshänderalltag zurechtzufinden.

Achja, in der Schule sitzt er neben einem anderen Linkshänder, so behindern sich die beiden nicht beim Schreiben.

LG
Steffi

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Re: Linkshänder-Eltern

Antwort von Namens-Fee am 11.09.2007, 9:21 Uhr

Guten Morgen!

Mir geht es um Gottes Willen nichtum ein Umschulen und nicht um Hilfen für den Alltag - Linkshänderlineale, -füller, -scheren, usw. usf. finde ich durchaus sinnvoll und richtig (wobei ich als Rechtshänder durchaus auch diese Materialien nutzen ode rnutzen lernen kann).

Es geht mir um die Aussagen, dass das Kind es ja gar nicht anders können KANN, weil es Linkshänder ist - schwer zu beschreiben... Warum kann z.B. eine Handballmannschaft komplett aus Rechtshändern bestehen, alle Positionen damit besetzt werden, aber der Linkswerfer weigert sich (bzw. die Eltern toben ggf.), eine andere Position als die für ihn optimale zu besetzen?

Die Computer-Mäuse z.B. an unserer Schule sind absolut neutral gehalten von der Form und von der Größe an Kinderhände angepasst - selbst wenn ein Kind zu Hause eine Linkshändermaus hat, KANN es dann nicht in der Schule die Maus auch mal andersrum bzw. mit der anderen Hand benutzen - das fördert doch das Überkreuzdenken auch, meine ich.

Nicht jeder Linkshänder strickt andersrum, oder bindet Schleifen anders - meine Rechtshänderkinder binden der eine so, der andere so, heute rechtsrum, morgen linksrum; vermutlich, weil mein Mann und ich es auch unterschiedlich handhaben (beide Rechtshänder).

Was ich einfach nicht verstehe, ist, dass Rechtshänder sehr wohl beide Hände nutzen können (nicht immer, aber in vielen Fällen) - die Linkspatsche aber diesbezüglich "geschont" werden.
Was aber, wenn diese Kinder z.B. Flöte oder Klavier erlernern wollen - oh weh, da müssen dann plötzlich beide Hände benutzt werden, was vorher regelrecht "verboten" war.

Vielleicht kommt dieser Starrsinn tatsächlich daher, dass man früher umgeschult hat und nun sind die entsprechenden Eltern etwas panisch, dass ihrem Kind so etwas auch passieren könnte, wobei sie die Vorteile übersehen, die es hat, wenn man beidhändig übt?

*nachdenkliche Grüße*

Fee

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Re: Linkshänder-Eltern

Antwort von Nathalie B. am 11.09.2007, 9:28 Uhr

Also, wahrscheinlich hast Du eine ganz besondere Gattung von Linkshänder-Eltern erwischt. In unserer Schulklasse sind auch einige Linkshänder aber die Eltern waren in dieser Hinsicht vernünft.

Ich bin reine Rechsthänderin, mein Mann Linkshänder (macht aber vieles beidseitig) und mein SOhn (1.Klasse) Linkshänder.

Für unseren Sohn haben wir zwar Linkshänderschere und Linkshänder-roller gekauft. Ansonstens wird alles normales (sprich Rechtshänderisches) gekauft.

Er macht Leichtathletik und eine Zeitlang auch Fußball.Da passt schon die Trainerin, daß er mit dem passenden starken Fuß startet/spingt. Aber keine besondere Behandlung war beim Fussball, solange es geht.


LG
Nat

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Re:zum lesen und sehr interessant

Antwort von SilvanaR am 11.09.2007, 9:44 Uhr

http://www.linkshaenderseite.de/

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Re: Linkshänder-Eltern

Antwort von RenateK am 11.09.2007, 10:32 Uhr

Hallo Fee,
da mache ich eher die umgekehrte Erfahrung, nämlich dass Rechtshänder sich total anstellen, wenn sie mal was mit links machen sollen (mein Mann ist da keine Ausnahme), während Linkshänder mit beiden Händen gut zurecht kommen.
Gruß, Renate

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Re: Linkshänder-Eltern

Antwort von claudih am 11.09.2007, 10:57 Uhr

mein sohn ist linkshänder und wir haben kein problem.
schleife habe ich ihm gezeigt, wie es mit links geht, da mußte ich erst üben und er hat es sehr schnell raus und kann sie ganz toll. natürlich braucht er utensilien wie schere. s. silvana´s bemerkung.
aber er konnte sich frei entscheiden. ist beim ahndball z.B. rechtshändig. von selber.
ob man es später merkt, who knows. momentan haben wir bzw. er keine probleme.

gruß

claudia

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Re: Linkshänder-Eltern

Antwort von Pferdefan am 11.09.2007, 12:21 Uhr

HI, ich bin auch Linkshänderin und habe mich so durch das Rechtshänder-Leben gewurschtelt, da es mir als ich kleiner war, kein Mensch gezeigt hat wie ich was machen muß...Ich habe immer beim Essen Messer und Gabel getauscht, Stricken habe ich rechtshändig gelernt, bügeln gebenfalls; mit der Schere schneiden mache ich rechts da nie extra Sachen für links gekauft wurden und meine Schrift ist genauso deutlich wie bei einem Rechtshänder, da ich den Stift nicht "falsch" halte, sondern wie rechts ( nur halt links). Ich mußte auch mal in einem Job den ganzen Tag den Zahlenblock auf der Computertastatur benutzen, daß ging nach eingen Übungen auch sehr schnell mit Rechts, wenn nicht habe ich mir die Tastatur halt ein Stück verruscht und konnte mit Links eingegeben... Das einzige ist,ich bekomme keine Dosen mit einem Dosenöffner (Handbetrieb) auf, da ich diesen immer falsch herum in den Deckel stecke ( Gott sei dank gibt es Katzenfutter mit Hacken--- sonst müßte unsere Katze verhungern!!!!

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