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Geschrieben von maleja am 29.01.2013, 13:58 Uhr

An die Befürworter der Todesstrafe

Natürlich ist mir klar, dass mit sowas normalerweise nicht gerechnet wird. Und dass keiner von Euch so etwas im Sinn hat, wenn er FÜR die Todesstrafe plädiert. Was ich aber damit sagen will, ist die Tatsache, wenn die Höchststrafe eben die Todesstrafe ist und wenn nun die Höchststrafe gefordert wird, dann kann eben auch so was dabei rauskommen...


http://www.spiegel.de/panorama/justiz/umstrittene-todesstrafe-in-kalifornien-brandstifter-soll-hingerichtet-werden-a-880193.html

 
33 Antworten:

Verstehe das Problem nicht

Antwort von Jule9B am 29.01.2013, 14:55 Uhr

Ich bin kein Befürworter der Todesstrafe, aber glaubst du, dass man als Befürworter jetzt denkt "Oh nein wie schlimm"? Diese Blödmann hat ein riesiges Waldgebiet mit Absicht abgefackelt, es herrschte 9 Tage lang Flammenhölle, Zehntausende mussten flüchten, wer weiß wie viele Häuser/Zuhause zerstört wurden, 5 Leute sind tot.

Für Mord gibt es in diesn Staaten die Todesstrafe, dieser Mann hat weitaus mehr als nur einen Menschen getötet, also ist es eben so. Hätte er sich vorher überlegen sollen, er hat ja in Kauf genommen, dass Leute sterben. Ob die nun verbrannt, erstickt oder an Herzversagen gestorben sind - sorry - für mich nebensächlich, denn tot ist tot. Die Verwandten finden sicherlich nicht tröstlich, dass ihr Mutter/Oma/Tante .... "nur" an Herzversagen gestorben ist, denn wenn der Täter es nicht getan hätte, würden diese Personen noch leben.

Wenn man jetzt noch anfängt zu unterscheiden, wie "schlimm" ein Töptungsdeklikt ist, dann geht es wirklich in die falsche Richtung. Sonst argumentiert ja nachher noch ein Anwalt eines Täters:
"Sie ist zwar tot, aber hey, sie wurde nicht vorab vergewaltigt und fies erdrosselt, sondern war mit einem Schlag auf den Hinterkopf einfach nicht mehr da, das ist doch weniger schlimm als lebendig anzünden, also nicht die Höchststrafe."
Und die Geschworernen: "Stimmt, das war ja nett von dem Täter, erdrosseln wäre viel gemeiner gewesen, er hat sich richtig Mühe gegeben die Frau human zu ermorden, das muss beim Strafmaß berücksichtigt werden."
Es gibt ja auch nicht weniger tot und mehr tot. Man unterscheidet eben nicht nach Mordarten, das Ergebnis ist das gleiche. Jemanden zu töten ist schlicht nicht akzeptabel, egal in welcher Form.

Wer jemand anderen tötet, bekommt dort die Höchststrafe, also in Kalifornien Todesstrafe.

Jule

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Nein Jule, da gibts kein Problem zu verstehen

Antwort von maleja am 29.01.2013, 15:01 Uhr

Wir haben hier so oft Diskussionen über die Todesstrafe (meistens im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch/Tötung).
Und natürlich macht es einen großen Unterschied, ob einer ein Kind vorher missbraucht und dann umbringt. Oder ob einer ein Feuer legt und in dessen Folge Menschen an Herzversagen sterben.
Oder siehst Du da tatsächlich keinen Unterschied????
Wenn Du da keinen Unterschied siehst, ok, dann verstehe ich Dich, wenn Du sagst, dass Du das Problem nicht verstehst.

Ich bin nun gerade auf diesen Spiegelartikel gestoßen und hab ihn reingesetzt, damit sich manche (also andere als Dich. Also diejenigen, die tatsächlich einen Unterschied zwischen einem Kinderschänder und einem Pyromanen sehen) mal Gedanken machen, wohin eine Todesstrafe noch führen kann...

(Davon mal abgesehen bin ich IMMER GEGEN die Todesstrafe)

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also andere als Dich - also andere als DU

Antwort von maleja am 29.01.2013, 15:02 Uhr

deutsche Sprack schwere Sprack...

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Re: Nein Jule, da gibts kein Problem zu verstehen

Antwort von Jule9B am 29.01.2013, 15:07 Uhr

Ja, dann bleibe ich dabei, Tötung ist Tötung. Zumal man bei einer Brandstiftung ja davon ausgehen muss (und billigend in Kauf nimmt), dass da Leute dabei sterben, gerade in Kalifornien, wenn da die heiße Zeit ist, da schmeißt man keine Fackel ins trockene Gebüsch, ohne die schrecklichen Bilder aus den ganzen vergangenen Jahren vor Augen zu haben, und es ist quasi Glück, dass da nicht noch mehr Leute bei gestorben sind.

Die haben da doch jedes Jahr wieder so verheerende Waldbrände bei denen oft Leute sterben, auch Feuerwehrleute, die versuchen noch was zu retten oder Schneisen schlagen oder so.

Ich finde das nicht weniger schlimm als wenn einer ein Haus mit schlafenden Asylanten nachts anzündet, da kann auch keiner sagen, konte ich ja nicht ahnen, dass die nicht schnell genug aufwachen und weglaufen. Und dann ist wiederum der Unterschied sehr gering zu einem, der ein Haus nicht "nur" anzündet, sondern reingeht und Menschen erschießt.

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Re: Nein Jule, da gibts kein Problem zu verstehen

Antwort von maleja am 29.01.2013, 15:24 Uhr

Boah, da bin ich froh, dass Du (hoffentlich!) nichts mit der Justiz zu tun hast...

ach ja, wenn Du Dich in ein Auto setzt und zu schnell fährst und einen Unfall machst und dabei sterben Menschen - Todesstrafe! Denn wer wissentlich zu schnell fährt, weiß, dass er u.U. andere Menschen damit gefährdet.

Das eine ist BRANDSTIFTUNG mit Todesfolge, das andere ist perverser Mord. Aber wie gesagt, zum Glück gibt es Menschen, die darüber richten. allerdings - wie man in Californien sieht, manchmal auch so verblendet wie Du.

Nochmal - ich sage nicht, dass der Brandstifter straffrei ausgehen soll. Auch nicht mit der gleichen Strafe wie "nur" Brandstiftung. Hier geht es um die TODESSTRAFE. Die ganz ganz selten ausgesprochen wird. (ok, in Californien ein wenig öfters, bei usn zum Glückl gar nicht mehr)

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Re: Nein Jule, da gibts kein Problem zu verstehen

Antwort von Leena am 29.01.2013, 15:41 Uhr

Wäre das bei uns überhaupt Mord?

"Mörder ist, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet."

Dagegen handelt es sich um einen Totschläger, wenn jemand "einen Menschen tötet, ohne Mörder zu sein" (was in besonders schweren Fällen auch lebenslanger Freiheitsstrafe zu bestrafen ist).

Ich würde hier die Tatbestandsmerkmale für Mord nicht als gegeben ansehen, wenn jemand bloß komplett dusselig eine brennende Fackel an einem heißen, windigen Tag in ein trockenes Gebüsch wegschmeißt... Ja, diese Handlungsweise ist sicherlich grob fahrlässig, aber ob sie vorsätzlich ist, da wäre ich mir nicht sicher, und zumindest war ja wohl nicht sein Ziel, Menschen zu töten, und ob er den Tod der Betroffenen da jetzt wirklich billigend in Kauf genommen hat... da hätte ich so meine Zweifel.

Wobei es dann letztlich schon ein Unterschied ist, ob jemand direkt im Feuer stirbt, oder z.B. vor Aufregung in der Situation einen Herzinfarkt bekommt. Der Unterschied liegt in den Worten "unmittelbar" und "mittelbar", denke ich.

Ansonsten - doch, ich sehe sehr wohl Unterschiede.

Ob es vorsätzliche Brandstiftung oder fahrlässige Brandstiftung war, ist ja sicherlich auch noch so ein Thema, schließlich war der Täter damals gerade mal 20 oder 21 Jahre alt, und ob er einschätzen konnte, welche Folgen sein Tun haben könnte, weiß ich auch nicht (man muss ja wohl schon ziemlich dusselig sein, unter den Umständen überhaupt mit Feuer zu hantieren, also vielleicht fehlte ihm auch die nötige Handlungseinsicht? Keine Ahnung!).

Ob ich in ein Haus reingehe und Menschen gezielt erschieße (wieso muss ich spontan an Bin Laden denken?) oder ob ich nachts ein Asylbewerber- oder Asylantenheim anzünde - das sind schon zwei verschiedene Dinge, wenn auch beide komplett fatal. Im Normalfall ist Variante 1 schlicht und ergreifend Mord, und zwar vorsätzlich und absichtlich, und Variante 2 ist Mord, in dem man den Tod der im angesteckten Haus vermutlich schlafenden Menschen zumindest billigend in Kauf nimmt. Das ist einfach nur grausam!

Aber hier - spontan würde ich sagen, hier haben wir "nur" einen jugendlichen Dummkopf - und der wird dafür jetzt hingerichtet? Der Brand war sicherlich grausam, und der Tod der Anwohner (am Herzinfarkt) sicherlich auch - aber wird die Welt jetzt nur irgendwo ein winziges Stückchen besser, indem jetzt auch noch der "jugendliche Dummkopf" hingerichtet wird? Garantiert nicht, im Gegenteil... :-(

Und wenn Du, Jule, dabei bleibst, dass Tötung Tötung ist - äh, ja, sicher. Aber Mord ist Mord und Tötung ist Tötung, und daraus folgt nun einmal gerade nicht, dass Tötung Mord ist.

Aber ich habe es eh nicht mit der Todesstrafe und lehne sie komplett ab, weil ich sie für absolut inhuman halte, in jedem Fall - egal, wie schuldig der Täter sein mag und wie zweifelsfall man ihm die Schuld nachweisen konnte.

Da lobe ich mir doch unseren Art. 102 GG.

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Re: An die Befürworter der Todesstrafe

Antwort von Kolkrabe am 29.01.2013, 15:47 Uhr

Ich finde die Todesstrafe an sich gänzlich falsch. Ebenso dass so viele Menschen lebenslang eingesperrt werden. Wobei ich schon denke dass es dieses Strafmaß geben muss und es in einigen Fällen sicher auch gut ist.

Ja ja, mag sein dass ich über die Todesstrafe anders denke wäre meine Familie betroffen, das mag ich nicht beurteilen.

Aber - es gibt auch immer Umstände die zu Taten führen. Vernünftige Resozialisierungsmaßnahmen, vernünftige Haftbetreuung, die sozialen Umstände verbessern, die Gesellschaft sensibilisieren - damit könnte man meiner Meinung nach viele Verbrechen verhindern. Nicht mit lebenslangen Strafen oder der Todesstrafe, denn die Statistik zeigt dass keine Morde verhindert werden!

Es geht nur um Sühne. Im Grunde ist die Ausführung der Todesstrafe auch nur ein Mord.

Und ja, in dem Fall mit dem Brandstifter halte ich sowohl lebenslange Haft als auch die Todesstrafe für unangebracht und völlig überzogen!

Der arme Mann!

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Re: Nein Jule, da gibts kein Problem zu verstehen

Antwort von Jule9B am 29.01.2013, 15:48 Uhr

Glaubst du, der wollte nur ein paar Bäume abfackeln?

Bericht über die kalifornische Brandkatastrophe 2003 mit 14 Todesopfern:
http://www.spiegel.de/panorama/kalifornien-braende-wueten-ungebremst-weiter-a-271969.html

Bericht über die kalifornische Brandkatastrophe 2007 mit 5 Todesopfern:
http://www.wissenswertes.at/index.php?id=katastrophe-kalifornien

Brandkatastrophe Kalifornien 2008:
http://www.mopo.de/news/braende-grosse-brandkatastrophe-in-kalifornien-verhindert,5066732,5458702.html

Bericht über die kalifornische Brandkatastrophe 2010 mit 1 Millionen Flüchtlingen:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/brandkatastrophe-in-kalifornien-eine-million-menschen-auf-der-flucht-1.333638

Und das sind jetzt nur mal auf die Schnelle ergoogelte Berichte.
Du musst bedenken, das ist dicht besiedeltes Gebiet in Kalifonien (an der Küste). Es gibt diese speziellen klimatischen Bedingungen 8Hitze/Trockenheit/Winde), dann riesige Waldgebiete. Das ist nicht der Stadtpark in Essen, sondern wirklich riesig. Die Menschen sind dann ggf. zwischen den Wäldern (die brennen) und dem Meer "gefangen".
Das ist kein Kleinjungenstreich, wo man an der Bushaltestelle die Mülltonne abfackelt, hier hat jemand wissentlich eine Katastrophe ausgelöst und wusste, dass dabei fast jährlich mehrere Menschen ums Leben kommen. Wie gesagt, ich bin kein Befürworter der Todesstrafe, aber er sowas macht, ist nicht nur ein bisschen hirnlos. Wer weiß, was der als nächstes anstellen würde.

Das mit zu schnellem Fahren im Auto zu vergleichen, ist unpassend.
Eher mit besoffen mit überhöhter Geschwindigkeit in falscher Richtung auf der Autobahn.

Jule

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Re: Nein Jule, da gibts kein Problem zu verstehen

Antwort von Nikas am 29.01.2013, 15:50 Uhr

Jule, ich würde an Deiner Stelle nie durch Kalifornien fahren. Stell Dir vor, Du wirfst einen brennenden Zigarettenstummel aus dem Autofenster, mit schlimmen Folgen. Aus der Todeszelle heraus kannst Du dann gerne wieder hier für die Todesstrafe plädieren. Dann red´mer weiter....


maleja, hab auch grad sponline gelesen. Dort, denn Dummheit ist das einzige, was unbegrenzt ist, sind im Forum auch die ganzen Fürtodesstrafe-Vollpfosten zugange, die Alttestamentler und andere krude Idis, die grad mal bis zum eigenen Hosenbund denken können.

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Re: Nein Jule, da gibts kein Problem zu verstehen

Antwort von Nikas am 29.01.2013, 15:53 Uhr

Jule, Du kannst hier Texte reinposten, bis 2015. Du schrammst meilenweit am Kern der Sache vorbei.


Es geht nicht darum, wer etwas GLAUBT, Darling. Wir sind nicht in der Bibelstunde. Wenn Todesstrafe nach Glauben ausgeteilt würde, bräuchte man ganze Tötungsanlagen, um sie durchzuführen.

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Ihr dürft das auch nicht aus deutscher Sicht sehen, denke ich

Antwort von Jule9B am 29.01.2013, 16:01 Uhr

Auch wenn man hier gleich beleidigend angegriffen wird von wegen Dummheit und obwohl ich ja hier mehrfach schon gesagt habe, ich bin kein Befürworter der Todesstrafe -

Das war kein Junge der aus versehen ne Fackel in den Wald geschmissen und nicht drüber nachgedacht hat, was da passieren kann.

Er wird wohl wissenltich die fackel dorthin gebracht habe und absichtlich den Waldbrand ausgelöst haben (obwohl wir darüber nur spekulieren können, aber so klingt es in dem Artikel und ich denke auch nicht, dass er wegen einer verlorenen Zigarettenkippe so verurteilt worden wäre).

Man muss mal sehen, wie die Brände dort immer wüten und wie dort damit umgegangen wird. Es gibt Riesenwarnschilder, im Fernsehen und den Zeitungen wird dort gewarnt und auf die Gefahren hingewiesen, jedes Kind kennt diese Regeln, es ist Thema in der Schule und was weiß ich.

Und dann geht ein erwachsener Mann offenbar absichtlich in den Wald und legt Feuer. Wissend, dass in den letzten Jahren immer wieder verheerende Feuersbrünste entstanden sind, die zig Häuser, ja ganze Stadtteile ausgelöscht haben. Wo Menschen getötet wurden.

Das ist doch mehr als ein kleiner Feuerteufel, den man mit einem "Dududu!" nach Hause schickt, damit er sich schämt und drei Bäume pflanzt, um den Schaden wieder gut zu machen.

Aber ich denke, manche hier haben nur drauf gewartet, dass jemand schreibt, um dann drüber herfallen zu können, denjenigen als dumm und beschränkt zu bezeichnen. Daher werde ich mich hierzu einfach mal nicht weiter äußern, da kein echter Meinungsaustausch möglich ist. Wenn man alle als beschränkt bezeichnet, die anderer Meinung sind, dann herzlichen Glückwunsch.

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Eins noch (Textbeleg)

Antwort von Jule9B am 29.01.2013, 16:05 Uhr

"Bei dem Prozess waren die Geschworenen zu dem Schluss gekommen, dass der Mann die Flammen absichtlich legte, als er an einem windigen und heißen Tag eine brennende Fackel ins trockene Gebüsch warf. "

Da wir alle nicht dabei gewesen sind, und die Geschworenen und der Richter sich nicht nur 10 Minuten lang mit dem Fall beschäftigt haben dürften, sondern nach bestem Wissen und Gewissen die Fakten überprüft haben, gehe ich nicht davon aus, dass die alle zu dämlich und beschränkt sind um das zu beurteilen, sonst hätten die allesamt ihren Beruf (Aufgabe) verfehlt.

Aber da wir weit weg von dem Geschehen sind, fällt es natürlich leicht mit dem Finger drauf zu zeigen und zu meckern, wie böse die Amis doch sind und dass das alles totaaaal unfair und gemein ist.

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Echter Austausch wird bei

Antwort von Kolkrabe am 29.01.2013, 16:07 Uhr

solch einem Thema nicht möglich sein, oder?
Die Todesstrafe ist ja nun immer endgültig, Graustufen gibt es da leider nicht.

Ich bin nur einfach der Meinung dass es auch immer eine Geschichte hinter dem Verbrechen gibt.Und durch die Todesstrafe wird kein Mord verhindert. Da geht es einzig um die biblische Sühne.

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Die Jury entscheidet nur über

Antwort von Kolkrabe am 29.01.2013, 16:10 Uhr

Schuld oder Unschuld.
Für das Strafmaß ist der Richter zuständig. Ist er angeklagt dass er absichtlich den Brand gelegt hat und die Beweise stimmen dann ist er schuldig im Sinne der Anklage. Mehr nicht.

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Die aktive Tötungshandlung....

Antwort von SchwesterRabiata am 29.01.2013, 16:19 Uhr

empfinde ich also einen Schritt, der über eine indirekte Tötung hinaus geht.
Aber das ist eine reine persönliche Empfindung.
Es ist natürlich ein feiger Akt ein Haus anzuzünden, keine Frage, aber z.B. die Finger um einem Hals zu legen und zuzudrücken dafür muß man alles ausblenden können, ein für mich wirklich vorzustellende Überwindung!

Es wird immer wieder Verbrechen geben, wo man als "Zuschauer" in Rachegedanken schwelgt...aber es gibt auch da den Unterschied zwischen Momenten wo man sich kurz etwas wünscht oder vorstellt bis hin zum ernsthaften Gedanken und Erwartung an eine Strafe...

Ansonsten seh ich es so, ich könnte zu keiner Strafe stehen, wo ich nicht selbst in der Lage zu wäre sie zu vollstrecken... und nein, ich könnte keine Todesstrafe vollziehen....

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Jule - es geht doch nicht darum, dass jemand dududu zu ihm sagt

Antwort von maleja am 29.01.2013, 16:31 Uhr

ich finde z.B. Waldbrandstiftung ganz ganz entsetzlich.
ABER nochmals - hier geht es um die TODESSTRAFE! Ist Dir das so richtig bewusst?
Und wenn Du eh gegen die Todesstrafe bist, wie kannst Du dann die Californier, bzw deren Urteil verteidigen?

Und Dich hat doch gar niemand der Dummheit bezichtigt - oder hab ich was verpasst?

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Und Jule - ich hab das Thema reingebracht

Antwort von maleja am 29.01.2013, 16:37 Uhr

damit einige Befürworter
1. vielleicht nochmals über den Unsinn der Todesstrafe nachdenken (ich denke, die meisten Menschen denken anders als Du und sehen diese Todesstrafe als wirklich völlig unangemessen)
2. hier mal wieder eine aktuelle Diskussion entsteht, die den Namen aktuelle Diskussion auch verdient ;-)))

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Re: Ihr dürft das auch nicht aus deutscher Sicht sehen, denke ich

Antwort von Leena am 29.01.2013, 16:40 Uhr

...ich habe nicht geschrieben, dass DU dumm wärst - ich habe lediglich überlegt, dass der junge Mann (der ja zum Tatzeitpunkt wohl erst 20 oder 21 Jahre alt war) möglicherweise geistig eingeschränkt war, wenn er so "dumm" war und an einem heißen, windigen Tag mit einer Fackel an einem Gebüsch herumhantierte. Dazu steht in dem Artikel nichts... andererseits kommt es ja wohl öfter vor, dass in den USA Menschen hingerichtet werden, die geistig nicht wirklich in der Lage sein können, das Unrecht ihrer Tat einzusehen - von vielem anderen mal ganz zu schweigen.

Und gerade, wenn er dort aufgewachsen ist, mit all den Bildern und allem vor Augen, worauf Du verweist... dann muss er doch grottendämlich (oder besoffen oder was auch immer?) gewesen sein, so mit Feuer herumzuhantieren..?!?

Und es scheint ja auch vor Ort, von Leuten, die den Fall wohl sehr viel eher beurteilen können als wir hier aufgrund eines einzigen Spiegel-Artikels, umstritten zu sein, ob der Brand absichtlich (oder grob fahrlässig) gelegt wurde und ob der Tod der betroffenen Menschen vorauszusehen gewesen wäre, insbesondere da die Menschen nicht unmittelbar an dem Feuer starben, sondern offenbar während des Feuerinfernos an Herzversagen...

Das hat nichts mit "aus deutscher Sicht" zu tun, sondern schlicht mit gewissen Terminologien, Tatbestandsmerkmalen und mit "an Ansicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeiten", mit denen dem Täter ggf. die vorsätzliche oder die fahrlässige Brandstiftung sowie Mord oder Totschlag nachgewiesen werden können - oder eben nicht.

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Ich habs nicht so verstanden, dass Jule für die Todesstrafe ist...

Antwort von MM am 29.01.2013, 17:03 Uhr

... sondern sie wies nur darauf hin, dass es diese in Kalifornien halt gibt und wenn man den Tatbestand nach Ansicht der Richter erfüllt, sie auch vollzogen werden kann. Und dass derjenige das wissen musste... Nix weiter -oder?

Wobei ich mich auch frage, ob das in anderen Ländern als Mord qualifiziert würde oder "nur" als Totschlag... Keine Ahnung, da kenn ich mich zu wenig aus.

Ich bin gegen die Todesstrafe, obwohl ich - in bestimmten Extremsituationen - zu einem gewissen Grad auch Menschen verstehen kann, die dafür sind/wären.

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MM

Antwort von maleja am 29.01.2013, 17:13 Uhr

Nein, ich habe sie auch nicht so verstanden, dass sie für die Todesstrafe ist. Nur gings hier um die Tatsache, aus welchen Umständen hier hingerichtet werden kann (also nicht "hier" sondern in den Ländern, in denen die TS eben gültig ist).
Und sie verteidigt die Ansicht, dass ein Brandstifter eben ein Mörder ist. Und DAS wird hier angegriffen. Denn der Tatbestand der Brandstiftung ist eben in meinen Augen nicht der Tatbestand eines Mordes.
Nochmal - ich wollte mit diesem Posting nur die Augen öffen für das Ausmaß, was mit der Todesstrafe passieren kann. (in manchen Ländern reicht es ja auch schon aus, wasweißich, den Schleier nicht richtig umgebunden zu haben o.ä....)
Es gibt für mich 2 gute Gründe gegen die TS zu sein:
1. hat auch der Staat kein Recht zu töten und
2. steht dem Missbrauch Tor und Tür offen

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Die zwei Gründe seh ich auch so!

Antwort von MM am 29.01.2013, 17:36 Uhr

M.

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Re: An die Befürworter der Todesstrafe

Antwort von ungewohnt am 29.01.2013, 19:17 Uhr

Ich finde schon, dass es Unterschiede gibt. Allerdings finde ich diese ganze "Human-Urteile" schrecklich. Es gibt doch so viele Ausreden, warum jemand so geworden ist oder das Alkohol im Spiel war. Nein, da wird zu häufig der Täter geschützt.
Wer einem anderen absichtlich das Leben nimmt - egal warum - ist ein Mörder.
Und dieser gehört mindestens lebenslang hinter Gitter.
Und wenn jemand meine Kinder ermorden würde, würde ich mir die Lynchjustiz wünschen.
Ich konnte damals schon Marianne Bachmeier verstehen. Und hätte sie 2 Promille gehabt, wäre sie kurz therapiert worden und anschließend frei.

Warum bekommt ein Kinderschänder eine Therapie von 2 Jahren und ein Raubkopierer 5 Jahre Knast????? Nein, da läuft gewaltig was schief in der Gesellschaft.

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was den Unrechtsgehalt einer Brandstiftung mit Todesfolge angeht

Antwort von lotte_1753 am 29.01.2013, 19:27 Uhr

sieht den auch der deutsche Gesetzgeber als sehr hoch an:

Verursacht der Täter durch eine Brandstiftung nach den §§ 306 bis 306b wenigstens leichtfertig den Tod eines anderen Menschen, so ist die Strafe lebenslange Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren.

Das ist irgendwo zwischen Mord und Totschlag, d.h. der Taeter koennte hier auch die Hoechststrafe bekommen.

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lotte

Antwort von maleja am 29.01.2013, 19:38 Uhr

dann kann ich nur sagen - puh, zum Glück gibts bei uns keien Todesstrafe mehr. Sonst würden bei uns auch bald die Brandstifter am Galgen hängen...

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Seit wann ist der Tod eine Strafe??

Antwort von lenirettig am 29.01.2013, 20:01 Uhr

Eine Strafe soll zu einer Besserung führen. Eine Abschreckung für andere ist keine Strafe. Soviel zur Todes"Strafe".

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ich zitiere mal dazu die Kings of convenience

Antwort von Leewja am 29.01.2013, 20:09 Uhr

"Explain me one more time- when you kill ist a crime-when they kill, it is justice...?"

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laut herrschender Definition des Begriffs Strafe eben doch

Antwort von like am 29.01.2013, 22:14 Uhr

"Die Strafe ist der zentrale Begriff des Strafrechts. Strafe im Sinne des Strafrechts ist nach einer vorherrschenden Definition ein Übel, das einer Person, (dem „Täter“), für ihr eigenes, vergangenes, tatbestandsmäßiges, rechtswidriges und schuldhaftes Handeln (Tun oder Unterlassen) von der Gesellschaft auferlegt wird und mit dem ein sozialethischer Tadel als Unwerturteil gegenüber dieser Person verbunden ist. Der Begriff der Strafe setzt sich damit von dem der Maßregel der Besserung und Sicherung ab, für die eine tatbestandsmäßige und rechtswidrige Tat ausreicht."

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Weder das "Three Strikes"-Gesetz noch die Todesstrafe

Antwort von Kolkrabe am 29.01.2013, 22:26 Uhr

möchte ich hier haben.
Wirklich nicht.

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Ungewohnt, mit den letzten zwei Sätzen hast du recht...

Antwort von MM am 29.01.2013, 22:29 Uhr

... finde ich! Das geht auch nicht in meinen Kopf!!

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Re: lotte

Antwort von lotte_1753 am 30.01.2013, 9:07 Uhr

fand ich schon immer überraschend hoch. Aber gut, ich weiss nicht, wie die Entscheidungspraxis ist, also ob jemand tatsächlich einmal zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Über Todesstrafe diskutier ich erst gar nicht. Das Thema ist bei uns durch.

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Re: Seit wann ist der Tod eine Strafe??

Antwort von lotte_1753 am 30.01.2013, 9:10 Uhr

Nein. Strafe soll auch präventiv wirken. Vom Begriff der Strafe ist auch die vergeltende Strafe umfasst. Auch wenn die Insel im Meer untergeht, müssen doch erst alle Mörder verurteilt werden, denn die Tat ist die Negotion des Rechts und die Strafe die Negation der Negation.

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Re: Seit wann ist der Tod eine Strafe??

Antwort von carla72 am 30.01.2013, 9:28 Uhr

Gut, dass sich bei uns Hegel durchgesetzt hat und nicht Kant.

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Re: Seit wann ist der Tod eine Strafe??

Antwort von lotte_1753 am 30.01.2013, 10:15 Uhr

Aber beides kann man unter den Begriff der Strafe subsumieren.

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