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Geschrieben von like am 24.05.2012, 20:19 Uhr

auch passend zu Daffy Statement

wer von euch hat denn studiert und nun einen Teilzeitjob.
Ich such mir grad nen Wolf.....finde es extremst schwierig. Muss ja mit Familie auch noch einigermaßen erreichbar sein.

 
27 Antworten:

Ich, wobei...

Antwort von Petra28 am 24.05.2012, 20:35 Uhr

ich selbständig bin und somit das Auftragsvolumen selbst steuern kann.

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Re: auch passend zu Daffy Statement

Antwort von Sunny76 am 24.05.2012, 20:41 Uhr

Eine Bekannte von mir hat BWL studiert. Jetzt hat sie ein 4jähriges Kind und arbeitet TZ als Nachhilfelehrerin.
Die meisten anderen sind kinderlos und arbeiten Vollzeit. Oder Vollzeit mit Kind in Vollzeit-Betreuung.

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Re: auch passend zu Daffy Statement

Antwort von Leena am 24.05.2012, 20:44 Uhr

...das kann halt das Schöne sein am öffentlichen Dienst - bei uns wurde kürzlich extra das Projekt "Führen in Teilzeit" aufgelegt, um eben für studierte Frauen, die Beruf und Familie miteinander vereinbaren wollen, auch attraktiv zu sein.

Dafür kenne ich aber auch viele Paare, die beide Kollegen sind - und jetzt beide Teilzeit arbeiten und sich die Kinderbetreuung teilen. :-)

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Re: auch passend zu Daffy Statement

Antwort von Schildkroete12 am 24.05.2012, 20:46 Uhr

Ich habe meine Stunden von 39 auf 30 reduziert und arbeite von 6.30 bis 12.30 Uhr (abgesehen von organisierteren Extraterminen) - mein Mann arbeitet Vollzeit, konnte sich aber mit einer Kollegin einigen, ab Mittag zu arbeiten.

Es ist immer einfacher, nach Mutterschutz oder Elternzeit die Stunden in einer Festanstellung zu reduzieren, weil Eltern mit Kindern unter 12 Jahren einen Rechtsanspruch auf Teilzeit haben... im ÖD sogar bis 18. Sicherlich ist das nicht unbedingt ein prima Sprungbrett fur Beförderungen, aber unmöglich ist das nicht.

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Re: auch passend zu Daffy Statement

Antwort von Fredda am 24.05.2012, 21:02 Uhr

Ich bin auch selbständig und kann mir die Stunden einteilen und halt auch abends, am WE etc, arbeiten, wenn es halt passt.

Und ich habe schon im öffentlichen Dienst geringe Stundenzahlen gearbeitet (14 u.ä.), als die Kinder noch ganz klein waren.

Lg
Fredda

Ach so: Und ich stehe auf intelligente Männer ;-)

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Re: auch passend zu Daffy Statement

Antwort von Silke11 am 24.05.2012, 21:13 Uhr

ich auch, aber vollzeitjob nach bzw. in elternzeit reduziert - auch öD, die "regelbeförderung" gab`s trotz reduzierung

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Re: auch passend zu Daffy Statement

Antwort von Ebba am 24.05.2012, 21:24 Uhr

Vor der Geburt meiner Tochter war ich selbständig tätig, was ich aber wegen eines Umzugs nicht fortführen konnte. Nach Ende der Erziehungsurlaubs habe ich mich dann auf einen Teilzeitjob beworben und mache den bis heute. Ich muss sagen, dass ich echt ein wahnsinniges Glück gehabt habe. Ich habe eine Fahrtzeit von unter 10 min, nette Kollegen und eine interessante, abwechslungsreiche Tätigkeit. So kann es die nächsten Jahre weitergehen :-).
Einen Vollzeitjob wollte ich übrigens nie machen, es sei denn natürlich es müsste aus finanziellen Gründen sein. Ich mag es einfach nachmittags Zeit für unsere Tochter zu haben und natürlich, je älter sie wird auch viel Zeit für mich. Ich bin unglaublich gerne "faul". Und das beruhigende, mit meinem Teilzeitgehalt könnte ich zumindest mich und meine Tochter, natürlich bescheidener als jetzt, aber doch gut über die Runden bringen

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Re: auch passend zu Daffy Statement

Antwort von tequila sunrise am 24.05.2012, 21:45 Uhr

Ich arbeite 60%, neuerdings in Führungsposition, plus ein freiberufliches Projekt. Ich stand nach der Geburt meiner Tochter allerdings mit gar nichts da, da mitten in der Promotion und meine Arbeitsstelle (Klinik) wurde dicht gemacht. Ich bin dann zwei Jahre zuhause geblieben und habe mich von einem 400€- job allmählich hochgearbeitet. Das hat aber insgesamt 9 Jahre gedauert ...

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Re: auch passend zu Daffy Statement

Antwort von pussydeluxe2003 am 24.05.2012, 21:51 Uhr

Ich habe studiert und mit meinem
ersten Kind 20std/Woche gearbeitet.
Nach einem Umzug und einem zweiten Kind,
bin ich nun auf jobsuche max. 30std
Das ist wirklich nicht einfach, aber irgendwann
wird es klappen!!!!

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Re: auch passend zu Daffy Statement

Antwort von Julia+Christopher am 24.05.2012, 22:02 Uhr

Ich habe Informatik studiert und arbeite derzeit 80%.

5 Monate nach der Geburt bin ich mit 40% wieder eingestiegen. Später auf 60%. Vor 4 Jahren habe ich dann das Unternehmen gewechselt und bin dort mit 70% eingestiegen und dann nach einiger Zeit auf 80% erhöht.

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Re: auch passend zu Daffy Statement

Antwort von Capeke am 24.05.2012, 22:12 Uhr

Zwar nicht wirklich studiert, aber im IT Umfeld tätig. Ich hätte wahrscheinlich auch mit Informatik Studium keinen anderen Job ;-) Ich arbeite seit der Geburt unserer Tochter 2006 erst mit 15h/Woche und habe Ende 2007 zu einem anderen Unternehmen gewechselt, in dem ich einen 60% Prozent TZ-Job habe (3 Tage/Woche). Wenn ich wollte, könnte ich jederzeit die Stunden erhöhen, aber mich hält die Fahrtstrecke ab (ca. 60 - 90 Minuten täglich).

LG
Capeke

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ICH

Antwort von Trini am 24.05.2012, 22:17 Uhr

Bin aber stolze "Besitzerin" einer Planstelle und arberite derzeit 65 %.

TRini

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ist das relevant?

Antwort von Laufente123 am 24.05.2012, 22:53 Uhr

Ich stelle immer wieder fest dass nicht wirklich relevant ist ob man 30 oder 50 Stunden arbeitet. Es kommt darauf an ob man sich das einteilen darf, ob man Wege verkürzen kann weil man sich ein zweites Auto leistet, ob der Partner ein Partner ist.

Was nützt der Teilzeitjob wenn das Geld so knapp ist dass man mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren muss und dann einen längeren Fahrtweg hat. Wenn man einen etwas unwichtigeren Job hat und "Ja und Amen" sagen muss (zu ungünstigen Arbeitszeiten, zu Homeoffice-Verbot) wenn der Partner vergessen hat wie es war als er/sie als Single noch seinen/ihren Haushalt selber geschmissen hat. Wenn man den Haushalt selber (statt Haushaltshilfe) führen muss und dann doch wieder keine Zeit für die Kinder hat.

Je höher die Qualifikation um so weniger Konkurrenz um so mehr Entgegenkommen vom Arbeitgeber und um so mehr Geld um Auto, Haushaltshilfe, etc. zu zahlen.

Ich tendiere zum Vollzeitjob denn dann kann man mehr fordern. Als Teilzeitjobbler (bilde ich mir ein) muss man mehr "schlucken" (vom Arbeitgeber aber auch Partner). Mit einem Vollzeitjob mit entsprechendem Gehalt wird der Partner eher Partner sein (bilde ich mir auch ein) und auch KindKrankTage nehmen oder Kind vom Kindergarten abholen oder Wäsche waschen oder zum Elternsprechtag gehen.

Am Ende ist dann manch Vollzeitjob leichter zu handhaben als Teilzeit.

Ich arbeite Vollzeit, mein Mann auch. Wenn es sich unter vernünftigen Bedingungen ergäbe, fände ich es cool wenn wir beide Teilzeit arbeiten würden. Geht aber nicht aus obigen Gründen.

Servus
Laufente

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Mit Kindern, die jünger als 5 und älter als 12 Jahre alt sind, mag

Antwort von Schildkroete12 am 25.05.2012, 7:11 Uhr

das für angestellt Arbeitende ja passen... bis letztes Jahr hätte ich ähnlich gedacht wie du. Ich hatte auch ausgeblendet, dass ich die (offiziell) neun Stunden mehr arbeite, um für genau diese Zeit und Überstunden die Kinderbetreuung zu bezahlen. Das war so aasig teuer, dass es einfach hirnrissig wurde... Sport, Musik und Spielverabredungen mit Freunden waren zeitlich für die Kinder damit noch garnicht richtig möglich. Den Kindern zu Liebe half da nur noch Umstricken meiner Teiteinteilung, da ich immer ab frühmorgens arbeite.

Warum sollte ich für den Respekt meines Partners Vollzeit arbeiten? Er respektiert mich dafür, dass ich meine eigenen beruflichen Ambitionen herunter geschraubt habe, mir eine Stelle im ÖD ergattert habe und eben nicht mehr die "Dicke Marie" damit verdiene. Dafür habe ich ein paar zusätzliche Freiräume gewonnen, die sowohl unseren Kindern alsauch meinen eigenen Plänen für die Zukunft entgegen kommen, denn es wird wahrscheinlich ab dem kommenden Jahr noch etwas Zeit geben, zu promovieren. Dieses Vorhaben zu unterstützen, ist mehr als Respekt und Anerkennung von meinem Mann...

Dass für uns die Kinder eine Weile im Mittelpunkt unserer Lebensplanung stehen und alles Andere drumherum gestaltet und aufgebaut wird, muss ja nun nicht bedeuten, dass wir selber und komplett von unserer eigenen Zukunft verabschieden... Alles zu seiner Zeit.

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Re: ist das relevant?

Antwort von Leena am 25.05.2012, 8:51 Uhr

Ich habe einen Teilzeitjob (derzeit 20 Std./Woche), und das Geld reicht für einen Zweitwagen, ich kann mir meine Arbeitszeiten praktisch frei aussuchen, habe einen sehr entgegenkommenden Chef und ich arbeite zu 2/3 im Homeoffice. Das gibt es halt auch. :-)

Eine Haushaltshilfe habe ich nicht - und ich freu mich schon auf die Zeit, wenn mein Jüngster in den Kindergarten geht, dass ich da zwei Vormittage/Woche "kinderfrei" habe und den Haushalt mit allem, was dran hängt, hoffentlich erledigt bekomme.

Im Moment bin ich mit meinem Teilzeitjob sehr glücklich.

Wobei ich schon aufstocken will, wenn mein Jüngster etwas älter ist. Bei Kind3 hatte ich dann von 60% auf 75% aufgestockt, als er 5 wurde...

Ach so - KindKrankTage nimmt mein Mann auch so an den Tagen, an denen ich ins Amt muss, und für die Wäsche ist er eh zuständig - die Elternsprechtage, Elternabende etc. teilen wir uns auch, denn bei 3 Schulklassen und 2 Hortgruppen fällt da ziemlich viel an...

Die Einstellung unten "mit Kindern zwischen 5 und 12 wird Vollzeit schwierig" kann ich übrigens sehr nachvollziehen. :-)

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Re: auch passend zu Daffy Statement

Antwort von Dor am 25.05.2012, 8:52 Uhr

Ich , ging aber nur mit Umschulung zu Gymnasiallehrer, habe vorher ind er Industrie garbeitet, dort ist es nicht möglich gewesen.

LG

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Re: ist das relevant?

Antwort von Häsle am 25.05.2012, 9:36 Uhr

Wenn der Partner nur Partner ist, wenn beide gleich viel und auf dem gleichen Level arbeiten, hat man definitiv den falschen Partner gewählt.

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Re: auch passend zu Daffy Statement

Antwort von Alba am 25.05.2012, 10:03 Uhr

Ich habe nach Studium und 2 Kindern einen Vollzeitjob, war nie Teilzeit und bei Kind 1 sechs Monate und bei Kind 2 drei Monate zu Hause. Ich verdiene den Loewenanteil an unserem Einkommen. Das hat viel mit unseren Berufen (Naturwissenschaftler) , Lebensumstaenden und dem Land in dem wir leben zu tun und nicht unbedingt weil ich nicht gerne mal eine Pause eingelegt haette.
Wir sind mit diesem Lebensmodel allerdings eine Ausnahme, das sieht man ja auch in diesem Thread, und ich verstehe nicht so ganz warum Daffy so dafuer angegangen wird, dass sie diese Realitaet so formuliert. Mich wuerde es zwar nie dazu bringen meiner Tochter zu empfehlen einen Beruf zu erlernen der unter ihren Faehigkeiten und ausserhalb ihrer Interessen liegt aber ich wuerde ihr durchaus raten darueber nachzudenken wie ihre Berufswuensche in ihren generellen Lebensplan passen, insoweit man das in dem Alter schon abschaetzen kann.

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Re: auch passend zu Daffy Statement

Antwort von Maxikid am 25.05.2012, 10:13 Uhr

Mein Mann ist selbstständig und ich bin bei ihm angestellt, so dass ich alles prima rund um die Kinder organisieren kann.
Arbeite aber z.Zt. nur ca. 20-25 Stunden, da ich keinen Hortplatz für die Große bekommen habe. Und die Lütte z.Zt. auch viele Probleme mit dem Kindergarten hat, wenn sie länger als 6 Stunden da ist. Dann braucht sie mich einfach z.Zt. ganz dolle. Nach den Sommerferien sieht es wieder (hoffentlich) ganz anders Haus.

Mein Mann arbeitet immer sehr, sehr viel und ist so gut wie nie zu Hause. Da könnte ich auch ohne Kinder fast nicht mithalten.
Er hat die richtige Herzensbildung. Darauf kommt es mir an. Gebildet ist er aber auch. Nur mit dem Unterschied, dass er es niemals heraushängen läßt.
Wir beide haben sehr unterschiedliche Abschlüsse.

Ich habe einen Meistertitel und mein Mann hat Studiert mit jeweils einem Dr. Titel (die er nie erwähnt)

Gruß maxikid

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Re: auch passend zu Daffy Statement

Antwort von Leena am 25.05.2012, 11:45 Uhr

...ich will ja gar nicht bestreiten, dass ich es als Frau sehr angenehm finde, nur Teilzeit zu arbeiten und noch Zeit für Kinder, Familie und Haushalt zu haben - so gesehen, ja, sehr klassisches Rollenmodell und in meinem Umfeld auch sehr verbreitet, gar keine Frage.

Ich finde es aber auch sehr angenehm, dass ich mir das "leisten" kann, weil ich in meinem Beruf auch mit Teilzeit so viel bekomme wie der Durchschnittsdeutsche verdient.

Umso mehr würde ich Jungen und Mädchen in dem Beispielsfall bei Daffy unten "gleich beraten". Auch bei meiner Tochter denke ich, wenn sie mal "mit den Kindern zu Hause bleiben will", dann sollte sie erstens einen Beruf haben, den sie liebt, so dass sie nicht freudig und freiwillig mit den Kindern zu Hause bleiben will, um dem ungeliebten Beruf zu entfliehen, aber zweitens einen Beruf wählen, in dem sie einigermaßen gut verdienen kann, um es sich erlauben zu können, im Fall der Fälle Teilzeit zu arbeiten, ohne gleich in die finanzielle Abhängigkeit von ihrem potentiellen Mann zu geraten.

Ich denke, sowohl bei Männlein als auch bei Weiblein lohnt es sich, sich - um es mit Daffys Worten zu sagen, "durch ein paar Semester Ing-Mathe zu ´quälen`?!"

Die Haltung, bei Mädchen reiche es schon aus, wenn sie Verkäuferin oder Kindergärtnerin oder Arzthelferin etc. lernen, wenn sie Kinder bekommen, bleiben sie doch eh zu Hause, da lohne sich eine lange Ausbildung eh nicht - die kenne ich von früher, aber eigentlich schon mehr aus der Generation meiner Mutter und Schwiegermutter. :-)

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Re: auch passend zu Daffy Statement

Antwort von Alba am 25.05.2012, 12:42 Uhr

Leena, da bist Du aber in einer extrem ungewoehnlichen Situation, dass Du mit einem Halbtagsjob ein Vollzeitdurchschnittsgehalt hast. Ich koennte von einer halben Stelle meine Familie nicht ernaehren und wuerde aber wahrscheinlich trotzdem fast so viel arbeiten. Meinen Job kann man schlicht nicht in einer halben Stelle machen. And believe me, Vollzeitarbeit + Kinder (ohne Grosseltern, Tanten, Onkels in der Naehe) ist beizeiten ein Knochenjob, noch dazu in einem Land das nicht annaehernd soviele Konzessionen arbeitenden Eltern gegenueber macht wie das Deutschland zu tun scheint.
Ich sage ja auch, dass ich fuer beide meiner Kinder hoffe, dass sie ihren Beruf ihren Faehigkeiten und Neigungen entsprechend auswaehlen und nicht ihrem Geschlecht nach. Aber ich finde es nicht unbedingt verkehrt bei der Berufswahl ueber eventuelle Familienkompatibilitaet nachzudenken, es sei denn man weiss in dem Alter schon ganz genau, dass man keine Kinder will. Man ist ja nicht nur sein Beruf.

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Re: auch passend zu Daffy Statement

Antwort von Leena am 25.05.2012, 13:15 Uhr

Ich weiß, dass ich da das Glück habe, in einer ausgesprochen komfortablen Situation zu sein.

Der Gedanke der potentiellen Familienkompatibilität bei einer anstehenden Berufswahl finde ich übrigens auch richtig und wichtig, genau damit versuchen wir ja auch jetzt zu überzeugen, was die Nachwuchsgewinnung in unserem Bereich im öffentlichen Dienst angeht. :-)

Allerdings glaube ich nicht wirklich, dass ich da bei meiner Tochter andere Entscheidungskriterien anlegen würde als bei meinen Söhnen - und genau darum ging es ja bei Daffy, dass sie ein Mädchen bei der Berufswahl anders beraten würde als einen Jungen, und einem Jungen von einem schlecht bezahlten Traumjob ab-, einem Mädchen aber zuraten würde, weil guter Verdienst bei einem Mann wichtiger sei als bei einer Frau, Stichwort Hausfrau etc.).

Ansonst glaube ich Dir absulut und unbesehen, dass Vollzeitarbeit + Kinder (ohne Grosseltern, Tanten, Onkels in der Naehe) beizeiten ein Knochenjob ist. (Wobei ich jetzt nicht weiß, ob Deutschland wirklich insgesamt so viele Konzessionen arbeitenden Eltern gegenüber macht, oder ob es nicht eher einzelne Arbeitsbereiche sind, die damit anfangen, und die entsprechenden Gedanken sich hierzulande dann langsam ausbreiten, weil den Arbeitgebern schlicht immer mehr und mehr bewusst wird, dass sie es sich langfristig nicht leisten können, auf das Potential gutausgebildeter Mitarbeit mit Kinder- und Familienwunsch verzichten zu können.)

Wobei mich der Satz "meinen Job kann man schlicht nicht in einer halben Stelle machen" potentiell misstrauisch macht. Ich glaube, es gibt sehr weniger Jobs, bei denen eine Arbeitszeitreduzierung definitiv wirklich nicht machbar wäre - mir sind einfach schon zu viele Leute begegnet, die genau das von ihrem Job auch gesagt haben, und letztlich waren die meisten Jobs davon sehr wohl in Teilzeit (gut, nicht unbedingt halbtags, aber schon 90% - x) machbar. Bei uns hat das "große Umdenken" eingesetzt, als wir einen Minister bekommen haben, der alleinerziehender Vater ist, und für den Vereinbarkeit von Beruf und Familie tatsächlich ein Thema, und noch dazu ein sehr persönliches Thema ist. Wobei ich wiederum zugeben muss - ich kenne persönlich eigentlich keinen Naturwissenschaftler, die meisten Leute, die ich privat kenne, haben beruflich entweder mit Steuern oder mit IT zu tun, und da ist - in den unterschiedlichsten Modellen - schon eine reduzierte Arbeitszeit möglich.

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Re:leena

Antwort von Alba am 25.05.2012, 14:03 Uhr

In den Naturwissenschaften kommt es darauf an was fuer einen Job man macht aber die meisten sind wirklich schlecht in Teilzeit zu machen. Gerade wenn man noch selbst aktiv im Labor forscht (was ich schon lange nicht mehr mache) kann man laengere Experiment oft nicht alleine lassen, gerade wenn man mit lebenden Organismen arbeitet. In den meisten Labors findet man auch nachts und an Wochenenden Leute am arbeiten.
Ich bin weder besonders arbeitswuetig noch denke ich, dass es ohne mich nicht geht aber eine Reduktion meiner Arbeitszeit wuerde nur dazu fuehren, dass ich Dinge, wie zB Doktorarbeiten begutachten (womit ich diese Woche gut 60% meiner Zeit verbracht habe) abends zu Hause machen wuerde weil ich dazu in einer reduzierten Arbeitswoche dazu nicht kaeme.

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nur noch mal kurz...

Antwort von Daffy am 25.05.2012, 14:42 Uhr

weil mein ´Name` hier die Runde macht, ich aber teilweise missverstanden wurde: Ich würde meiner Tochter nicht raten, unter ihren Möglichkeiten zu bleiben. Im Gegenteil, ich würde sie ermutigen, ihren Neigungen nachzugehen (und grundsätzlich wünsche ich mir für alle meine Kinder ein Studium - es ist spannend und eine tolle Zeit, 5 Jahre freier ´Entdecker` zu sein...) Wenn sie Archäologie studieren will - nur zu. Unter Umständen muss sie sich dann halt später mit ´odd jobs` irgendwie über Wasser halten, aber es behindert sie nicht in ihrer Familienplanung. Bitter wird es, wenn sie davon ausgeht, dass es ihr nichts ausmacht, die kleinen Kinder Vollzeit betreuen zu lassen und das dann nicht so ist.

Wenn der Sohn Archäologie studiert, hat er entweder enormes Glück und bekommt einen der raren Professorenplätze, schreibt (und verkauft) Bücher oder er hangelt sich irgendwie von Forschungsauftrag zu Forschungsauftrag und wird vermutlich ein einsamer, verbitterter Kauz, der von sich und seinen Keramikfundstücken redet, wenn er "Wir.." sagt.

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Re:leena

Antwort von Leena am 25.05.2012, 14:52 Uhr

Das Argument mit dem Labor und insbesondere den lebenden Organismen kann ich grundsätzlich schon nachvollziehen - wobei sich mir andererseits die Frage stellen würde, könnte diese Arbeit nicht eigentlich statt von einer Vollzeit-Kraft auch von zwei Teilzeit-Kräften geleistet werden, wenn die Kommunikation und quasi die "menschliche Chemie" zwischen den beiden Teilzeit-Kräften stimmt..?

Und was die Begutachtung von Doktorarbeiten z.B. betrifft - klar, wenn Du nur 50% arbeiten würdest, müsste man Dir auch nur 50% (oder meinetwegen auch 55 - 60%) der Doktorarbeiter zu begutachten geben, denn der Sinn der Teilzeit-Übung ist es ja schließlich nicht, dass Du in der halben Zeit und für das halbe Geld trotzdem die ganze Arbeiten schaffen sollst. :-)

Klar, auch bei Arbeitgebern muss sich genau diese Erkenntnis erst einmal durchsetzen, und es hängt sehr viel an einer wirklich funktionierenden Kommunikation der Beschäftigten, aber ich denke wirklich, in sehr vielen Bereichen ist es, wenn alle Beteiligten das wirklich wollen und auch die bisherigen Denkmuster und Arbeitsabläufe zur Disposition stellen würden, letztlich doch machbar, dass meinetwegen eine 50%-Kraft und zwei 60%-Kräfte die Arbeit erledigen, die lt. entsprechender Personalbedarfsberechnung eigentlich zwei 100%-Kräfte zuzuweisen wäre.

Äh - erwähnte ich schon gelegentlich, dass ich "nebenbei" als Projektleitung im Bereich "Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie" tätig bin..? ;-)

Wie gesagt - seit wir einen alleinerziehenden Minister haben, ist bei uns plötzlich sehr viel möglich, was vorher jahrelang als "absolut nicht machbar" von den bisherigen Entscheidungsträgern vor jeder echten Diskussion direkt abgelehnt wurde. :-)

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Re:leena

Antwort von Alba am 25.05.2012, 15:21 Uhr

Sich die Arbeit teilen geht -und passiert- in Firmen die Vertragsarbeit meist mit TAs machen. Aber eine eigenes Experiment teilen faellt Wissenschaftlern schwer. Ich habe schon oft fuer andere am Wochenende oder Abends schnell was gemacht und dafuer gibts bei uns im Labor eine Tafel auf der alles notiert wird damit nichts vergessen wird. Aber –vor allem an den Unis- wird die meiste Arbeit von Doktoranden, Studenten und post docs gemacht und das ist “ihre” Arbeit, “ihre” Veroeffentlichungen, “ihre” Dissertation, das kann man schlecht aufteilen.
Schau mein Beispiel mit der Doktorarbeit, wenn ich 60% arbeiten wuerde, waere diese Woche komplett mit Doktorarbeit lesen voll gewesen, keine Zeit fuer meine Mitarbeiter, meine Doktorandin, Team meeting, den verschiedenen Telekonferenzen die ich hatte, all die anderen Dinge die erledigt gehoeren, oder fuer all die Diskussionen ueber Hypothesen, Ergebnisse, technischen Probleme die die Basis wissenschaftliche Arbeitens sind. Alternativ haette ich natuerlich sagen koennen ich brauche mehr Zeit (die viva ist naechste Woche in Exeter, da bin ich schon alleine fast 3 Tage unterwegs) aber das waere unfair dem Kandidaten gegenueber. Und wir haben Kollaborationen in der ganzen Welt, ich war schon um 5 Uhr morgens in Telekonferenzen weil es die bestmoegliche Zeit war.
Ich kenne ein paar Wissenschaftler (meistens Frauen) die Teilzeit probiert haben und es ganz schnell wieder aufgegeben haben. Vielleicht ginge es wenn Stellen doppelt besetzt wuerden aber zur Zeit wo Geld so knapp ist, dass jede Woche eine neue Meldung ueber Stellenabbau und Firmenschliessungen hereinschneit stellt niemand mehr Personal ein.

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Re: nur noch mal kurz...

Antwort von syko am 25.05.2012, 16:20 Uhr

Hast Recht - für einen Buben, der gerne Archäologe wäre, ist es eher anzustreben, ein mieser, weil uninspirierter, BWLer zu werden, der über eine hingebungsvolle Gattin (ehemalige Zahnarzthelferin), ein Mördereinkommen und ein Burn-Out-Syndrom verfügt. Naja wenn er gern gräbt, könnte er natürlich auch Proktologe werden, die verdienen auch nicht schlecht...

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