Der Fall David Reimer

gestern habe ich eine interessante und erschütternde Reportage von BBC gesehen.
In den 60 ern JAhren bekommt ein amerikanisches Elternpaar Zwillinge, beide Jungs und wie es in Amerika oft üblich ist, wollen sie beschneiden lassen. Als Bruce als erster zur OP geschickt wurde, bekommen die eltern einen Anruf vom Krankenhaus, dass es bei der Op was schief gegangen ist, und der Penis des 7 Monate alten Jungen vollkommen zertstümmelt wurde.
In ihrer Not wenden sich verzweifelte eltern an den zu der damaligen Zeit sehr berühmten Sexualpsychologen John Mony (schreibt man den Namen so?), dem dieser Fall gerade gelegen kommt. Er kann seinem Glück nicht glauben.
Denn gerade hat er die Theorie entwickelt, das das geschlechtliche Verhalten und die Neigungen anerzogen werden und nicht genetisch veranlagt ist, wie man bisher glaubte. Um diese These zu beweisen, brauchte er für sein Experiment ein Zwillingspaar gleichen Geschlechts.
Fortan rät er Mutter den Bruce als Mädchen aufzuziehen, die jetzt Brenda heißt. ausserdem dürfen sie nie dem Kind verraten, dass es als Junge geboren wurde. Der penis und Hoden werden komplett entfernt.
Und auch wenn die Mutter ihr bestes gibt und Brenda die schönsten Kleider näht und alldie Barbies kauft, fühlt sich Brenda immer mehr zum Spielen zu ihrem Bruder hingezogen, und spielt lieber mit Autos und tollt herum ,als mit seinen Puppen.
Als der Sexualpsychologe merkt, dass sein Experiment aus den Fugen gerät, greift er zu drastischeren Mitteln, indem er Brenda auszieht und immer wieder daruf hinweist, dass sie keinen Penis hat, sondern flach ist, wie ein Mädchen und will Brenda im alter von 8 jahren überzeugen, sich einer OP unterziehen, während der man ihr richtige Schamlippen formt. Er will damit erreichen, dass brenda sich wieder wie ein Mädchen benimmt. Brenda lehnt es ab, ist immer mehr verschreckt und verstört. sie wird zum ausseinseiter, weil sie mit den Mädchen nichts zu tun haben will, bei Jungs wird sie aber nicht angenommen.
Als es mit 13 jahren sein erneuter Versuch mit Hilfe einer Transsexuellen, Brenda zu einer OP zu überreden, scheiter, gibt er das Experiment auf.
Brenda sieht mit ihren 13 jahren immer mehr als Junge aus. Bis sein Vater die Qualen seinesKindes nicht mehr mitansehen kann und die Wahrheit verrät. brenda fühlt sich befreit und glücklich, nimmt den NAmen David an und beschließt fortan als Junge zu leben.
die ganze Geschichte endet sehr tragisch. Der bruder Brian hat diese Lüge nie verkraftet, die bei ihm die Schisophrenie auslöst, bis er an der Überdosis der beruhigungsmitteln stirbt. David, obwohl verheiratet, nimmt sich mit 38 das Leben.
David selbst hat die ganze Geschichte erzählt.
Also sind bestimmte Verhaltensmuster, Vorlieben,neigungen geschlechtsspezifisch schon seit der Geburt vorprogrammiert worden (obwohl babys im ersten Jahr geschlechstneutral scheinen)und keine Erziehungssache. Damit meine ich nicht den sexuellen Drang, denn da spielen die Hormone sowieso andere Rolle. Brenda hätte ja lesbisch werden können und zufriedenes Leben führen können.
Also ich war bis jetzt auch der Meinung, dass diese geschlechtspezifischen Verhaltensmuster erziehungssache ist. Wir hatten doch ellenlange diskussionen mit JoVi.