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Geschrieben von Nesaja am 06.08.2018, 15:17 Uhr

Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Ich muss das Thema noch einmal aufgreifen. Herr Özil hat ja da scheinbar einige zum nachdenken angeregt.
Ich las grade einen Bericht im Kölner Express über Shary Reeves und gebe ehrlich zu: ich kann so etwas kaum mehr glauben und finde es teilweise übertrieben.
Letztens las ich irgendwo, jeder 4. deutsche hat einen Migrationshintergrund. Also bitte, wer diskriminiert hier wen, manchmal glaube ich, jeder wird heutzutage diskriminiert und ein stückweit gehört das wohl einfach zu unserer Realität dazu. Das fängt im kleinen in den Schulen an, setzt sich in Ausbildung fort, greift in Gemeinden und Nachbarschaft um sich und sicher hat es nicht immer was mit der Hautfarbe zu tun.
Mal ganz ehrlich, wenn ich als blonde Frau in einem Land lebe oder urlaube, wo alle einheimischen Bürger schwarze Haare haben und dunkle Haut, da werde ich doch auch angeschaut oder nicht. Man schaut eben, wenn man etwas sieht, das man nicht für gewöhnlich und selbstverständlich hält. Ist das schlimm? Fühlen sich schöne Frauen, denen man nachschaut auch dirkriminiert? Meiner Meinung nach ist das doch jedem selbst überlassen wie er damit umgeht. Eine Frau mit riesigen Brüsten hingegen fühlt sich sicher diskriminiert oder von den Blicken gestört, aber darf man deshalb den Leuten Rassismus unterstellen?
Ich weiß nicht ob ich da nun die besten Beispiele gefunden habe, aber um was es mir geht ist einfach: der Begriff Rassismus wird momentan scheinbar so inflationär gebraucht und niemand stellt es dann in Frage!
Und die Beispiele die sie nennt, naja, in der Bäckerei nicht bedient zu werden oder generell mal vom Personal übersehen zu werden.... das kennt wohl auch jeder.

 
85 Antworten:

Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von DK-Ursel am 06.08.2018, 15:36 Uhr

Hej!

Ich denke ja prinzipiell nicht, daß die Diskussion etwas mit Herrn Özil zu tun hat.
den lasse ich daru mauch außenvor, zumal ich eh nicht beurteilen kann, wie sehr er als millionenschwerer Fußballer in der Elf, in der er spielt, diskrikiminiert wird.
Deine Beispiele sind ein bißchen --- grenzwertig.
Große Brüste haben ja nichts mir RASSENdiskriminierung zu tun,.

ABER daß es Rassenvorurteile und Diskriminierung gibt, glaube ich schon.
Die gibt es, wie Du schreibst, überall - und das ist in meinen Augen (im Gegensatz zu Dir??) für mich kein Grund, sie unter den Tisch zu fegen, zu tolerieren oder gar gutzuheißen..
Ich kann sehr gut nachvollziehen, daß jemand für seine Art zu sein, für seine Leistung, als Person wahrgenommen und respektiert werden möchte und nicht für seine Nationalität, Rassen- oder Geschlechtszugehörigkeit.
Witzigerweise erinnert mich das an meine Tochter, die, noch in einer der allerersten Klassen, empört nach Hause kam:
Daß sie so gut in irgendeiner Turnübung war, hatten Jungs aus der Klasse damit kommentiert, daß sie das nur so könne, weil sie ja Deutsche sei.
Sie fand: Sie konnte das gut. Basta.
Nix weil.
Und sie hatte Recht - auch das war Diskriminierung (und zeigte mir, welch feines Gespür jemand dafür entwickeln kann).

Hinter vielen unachtsamen Bemerkungen und Äußerungen steckt eben eine Haltung, die wir uns und anderen bewußt machen sollten.
Denn Haltungen fangen nun mal mit Sprache an - in den Gedanken, in den Aussagen und dann erst in den (Un-)Taten.
Es schadet nichts, da wachsam zu sein, denn Ausgrenzung kommt oft auf leisen Füßen und fällt eben nun mal den Betroffenen eher auf als uns Außenstehenden ,die wir es ja nicht "erleiden".

Gruß Ursel, DK

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von kevome* am 06.08.2018, 15:52 Uhr

Als meine Kinder 2001 und 2003 geboren wurden, waren wir in Deutschland schon wesentlich weiter, was Toleranz betrifft. Niemals hätte ich mir damals vorstellen können, wie heute 17 Jahre später, Alltagsrassismus und Intoleranz das Leben in Deutschland prägt.

Wunderbar beschrieben im hier schon sehr oft verlinkten Brief von Simon Pearce: https://www.tz.de/muenchen/stadt/simon-pearce-comedian-muenchen-an-alle-muenchner-glauben-in-toleranter-stadt-zu-leben-meta-5387283.html

Mein Sohn, der optisch seinen türkischen Vater nicht verleugnen kann aber komplett deutsch sozialisiert ist und keinerlei Bezug zu irgendwelcher türkischen Verwandtschaft hat, musste schon sehr viele ungerechtfertigte Polizeikontrollen über sich ergehen lassen. Schrieb ich hier glaub ich auch schon. Als 14 jähriger am Bahnhof festgehalten, weil er ja ein Flüchtling sein könnte, an der Bushaltestelle bis auf die Unterhose durchsucht, weil dort sonst "die Afghanen dealen"..... Welcher urdeutsch aussehende Jugendliche muss solche Erfahrungen machen. Und diese vielen kleinen Schikanen machen etwas mit den Menschen. Und wir wundern uns dann, warum Jugendliche aus anderen Kulturen sich dann in Deutschland nicht willkommen fühlen und Subkulturen entstehen.

Warum hat Mehmet schlechtere Chancen auf einen Ausbildungsplatz oder eine Wohnung als Maximilian? Solange das so ist, ist Diskriminierung leider Alltag.

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von golfer am 06.08.2018, 15:54 Uhr

alles was besonders ist ....schenkt doch jeder einen Blick mehr Aufmerksamkeit....ich schau auch mal einer rothaarigen mit massen Sommersprossen nach....jemanden der extrem dürr ist...genau so wie extrem dick gsros klein super schwarz etc..extem atraktiv unattraktiv und so weiter,,...manche Sachen sind in Rasse ??? begründet andere wo anders,,,mein Gott....Auch bei Kleidung...fast nichts an ich schau....weisse Socken in Sandale ein Blick....dickes Koptuch Turban..--sonstige für hiesige Breitengrade ungewöhnliche Bekleidung....ja man frau schaut wenn auch nur kurz...hat nicht mit dikirminierung zu tun....wegschaun is auch keine Lösung....oder....im übrigen ...finde ich auch begriffe sind immer das was man frau draus macht

Zigeuner finde ich weniger schimm als Sinti und Roma beides sind Wörter die ich pers. nicht werte....und ich hab echt gerne einen Negerkuss gegessen...lecker....und das Getränk Neger (Gesprochen Nega)..ist sehr gut...mein Gott jezt muss ih politisch korrekt Weiko sagen....darf man noch Wiener oder Frankfurter Essen----kein Ahnung....vor lauter korrekt drehen bald alle durch

und Bücker nun auf korrekt zu trimmen geht gar nicht...da kommt der Mohr halt vor oder 10 kleine Negerlein

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von DK-Ursel am 06.08.2018, 16:11 Uhr

Kevome - ganz genau.
Davon konnte sogar mein Bruder ein Lied singen,der -- erzdeutsch ohne je 1 Türken in der Familie - dauernd in diesem gebrochenen Deutsch angesprochen wurde....
Er war eben sehr sehr dunkel und sah sehr türkisch aus - es lebe das Vorurteil, das einem dann begegnet! (ironie-off)

Und wenn dann oben jemand schreibt, IHR sei es egal oder gar sympathisch, Zigeuner und Neger zu sagen,dann ist das leicht:
Du bist nicht betroffen und kennst die Haltung derer, die das Wort (früher) benutzten, nicht.
Am eigenen Leib hast Du nicht gemerkt,wie alein das dich eine Stufe tiefer setzt, wie es respektlos und als Schimpfwort mißbraucht wird.

ich bin auch gegen so manche überpolitische Correctness, aber ich maße mir nicht an, Betroffenen vorzuschreiben, wie sie sich allein bei solcher Wortwahl fühlen.
Und wie gesagt, meine Tochter empfand es sogar als Beschimpfung, als DEUTSCHE gut zu sein und nicht als Kameradin/Schülerin XY.
Das war vielleicht Luxusproblem, aber gut empfunden, finde ich.

Es gab mal eine Geschichte - ich weiß nicht mehr genau wie, wer,w ann, wo -- wo jem,and einer afroamekrianischen Frau erklärte, sie sei doch gleichberechtigt. Sie hatte studiert einen guten Job, Familie, ein gutes Leben.
und doch entgegnete sie:
Wann hast du morgens in den Spiegel geschaut und warst eine Frau?
Wann hast du in den Spiegel geschaut und warst eine Afroamerikanerin?
Und ich bin beides.
Damit lebe ich jeden Tag - und erlebe jeden Tag, wie mene Umwelt darauf reagiert.

Jeer hält Dk für ein tolerantes Land, und doch aben vor ca. 20 Jahren bei der Hochzeit des einen dän., Prinzen mit einer Asiatin adoptierte Kinder gesagt:
Nun könnten sie sich endlich besser mit diesem Land identifizieren.
Bislang hätten sie oft, wenn vor allem ältereDänen näerkamen, schnell und viel Dänisch geredet, um nicht als Flüchtlinge oder Einwanderer (auf die man eben doch nicht so gut zu sprechen ist) zu klingen. Die Leute sollten eben gleich merken:
Hallo, ich gehöre hierher, ich bin auch Däne wie ihr!

Darüber hatte sogar ich vorher nie nachgedacht.
Ich habe es nie vergessen,weil es wohl auch zeigt, wie sensibel das Thema für Betroffene ist und wie unsensibel wir anderen oft damit umgehen!
Einbfach,weil wir ja gar nicht derenErfahrungen haben KÖNNEN.

Gruß Ursel, DK

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von Strudelteigteilchen am 06.08.2018, 16:17 Uhr

Es ist der Diskriminierte, der bestimmen darf, welche Begriffe er diskriminierend findet, nicht der Diskriminierende. Alles andere ist überheblich und diskriminierend.

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Exakt

Antwort von Strudelteigteilchen am 06.08.2018, 16:19 Uhr

Mein Sohn wurde schon sehr oft am Bahnhof angehalten und durchsucht.
Seine weißen Freunde nie.

Aber das ist sicher nur ein komischer Zufall und hat mit Rassismus genau gar nichts zu tun

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von tonib am 06.08.2018, 16:25 Uhr

Ich sehe da durchaus mehrere Aspekte - es gibt vereinzelt Rassismus, und das ist unfair und schlimm genug. Es tut mir für jeden leid, der davon betroffen ist.

Ich glaube aber auch, dass viele Menschen eine gefühlte Schwachstelle haben, auf die sie schlechte Behandlungen beziehen - sei es die Hautfarbe, das Übergewicht, die ostdeutsche Herkunft, das Kopftuch, die geringe Körpergröße, die schlechten Sprachkenntnisse, die Tatsache, dass sie schwul sind oder viele Kinder haben. Blöde Begegnungen werden dann schnell in diese Schublade gesteckt, obwohl die betreffende Person vielleicht einfach nur zu jedem unfreundlich ist an diesem Tag. Davon abgesehen gibt es neben den Alltagsmisanthropen natürlich auch echte Rassisten und Sexisten. Das ist so oder schlimmer überall auf der Welt.

Weiter glaube ich, dass Rassismus in Deutschland grundsätzlich nicht strukturell ist, also nicht staatlich, in der Gesellschaft insgesamt oder in der Wirtschaft gefördert oder geduldet wird - sondern im Gegenteil geächtet. Auch das ist besser als in sehr vielen Ländern der Welt.

Was mich schon ein bisschen ärgert ist, dass wie bei metoo zu wenig unterschieden wird - war es ein verunglücktes Kompliment oder eiskalter Machtmissbrauch. Nicht jede Diskriminierung ist gleich Rassismus, und wenn man alles in großen Münzen prägt, nutzt es sich ab. Verweigere ich jemandem ein Recht, weil ich ihn aufgrund seiner Hautfarbe als minderwertig ansehe oder frage ich ihn interessiert danach, wo er denn herkommt - beides Rassismus? Oder das vielgenannte Beispiel mit der Wohnung - ist das Rassismus oder schlechte Erfahrung? Wo bleibt die Kritik an den Leuten, die mit ihrem Verhalten zu diesen Vorurteilen beitragen?

Und dann ist es auch immer wieder vor allem ein Kulturkreis, der sich besonders schlecht behandelt glaubt. Diesen Leuten würde ich empfehlen, die zahlreichen großartigen (Bildungs-)Möglichkeiten, die sie hier in diesem Land gratis haben, aber in ihrer Heimat (oder der Heimat ihrer Eltern) nicht und für die andere Leute jeden Morgen früh aufstehen und sich abplacken, bitte doch auch zu nutzen und einen gesellschaftlichen Aufstieg anzustreben, statt nur herumzujammern, warum das ihnen leider alles verwehrt bleibt - dazu mag es nötig sein, sich auch kleidungsmäßig an die Mehrheitsgesellschaft anzupassen. Sich zu überlegen, was sie der Gesellschaft zurückgeben können, die ihnen so vieles ermöglicht. Natürlich gibt es auch da andere.

Ich erlebe auch, dass es vielen Leuten einfach mal reicht - da nimmt man sich zurück, ist von morgens bis abends tolerant und rücksichtsvoll, spendet an die Lifeline und geht gegen die CSU auf die Straße, findet alles bunt und verzichtet aufs Würstchen im Kindergarten, und ist trotzdem doch nur ein Rassist in einem rassistischen Land. Das nervt - und spaltet.

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von reblaus am 06.08.2018, 16:33 Uhr

Also ich kann es nicht verstehen wieso man jemanden nach rein nach dem oberflächlichem Aussehen einordnet. Dazu kommt Kleidung, Körperhaltung, Sprache und Ausdrucksweise.

Ich habe schon so viele Menschen erlebt, die schwarz, weiß, andere Augenproportionen etc pp, als hier üblich und die nie deswegen diskriminiert wurden, dafür strake Asthmatiker und Allergiker sehr wohl.

Ich glaube es liegt viel an der inneren Haltung , eben was jemand ausstrahlt , wenn Du in der Gesellschaft aufgewachsen bist, dann weißt Du auch wie Du Dich selbstbewußt zu geben hast, dann wird man auch nicht erniedrigt.

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von Nesaja am 06.08.2018, 16:39 Uhr

Dieses Problem des hier nicht Wohlfühlens ist aber auch beidseitig bedingt.
Vielleicht mal der Versuch einer Erklärung: ein zurückgezogener afrikanischer ureinwohnerstamm, noch nie einen weißen gesehen, wird doch die blonde Frau neugierig betrachten, ohne Vorurteile.
So, nun kommen mehrere weiße Menschen und man gewöhnt sich an deren Anblick und irgendwann beginnen einige dieser weißen blonden Menschen damit schlimme Dinge zu tun ( gab es ja so in der Geschichte Afrikas).... was denkt ihr denn wie unvoreingenommen die Ureinwohner dann auf weiße Menschen zukünftig reagieren werden?
Natürlich trifft es dann immer wieder unschuldige. Aber genauso wie der dunkelhäutige ausländisch aussehende deutsche öfter mal von der Polizei kontrolliert wird( ist in meiner Familie auch jmd passiert, der hat sich da nie moniert),so wird der deutsche, der seine Meinung sagt diskriminiert indem er als nazi beschimpft wird. Ist das kein rassismus?
Ihr lieben Leute da draußen, wisst ihr eigentlich wieviel rassismus den Deutschen widerfährt? Geht mal in die Schulen. Guckt euch mal um in Stadtteilen, wo alle deutschen geflüchtet sind.
Das christentum ist die am meist verfolgteste Religion, aber...
Toleranz und Akzeptanz können auf Dauer niemals einseitig bestehen.

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von DK-Ursel am 06.08.2018, 16:41 Uhr

Hej Tonib!

Ich verstehe zwar, was du meinst, aber dann auch wieder nicht.
Du schlägst vor,die Möglichkeiten zu nutzen - ja, aber oft sind diese Möglichkeiten eben leider nicht da oder eben durch die Vorurteile geschmälert und erschwert.
.

Diesen Abschnitt bei Dir verstehe ich leider gar nicht:
" Verweigere ich jemandem ein Recht, weil ich ihn aufgrund seiner Hautfarbe als minderwertig ansehe oder frage ich ihn interessiert danach, wo er denn herkommt - beides Rassismus? Oder das vielgenannte Beispiel mit der Wohnung - ist das Rassismus oder schlechte Erfahrung? Wo bleibt die Kritik an den Leuten, die mit ihrem Verhalten zu diesen Vorurteilen beitragen?"

Wer jemandem ein aufgrund von Hautfarbe = minderwertig verweigert, verstößt gegen das GG und verhält sich rassistisch. Ja - wo ist da der Zweifel?
Wer interessiert fragt, woher man kommt oder wo man seine Wurzeln hat, ist interessiert.

Und die Wohnungserfahrung - Du fragst: Ist es Rassismus oder Erfahrung?
es ist Erfahrung mit dem Rassismus.
Wie meinst Du Deine Frage?

Und wir kritisieren doch gerade die Leute,die mit ihrem Verhgalten = Vorurteilen dazu beitragen, daß der Rassismus- oder Diskriminierungsvorwurf absolut berechtigt ist!

Daß sich auch bei ausländ. Bevölkerungsgruppen kriminelle. unwillige und unfähige Jugendliche, Machos und etc. finden, ist ja unbestritten.
Aber wenn Du Deine Frage so meinst, daß DIE dazu beitragen, das Vorurteil zu nähren, so ist Dein Ansatz gefährlich (um es nett zu sagen):
Seit wann ist es berechtigt, wegen einiger schwarzer Schafe eine ganze Volksgruppe zu stigmatisieren?
Ich verurteile ja auch nicht alle alten Leute, nur weil sich eine Greisin rasistisch aufführt.
Ich verurteile doch auch nicht alle Männer, nur weil einige (auch Einheimische) vergewaltigen oder Machos sind.!
Ich verurteile doch auch nicht alle jungen Frauen, nur weil einige sich Klamotten oder Makeup zusammenklauen!
ich glaube doch auch nicht,daß alle Jugendlichen so unhöflich sind, nur weils ich einige Rabauken im Bus schlechtbenhemen.
udnundund
Seit wann ist es legitim, daß sich eine Volksgruppe, eine Bevökkerungsgruppe für die fehler einzelner kollektiv entschuldigen oder verteidigen muß?

Da vereinfachst Du einiges leider sehr.

Gruß Ursel, DK

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von Falbala am 06.08.2018, 16:42 Uhr

----da nimmt man sich zurück, ist von morgens bis abends tolerant und rücksichtsvoll, spendet an die Lifeline und geht gegen die CSU auf die Straße,.......Das nervt - und spaltet.

Die ersten paar Worte sprechen Bände: Du musst Dich zurücknehmen? Das heißt im Umkehrschluss, dass Deine Toleranz nur aufgesetzt ist. Wenn man diese ehrlich lebt, muss man sich nicht "zurücknehmen" oder verbiegen.

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von DK-Ursel am 06.08.2018, 16:47 Uhr

Das erinnert mich an eine TV-Diskusion zum Thema MEtoo, wo eine der geladenen Frauen auch die Meinung vertrat:
Frauen, Mädchen, helft euch selbst.

Ja, und wennd as nun jemadem aus irgendeinem Grund nicht so möglich ist, daß es beim gegenüber auch noch richtig (nämlich selbstbewußt und: Finger weg, mit mir nicht!) ankommt?


Mir scheint, hier werden geradedie Opfer zu Schuldigen erklärt:
Wie die Frauen, die im Minirock rumliefen und vergewaltigt wurden - gängige Volksmeinung: selbst schuld!
Sagt das eigentlich auch jemand zum Juwellier,der seine Schmuckstücke frei sichtbar ins Schaufenster legt und sie geklaut bekommt?
Selbst schuld?

was sind das für Standpunkte???
Wenn das so ist, brauchen wir keine Gesetze mehr:
Wer sich nichtgegen etwas wehren kann, hat selbst schuld.
Recht des Stärkeren?
Der am längeren Hebel hat automatisch Recht?

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von Falbala am 06.08.2018, 16:50 Uhr

Ich kenne zwei Rechtsgerichtete, die genauso rumjammern, und wie Du sozusagen den Spieß umdrehen. Sie werden unterdrückt, die armen Deutschen werden so rassistisch beleidigt...

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von Falbala am 06.08.2018, 16:53 Uhr

Ja genau, und das Vergewaltigungs-Opfer ist selbst schuld. Hätte es doch etwas selbstbewußter geschaut.
Irgendwie kann ich diese ganze "Diskussion" bis auf ein paar Beiträge nicht ernst nehmen.
Es wird wieder mal deutlich, dass die untolerantesten Postings von Menschen verfasst werden, die genau diese fordern.
Und vorschreiben zu wollen, was jemand als Diskriminierung empfinden soll, und was nicht, ist genau das: Diskriminierend.
Amen.

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von Finale am 06.08.2018, 16:56 Uhr

Da ich in einem Viertel wohne, in dem es so gut wies keine Bio-Deutschen mehr gibt, kommt mir das alles so fern vor. Viele Osteuropäer hier haben es nicht mit den Moslems. Die wiederum sind auch keine homogene Menge.
Auf die eine Seite die Deutschen zu stellen und auf die andere die Ausländer geht doch kpl.an der Lebenswirklichkeit vorbei.

Ich persönlich kenne aber nur eine Gruppe, die man ungestraft anfeinden und diskriminieren darf und das sind Menschen mit zu viel Pfunden. Geht schon bei Kindern los. Was man da erlebt, spottet jeder Beschreibung.

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von DK-Ursel am 06.08.2018, 17:06 Uhr

Ja, Diskriminierung gibt es leider in sehr vielen Bereichen, und das mit den Übergewichtigigen ist mir hier auch schon aufgefallen.

Ansonsten auch nochmal einen Artiekl, nur als Lesestoff.
https://ze.tt/studie-zeigt-wie-kinder-mit-nicht-deutschen-namen-bei-schulnoten-diskriminiert-werden/

Gruß Ursel, DK

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von Strudelteigteilchen am 06.08.2018, 17:14 Uhr

Zitat:
"Das christentum ist die am meist verfolgteste Religion, aber... "

Vermischen wir da grad bissi was? In Deutschland wird zumindest kein Christ verfolgt.

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von golfer am 06.08.2018, 17:19 Uhr

schwierige Themen....oft wird aber der diskirminiert der sich diskirminieren läst.....und wenn ichnicht mehr schauen darf oder mir meinen Mieter aussuchen darf was dann....ich denke auch unsere jungen Männer wissen bald ncihtmehr wie sie sich verhatlen sollen was ok ist was nciht....blöde debatte....

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von DK-Ursel am 06.08.2018, 17:27 Uhr

Natürlich darfst Du als Vermieter Deine Mieter selbst aussuchen - die Kriterien sind aber ausschlaggebend (und können eben rassistisch sein).
Dito Arbeitsplatz, Ausbildungsplatz...

Und wenn die armen Männer, so sagte es zumindest malen Mann (Schauspieler) sich nicht mehr trauen, Frauen Komplimente zu machen, sollten sie evtl. mal ihre Komplimente überdenken. ER hatte damit kein Problem.
Nicht immer ist gut gemeint eben gut gemacht oder gut.

Gruß Ursel, DK

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4. deutsche hat einen Migrationshintergrund ?

Antwort von Ellert am 06.08.2018, 17:32 Uhr

So viele hätte ich nun auch nicht gedacht.

Aber ich kann Dir aus indirekter Erfahrung berichten
mein Schwiegervater kam aus Italien und mein Mann wurde oft gehänselt
hat mit der Hochzeit meinen Namen angenommen damit unsere Kinder das nicht werden.
Extrem ausländisch sieht er nicht aus, auch nur eine unserer Kinder ist etwas dunkel von der Haut her

Wie man behandelt wird hängt neben dem Aussehen auch an der gesellschaftlichen Stellung und wie man integriert ist, die Sprache spricht - und am Wollen.
Mich erschrecken die Generationen der "Gastarbeiter-Enkel" die hier aufwachsen und immer nur gebrochen deutsch können.

Ich habe Kollegen mit italienischen Wurzeln ( und auch Namen)
mit russischen Wurzeln zT dort geboren
die sind ganz normal mitten im Leben integriert, sind zT Akademiker und leben wie alle anderen auch.

dagmar

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von DK-Ursel am 06.08.2018, 17:32 Uhr

Hier wird viel gemischt --- gleich kommt sicher noch., daß man in moslemischen Ländern keinen Weihnachtsbaum aufstellen darf...
seufz.

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Re: 4. deutsche hat einen Migrationshintergrund ?

Antwort von DK-Ursel am 06.08.2018, 17:35 Uhr

Ellert - doch, das kam neulich in den Nachrichten.
Aufgeschlüsselt auch hier:
https://www.sueddeutsche.de/politik/mikrozensus-etwa-jeder-vierte-in-deutschland-hat-einen-migrationshintergrund-1.4077431

"Von den 19,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund hatten rund 2,8 Millionen (14 Prozent) türkische, 2,1 Millionen (11 Prozent) polnische, 1,4 Millionen (7 Prozent) russische, 1,2 Millionen (6 Prozent) kasachische und 0,9 Millionen (4 Prozent) rumänische Wurzeln. Dazu kamen noch etliche Menschen aus anderen europäischen Staaten, insbesondere aus EU-Staaten, sowie etwa 0,7 Millionen Syrer sowie weitere Flüchtlinge, die allerdings nur gezählt wurden, so weit auch sie in Privathaushalten untergekommen waren. Eine Person hat laut Bundesamt einen Migrationshintergrund, "wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurd""

Gruß Ursel, DK

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von Leena am 06.08.2018, 17:39 Uhr

Klar, Du willst Dir Deinen Mieter aussuchen... was für Kriterien hättest Du denn?

Ich erlebe es gerade, dass ein Kollege mit seiner Frau eine neue Wohnung sucht - schon seit bald einem Jahr und sie verdienen gut, daran kann es also eigentlich nicht liegen, leisten können sie sich jedenfalls etliche Wohnungen - aber kein Vermieter will sie haben. Er ist hier geboren, seine Eltern stammen aus Togo und er hat schwarze Haut und einen nicht-deutschen Nachnamen. Seine Frau ist Japanerin, erst vor ein paar Jahren im Studium hergekommen. Dass sie keine "Ghettobildung" betreiben und nur mit "Gleichartigen" Umgang hätten, ergibt sich ja allein schon aus der Eheschließung.

Natürlich ist es reale Diskriminierung, wenn man als "Schwarzer" in Deutschland keine ordentliche Wohnung bekommt!

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ob das alle sind ?

Antwort von Ellert am 06.08.2018, 17:39 Uhr

dumm gefragt aus Interesse -
meine Uroma kam irgendwo aus (Ober)Schlesien, vertriebene sozusagen, die vielen Osteuropäischen Völker, waren das "Deutsche" die quasi sich als solche fühlten und nach der Maueröffnung kamen ?

14% türkische Wurzeln hätte ich nun nicht gedacht, wobei in den Großstädte richtige Ghettos ja sind. Die hatten wir im alten Wohnort auch mit Russlanddeutschen
und vor 20 Jahren wollten die sich schon schwer "einleben" - hier die Russen und dort die Deutschen.

dagmar

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das haben alle die, die nicht ins Raster passen

Antwort von Ellert am 06.08.2018, 17:41 Uhr

wir haben als gut verdienende Beamtenfamilie mit 4 Kindern auch nichts zu mieten gefunden als wir hergezogen sind
wer will schon so viele Kinder haben ?

dagmar

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Die ordentliche Wohnung

Antwort von Tai am 06.08.2018, 17:44 Uhr

Die ordentliche Wohnung hier in der Großstadt sucht auch der Physiotherapeut meines Mannes, mit Frau und zwei Kindern, alle ohne Migrationshintergrund, seit weit über zwei Jahren vergeblich.
Nur kann der nicht "Diskriminierung" schreien.

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Beamtenfamilie mit 4 Kindern

Antwort von Leena am 06.08.2018, 17:46 Uhr

Ja, das ist auch so ein typisches Vorurteil gegen Leute mit mehr als 2 Kindern.

Ich erinnere mich noch an die Klassenlehrerin von Kind2 beim ersten Elterngespräch in der Grundschule - sie erzählte mir freudig, wie gut er in Mathe wäre, war sie ganz begeistert davon. Ich hatte damals meinen Jüngsten noch dabei, er war da relativ frisch, und sie fragte, ob dass der kleine Bruder wäre..? Ja, war er. Habe dann erzählt, es gibt noch einen älteren kleinen Bruder und auch noch eine große Schwester. Die Lehrerin guckte mich gefühlt mit offenem Mund an: Was, vier Kinder haben Sie?!? Ich hatte ja noch nie ein Kind mit so viel Geschwistern, das gut rechnen konnte!!!! Sie war völlig baff...

Einerseits fand ich's ja lustig - aber andererseits auch wieder nicht, denn schließlich zeigte es ja nur, wie die Lehrerin eigentlich so denkt und welche Vorurteile sie doch mit sich rum schleppt.

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von mausebär2011 am 06.08.2018, 17:47 Uhr

Ich kann mir das sehr sehr gut vorstellen das jeder 4te einen Migrationshintergrund hat.
Und das ist etwas über das ich persönlich mich ja sehr amüsieren kann.
Menschen die selber Vorfahren aus dem Ausland haben, selber aber so "eingedeutscht"sind das sie das völlig vergessen haben (oder wollen?) und gegen andere Ausländer wettern.


Bestes Beispiel in meiner Familie.
Eine entfernte Verwandte ist extrem Contra Flüchtlinge.
Dabei kamen ihre Eltern (als Kleinkinder) damals selber als Flüchtlinge nach Deutschland.
Das ist aber natüüüürlich was gaaaanz anderes!


Ein Vater eines Schulfreundes vom Knirps war auch mal lustig.
Hat sich auch tierisch über die Flüchtlinge aufgeregt.
Erzählte dann aber im weiteren Verlauf des Abends wie er als Jugendlicher (oder Kind?) mit seinen Eltern aus dem Osten geflüchtet ist und wie froh sie damals alle waren es geschafft zu haben.
Aber nein, die Flüchtlinge haben doch keinerlei Grund hier her zu flüchten. Denen geht es dort doch auch gut!

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Re: Die ordentliche Wohnung

Antwort von Leena am 06.08.2018, 17:48 Uhr

In dem Preissegment, in dem der Kollege mit Frau (und ohne Kinder) sucht, finden deutsche Kollegen seltsamerweise immer sehr zeitnah eine passende Wohnung.

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eben, der Makler hat meinem Mann damals erzählt

Antwort von Ellert am 06.08.2018, 17:50 Uhr

beim nächsten Termin, das Haus das wir mieten wollten hat eine alleinstehende Buchhalterin bekommen
da fehlten uns dann die Worte was sich mMitmenschen so vorstellen.
Wie bei den Kinderreichen halt auch bei Menschen mit ausländischem Aussehen oder Namen
"die können doch nur Ärger machen"

dagmar

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das sind die

Antwort von Ellert am 06.08.2018, 17:52 Uhr

die "Heimatvertriebene nach dem Krieg" waren
die sich ja als deutsch immer sahen.

Schreibt hier nicht auch ein "Russe" immer so ganz böse gegen Flüchtlinge ?

dagmar

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von Felica am 06.08.2018, 18:02 Uhr

Ich wurde auch schon blöde angemacht und als Ausländerpack beschimpft.

Lange dunkelblonde Haare, blaue Augen, aber kantige Gesichtszüge die mancher in Richtung Polen, Russland schiebt.

Bin waschechte Deutsche, deutscher geht es glaube ich kaum noch weil schon die 3te oder 4te Generation rein deutsch.

Also doofe Wessifotze durfte ich mich auch schon betiteln lassen. Dafür hat man mir auch schon einen Berliner Akzent nachgesagt, gut 15 Jahre bevor ich das erste Mal in Berlin war und ohne das ich bisher wen kannte der aus Berlin kam. Auch Familie ist nicht annähernd daher.

Die meisten die nach meinen Erfahrungen rumpöppeln und einen auf Ausländerhass machen haben dunkle Haare. Oft braune, selten blaue Haare. Familien sind nicht selten die 2te oder 3te Generation erst hier in Deutschland, oft mit schlesischen Hintergrund und recht häufig mit ostdeutschen. was eben jetzt nicht heißt das ich das allen ostdeutschen zuschreibe, ich schreibe nur wie meine Erfahrungen sind und was ich in den letzten über 40 Jahren so selbst erlebt habe.

Meiner Meinung nach sind Menschen die rassistische Vorurteile haben einfach nur extrem arm dran. Da ist es egal in welche Richtung die Vorurteile gehen. Was ich aber von jemanden der hier lebt verlange ist die Bereitschaft sich auch zu integrieren. Dazu gehört nicht das er Religion, Sprache, Kultur, Familie oder sonstwas vergisst oder verleugnet. Aber man sollte eben nicht hingehen und sagen, mein Präsident ist der beste wenn man wie ein Deutscher behandelt werden will, aber den türkischen oder arabischen oder amerikanischen oder sonstwen meint. Wir haben halt nun mal keinen Präsidenten sondern eine Kanzlerin. Schon mal gar nicht wenn man hier geboren wurde und wie ein Deutscher, egal mit welchen Wurzeln, behandelt werden will. Sehe das wie ein geben und nehmen. Wer sich nicht wie ein Deutscher fühlt, darf sich eben wo auch nicht beschweren wenn er nicht so von anderen Mitmenschen angesehen wird. Rassistische Äußerungen muss man sich aber nie und niemals gefallen lassen.

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Rassismuskeule

Antwort von Tai am 06.08.2018, 18:05 Uhr

Es ist sicher in den Köpfen aller Menschen oder wohl aller Lebewesen, dass einem optisch und verhaltensmäßig ähnliche Geschöpfe näher sind als fremde.
Gibt es eine Gesellschaft, in der das alles aufgehoben ist?

Natürlich wäre es schön, wenn es keine rassistisch bedingten Nachteile und Verhaltensweisen geben würde. Vielleicht kommt das in ein paar hundert Jahren, vielleicht auch nie.

Ich bezweifle auch nicht, dass es Menschen, die schon optisch einen Migrationshintergrund erkennen lassen, oft schwerer haben.
Meine urdeutsche Freundin mit afrikanischem Vater kann da einiges berichten. Aber vielleicht hat ihr ihre dunkle Haut auch Vorteile bei der Karriere gebracht, in der Entwicklungshilfe mit Schwerpunkt Afrika, obwohl sie bis auf einen Urlaub nie dort war.

Und genau das dachte ich auch, als ich diese Überschrift im Express las. Ob diese Shary Reeves als Fernsehmoderatorin auch so erfolgreich geworden wäre ohne ihren Touch Fremdländisches (ich kann mich täuschen, aber war nicht auch ihre Nachfolgerin bei "Wissen macht ah" dunkelhäutig?)?

Mir scheint, gerade springen unendlich viele auf den Zug, sie seien aus rassistischen Gründen diskriminiert worden.
Übergangen, schlecht behandelt, blöd angemacht, der berufliche Erfolg mau, Wohnungssuche erfolglos - das erleben viele aus verschiedenen Gründen. Nicht nur mit Migrationshintergrund.

Mein Mann war als Rechtsreferendar bei Strafprozessen dabei. Eine Gruppe Angeklagter fiel dabei wohl auf, weil sie ihr Verhalten immer damit rechtfertigen und das Strafmaß senken wollten, sie seien diskriminiert oder rassistisch beleidigt worden. Das funktioniert auch heute noch gut.

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von Felica am 06.08.2018, 18:13 Uhr

Es ist also extrem schwer sich so zu verhalten wie man selbst behandelt werden will?
Die üblichen moralischen Benimmregeln die jeder irgendwo lernt, sind davon abhängig welchen ausländischen oder nichtausländischen Hintergrund diese Person hat?

Und die jungen Männer sind damit überfordert jeden anderen menschen, egal welches Geschlecht diese Person hat, wo diese Person mal geboren wurde oder auch als was, sind damit überfordert?

Schade, dann hast du wirklich ein Problem.

Ich für meine Person gehe erst einmal offen auf jeden Menschen zu, völlig egal welche Hautfarbe derjenige hat, welches Geschlecht, welche Religion. Wenigstens versuche ich es immer wieder auf´s neue. Das versuchen wir unserm Kind auch beizubringen, der das im übrigen besser hin bekommt wie so mancher Erwachsene. Kinder wissen instinktiv wie man sich richtig benimmt, sie lerne aber nicht selten von uns Erwachsenen dann sich falsch zu verhalten.

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Re: 4. deutsche hat einen Migrationshintergrund ?

Antwort von Felica am 06.08.2018, 18:17 Uhr

Kann ich bestätigen. Unser Kind ist eines der wenigen hier im KiGa gewesen wo beide Elternteile deutsch sind. Fast alle anderen hatten entweder ein Elternteil mit ausländischen Wurzeln oder es waren sogar beide. Nicht immer den selbst Hintergrund, oft gemischt.

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von Felica am 06.08.2018, 18:23 Uhr

Oh, ich war mal ganz böse wie ich jemanden sagte, er wäre doch selbst Flüchtling. Lange vor dem Mauerfall von Osten nach Westen geflohen. Nicht politisch verfolgt sondern eher wirtschaftlich. Hat hier auch alles gestellt bekommen weil er ja das Haus im Osten zurück lassen musste und wurde dafür sogar noch entschädigt.

Ist jetzt mit einer der lautesten der über die Flüchtlinge am schreien ist.

Er hätte jedes Recht dazu gehabt, er wäre ja Deutscher, alle anderen nur ausländisches Pack die es auf unser hart verdientes Geld abgesehen haben. Der Typ hat nicht einen tag in seinem Leben hier gearbeitet, lebt nur auf Staatskosten und wird sogar irgendwann richtig Rente bekommen weil er ja angeblich damals so viel verdient hat im Osten. was er ja alles unfreiwillig zurück lassen musste.

Man erinnere sich auch nur mal an den inzwischen verbotenen Club Osmane Germania, mit welcher Begründung sehen die sich als was besseres wie andere mit ausländischen Wurzeln?

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von tonib am 06.08.2018, 18:26 Uhr

Ursel,

kurz zur Erklärung

"Verweigere ich jemandem ein Recht, weil ich ihn aufgrund seiner Hautfarbe als minderwertig ansehe oder frage ich ihn interessiert danach, wo er denn herkommt - beides Rassismus?"

Ich spiele darauf an, dass dieses "wo kommst du wirklich her" oft als Beispiel für Rassismus genannt wird - das mag es vielleicht auch mal sein, aber häufiger doch echtes Interesse oder etwas unbedarft. Wenn man das in denselben Topf wirft wie echtes rassistisches Verhalten, ist er schnell voll.

"Oder das vielgenannte Beispiel mit der Wohnung - ist das Rassismus oder schlechte Erfahrung?"

Und hier: ich kenne einige Vermieter, die sehr schlechte Erfahrungen mit türksichen/arabischen Mietern gemacht haben - die Wohnungen waren häufig überbelegt, es ging sehr lebhaft zu, Ruhezeiten wurden nicht eingehalten, Aufforderungen, sich an die Regeln zu halten, wurden mit aggressivem Verhalten und Spucken beantwortet - diese Vermieter haben dazu keine Lust mehr und ihre Bekannten sicher auch nicht, und nötig ist es im Moment ja nicht. Ich kann das bis zu einem gewissen Grade nachvollziehen, dass man da nicht jedem eine Chance gibt. Rassistisch finde ich das nicht, das waren sogar eher noch Leute, die anfangs als Multikulti-Freunde bewusst an "Ausländer" vermietet haben.

Was natürlich nicht heißt, dass sich jeder so verhält. Verallgemeinerungen und Verurteilungen ganzer Gruppen sind da völlig fehl am Platze, da bin ich mit dir einer Meinung.

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von Leena am 06.08.2018, 18:33 Uhr

Zum Teil sind die Menschen sich ihres eigenen Rassismus' gar nicht bewusst, glaube ich. Der Vater meines besten Freundes ist Afro-Amerikaner, als GI nach Europa gekommen. Mein Freund hat bei genau so einer Diskussion mal gesagt: "Ich muss immer doppelt so gut sein wie die 'rein Bio-Deutschen', damit ich als gleichwertig angenommen werde." Dabei ist er im Heimatdorf seiner Mutter aufgewachsen, in der tiefsten deutschen Provinz, da war er immer "der Enkel von …" bzw. "der Sohn von... ".

Und dann beugte sich die Nachbarin über den Kinderwagen und strahlt: Oh, so ein süßer kleiner Sarotti-Mohr! Und wenn seine Mutter oder seine Großmutter dann unterbegeistert war, hieß es immer "ich hab das doch nicht bös gemeint!" Nein, bös gemeint nicht. Aber trotzdem ist das gedankenlos, empathielos und dumm!

Vielleicht sollte man sich selbst manchmal ein bisschen hinterfragen, dass man eben nicht mehr automatisch denkt - oh, so ein süßes kleines Schokoladenbaby! Oder - wow, das sind ja ordentliche Leute, obwohl sie 4 Kinder haben! Oder - wow, die Frau ist ja taff, obwohl sie so viel Übergewicht hat!

In der Bäckerei MAL nicht bedient zu werden, habe ich tatsächlich noch nie erlebt (es sei denn, sie hatten wirklich keine Brötchen mehr), in der Bäckerei MAL übersehen zu werden schon. In der Bäckerei ÖFTER übersehen zu werden kenne ich tatsächlich nicht. Es ist so verdammt leicht, sich als Weißer in einem weißen Land hinzustellen und zu sagen, stellt Euch andere nicht so an, das bildet Ihr Euch doch alles nur ein! Das ist anmaßend und arrogant und im besten Fall blauäugig. Im schlechtesten Fall...

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von tonib am 06.08.2018, 18:33 Uhr

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/integration/rassismus-das-schweigen-der-schulen-ueber-deutschenfeindlichkeit-11056390.html

Dieser Beitrag ist nicht mehr neu, aber immer noch aktuell.

Ohne dass ich das gegen Rassismus aufwiegen möchte, beides ist schlimm.

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von DK-Ursel am 06.08.2018, 19:22 Uhr

Leena - danke.
Und natürlich habenauchwir alle schn Ungerechtigkeiten, vielleicht sogar Vorurteile und diskriminierung erlebt (hej, wir sind ja wohl alles Frauen und wissen mindestens besser als die Männer, daß es das gibt!).
Was ist das für eine blöde Retourkutsche, jetzt zu argumentieren:
Ich bin auch schon beim Bäcker nichtbedient worden
Unsere Lehrerin hatte dafür Vorurteile gegenüberdenen mit 4 Kidnern (ja, stellt euch mal vor, wieviel dann eine türkische Frau mit 4 Kindern erlebt: Frau, .Türkin und 4 Kinder - gleich freifach! Mal zieht die eine Variante, mal die andere...)
Unrecht wird doch nichtbesser dadurch, da ßes auf andere Art auch anderen geschieht.
(wie die Tannenbäume, die man angeblich in moslemischen Ländern nicht aufstellendürfe - auch das habe ich außerdem schon anders von dort lebenden Deutschen gehört/gelesen).


Also, nochmal danke, Leena - genau das ist ja gemeint.
"Es ist so verdammt leicht, sich als Weißer in einem weißen Land hinzustellen und zu sagen, stellt Euch andere nicht so an, das bildet Ihr Euch doch alles nur ein! Das ist anmaßend und arrogant und im besten Fall blauäugig. Im schlechtesten Fall..."
Und wie auch STT weiter oben klipp und klar definierte:
Wer was als Diskriminierung auffaßt, bestimmt der Diskriminierte und nicht der Diskriminierende.
Oder bestimmt der Vergewaltiger, welcher Art der Sex ist?
bestimmt der Hundehalter, daß der Hund " nur spielen will?
Oder doch eher das Sexopfer und die angesprungenen Spaziergänger?
Vielleicht merkt man daran mehr, wie manche hier die Perspektive plötzlich verdrehen.

Ja, Leena, genau, das ist leicht zu behaupten, solange man nicht in deren Schuhen gesteckt hat.
(Günther Wallraff hat das übrigens schon vor vielen Jahren mit erschrekenden Ergebnissen und Efahrungen gem,acht.)

Gruß Ursel, DK

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Re: eben, der Makler hat meinem Mann damals erzählt

Antwort von DK-Ursel am 06.08.2018, 19:25 Uhr

Naja, daß jemand sich allerdings mehr häusliche Ruhe von einer alleinstehenden Buchhälterin als von einer Jungfamilie mit 4 Kindern ausrechnet, istr ja noch nicht unbedingt Diskriminierung,sondern eine nachvollziehbare Tatsache.
Daß aber ein gut situiertes Ausländerpärchen mit festem Einkommen verdächtiger, unzuverlässiger, ??? ist als Deutsche in ähnlicher Lebenslage, kann man wohl kaum durch Tatsachen belegen.
Nicht jedes Unrecht und jede Ungerechtigkeit ist gleich Diskriminierung.
(Aber jede Diskriminierung ist Unrecht.)

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von Ivette am 06.08.2018, 19:53 Uhr

Interessant ist, das Rassismus primär erst mal nur von Weißen ausgeht, obwohl die weiße Bevölkerung gerade mal 8 % ausmacht.
Als Gegenargument gab es in letzter Zeit einige interessante Artikel zum Thema Rassismus gegen Deutsche / Weiße zu lesen, was im Endeffekt gar nicht sein darf und kann, laut der Stimmungsmacher unserer linken Medien und deren Konsumenten.
Mein Sohn war ganz klar Rassismus an seiner Multi Kulti Grundschule ausgesetzt weil er nicht gruppenbildend, fußballbolzend ins Weltbild der Türken und Nordafrikaner passte.
Mein türkischer Friseur erwähnte genau zu diesem Thema , dass die meisten seiner Landsleute extrem rassistisch gegenüber Deutschen seien, daher gerne unter sich blieben, aber Deutsche zu buckelig und blöd sein, dieses zu erkennen, und lieber weggucken und den Mund halten aus Angst, als rassistisch eingestuft zu werden.

Viele Afrikaner ticken da wohl ähnlich, von daher gibt es einen Rassismus, den wir uns hier reinholen und der damit zwangsläufig immer präsenter wird, durch Menschen die das so nicht hinnehmen möchten und daher als Nazi und Rassist betitelt werden. Für mich haben sich beide Begriffe abgenutzt, und es ist die Quintessenz der Regierung, mit welcher offensichtlich viele nicht einverstanden sind.

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von reblaus am 06.08.2018, 20:04 Uhr

Es ging um Diskriminierung = jemanden erniedrigen weil er anders ist von deutscher Seite aus .

Es ging da nicht um die Diskriminierung von männlicher Flüchtlingsseite gegenüber westlichgekleideten Frauen.

Das sind zwei komplett andere Ebenen . Einmal , jemanden nicht am gemeinsamen Leben teilnehmen lassen gegenüber einer Straftat.

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von Lusiana am 06.08.2018, 20:24 Uhr

Mein Sohn hat dunkelblonde Haare, ist 18 Jahre alt und wird fast jeden späten Abend von der Polizei gefilzt, wenn er mit seinen Freunden unterwegs ist(zu seinen Freunden gehören Albaner, Tunesier, Russlanddeutsche, Deutsche, Türken alles Mitschüler), ich glaube, das ist hier in Dortmund relativ normal, wenn man ein junger, männlicher Erwachsener ist. Das ist egal, ob die zu zweit oder mit mehreren Leuten unterwegs sind. Blöd findet er nur, dass man immer freundlich bleiben muss, das ist sehr schwer bei seinem Gerechtigkeitsempfinden, er lässt dann gerne blöde Kommentare ab und nicht alle Polizisten cool. Er ist nicht links, nicht rechts, hat nichts mit Drogen zu tun, aber trotzdem, immer dasselbe seit er ungefähr 15 ist

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aber doch auch in dem Fall darf der jeweilige selbst entscheiden

Antwort von Milia80 am 06.08.2018, 20:59 Uhr

ob und durch was er sich diskriminiert fühlt. Auch wenn er Deutscher ist, oder?!?!

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Meinst Du mich, reblaus?

Antwort von DK-Ursel am 06.08.2018, 21:55 Uhr

Ich verwahre mich nur dagegen, daß die Diskriminietren "nur selbstbewußt" auftreten müssen, dann würdensie auch nicht diskriminietr.
Diese Um,kehrtechnik habe ich eben neulich erst in der MeToo-Diskussion gehört und kenne sie seit ewigen Zeiten aus Vergewaltigungsdiskussionen:
Wer sich entsprechend verhalte, werde nicht .... vergewaltigt, beleidgt, betätschelt, -diskriminiert.
Das ist doch ein komplett falscher Ausgangspunkt!

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von Korya am 07.08.2018, 7:45 Uhr

Es gibt in Deutschland ein unterschwelliges In-die-Schublade-stecken, an dem jeder von uns arbeiten kann.
Beispiele wurden ja schon genannt.

Warum kann ich, blond, blauäugig, völlig unbehelligt durch Deutschland reisen, solange ich allein bin, werde aber garantiert alle paar Meter angehalten und kontrolliert, wenn ich mit meinem Mann unterwegs bin? Auch nur Einbildung.

Er wurde sogar schon mal (da war ich nicht dabei) gegen die Wand gestellt, mit erhobenen Händen, und von Kopf über Schritt bis Fuß auf Waffen durchsucht. Welchem blonden Frauchen passiert das?

Übrigens wird es weniger, seit drei blonde Kinder um uns herumwuseln, das lenkt wohl etwas von ihm ab. Oder Terroristen haben in Vorstellung der Polizei keine blonden Kinder.

"Man schaut eben, wenn man etwas sieht, das man nicht für gewöhnlich und selbstverständlich hält. Ist das schlimm?"
Ja. Es nervt. Eine australische Bekannte nennt das Gegucke immer "the-old-German-people-staring-Blick".

Man kann seine Mitmenschen auch dezenter taxieren.
Und man kann es lernen, wenn man will.
Wir haben den Unterschied gerade wieder am eigenen Leibe erfahren: als wir in Korea lebten, war eines der angenehmen Erfahrungen, dass keiner guckt. Kein auf der Straße umdrehen, kein Anstieren, nicht einmal verstohlenen Blicke. Wir wussten, wir fielen auf wie eim bunter Hund, klar - aber keiner ließ es uns merken. Egal wo, ob Dorf oder Stadt

Als ich später koreanische Freunde einmal in solch einer Diskussion übers deutsche Anstieren darauf ansprach, meinten sie - ja, das sei früher in Korea auch noch anders gewesen.
Aber die Regierung hat vor 15 Jahren eine Kampagne gestartet, in der sie die Bevölkerung darauf hingewiesen hat. Nach dem Motto: "wie würdest du dich fühlen, so angeguckt zu werden?"
Und es hat funktioniert. Nun ist es eine Selbstverständlichkeit geworden, und schon Kleinkinder werden so erzogen.

Inzwischen sind wir in Japan (die den Deutschen finde ich in vielem ähneln, auch in der unterschwellig xenophoben Art) ... und siehe da, es wird wieder gestarrt.

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von DK-Ursel am 07.08.2018, 9:42 Uhr

Interessant, Korya, Deine Beobachtungen länderübergreifend.
Genau wie man sich sprachliche Fehler und Angewohnheiten abgewöhnen kann, geht das ganz sicher auch mit den Blicken - man muß es sich alles nur bewußt machen, dann kann man gegen (schlechte) Gewohnehiten auch angehen.

Es ist vielleicht auch die Art und Weise, wie man angeschaut wird:
Menie Tochter war kurz nach der damaligen Demokratisierung (muß man heute ja wohl sagen) für einige Wochen an einer Højskole in Myanmar und erzählte, die Einheimischen hätten sie und einige aus ihrer Gruppe, Dänen/-innen, sehr offen angestarrt.
Aber eben weder ängstlich noch mißtrauisch noch ablehnend noch feindselig - es war eine reine Freude,weil es so ziemlich die ersten "Fremden" waren", die nach der langen Abgeschlossenheit des Landes dorthin kamen. Sie wurden,als sie mit ihren einheimischen Bekannten darüber sprach, als Symbol für die Öffnung des Landes wahrgenommen, "HURRA, jetzt kommen sie auch aus dem Ausland zu uns, wir gehören wieder dazu!."
Sie empfand es eher als lustig denn als lästig.

Daß eine Regierung sein Volk kollektiv so umerzieht, finde ich spannend - man muß,wie gesagt, ja nur eine schlechte Angewohnheit bewußt machen, dann kann man auch dagegen vorgehen.

Gruß Ursel, DK"

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von Alhambra am 07.08.2018, 10:17 Uhr

Ich habe den Artikel bzgl. Shary Reeves gelesen. Wenn sie schon beim Bäcker merkt, wer sie bedient und wer nicht, kann es dann auch daran liegen, dass man schon mit einer übersensiblen Grundhaltung zum Bäcker reingeht und der gegenüber das bemerkt und auch in eine Schutzhaltung geht?

Ich kenne diverse Menschen, die sich mit einer übersensiblen Antenne rumlaufen und sich gerne selber in die 'Opferrolle' schubsen, das gilt nicht nur für Ausländer.

In der Schule meines Mannes (ist also fast 40 Jahre her), gab es einen Schüler, der unglaublich nervig war. Er wusste alles besser, konnte alles besser und war der Beste überhaupt. Eine Art Sheldon, aber ohne dessen Verstand. Freunde hatte er nahezu keine, weil er es schaffte allen vor den Kopf zu stoßen. Er hatte die Angewohnheit, sogar Lehrer ständig zu verbessern und war angepisst, wenn man ihm das Gegenteil bewies. Wenn er in einem Fach eine 2 schrieb stand die Mutter sofort auf der Matte und hat Lehrer und Direktor sofort bekloppt gemacht. Hintergrund: Ihr Sohn war Halb-Inder. Und das war auch immer DAS Argument, wenn es nicht nach deren Vorstellungen lief. Man würde ihn schlecht einstufen, wegen seiner indischen Herkunft. Dabei war er nur ein nerviger Arsch, dank seiner Mutter.

Aus meinem Umfeld:
Ich habe mal bei einer Zeitung gearbeitet, dort lief eine freiberufliche Journalistin rum, die niemand wirklich ernst nahm. Sie war wie ein Wirbelwind, raste durchs Haus mit kopflosem Gestammel, hinterließ ein Schneise der Verwüstung und immer wenn sie weg war, kamen die gleichen Fragen: Was wollte die? Hat jemand verstanden, was sie wollte? Die hat in Abteilungen gewütet, wo ein Journalist nichts zu suchen hat. Selbst in der Buchhaltung kannte man sie von ihren unangenehmen Auftritten.

Man wollte keine Gespräche mit ihr anfangen, weil es nur hand- und fußloser Nonsens war, was die von sich gab. Das einzige, was sie einwandfrei sagen konnte: "Ich werde nicht akzeptiert, weil ich eine Frau bin!" Auch da war es klar, nicht weil sie Frau ist, sondern weil sie eine echte Spinnerin war. Sie arbeitet dort auch nur, weil es familiäre Verbandelungen gab.

Im Kindergarten:

Nun locker 15 Jahre her, dort gab es eine Mutter, die auf den ersten Blick sehr nett war. Wenn man sich mit ihr unterhielt, wurde das Gespräch sehr schnell auf ihr Alter gelenkt. Sie ist erst mit 45 Mutter geworden. War nicht gewöhnlich, aber auch nicht von Interesse. Warum auch? Sie sprach immer sehr bedächtig und der Kopf war immer in so einer Schräghaltung. Ich nannte sie immer 'das Leiden Christi'. Manche sind Frohnaturen andere eben das Leiden Christi. Selten wurde herzhaft gelacht. Immer war das imaginäre Kreuz, das schwer auf ihren Schultern lagerte zu spüren. Eine Kindergarten-Mutter wurde von ihr mal so angesprochen:
"Darf ich sie mal was fragen?"
"Ja klar"
"Was haben Sie gegen mich?"
"Wie, was habe ich gegen Sie?"
"Ja, Sie schauen mich immer so an?"
"Äh... wie schaue ich Sie denn immer an?"
"Ja, ich denke, Sie haben was gegen mich?"
"Nein, überhaupt nicht. Wie kommen Sie denn da drauf?"
"Ach, dann ist ja gut!"

Das war das Original-Gespräch. Danach wurde sie erst schräg angeschaut. Diese Frau war in ihrer Grundeinstellung so negativ, dass sie immer alles gegen sich bezog, auch da, wo nichts war. Und diese Opferrolle nahm sie auf sich, weil sie sich wegen ihres Alters diskriminiert fühlte, was in jedem zweiten Satz zum Ausdruck kam. Ergo wollte kaum einer mit ihr reden, weil es müßig ist, immer alles auf die Goldwaage zu legen und im Prinzip kein echtes Gespräch stattfand. Wie eine andere Mutter mal sagte: mit der kann ich nicht mal übers Wetter reden.

Und ich wette, jeder Mensch kennt mindesten einen, der einfach nervig ist, und sich wegen falscher Gründe nicht anerkannt -eben diskriminiert - fühlt.

Ich habe das Gefühl, dass in der momentanen Zeit absolut jeder mit Migrationshintergrund in die kollektive Opferrolle springt, selbst da, wo nie was stattfand.

Meine Tochter hat im Moment auch das Gefühl. Sie hat einen beachtlichen Anteil ausländischer Schulfreunde und ist momentan etwas genervt, weil diese auch immer mehr ohne jeden Anlass plötzlich empfindlich reagieren und reflexartig mit ihrem Migrationshintergrund trumpfen. Wenn jemand unpünktlich erscheint und man deswegen die Bahn verpasst und bei der Bullenhitze dann 30 Minuten auf die nächste wartet, kann man jemanden schon mal anpflaumen, dass er/sie sich doch mal beeilen könnte. Letztens kam allen Ernstes als Antwort: sie solle nicht so motzen, ob hast du Probleme mit Bangladeshis? Meine Tochter war so perplex, dass ich sie anrief und bat abzuholen, weil sei hefigte Kopfschmerzen hatte. Ich hatte ihr extra eine Ibu mitgebracht, die ich hinhielt. Und im Auto sagte sie dann zu mir, dass sie nichts hätte, aber keine Lust mehr hatte, was mit mit dem Mädel zu unternehmen. Was soll ich der denn noch sagen, ohne, dass die sie angepisst fühlt und immer mit Ausländerhass kommt. So langsam kriege ich auch Hass auf die, aber nicth, weil sie aus Bangladesch kommt sondern immer blöder wird.

Unbestritten, dass es Diskrimierung gibt!! Unbestritten!
Wir als Frauen kennen das ohnhin zur Genüge. Man muss aber nicht endlos darauf rumreiten.

Aber es ist auch sehr bequem, einen Vorwand zu finden, anstatt mal die eigene Haltung zu reflektieren und zu überlegen, ob es an etwas anderem als dem Migrationshintergrund liegt.

Und das nervt ganz gewaltig, was z.Zt. auch in die völlig falsche Richtung driften könnte und Lager aktiviert, die bisher nichts aber auch gar nichts mit dieser ganzen Rassismus-Debatte zu tun hatten. Es gibt einen Spruch: Wehe, wenn der Friedliebende ausrastet.

Übrigens: Ich finde 'Wissen mach ah' total toll. Aber ich mag Shary Reeves nicht besonders. Aber garantiert nicht wegen ihrer Hautfarbe oder Abstammung. Ich mag ihre langweilige dröge Betonung beim Reden nicht. Da ist der Caspars einfach deutlich witziger, irgendwie kindgerechter.

Ich bin ziemlich großer Fan von Nelson Müller, Yared Dibaba und Cherno Yobatey. Nächsten Monat haben wir Karten für Dave Davis. Die sind allesamt unheimlich locker und kommen witzig unterhaltsam rüber. Die Hautfarbe spielt da überhaupt keine Rolle. Aber da finden Menschen auch eine Schublade für mich.

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Und was heißt das jetzt?

Antwort von Strudelteigteilchen am 07.08.2018, 10:37 Uhr

"Die" sollen erstmal aufhören, immer so empfindlich zu sein, dann ist das ja alles kein Riesenproblem mehr?

Ich habe übrigens die Biographie von Frau Reeves gelesen. Leider hat sie einen absolut miesen Schreibstil, deswegen war sie schwer zu lesen und ich war öfter kurz davor, das Buch wegzulegen. Aber ihr Leben und die Hintergründe sind einfach interessant. Und dem einen oder anderen täte es gut, nicht aus einem Artikel und dem pauschalen "DIE sind ja alle so empfindlich!" irgendwelche wilden Schlüsse zu ziehen.

Ihr Bruder wurde aus schwulenfeindlichen Motiven qualvoll gefoltert und ermordet. Aber vielleicht war der auch nur bissi empfindlich

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Re: Und was heißt das jetzt?

Antwort von tonib am 07.08.2018, 10:50 Uhr

Das heißt jetzt, dass es eben auch MANCHMAL, NICHT IMMER ein gesteigertes - übersteigertes - Empfinden geben mag, sich selbst aus einem bestimmten Grund in der Opferrolle zu sehen. Denn das Opfer hat recht. Der Diskrimierte bestimmt. Das ist auch Macht.


Dass der polemische Hinweis auf den Bruder völlig unpassend und unterste Schublade ist, weißt du ja selbst.

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Re: Und was heißt das jetzt?

Antwort von Alhambra am 07.08.2018, 10:58 Uhr

Differenzieren ist nicht dein Ding oder?

Ist also ok, dass meine Tochter sich nicht über Unpünktlichkeit aufregen darf, weil jemand aus Bangladesch kommt? Soll meine Tochter sich mal nicht so aufregen, wenn sie immer öfter Rassismus-Vorwürfe hört, wenn sie die persönliche Art eines Menschen kritisiert, die überhaupt nichts mit der Herkunft zu tun hat? Hat jeder damit den Freibrief zum schlechten Benehmen?

Muss ich jemanden unbedingt mögen, weil er ein heftiges Schicksal erlitten hat? Das ist ganz sicher bedauernswert, aber doch kein Grund dafür, ob ich jemanden sypathisch finde oder eben nicht.

Aber mit dieser Aussage vertritts du eben auch deren Einstellung, wenn man alles auf Migration anstatt auf die Persönlichkeit schieben darf.

Sorry, dass ist auch wieder nur Schwarz-Weiß-Denke ohne zu hinterfragen. Und diese Einstellung geht mir genauso auf den Sack, wie jemand der rassischtisch ist oder anderen ohne Begründung vorwirft Rassist zu sein.

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Lieber Himmel

Antwort von Falbala am 07.08.2018, 10:59 Uhr

Man kann haufenweise Menschen doof finden, oder blöde, oder ähnliches, aber man sollte sich immer vor Augen halten, dass man selber alles andere als perfekt ist! Deine Lästerei über verschiedenste Leute (aus der Schulzeit??) inklusive "Mitschnitt" eines Gesprächs, wo Du nicht anwesend warst, ist extrem unsympathisch.

Mein Schwiegervater sagt: "Der Herrgott hat einen großen Tiergarten", und den Spruch finde ich weise.

Mein Kind hat haufenweise Kumpels, deren Wurzeln ausländisch sind, und versteht sich mit allen recht gut. Sicher kommen manchmal dumme Sprüche, auch in der Art wie bei Deiner Tochter, aber das ist pubertäre Kabbelei, und nichts, wo man Kopfweh vortäuschen und abgeholt werden müßte (möglicherweise war es eine "Wie es in den Wald schallt"-Situation, und die Person hat einfach auf IHR Gemotze reagiert).
Und wenn es so schlimm ist, soll sie mit dem Mädel darüber reden!

Lustig ist Dein letzter Satz, der genau das reflektiert, was Du in Deinem Posting tust.

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Re: Lieber Himmel

Antwort von DK-Ursel am 07.08.2018, 11:26 Uhr

Voll und ganz bei Falbala und STT!
Nur weil jeder von uns (und ich schließe mich da nicht aus) doofe Leute kennt, sind jetzt ja nicht talle so und doof.
Ist aber schon witzig, wie dann ganz schnell sogar Beispiele aus der eigenen Schulzeit oder noch weiter zurück in diese Schublade hier passen sollen - das eine hat mit dem anderen aber wenig zu tun.
Mag auch sein,d aß aufgrund elendiger Erfahrungen die harmlose Bäckerei-Szene vn der Frau überbewertet oder sogar falsch bewertet wird --- dann ist das aber auch die Summe von vielen anderen Ungerechtigkeiten, denen wir aufgrund anderer Hautfarbe, womöglich auch akzentfreier Sprache etc. nie ausgesetzt waren.

Gestern mußte ich bei dem Elvis-Lied "In the Ghetto" eigentlich an diese Diskussion denken:
Ganz weg von Hautfarbe wird da sehr gut beschrieben, wie Unrechtigkeit, dieman bereits als Kind erfährt, wie Stempel, die einem schon früh aufgedrückt werden, eben "Ghetto", sich für das leben auswirken:
Aus dem kleinen hungrigen, rotznasigen und sicher auch frechen Jungen wird irgendwann "an angry young man" - ja, das ist genau das Problem.
Und sicher gilt das auch für Ghettokinder der weißen Hautfarbe in Dtld. - aber deren Chancen sind immer noch einen Tuck besser als die der schwarzen, türkischen, dunkelhäutigen.

Wer dauernd merkt, daß er 2. Wahl ist, der fühlt sich irgendwan nauch so - das vielbeschworene "Selbstbewußtsein" ist da auch recht schwer zu ergattern.
Wer uimmer beweisen muß , daß er genauso gut wie die Einheimischen ist, daß er auch dazugehören kann (statt daß er dazugehört), der hat es schwerer - undja, ich verstehe dann auch, daß der empfindlicher auf Dnige reagiert, die vom Gegenüber evtl. sogar ganz anders gemeint sind.
Ein bißchen mehr Sensibilität tut keinem weh - schaut doch einfach mal nach, ob Ihr nicht Befindlichkeiten habt, in denen Ihr sogar manchmal überreagiert (wie ist das noch mal mit der (Schwieger-)Mutter, wie ist das mit denen, die nicht gerne schwimmen gehen, weil sie ein paar Pfund zuviel wiegen, wie ist das bei denen, die Kinder mit speziellen Bedürfnissen haben - ADHS, Legasthenie, etc.? - habt Ihr da nicht auch Emfpindlichkeiten, die andere vermutlich selten bemerken/nachvollziehen können?)

Wer gibt wem das Recht zu bestimmen, wie jemand sich fühlt?
Und wieso nicht auch mal sagen: "Stimmt, das habe ich noch nie so gesehen,aber du hast Recht, die Bemerkung wear jetzt blöd."
Nee, der Ausländer hat nicht immer Rechjt.
Aber der Diskrimierte durchaus!
Und nur weil man sdelberauf anderen Gebieten mal ungerecht behandelt, evtl.sdogar diskriminiert wurde, hat man kein Recht der Welt, es anderen anzutun.
Im Gegenteil: Man sollte wohl besser verstehen können, wie sich jemand fühlt, der herabgewürdigt und in die 2. Reihe gestellt wird.
Offenkundige Ausländerhetze kann man leicht erkennen und ihr leicht begegnen.
Gefährlich ist diese subtile Art, die auch mit dieser Aufzählung von Beispielen selbsterfahrener Ungerechtigkeit einhergeht, die oftmals nicht einmal was mit echter Diskriminierung zu tun haben,sondern nur erzählen, wie übel einem selbst doch mitgespielt wurde - ach ja...
Da rufe ich allerdings mit denen, die doch in dieses Horn tuten, zurück:
Wo ist den nda Euer Selbstbewußtsein? Was seid ihr denn da so empfindlich?
Laßt Eutre Kinderdochselbstbewußt auftreten, dann passietr sowas nämlich gar nicht.
Hier zu lesen.
Gilt aber wahrscheinlich wieder rur für die überempfindlichen Ausländer!


Gruß Ursel, DK

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Re: Lieber Himmel

Antwort von tonib am 07.08.2018, 11:40 Uhr

Ich sehe das weitenteils anders, weisst Du ja, aber hier nur zwei Punkte von Dir:

Der Diskriminierte hat immer recht.

"Gefährlich ist diese subtile Art, die auch mit dieser Aufzählung von Beispielen selbsterfahrener Ungerechtigkeit einhergeht, die oftmals nicht einmal was mit echter Diskriminierung zu tun haben,sondern nur erzählen, wie übel einem selbst doch mitgespielt wurde - ach ja..."

Was ist denn jetzt auf einmal "echte Diskriminierung"? Es reicht doch, dass man sich diskriminiert fühlt.


Widersprüchlich.

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Re: Und was heißt das jetzt?

Antwort von Strudelteigteilchen am 07.08.2018, 11:42 Uhr

Und die Machtausübung der einen rechtfertigt die Machtausübung der anderen? Oder warum wird darauf herumgeritten, daß "die" ja auch manchmal ihre Macht mißbrauchen?

Mir entzieht sich einfach der Zusammenhang. Rechtfertigt/relativiert das eine das andere? Wenn nein: Warum kommt es dann reflexartig als Argument (für WAS????) in jeder Diskussion zu diesem Thema?

Ich fühle mich immer an Streits meiner Kinder erinnert, als diese noch im Kindergarten waren: "Der hat zuerst gehauen" - "Aber die hat mich geschubst!" - "Aber der hat mir das Sandförmchen weggenommen!"

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Re: Und was heißt das jetzt?

Antwort von Strudelteigteilchen am 07.08.2018, 11:46 Uhr

Differenzieren? Nennst Du Deine "Die"-"Wir"-Einteilungen differenziert?

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von tonib am 07.08.2018, 11:46 Uhr

Ich meinte damit gar nicht unbedingt mich (ich habe auch nicht gegen die CSU demonstriert) - aber ich nehme mich auch zurück und kritisiere nicht gleich alles, was mich stört und lasse auch mal Dinge so stehen, obwohl ich sie falsch oder mindestens schwerverständlich finde. Ich halte das für eine Tugend, die das Zusammenleben erleichtert, nicht für Heuchelei.

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Re: Lieber Himmel

Antwort von DK-Ursel am 07.08.2018, 12:04 Uhr

Ja, weiß ich.
Ich habe Dir ja auch nicht zugestimmt, sondern Falbala und STT.

Stimmt.
Weißer Schimmel - es sei denn,w ie unterscheiden zwischen gefühlter, subjektiver Diskriminierung und dann wirklich objektiver.
Schließlich finden einige nicht mal etwas dabei, "Neger" und "Zigeuner" zu sagen --- eben nur,weil SIE ja nicht die Diskriminierten sind.

Aber das kann Haarspalterei werden.

Und natürlich muß es richtig heißen: Der Diskriminierte hat immer Recht.

Allerdings hoffe ich, daß das alle nur auf die Diskussionspunkte beziehen, d.h. der Diskriminierte hat das Recht, sich so zu fühlen. Er hat auch das Recht, Diskriminierung anzuprangern oder darauf aufmerksam zu machen.
Natürlich hat er nicht immer Recht, wenn es um andere Punkte geht.
Er kann also nicht einfach Gesetze brechen oder auch "nur" Recht haben, wenn er behauptet, 2+2 = 5 oder im Unterricht/zur Arbeit zu spät kommt oder so. .

Gruß Ursel, DK

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Und Ihr wundert Euch? Ernsthaft?

Antwort von Daffy am 07.08.2018, 12:06 Uhr

Einerseits kommen Verständnis- und Tiergartensprüche, wenn jemand die hier üblichen Maßstäbe an das zwischenmenschliche Miteinander legt (eben die gleichen Maßstäbe unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung... - war das nicht das Ziel?!) und dann ggf. nicht so freundlich/verständnisvoll, aber sachlich reagiert - andererseits stehst Du als Vermieter/Arbeitgeber/Kollege/Mitarbeiter mit einem Fuß in der Rassistengrube im Umgang mit Menschen, deren Aussehen einen Migrationshintergrund nahelegt. Jede noch so absurde und ehrverletzende Unterstellung ist wiederum mit Demut, Selbstzweifeln und ganz viel Verständnis zu beantworten. Und Ihr wundert Euch, dass das viele Menschen überfordert und sie diesem Stress lieber aus dem Weg gehen?!

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Re: Und was heißt das jetzt?

Antwort von tonib am 07.08.2018, 12:16 Uhr

In meinen Augen relativiert das doch ein bisschen, indem es die Grenzen verwischt zwischen bloßen Befindlichkeiten und Rassismus. Eine klare Grenze gibt es da vielleicht auch gar nicht, und natürlich hat jeder das Recht, seinem Herzen Luft zu machen. Je mehr Menschen sich diskriminiert fühlen und das nach außen tragen, desto größer ist die Welle, desto größer ist die Macht.

Natürlich steht auch hinter dieser Machtausübung (von Teilen) eine politische Agenda. Und je schlimmer der Rassismus in Deutschland ist, desto wichtiger ist es, die Opfer davor zu schützen. Das heisst: mehr Geld, weniger Kritik, weniger Integrationsdruck. Lieber mehr Angebote, vielleicht affirmative action?
Wer Opfer ist, hat recht.

Ich sehe durch diesen sehr weit gefassten Begriff die Gefahr, dass die Risse in der Gesellschaft immer breiter werden, weil sich Leute zu Unrecht angegriffen fühlen und dann ganz aufgeben mit Integrationsbemühungen und Verstehenwollen.

Andrerseits immer mehr microaggressions, cultural appropriations etc. wahrgenommen werden, bis wir hier Zustände haben wie an einigen amerikanischen Universitäten.

Übrigens sehe ich jetzt nicht so sehr "die" und "jene". Rassismus und Diskriminierung gibt es in allen Gruppen, in einigen mehr und radikaler, in anderen weniger und offiziell geächtet. Solange wir nicht von strukturellem Rassismus reden, muss es um das Verhalten einzelner gehen.

Ich fühle mich hier noch einmal bemüßigt zu sagen, dass auch ich Rassismus wirklich schlimm finde und jeden verurteile, der sich rassistisch verhält.

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Falbala, ist das jetzt dein Ernst?

Antwort von Alhambra am 07.08.2018, 12:25 Uhr

Alles, was du erzähls ist also Live erlebt, nichts davon hören-sagen?

Aber ich wette, wenn ich von einen Migranten berichtet hätte der mir erzählt hat, was ihm Schlimmes widerfahren ist, wäre dieser "Mitschnitt" sofort fleißig bemitleidet worden ohne zu hinterfragen, ob es wirklich so war. Das wäre 100 % Glaubwürdigkeit selbstverständlich gewesen.

Nagut, lassen wir es sein. Ich bin mir sicher, dass hier genug sind, die wissen, was ich meine ohne gleich wieder den Berufsbetroffenen rauszukehren.

Zu Hinterfragen ist machmal einfach sinnlos und wird proforma abgebügelt.

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Das bedarf dann aber dringend einer Defintion!

Antwort von DK-Ursel am 07.08.2018, 12:34 Uhr

"Ich fühle mich hier noch einmal bemüßigt zu sagen, dass auch ich Rassismus wirklich schlimm finde und jeden verurteile, der sich rassistisch verhält."

Denn wer bestimmt, was rassistisch ist?
Und welchen Rassismus verurteilen Du oder ich oder andere hier?
Hinter Deinen Satz stellen sich vermutlich qalle, sogar AfDler, die in meniem Empfinden schon die Grenze überschritten haben.

Stellt sich dann die Frau im Bäckerladen nur an und ist nur der rassistisch, der andere "Neger" schimpft? Ach nee, für manche nicht einmal der ...

Ja, es ist ein schwieriges Thema, deswegen aber nicht weniger wichtig.


Gruß Ursel, DK

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Re: Und Ihr wundert Euch? Ernsthaft? Ich verstehe es einfach nicht!

Antwort von Falbala am 07.08.2018, 12:36 Uhr

WARUM zur Hölle stehe ich bei Aussagen mit einem Bein in der Rassistengrube? Warum soll ich als Deutsche per se Gefahr laufen, als Rassistin rüberzukommen, wenn ich etwas sage?
Das ist mir bisher nicht passiert, vielleicht lebe ich in einem Wolkenkuckucksheim, oder verschließe die Augen? Nein!
Ich bin weder demütig, oder laufe mit blauäugigem Verständnis durch die Welt. Im Gegenteil: Es GIBT Probleme, aber es kommt eben darauf an, was man gewichtet. Und ich gewichte die positiven "Encounter" mit anderen/ausländischen Menschen, die bei weitem überwiegen.

Sollen jetzt die Ausländer darauf achten, dass sie mit ihren Aussagen ja nicht irgendwelche Ressentiments schüren, oder schuld sind, dass der arme Deutsche meint, er wird in die Rassistenecke gestellt? Dürfen sie nichts mehr sagen, wenn sie sich angegriffen fühlen, weil irgendein deutscher Depp plötzlich meint, dass er das Opfer ist? Umgekehrt, liebe tonib, wird nämlich ein Schuh draus!

Es wird immer abstruser!! Jetzt sind auf einmal Deutsche die Opfer. Hatten wir vor einiger Zeit schon mal, und wir wissen, wo diese Ressentiments hinführten. Kann man nicht vergleichen? Doch, kann man.

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Re: Falbala, ist das jetzt dein Ernst?

Antwort von Falbala am 07.08.2018, 12:43 Uhr

Genau, hören-sagen.
Zweiter Absatz: Nein
Dritter Absatz: OK
Vierter Absatz: Das ist ein Problem beider Seiten.

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Aber es geht doch um strukturellen Rassismus

Antwort von Strudelteigteilchen am 07.08.2018, 12:52 Uhr

Oder wie nennst Du das, wenn ausländisch Aussehende von der Polizei deutlich häufiger angehalten/kontrolliert/durchsucht werden als inländisch Aussehende, wenn Menschen mit ausländischen Nachnamen deutlich schlechter einen Ausbildungsplatz oder eine Wohnung bekommen als Menschen mit deutschem Nachnamen? Das ist struktureller Rassismus, und nichts anderes.

Und - nein, es relativiert nix. Nicht mal ein bißchen.

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Re: Aber es geht doch um strukturellen Rassismus

Antwort von DK-Ursel am 07.08.2018, 13:11 Uhr

Ja, aber es geht AUCH um denBäckerladen (und um es doch nochmal hochzuholen:) Özil.

Da denke ich übrigens auch, daß der sicheri n jungen Jahren so einiges schlucken durfte und sein Selbstbewußtsein antrainieren mußte - wie jeder andere Fußballer sicher sowieso auch.
Diaß er jetzt nach Jahren die just in seiner Situation die Rassismuskeule rausholt, ist unglücklich und sogar kontraproduktiv,. Trotzdem will ich ihm, niemals absprechen, Diskriminierung erfahren zu haben.
Oft ist sie ben nicht meßbar, objektiv belegbar, genauso wenig wie Sexismus.


Und es geht eben um beides -
aber eigentlich stimme ich Dir in dieser Diskussion ja bislang ungeteilt zu

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Nochmal die Frage

Antwort von Strudelteigteilchen am 07.08.2018, 13:32 Uhr

Inwiefern trägt Dein "Hinterfragen" zur Diskussion bei?

Shary Reeves (und andere) sagen:
"Viele Ausländer erfahren strukturellen und persönlichen Rassismus."
Du sagst:
"Aber Ausländer sind auch nicht immer nett."

Und nun?

Jemand sagt:
"In München sind die Mieten ganz schön hoch."
Ein anderer sagt:
"In Honkong sind Häuser auch ziemlich teuer."

Und nun?

Inwiefern trägt die jeweilige Antwort zur Diskussion und/oder zur Lösung des Problems bei?

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Re: Nochmal die Frage

Antwort von Alhambra am 07.08.2018, 14:17 Uhr

Strudel, meinen Text nicht gelesen oder nicht verstanden?

Ich schrieb, dass eine sich auf Grund ihres Alters diskriminiert fühlte, es war aber ihre Art, die unangenehm war.

Eine fühlte sich als Frau diskriminiert, obwohl sie einfach ein völlig schräger Vogel war.

Und wenn ich mit einer gewissen Haltung schon irgendwo hingehe, dann kann es sein, dass mir diese Haltung im Gesicht abzulesen ist und sofort auf Gegenwehr stößt. Wenn Frau Reeves schon beim Bäcker erkennt, wer sie nicht bedient, dann kann es auch an der Ausstrahlung liegen? Wobei ich es beim Bäcker nur so kenne, dass man der Reihe nach bedient wird, inzwischen werden sogar Kinder nicht mehr übergangen, was ich in meiner Jugend ständig erlebt habe.

Und ich schrieb, dass ich sie nicht mag, weil sie so eine komische monotone Art beim Reden hat, stört mich persönich bei Moderatoren. Da kamst du dann gleich damit rüber, was ihrem Bruder widerfahren ist. Hat aber doch nichts mit der Situation beim Bäcker zu tun, oder vertue ich mich jetzt? Also bitte, wer liefert denn hier schräge Hongkong-Vergleiche?

Und ich schrieb auch, dass meine Tochter motzte, weil sich das Mädchen verspätete. In der Bullenhitze am kleinen Bahnhof ohne Sonnenschutz zu hocken, kann dann den Ton verständlicherweise verschärfen. Und was ist das für eine behämmerte Reaktion sich dann auf seinen Migrationshintergrund zu berufen? Wir wäre es mit einer einfachen Entschuldigung? Würde meine Tochter im umgekehrten Fall doch auch machen.

Und meine Kernaussage war, dass es sich durchgesetzt hat, laut Rassismus zu brüllen, ohne das eigene Benehmen in Frage zu stellen. Özil ist dafür auch noch ein Paradebeispiel. Feiert einen türkischen Hitler, wird dafür kritisiert und schreit nach Rassismus. DAS ist das Problem, was ich vielfach sehe. Und da offenbar sofort viele zustimmen, ist damit der Freibrief für schlechtes Benehmen erteilt. Prima!

Und das finde ich völlig falsch! Wer das nicht versteht, dem kann ich leider nicht weiterhelfen.

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von Nesaja am 07.08.2018, 14:26 Uhr

Da unterschreibe ich mal. So habe ich das auch kennen gelernt.
Ich verstehe oft nicht, warum viele das nicht sehen oder wahr haben wollen. Naja es werden irgendwann Zeiten kommen, da wird man Menschen wie bspw einen Herr sarazin anders bewerten. So wie immer- leider zu spät.

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Re: Nochmal die Frage

Antwort von Falbala am 07.08.2018, 14:49 Uhr

Schräger Vogel? Wer weiß, was sie erlebt hat, das sie dazu gemacht hat! Aber schön, wenn man sich so wunderbar über die Eigenheiten anderer auslassen kann, dann muss man nicht vor der eigenen Türe kehren.
Die andere Frau fühlte sich eben alt, und dabei noch geringes Selbstbewusstsein, generiert eben so ein Verhalten. Du bist auch nicht perfekt. Und insgeheim hoffe ich, dass sich andere genauso despektierlich über dich äussern. Deswegen wurde ich aus dem hiesigen Mpttermafiaklub geschmissen. Weil ich als Exmobbingopfer nicht ertragen kann, über andere zu lästern (natürlich nur in deren Abwesenheit)...
Özil wurde für sein Verhalten von allen Seiten kritisiert, das ist also ein schlechtes Beispiel zur Untermauerung.

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Re: Das bedarf dann aber dringend einer Defintion!

Antwort von tonib am 07.08.2018, 16:15 Uhr

Also ohne jetzt groß nach Definitionen geschaut zu haben, meine ich mit Rassismus eine Schlechterbehandlung oder Abwertung einer Person aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Ethnie oder damit einhergehender Merkmale, wie z.B. der Hautfarbe.

Sicher geht´s noch besser. Was wäre denn deine Definition?

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Re: Exakt

Antwort von kevome* am 07.08.2018, 16:20 Uhr

Wenn mein Sohn bei einem Grenzübertritt auf dem Beifahrersitz sitzt, kann ich zu 90% davon ausgehen, dass mich ein paar hundert Meter nach der Grenze ein Wagen des Bundesgrenzschutz mit "Bitte Folgen" überholt.

Das ist auch kein Rassismus bzw. richtet sich nur gegen die Münchner. Zumindest haben mir das die netten Kollegen des Bundegrenzschutzes an der niederländischen Grenze erklärt, dass Ihnen das Münchner Kennzeichen verdächtig erschienen wäre

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Re: Nochmal die Frage

Antwort von Alhambra am 07.08.2018, 16:24 Uhr

Özil ist DAS Beispiel überhaupt, weil er diese ganze Rassismus-Diskussion doch erst ins Laufen gebracht hat oder ist dir der Zusammenhang wirklich nicht bewusst?

Und wie schön, dass bei dir langsam der Groschen fällt: auch du erkennst, dass manche sich in eine Ecke gedrückt fühlen, wobei nicht die von ihnen vorgeschobene Diskriminierung der Grund ist sondern ihr Verhalten das Problem darstellt.

Du magst dich an "schräger Vogel" stoßen, aber wir alle kennen solche Leute und ich bin nicht für deren Seelenheil zuständig. Zumindest gehe ich da nicht auf Leute zu, die mir nicht nahe stehen um ihnen einen Besuch beim Psychiater nahezulegen. Auch wenn ich die Welt gerne retten würde, so liegt das ganz klar außerhalb meiner Befähigung und kümmere mich daher lieber um meinen persönlichen Famillien- und Freundeskreis.

Im übrigen kann ich deine Hoffnung, dass sich jemand über mich despiktierlich äußert (huch, wie böse du doch sein kannst) ganz sicher sogar bestätigen. Aber genau das geht mir knapp am Hintern vorbei. Ich bin nicht der Typ, der sich an Meinungen Fremder festfrisst und deswegen in die Opferrolle stürzt. Ich spreche meine Meinung offen aus, dafür brauche ich nicht lästern. Ich lebe mein Leben für mich und nicht für andere. Daher war es mir schon immer egal, was andere über mich denken und ich bedaure jeden, der das nicht kann! Ernsthaft!

So verschieden sind die Menschen nunmal. Manche fühlen sich angegriffen, egal was man sagt und anderen geht es knapp wo vorbei. Egal welcher Typ man ist, damit muss jeder mehr oder weniger klarkommen und zwar unabhängig von Herkunft oder Geschlecht etc.

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Re: Aber es geht doch um strukturellen Rassismus

Antwort von tonib am 07.08.2018, 16:48 Uhr

Schön, wenn man das alles so apodiktisch sehen kann und keinerlei Zweifel hat oder Grauzonen sieht. Das macht es bestimmt einfacher. Mir geht es leider nicht so.

Über die polizeilichen Maßnahmen - und nur die könnten struktureller Rassismus sein - weiß ich ehrlicherweise nicht genug. Es erscheint mir naheliegend, vorwiegend junge Männer zu kontrollieren und nicht alte Ömchen, aber ist es rassistisch, wenn man sich bei den jungen Männern auf gewisse Erfahrungswerte bezieht und entsprechene Phänotypen häufiger kontrolliert? Oder nur zielorientiert? Muss man dann immer noch die entsprechende Anzahl Blonder kontrollieren? Es kommt mir ineffizient vor, aber wahrscheinlich wäre das der richtige Weg, jedenfalls, wenn es nicht gerade eilt.

Unter strukturellem Rassismus versteht man ja eigentlich staatliche, institutionelle oder gesetzgeberische Maßnahmen - private Vermieter, die ggfs. aufgrund schlechter Erfahrungen unfair auswählen oder rassistische Bäckereifachverkäuferinnen zählen danach nicht dazu. Im Gegenteil, wir haben das AGG und eine allgemeine Ächtung von Diskriminierung und Rassismus.

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Re: Aber es geht doch um strukturellen Rassismus

Antwort von tonib am 07.08.2018, 17:04 Uhr

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-08/racial-profiling-polizei-kontrolle-bochum-rechtswidrig-hautfarbe

Kam gerade frisch rein: Personenkontrolle wegen der Hautfarbe ist rechtswidrig - es gibt eine Reihe von nachvollziehbaren Ausnahmen (zB nachweislich erhöhte Krimininalität an dem Ort durch Personen dieses Aussehens). Das finde ich gut und richtig, und es zeigt in meinen Augen, dass Rassismus, der vorkommt, eben nicht akzeptiert, sondern bekämpft und verurteilt wird.

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Egal, was andere denken..?

Antwort von Leena am 07.08.2018, 18:11 Uhr

"Ich bin nicht der Typ, der sich an Meinungen Fremder festfrisst und deswegen in die Opferrolle stürzt. Ich spreche meine Meinung offen aus (…). Daher war es mir schon immer egal, was andere über mich denken und ich bedaure jeden, der das nicht kann!"

Und, ist Dir auch egal, was andere ansonsten denken? Ob Du sie mit Deiner Offenheit vielleicht verletzt und auf ihren Gefühlen rumtrampelst? Also müssen sie gefälligst damit klar kommen, dass jemand "Neger" zu ihnen sagt oder die Oma neben ihnen in der S-Bahn ihre schönen schwarzen krausen Locken streichelt oder das Baby als "süßes Schokoladenbaby" bezeichnet oder kein Vermieter ihnen eine ordentliche Wohnung vermieten will? Dürfen sie nicht versuchen, ihre Grenzen zu wahren?

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Re: Egal, was andere denken..?

Antwort von Alhambra am 07.08.2018, 19:33 Uhr

Jetzt reißt du etwas aus dem Zusammenhang.

Fallballa erzählte von lästern, das mache ich nicht. Ich spreche offen Dinge an, wenn sie mir nicht passen, aber nicht hinter dem Rücken von Leuten. Das liegt mir fern. Wobei es hier aber nicht um Beleidigungen geht. Und wenn jemand über mich lästert, da dürfen auch gerne Beleidigungen bei sein, ist mir das tatsächlich egal. Ich lasse mich doch nicht davon unterkriegen. Was habe ich außer Bauchweh denn davon? Ich weiß wer ich bin, kein Opfer. Und als Frau und Blondine habe ich schon einiges zu hören bekommen.

Und ja, die Menschen müssen damit klar kommen, nochmal zur Betonung: jeder Mensch unabhängig von Herkunft oder Geschlecht. Und Diskriminierung findet täglich statt, dafür muss man nicht mal Migrant sein.

Ich saß mal nach der Arbeit in der Bahn als eine Gruppe von jungen Männern damit beschäftig waren, sich über eine sehr korpulente Frau lustig zu machen. Von wegen, zum Frühstück eine Flasche Mayonnaise und solche Sachen. Die Frau sprach mich dann sehr laut an, ob ich auch von der Studie gelesen habe, dass sehr viele junge Männer, die über andere so primitive Witze machen unter auffallend kleinem Pimmelwuchs leiden. Ich habe spontan geantwortet, dass ich die Studie kenne und bei den armen Männern nicht mal Eier gefunden wurden. Die halbe Bahn lag auf dem Boden. Sogar eine Oma musste laut lachen. Und die Herren ohne Erziehung und Verstand hielten dann die Klappe.

Mir scheint, diese Frau kam auch auffallend gut damit klar, obwohl sie wegen ihres Gewichts diskriminiert und beleidigt wurde. Man kann sich verletzen lassen und die Opferposition einnehmen oder an ihr wachsen. Das gilt für jeden.

Und jetzt zum Allerletztenmal: ich sprach davon, dass jetzt sehr viele Rassismus schreien, obwohl ihr Handeln schuld für die abweisende Haltung ist und nichts aber auch gar nicht mit der Herkunft zu tun hat.

Wenn du allerdings auch findest, dass die Leute rassistisch sind, weil sie Özil für seine freudigen Bilder mit diesem Diktator kritisiert haben, dann vertreten wir zwei komplett verschiedene Standpunkte, die eine Diskussion tatsächlich sinnlos machen.

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Re: Egal, was andere denken..?

Antwort von Leena am 07.08.2018, 21:17 Uhr

Ich finde auch, dass Özil es sich etwas einfach macht, Kritik an seinem Verhalten und seinen Reaktionen im Kontext der Erdogan-Fotos als "Rassismus" abzutun. Zumal mit Gündogan aufgrund anderer Reaktionen nach den elenden Fotos eben auch anders umgegangen wurde als mit Özil - und Emre Can hat sich dem Foto-Termin entziehen können.

Ansonsten finde ich es auch nicht besonders stilvoll, wenn ich wegen meines Übergewichts gehänselt werde, mit sexistischen Unterstellungen zu reagieren, auch wenn die Dame in Deinem Beispiel die hänselnden Herren offenbar erfolgreich in ihre Schranken verwiesen hat. :-)

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Re: Egal, was andere denken..?

Antwort von Falbala am 08.08.2018, 8:58 Uhr

Es ist wirklich interessant, wie Du es schaffst, jegliche Kritik oder Bemerkung so hinzudrehen, dass es angeblich der andere nicht rafft. Zu jeder Bemerkung ein passendes Anekdötchen macht Deinen Standpunkt nicht richtiger als den der anderen.

Jetzt noch eins von mir: mein Kind mit südländischem Aussehen kann Dialekte und Akzente perfekt nachahmen. Letztens war er mit mir einkaufen, und hat die ganze Zeit mit türkischem Akzent (von seinen türkischen Kumpels Prädikat: perfekt) geredet.
Er hat bitterböse Blicke geerntet, und er ist von der Statur her ein selbstbewusster Schrank. Ich habe ihn dann gebeten, aufzuhören. Und nein, er wollte nicht provozieren. Was ich damit sagen will? Keine Ahnung, ich wollte nur auch mal eine launige Geschichte erzählen.

Wenn du deutlich deine Meinung sagst, solltest du auch deutliche Kritik einstecken können. Aber das tust du nicht, alle anderen, die Deine Meinung nicht teilen, sind dumm, kapieren es nicht, und wenn sie (ich) etwas bestätigen, haben sie es "endlich gerafft". Deswegen ist für mich die Diskussion beendet. Ich lasse mich ungern als lernfähiges Blödchen hinstellen.

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Re: Diskriminierung wegen Herkunft in Deutschland

Antwort von puja am 08.08.2018, 9:53 Uhr

Ich kannte 2 Afrikaner von meiner alten Firma Arbeit.
Einer junge Frau, sehr hübsch, sehr selbstbewusst.
Das erste was sie mir erzählte war, dass sie ständig diskriminiert wird.
Ok, mag sein.
Bei genauem Hinsehen sind es aber auch viele Unfreundlichkeiten des Alltags, die mir ebenso widerfahren.
Der Bus fährt vor der Nase weg, die Bäckerei motzt weil man nur einen 50 Euro Schein hat, im Restaurant dauert es ewig bis das Essen kommt,...
Mein Kollege war da entspannter.
Er wurde definitiv schon oft angefeindet, doch er sagt, dass es Unfreundlichkeit überall gibt. Ist traurig, doch damit darf man sich das Leben nicht vermiesen lassen.
Man soll sich nicht so wichtig nehmen.
Ich weiß, so kann das nicht jeder sehen.
Ich selbst bin auch empfindlich bei negativen Äußerungen.

Achso, nochmal eine Frage.
Ich habe eine neue Kollegin, was heißt neu, seit Anfang des Jahres.
Fremdländischer Name, fremdländisches Aussehen.
Spricht akzentfrei deutsch, ist in Stuttgart aufgewachsen.
Wie frage ich korrekt aber locker wo ihre familiären Wurzeln liegen?
Es interessiert mich wirklich.

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Re: Egal, was andere denken..?

Antwort von Alhambra am 08.08.2018, 11:17 Uhr

Verdrehen? Du erkennst den direkten Zusammenhang mit Özil, den Auslöser dieser ganzen deutlandweiten Diskussion, die auf sämtlich Plattformen und Zeitungen diskutiert wird ja nicht mal. Und wenn du meine themenbezogenen "Ankekdötchen" nicht lesen willst und ganz offensichtlich nicht verstehst, dann würde ich das lernfähig mal großzügig in den Hintergrund schieben.

Aber mir scheint, es geht dir vornehmlich um das letzte Wort: Du bist klug und allwissend, ich bin dumm und nicht kritikfähig.

Ansonsten gehe ich mir dir absolut dacor: wir haben uns nichts zu sagen und wir belassen es dabei! Reine Zeitverschwendung!

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Re: Egal, was andere denken..?

Antwort von Alhambra am 08.08.2018, 11:53 Uhr

Ne, stilvoll ist sicher anders.

Aber weise Sprüche wären bei den geistig Schlichtstrukturierten wohl nicht angekommen. Und manchmal muss man sich dann auf das Niveau begeben um Paroli zu bieten. Beim nächsten Mal werden die sich es sicher überlegen, ob sie noch mal jemanden so primitiv angehen und eine dicke Lippe riskieren. Damit hätte die Dame dann zumindest für die weniger Schlagfertigen was Gutes getan.

Auch eine Art, Diskriminierung zu kontern oder zukünftig sogar zu verhindern.

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Nach dieserDefintion

Antwort von DK-Ursel am 08.08.2018, 12:40 Uhr

könntet Ihr mit Euren Beispielen dann selber drauf kommen, daß die nicht passen.

Gruß Ursel, DK

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Re: Nach dieserDefintion

Antwort von tonib am 08.08.2018, 12:52 Uhr

Verrätst du noch deine?

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