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Geschrieben von Korya am 11.09.2018, 13:23 Uhr

Ein guter Kommentar zur AfD

1. Lasse ich mal außen vor.
Das Sommerinterview muss ich nachher mal aus der Mediathek kramen. Finde ich das bei der ARD?

2. An die guten Moralisten:was denkt ihr denn wie groß die Spaltung der Gesellschaft ist?
Also, jetzt mal ohne die Hand bei den guten Moralisten heben zu wollen: ich bin überzeugt, die Spaltung der Gesellschaft nimmt unaufhaltsam zu, es gibt immer mehr Abgehängte, und das Geld er Welt sortiert sich in der Hand immer weniger. Die Durchlässigkeit durch die Gesellschafts-
resp. Gehaltsschichten lässt sehr zu wünschen über.

Lösungsansätze? Schwierig, da sich komplexe und langfristig gewachsene Problem fieserweise nicht durch Umlegen eines einzelnen Hebels lösen lassen.

Vielleicht ein gewaltsames Zurückbiegen der Scheren? Wir beobachten zur Zeit das Aussterben der Kriegsgeneration, die ihr Vermögen in der Nachkriegszeit wenigstens teilweise selbst erarbeitet hatten. Nun immer mehr Multimillionäre einfach nur Erben sind. Das finde ich unfair.

Eine Vermögungskappung bei Erbschaften fände ich ehrlicher. Der Rest fließt wieder an die Gesellschaft, die (naiv gerechnet) dem Papa / dem Opa ja erst zu dem Reichtum verholfen hat - das Geld könnte etwa ins Bildungsministerium, Infrastruktur o.ä. fließen.
Oder ist das zu sozialistisch gedacht?

Dann: Verantwortung wieder an den Einzelnen geben. Wir sind ein mimimi-Volk geworden, dass bei jeder Schwierigkeit die Hand aufhält und nach Vater Staat ruft. Wir sind faul geworden und bequem, es zählt nur noch, und neidisch wird auf den Nachbarn geschielt, der immer irgendwo noch etwas besseres hat. Sich wieder begnügen mit Kleinigkeiten, bescheidener werden, leiser. Dem Nachbarn helfen.
Da kann aber "der Staat", also im Sinne von Institutionen oder Gesetzen, nicht direkt eingreifen, oder mir fehlt die zündende Idee. Das muss aus der Gesellschaft selber kommen.

Dann: Mutiger werden. Risiko wagen. Startups fördern. Red Tape verschwinden lassen. Warum können wir nur noch HighTech Engineering? Es hat uns reich gemacht, aber schon im mittleren und high end Bereich wird die Luft dünn.

Wenn wir uns nur auf hochentwickelte Nischentechnologien beschränken, in denen wir noch langfristig einen kleinen Vorsprung haben, bekommen wir nicht ausreichend Brot fürs Volk. Warum können selbst die Schweden Skype und Netflix? Warum kommt so etwas nicht aus Deutschland?
Warum macht uns Technologie, Wechsel, Neues so eine Angst?

Dann: wir haben ein riesiges Rentenproblem. gleichzeitig arbeitet nur ein vergleichsweise geringer Anteil der Bevölkerung. Nur wenige Länder der Welt können sich den Luxus leisten, die Hälfte zuhause sitzen zu lassen, und ich fürchte, wir können es auch nicht mehr.

Das heißt, wir müssen wieder daran arbeiten, ganz neue Bereiche zu finden, die Beschäftigung bringen. Wir müssen wieder flexibler, schneller, innovativer werden, wenn wir mit den anderen Schritt halten wollen.

Wir müssen auch mal bereit sein, der Arbeit hinterherzu ziehen, neues zu probieren, gleichzeitig Fehlversuche, Pannen, Pleiten zu akzeptieren. Es muss Lebensläufen erlaubt sein, nicht nur durchgetakteten Mustern zielstrebig zu folgen - Kreativität, Können, Arbeitswillen, Belastbarkeit müssen im Vordergrund stehen.

Mehr hire & fire, nicht die Hand über jeden Mitarbeiter halten müssen, und sei er noch so schlecht - wenn es einfacher ist, sich von der Streu zu trennen, dann trauen sich auch mehr Firmen, neue Leute ein zu stellen, oder es mit einem Quereinsteiger zu probieren...

LG Katia

 
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