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Geschrieben von Johanna3 am 08.04.2018, 17:34 Uhr

Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.es-fehlen-kita-plaetze-vorbild-frankreich-kommt-eine-kindergartenpflicht.468797b2-f45f-4633-8765-2b3e6d8c9c3e.html

Manche Bildungsforscher loben die Schulpflicht ab drei Jahren in Frankreich als beispielhaft. Wenn dies wirklich ein Beispiel sein soll, dann empfinde ich dieses eher als abschreckend. In einigen Zeitungen gab es über dieses Thema hitzige Debatten. Mich erstaunte, dass als Grund für eine frühe Schul-bzw. Kindergartenpflicht oft angeführt wurde, dass Kinder in diesem Alter "die reinsten Lernmaschinen sein" und man ihnen etwas vergeben würde, "wenn man nicht alle Hebel in Bewegung setzen würde, um ihr enormes Potential auszuschöpfen".
Ich finde, dass hier oft schon viel zu viel "Programm" für Kinder vorgegeben wird. Wenn ich die Pläne mancher Kitas lese (Sprachtraining, Frühenglisch, Psychomotorik, musikalische Förderung uvm.) frage ich mich, wann die Kinder eigentlich Zeit zum Spielen haben. Und zwar, ohne dass ein Erwachsener hierfür umfangreiche Organisationen trifft.

 
57 Antworten:

Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von und am 08.04.2018, 18:50 Uhr

" als Grund für eine frühe Schul-bzw. Kindergartenpflicht oft angeführt wurde, dass Kinder in diesem Alter "die reinsten Lernmaschinen sein" und man ihnen etwas vergeben würde, "wenn man nicht alle Hebel in Bewegung setzen würde, um ihr enormes Potential auszuschöpfen". "

Was für ein entsetzliches Menschenbild. Sollte sowas jemals in Deutschland realisiert werden, würde ich meine Kinder nur noch im Waldorfkindergarten anmelden. Waldorfpädagogik würde sich solch menschen- und kinderverachtenden Doktrinen niemals unterwerfen, da sie Obigem diametral gegenüber gestellt ist.

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Frankreich ist EINDEUTIG KEIN Vorbild, was Kindererziehung betrifft

Antwort von isi1980 am 08.04.2018, 19:09 Uhr

Mich persönlich betrifft diese dumme Schulpflicht für Kinder ab drei Jahren ja direkt und konkret. Kind 2 müsste theoretisch ab nächstem Jahr von morgens 8:30 Uhr bis mittags und im übernächsten Jahr von morgens 8:30 Uhr bis nachmittags 16:30 Uhr in die Vorschule gehen.
Völlig wahnsinnig in meinen Augen. Da ich Kind 1 aber schon in eine Privatschule geschickt habe, damit ich es wenigstens mittags nach Hause holen kann, werde ich die Franzosen auch bei Kind 2 austricksen ... und wenn notwendig werde ich von meinem Recht Gebrauch machen, mein Kind zu Hause zu unterrichten.
Die Inspektoren von der Schulbehörde dürfen gerne vorbei schauen und kontrollieren, was hier so passiert - Kind 2 singt, bekommt Bücher vorgelesen, bastelt, lernt beim Spielen und Ausprobieren und braucht dafür garantiert KEINE Fremdbetreuung.
Leider bin ich wohl aber die einzige Mutter hier, die sich über das neue Gesetz aufregt - ich kenne keine französische Mutter, die ihre Kinder nicht schon ab dem dritten Lebensmonat fremdbetreuen lässt.

Liebe Grüße aus Paris,
Isi.

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von Maxikid am 08.04.2018, 19:33 Uhr

Ach, inzwischen gibt es auch Waldorfkrippen ....der schnöde Mamon

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von Johanna3 am 08.04.2018, 19:40 Uhr

Dennoch stellen sie im Vergleich zu diversen anderen kleinkindgerechten "Bildungseinrichtungen" eher eine Seltenheit dar. Aber es gibt natürlich auch hier Träger die versuchen, sich in absurdester Form zu profitieren.

Und dies angeblich im Sinne von Steiner, Montessori und anderen bedeutenden Pädagogen...

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von muddelkuddel am 08.04.2018, 19:41 Uhr

ich kenne die Inhalte der ecole maternelle nicht, fände eine kigapflicht aber nicht schlimm, damit die chancengleichheit etwas erhöht wird. dafür brauchts aber wieder ganz viele veränderte rahmenbedingungen (besser ausgebildetes und bezahltes personal, kriteriengeleitete, qualitätsbasierte und -sichernde förderung...).

natürlich kann ich mein kind auch zuhause fördern, und im kiga wird natürlich auch gespielt...aber viele kinder, die nicht in den kindergarten gehen, werden auch zuhause nicht gefördert - und "spielen" nicht altersgerecht oder TV und Tablet :-(

LG

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von Johanna3 am 08.04.2018, 19:46 Uhr

Deine Argumentation finde ich nachvollziehbar, aber:

Kann man verlangen, dass eine Kitapflicht für alle Kinder obligatorisch wird, weil es AUCH Kinder gibt, die ausschließlich mit Süßigkeiten und Fastfood gefüttert vor der Glotze hängen oder auf dem Tablet daddeln?

Wäre das nicht ungerecht für diejenigen, die zu Hause gut gefördert und nicht als lästige Anhängsel betrachtet werden?

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von muddelkuddel am 08.04.2018, 19:50 Uhr

ist bei der schulpflicht doch auch so... ich finde unser bildungssystem okay (nicht optimal und sicherlich ausbaufähig, aber im vergleich ganz gut) und habe vertrauen.

in den einrichtungen, in die ich (aus untetrschieldichsten gründen) einsicht hatte, gab es gute und schlechte pädagogen, gute und weniger gute konzepte, aber alles ging über kooperation und kommunikation zwischen mir und einrichtung immer im besten sinne fürs kind.

und so sollte es doch sein., dann ist egal ob mit 3 oder 6 jahren.

LG

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von DK-Ursel am 08.04.2018, 20:08 Uhr

Hej!

Auch hierin DJK werden Kindersehr früh "fremdbetreut" und auch ich habe da zeimlich aus der Reihe getanzt, wei ldie Kindererst in den KIGA kamen und nicht schon beider Tagesmutter/in der krippe ihre ersten Fremderfahrungen machten.
ich habe mir da - versteckt und offen - einiges anhören müssen - später dann aber erstaunte bis bewundernde Aussagen, wie doch alles anders sei bei meinen Kindern.
Den KIGA fand ich im Gegensatz zu meinem Mann (der nie in einem war) SEHR wichtig, da gab es für mich kein wegkommen - und die kinder haben ihn geliebt.
Sie waren ab ca. 8.00/9.30 bis frühestens (!!!) 14.30 dort, meistens länger, oft gewünscht länger ("noch nicht, komm später wieder!").
ich kenne das frz. System nicht, aber ist KIGA dort nicht ziemlich verschult?
Bei uns ist erst die Vorschulklasse seit wenigen Jahren Pflicht (ich überlege gerade,w wie ich das mit der Nicht-Schulfplicht verträgt...), der KIGA immer noch freiwillig, wenn auch die meisten Kinder wegen der Berufstätigkeit ihrer Eltern dort sind.
Und auch hier hat, Pisa-sei-Undank - einiges Einzug gehalten, wovon meine Kinder noch verschont waren - weiß ich von meiner Freundin,d ie als Pädagogin arbeitet.
Jedoch:
das Kind steht noch im MIttelpunkt, spielen ist wichtig und verschult ist das alles immer noch nicht. Gott sei Dank.

Daß eine KIGA-Pflichtin Dtld. kommt , kann ich mir so bald auch nichtvorstellen.
das kostete, denn Pflichtsachen kann man schließlich nicht minderbemittelte Eltern bezahlen lassen. Allein da wird es schon schwierig...

Ich kenne hierzulande einige wenige Kinder, die nicht im KIGA waren, dann aber meistens SEHR früh eingeschult wurden, eben weil sie sich mit 5 spätestens zuhause langweilten. Zudem sind ja die anderen Kinder eben nicht zuhause, sondern im KIGA und abends kapuut - da ist nicht viel mit Verabreden. Da fehltendoch Spielkameraden,die man als mutter nicht ersetzen kann.
Und deshalb kamen diese Kinder oft sehr früh in die Schule, was ich dann auch nicht so prickelnd fand -- meine kamen spät in den KIGA und spät in die Scule und hatten so herrliche lange Kindheitsjahre.

Gruß Ursel, DK

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von lilke am 08.04.2018, 21:02 Uhr

Ich hab meine Kinder ja auch früh in Betreuung gegeben, aber ich finde eine Kindergartenpflicht ab 3 total daneben. Es soll doch bitte jeder selbst entscheiden können ob KiGa und wann. Da ein verpflichtendes Vorschuljahr reinzuschieben ist ja okay, aber Kinder ab 3 mit Lernen schon zuzumüllen macht ihnen nur ihre Kindheit kaputt.

Ich würde es aber trotzdem schön finden, wenn in unserem KiGa in der Nachmittagsbetreuung fakultativ auch Kurse durch entsprechend geschulte Leute angeboten werden würde. Da denke ich aber eher an Kindersport, singen, tanzen, nicht Englisch oder irgendwas, wo man dann richtig schon im Stress ist. Leider ist das Angebot hier auf dem Land für solche Dinge stark begrenzt und wenn dann sind die Kurse (un)sinniger Weise nur vormittags, also für Kinder ohne Betreuung oder Eltern ohne Job...

LG Lilly

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von und am 08.04.2018, 21:23 Uhr

"Ach, inzwischen gibt es auch Waldorfkrippen ....der schnöde Mamon"


Aber nicht mit dem oben genannten Menschenbild, dass Kleinkinder reine "Lernmaschinen" sind!

Wo Waldorf sich inzwischen allerdings dem Diktat überehrgeiziger Bildungselite-Eltern beugt, ist teilweise in den Waldorfschulen. Auch an Waldorfschulen bangen Eislauf-Eltern darum, dass der Nachwuchs auch jaaaaaa Abitur macht und nichts anderes - und sei es mit Hilfe von kostspieliger Privatnachhilfe oder Paukstudios. Das kommt aber auch sehr stark auf die Region an. Und in den Waldorfkindergärten ist dieser Wahnsinn zum Glück noch nicht angekommen. Dort gilt immer noch wie seit eh und je das alte Motto: "Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht."

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Schade ....

Antwort von roti120392 am 08.04.2018, 21:27 Uhr

...., dass nur wenige Menschen so denken und handeln wie du.

Ein 3jähriges KInd gehört definitiv zur Mutter!!!!

Warum werden Mütter nicht unterstützt, um ihre eigenen Kinder möglichst lange zu Hause zu betreuen?

Viele Probleme würden sich in dieser Welt lösen, wenn sich Mütter wieder mehr um ihre eigenen Kinder kümmern würden, anstatt um sonstigen unnützen Kram!

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von bellis123 am 08.04.2018, 22:07 Uhr

Ich denke, es wird sich umsonst ziemlich darüber aufgeregt. Meine Cousine lebt in Frankreich und ihre dreijährige Tochter geht nun auch in so eine "Schule". Sie sagt, es ist nichts anderes als der Kindergarten bei uns, es heißt eben nur "Schule". Es gibt genauso freies Spielen wie bei uns und sie sind auch viel draußen auf dem Spielplatz. Es gibt nur eben AUCH (wie bei uns!) entsprechende Angebote (basteln, singen, turnen, etc.). Natürlich lernen die Kinder dabei auch spielerisch neues kennen. So soll es ja auch sein. Der Vorteil von einer Pflicht ist, dass die Kinder zum echten Schulstart auf einem ähnlichen Niveau sind und somit viel besser unterrichtet werden kann.

Eine Freundin von mir ist Grundschullehrerin in einer Gegend, wo viele Kinder nie einen Kiga besucht haben, und ihr glaubt nicht, was sie regelmäßig berichtet. Bei ihren 1. Klassen kann mindestens ein Viertel der Kinder beispielsweise nicht mit einer Schere schneiden oder aus simplen Abbildungen nacherzählen was zu sehen ist. Sie sagt, es ist heutzutage leider keine Seltenheit mehr, dass Kinder zuhause keine Bücher mehr vorgelesen bekommen, dass mit ihnen nicht gebastelt und erzählt wird, sondern wirklich nur vor Fernseher und Tablet geparkt werden. Die Folgen sind, dass diese Kinder (obwohl sie nicht "dümmer" sind als die anderen) massive Schwierigkeiten haben sich überhaupt in eine Gruppe einzuordnen, geschweige denn den Anschluss zu finden, und das obwohl in der 1. Klasse das Leistungsniveau noch sehr niedrig ist im Vergleich zu unserer eigenen Schulzeit.

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von bellis123 am 08.04.2018, 22:07 Uhr

Ich denke, es wird sich umsonst ziemlich darüber aufgeregt. Meine Cousine lebt in Frankreich und ihre dreijährige Tochter geht nun auch in so eine "Schule". Sie sagt, es ist nichts anderes als der Kindergarten bei uns, es heißt eben nur "Schule". Es gibt genauso freies Spielen wie bei uns und sie sind auch viel draußen auf dem Spielplatz. Es gibt nur eben AUCH (wie bei uns!) entsprechende Angebote (basteln, singen, turnen, etc.). Natürlich lernen die Kinder dabei auch spielerisch neues kennen. So soll es ja auch sein. Der Vorteil von einer Pflicht ist, dass die Kinder zum echten Schulstart auf einem ähnlichen Niveau sind und somit viel besser unterrichtet werden kann.

Eine Freundin von mir ist Grundschullehrerin in einer Gegend, wo viele Kinder nie einen Kiga besucht haben, und ihr glaubt nicht, was sie regelmäßig berichtet. Bei ihren 1. Klassen kann mindestens ein Viertel der Kinder beispielsweise nicht mit einer Schere schneiden oder aus simplen Abbildungen nacherzählen was zu sehen ist. Sie sagt, es ist heutzutage leider keine Seltenheit mehr, dass Kinder zuhause keine Bücher mehr vorgelesen bekommen, dass mit ihnen nicht gebastelt und erzählt wird, sondern wirklich nur vor Fernseher und Tablet geparkt werden. Die Folgen sind, dass diese Kinder (obwohl sie nicht "dümmer" sind als die anderen) massive Schwierigkeiten haben sich überhaupt in eine Gruppe einzuordnen, geschweige denn den Anschluss zu finden, und das obwohl in der 1. Klasse das Leistungsniveau noch sehr niedrig ist im Vergleich zu unserer eigenen Schulzeit.

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von Johanna3 am 08.04.2018, 22:15 Uhr

Wenn es egal wäre, ob die Verpflichtung eine "Bildungseinrichtung" mit 3 oder 6 Jahren zu besuchen sei - wäre es dann nicht auch egal, ob man ein Kind kurz nach der Geburt oder ERST mit woanders betreuen lässt?

Ist es nicht schön für jedes Jahr, in dem noch keine Verpflichtung besteht?

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von Johanna3 am 08.04.2018, 22:26 Uhr

Ich denke schon, dass etwas komplett anderes ist. Schon alleine durch die Tatsache, dass es im Kindergarten noch keine Noten gibt, jedoch in der in den Schulen in Frankreich auch für die Kleinen.

Und es wird ja GERADE das französische System so sehr gelobt, WEIL es sehr strikte Vorgaben enthält (Stichwort:Potentialausschöpfung), und den Kindern im wahrsten Sinne des Wortes nur wenig Spielraum bietet.

Ich kenne viele Kinder und mittlerweile auch Erwachsene, die nie einen Kiga besucht haben und in der Schule ihren Altersgenossen weit voraus waren. Eltern die ihren Kindern etwas beibringen und sie nicht als lästige Anhängssesl betrachten, sind zum Glück noch keine Seltenheit.

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von kaempferin am 08.04.2018, 22:43 Uhr

"Ich finde, dass hier oft schon viel zu viel "Programm" für Kinder vorgegeben wird. Wenn ich die Pläne mancher Kitas lese (Sprachtraining, Frühenglisch, Psychomotorik, musikalische Förderung uvm.)"
Genau das finde ich auch VIEL ZU FRÜH! Meine Güte, das geht doch SPÄTER auch noch.

"...frage ich mich, wann die Kinder eigentlich Zeit zum Spielen haben."
Und genau das frage ich mich auch. Denn spielen ist ja auch wichtig - und gerade für noch so JUNGE Kinder. Denn die haben später noch lange genug irgendwelche Pflichten und Aufgaben.

Auch ich habe erst vor kurzem eher hanebüchene Dinge von dort gelesen, was die frühe Schule anbelangt: Die Kinder werden von den Erzieherinnen gescholten, wenn sie z.B. ein Bild gemalt haben, welches eben den dortigen Erzieherinnen nicht schön und gut genug ist. Da heißt es dann z.B. "Die.../der... (Sowieso) hat ein viel schöneres Bild gemalt als Du!"/"Male das Bild nochmal und wenn es nicht schön ist, werde ich mit Dir schimpfen!"... usw... usf... Sowas geht GAR NICHT, finde ich. Zum einen kann nun mal nicht jeder toll malen (aber dann dafür halt was anderes besser und gut) - und zum anderen kann von (gerade) 3(!)jährigen noch nicht verlangen, dass sie schon super toll malen können. Später; OK; wenn hierfür die Begabung vorhanden ist, aber sicher noch nicht schon so früh. Und ein Kind muss man doch ERMUTIGEN(!) - und NICHT AUSSCHIMPFEN! Und schon gar nicht für solch einen Pipifax wie ein nicht "schön"(?) gemaltes Bild.

Des Weiteren müssen die Kinder dort - wenn sie nicht "brav"(?) waren und widersprochen haben - in der Ecke stehen. Auch das ist eine total verstaubte und antiquierte Methode. Das hat man (auch bei uns) z.B. noch in den 50er Jahren gemacht, aber doch nicht mehr im Jahr 2018!!!!!

Und dann "müssen" die Kinder auch mit 3 UNBEDINGT(!) sauber und trocken sein und auf die Toilette gehen (können), denn nicht trockene und saubere Kinder werden dort nicht aufgenommen. Das ist auch sowas - MÜSSEN?!?! Sauber, trocken sein und auf die Toilette gehen KÖNNEN - OK, aber MÜSSEN?! Was soll das denn? Sterben MUSS man, aber mit Sicherheit nicht das! Und da sind die Erzieherinnen auch recht stur und unnachgiebig: Ist ein Kind tatsächlich noch nicht sauber und trocken, wird es einfach nicht gewickelt - und das stundenlang nicht. Und sowas geht einfach nicht und ist total daneben. Aber sowas gibt es auch - wenn auch vereinzelt - in deutschen Kindergärten. Ich würde mir sowas jedenfalls niemals nicht bieten lassen, sondern auf die Barrikaden gehen bzw. mich an den Träger wenden. Das mag zwar hierzulande helfen, aber ob auch in F - da bin ich mir nicht so sicher. Finde solch ein System jedenfalls echt unmöglich.
Wie gesagt, ich habe das zwar selbst noch nicht erlebt (war dort auch nur im Urlaub - mehr nicht), aber ich habe das erst vor 8 Tagen in einem anderen Forum gelesen.

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Hmm, also,

Antwort von isi1980 am 08.04.2018, 22:57 Uhr

meine große Tochter geht in eine école maternelle und hat letzte Woche mit ihren fünf Jahren einen Test geschrieben, in dem sie kleine Wörter lesen musste, Zahlen bis zehn addieren sollte, kleine Sachaufgaben lösen musste, etc.
Ihr fällt das alles leicht und sie hat Spaß daran ... was ist aber mit den anderen Kindern, denen das Lernen nicht so leicht fällt?
Die quälen sich dann schon im Alter von drei Jahren mit dem Ergebnis, dass sie zwar am Anfang einen größeren Lernfortschritt aufweisen im Hinblick auf Kinder, die erst mit sechs Jahren in der deutschen Grundschule anfangen, lesen und rechnen zu lernen, anschließend aber auf genau dem selben Level sind wie deutsche Erstklässler nach dem ersten Halbjahr.
WOZU also?
Lasst sie spielen, unsere Kinder ... dann werden sie so kreativ, dass sie im Leben bessere Berufschancen bekommen als die armen zu früh verschulten Kinder, die gegen 17:00 Uhr nach Hause kommen und kaum Zeit haben, bevor sie ins Bett müssen, um einem neuen Schultag ins Auge zu schauen!

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von DK-Ursel am 08.04.2018, 23:03 Uhr

Käempferin, ich kenne die franz. Schulen oder KIGAs auch nicht und genau darum gebe ich nicht wieder, was ich irgendwo in einem anderen Forum mal gehört habe.
Wie sicher bist Du, daß es keine Ausnahme war?
Gibt es nicht auch in Dtd. so´n und so´ne Einrichtungen - mit mehr oder weniger Vorgaben?
Wie genau weißt Du, wie zuverläßlich die Forumschreiberin dort ist?

Ich habe mich in den letzten Jahren auf vielen Foren und Mailinglisten für Deutsch(sprachig)e im Ausland "herumgetrioeben.
da lasse ich mich gern sachlich belehren, wie es anderswo zugeht, so wie ich versuche, auch ier sachlich über DK-Einrichtungen zu berichten und eben keinesolche emotional beladenen (Ausnahme?)Fälle wie du anzumerken.

Um zu erklären, was ich meine:
Eine sachliche Aussage wäre, wenn wir erführen, ob es verbindliche Vorgaben gibt, wie die Bilder der Kinder auszusehen haben --- nicht, daß EINE Pädagogin in EINEM Fall EIN spezielles Bild auf eine unpädagogische Weise kritisiert.
Sicher, aß dies nie hier in Dtld. passiert?
Und woher weiß die Forumsschreiberin so gut Bescheid, was da ablief, war sie dabei? Als Mutter? Also sind Mütter doch zugelassen in den Malstunden?

Wer in den Schulforen oder auch im KIGA HIER mitliest, kann durchaus auch den Eindruck bekommen, es gehe grauenvoll zu in dt. Institutionen.
daher:
Solche Beiträge, die Hörensagen wiedergeben und Einzelfälle als Norm schildern, die daraus dann ein Vorurteil ableiten, ohne mehr zu wissen, soltlen wir aus einer sachlichen Diskussion raushalten.

Hruß Ursel, DK

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Nachtrag:

Antwort von DK-Ursel am 08.04.2018, 23:07 Uhr

fakt ist, daß man nie ein System auf eine andere Gesellschaft 1:1 übertragen kann.
Ging hierzulande auch schon mal mit einem australischen Grundschulmodell rasch schief.
Fakt ist aber auch, daß andere Länder vieles anders machen, was wir in unseren dt. Seelen (auch meiner!) nicht nachvollziehen, nicht verstehen, (erstmal) auch nicht gut finden - und was trotzdem manchmal gar nicht sooo schlecht ist, wie wir es denken, weil wir es nicht gewohnt sind.
Mit Sicherheit finden die Franzosen in unserer Kinderbetreuung mindestens genauso viele Haare in der Suppe wie wir in der ihren - und das immer, ohne genauer und sachlich hinzuschauen.


Wo liegen eigentlich die Franzosen in den zu Recht umstrittenen PISA-Untersuchungen?

Gruß Ursel, DK

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Frankreich

Antwort von Reh77 am 08.04.2018, 23:16 Uhr

Mit dem verpflichtenden Schulbesuch ab drei Jahren sollen nach dem Willen der französischen Regierung alle Kinder dieselben Startchancen erhalten. Dabei gehen in Frankreich ohnehin fast alle Jungen und Mädchen schon vor der Grundschule in die sogenannte école maternelle:
97 Prozent waren es 2017.

Für die meisten französischen Familien findet die Einschulung schon mit drei Jahren statt. Wer seinen Nachwuchs später zur Schule schickt, ist oft religiös, christlich wie muslimisch, oder wohnt in Überseegebieten wie Mayotte.

Die écoles maternelles funktionieren ähnlich wie Schulen:
Sie beginnen für alle Altersstufen jeden Morgen pünktlich um 8.30 Uhr.
Dreijährige lernen zählen,
Vierjährige malen ihre ersten Buchstaben,
und Fünfjährige nehmen ein Zeugnis mit nach Hause. Darin steht, ob sie schon kurze Wörter schreiben, Dreiecke und Vierecke auseinanderhalten und Geschichten vom Wochenende erzählen können.
Die Kleinen lernen in Klassen mit 25 bis 30 Kindern, unterrichtet werden sie von einer Lehrerin und einer Hilfskraft.
Ab 16.30 Uhr können sie abgeholt werden oder noch in der Betreuung bleiben.
Die langen Zeiten und großen Gruppen verwundern viele deutsche Eltern. Französische Eltern aber sind daran gewöhnt:
Vier von fünf Frauen arbeiten trotz Kinder in Vollzeit weiter.
Selbst die Krippen für Babys ab drei Monaten sind bis abends um halb sieben oder länger geöffnet – und gut besucht.
Durch das neue Gesetz will Macron hervorheben, wie wichtig seiner Meinung nach die ersten Lernjahre sind. Gerade beraten Bildungsexperten über das Programm der künftigen maternelle: Vor allem die Sprachfähigkeit der Kleinen soll gefördert werden. Denn wie Bildungsminister Jean-Michel Blanquer gerne erwähnt: Ein Kind aus einem privilegierten Elternhaus hat bis zu seinem vierten Lebensjahr insgesamt 30 Millionen Wörter mehr gehört als ein Kind mit weniger gebildeten oder sprachfaulen Eltern.
Ab dem Schuljahr 2019 sollen nun wirklich alle kleinen Franzosen und Französinnen gleich viele Wörter hören – in der Schule und nicht zu Hause.

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Re: Frankreich

Antwort von Johanna3 am 08.04.2018, 23:26 Uhr

Das wird sich aber nur umsetzen lassen, wenn alle Kinder direkt nach der Geburt in ein Kinderheim kommen. Wie sonst soll ausgeglichen werden, dass einige Eltern bereits viel mit den Kleinen sprechen - und andere nicht? Auch werden sich einige Eltern am Wochenende viel Zeit für ihren Nachwuchs nehmen - und andere nicht.

Oder soll es auch Vorgaben darüber geben, was gesprochen und vorgelesen werden soll und darf? Damit niemand benachteiligt wird? Wohl kaum. Es gibt keine Chancengleichheit für alle. Egal welche Kopfständern deswegen veranstaltet werden.

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Re: Frankreich

Antwort von kunstflair am 09.04.2018, 1:26 Uhr

reh hat wichtiges gesagt: wenn jedes kind bei der einschulung die umgebungssprache kann, ist schon mal sehr viel getan.

Ich bin gegen eine verschulung im frühsten alter, wohne aber selber im ausland und musste mich oft überwinden, mein kind so früh in fremde hände zu geben, passte mich aber an. Beim tatsächlichen schuleintritt fiel es mir wie schuppen von den augen: die lehrerin konnte sofort mit der klasse in der umgebungssprache kommunizieren. Von meinen freundinnen aus dem norden hörte ich da von ganz anderen zuständen.

Nicht alles ist per se schlecht, nur weil es anders ist.

Ich wünsche jeder mutter, dass sie frei entscheiden darf und wünsche jedem kind, dass es eine umgebung vorfindet, die auf seine bedürfnisse eingeht.

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Pisaplatzierung Frankreich

Antwort von lisi3 am 09.04.2018, 5:26 Uhr

Wenn ich mich nicht verzählt habe, stand Frankreich 2015 auf dem 27. Platz.
In den einzelnen Unterkategorien nur jeweils wenige Punkte über dem Durchschnitt.

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Re: Frankreich

Antwort von Johanna3 am 09.04.2018, 6:49 Uhr

Diese Umgebung würde ich auch jedem Kind wünschen.

Als sehr problematisch sehe ich hier die Entwicklung von sozialen Brennpunkten an. Dort, wo ca. 90 % der Kinder kein Deutsch sprechen, ist kaum zu erwarten, dass sie es in ihrer überwiegend fremdsprachigen Umgebung gut lernen. Da nützen die einzelnen "Sprachförderungsstunden" kaum etwas, da es tatsächlich dass "Sprachbad" ist, von welchem die Kinder profitieren.

Zusätzliches Personal gibt es dort aber in der Regel nicht. Ein weiteres Problem ist, dass viele ErzieherInnen nicht indem sog. Brennpunkten arbeiten mögen.

Es wird und wurde bereits versucht, ErzieherInnen aus dem Ausland zu gewinnen. Anforderung ist in der Regel aber nur, dass sie "gut Deutsch sprechen:, jedoch nicht, dass sie es fließend beherrschen. Aber dieses Problem stellt sich oft gar nicht, da es nicht annähernd gelingt alle freien Stellen überhaupt zu besetzen.

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Re: Frankreich

Antwort von bellis123 am 09.04.2018, 8:07 Uhr

Man müsste wirklich mal die konkreten Anforderungen mit den unseren vergleichen, die kenne ich natürlich auch nicht. Aber das was du schreibst klingt für mich absolut harmlos. Meine Tochter konnte mit knapp 3 Jahren bis 10 zählen und jetzt mit gut 3,5 Jahren bis 20. Geometrische Figuren (Kreis, Dreieck, Viereck, Quadrat) kann sie auch schon seit sie ungefähr 3 ist problemlos auseinander halten. Und das alles ohne dass man es gezielt "trainiert" hat, sondern spielerisch immer mal was zählt: wieviel Kekse noch da sind, wieviele Murmeln blau sind, wieviel Stifte da sind, wieviel Hühner auf der Seite im Buch sind.... oder beim Stempelspiel eben dazu sagt was es für geometrische Figuren sind, mit denen man gerade stempelt. Ich finde das keineswegs ungewöhnlich sondern völlig normal und solche Dinge macht sie total gerne, so wie sie auch gerne ausmalt, bastelt und andere Dinge macht. Von ihren bereits 4jährigen Freunden können fast alle ihren Namen schreiben. Wie gesagt, ich habe mich nicht näher mit den komkreten Anforderungen in Frankreich beschäftigt, aber was ich bisher gehört habe, finde ich absolut im Rahmen...

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Kindergarten oder nicht

Antwort von tonib am 09.04.2018, 8:36 Uhr

Wenn wir eine stärkere Angleichung der Leistungen von Kindern aus bildungsfernen Schichten erreichen woollen, müssen wir mehr und bessere Bildungsangebote für kleine Kinder machen, da führt kein Weg dran vorbei. Nur verbindlich für sozial Schwache geht wohl kaum. Aber soll man es auch für Kinder verbindlich machen, die zu Hause besser betreut werden? Ein echtes Dilemma.

Vielleicht kann man ein System entwickeln, das eine grundsätzliche Pflicht vorsieht, aber mit Ausnahmen parallel zum Homeschooling - also wer zuhause entsprechend gefördert wird, ist befreit. Ein gewisses Unbehagen bleibt allerdings.

Ich war nicht im Kindergarten, obwohl ich es gerne gewollt hätte. Meiner freiheitsliebenden Mutter war das zu stressig und zu verbindlich. Daher habe ich mich jahrelang auf die Schule gefreut und war traurig, wenn die Ferien kamen. Aber ok, so geht es wohl nicht allen...

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von hirondelle am 09.04.2018, 8:52 Uhr

Hallo,

Interessant, wie das französische Schulsystem in D wahrgenommen wird.
Meine Kinder gehen in F zur Schule. Im ersten Kindergartenjahr gehen sie von 8h30 bis 11h30 und zwar an 4 Tagen die Woche. Das sind 12h/Woche!!!!
Ab dem zweiten Jahr zusätzlich von 13h30 bis 16h. Man kann die Kinder zwar über Mittag in die sogenannte périscolaire schicken (oft Fremdanbieter, die Kinder bekommen Mittagessen und dürfen spielen bis der Kindergarten wieder losgeht), das machen hier aber die wenigsten. D.h. die Kinder haben pro Woche im 2. und 3. Kindergartenjahr 22h "Unterricht".

Ja, es gibt ein vorgegebenes Programm und die Erzieher sind studierte Pädagogen, die bis einschließlich Klassenstufe 5 (CM2) unterrichten dürfen. Das Unterrichten in höheren Klassen erfordert ein anderes Studium.
Hier ist es so, dass jeden Tag 1 bis 2 Einheiten à circa 20-30 Minuten dafür vorgesehen sind, dass in Gruppenarbeit zu 4-6 Kindern etwas "gelernt" wird. Der Lehrer ist im Wechsel bei einer Gruppe anwesend, die anderen Gruppen arbeiten autonom bzw. mit der Assistentin.
Das kann man sich z.B. folgendermaßen vorstellen:
Gruppe 1 malt mit Wasserfarben, Assistentin hilft und betreut.
Gruppe 2 spielt ein Würfelspiel; Ziel: zahlen bis 6 üben
Gruppe 3 spielt Puzzle
Gruppe 4 übt mit mit dem Lehrer die Benutzung des Lineals, Phonologie etc.
Nach dem Atelier geht's meistens raus an die frische Luft oder es ist Geschichtenzeit.
Alles in allem sind es kleine, abwechslungsreiche Zeiteinheiten mit viel Pause.
Zum Thema freies Spielen. Hier sind es 30 min morgens und dann immer mal wieder zwischendurch, wenn man früher mit den Ateliers fertig wird etc.
Dadurch kennen die Erstklässler alle von Anfang an alle Buchstaben, können Silben erkennen, beherrschen die Zahlen bis 30, können kleine Geschichten nacherzählen, können mit Schere und Lineal umgehen. Das Ganze hat auch einen guten Grund: in der ersten Klasse wird lesen gelernt, was im Französischen ja bekanntlich nicht so einfach ist. Das braucht viel Zeit.

Ich finde das französische Schulsystem sicher nicht optimal, vor allem in den höheren Klassenstufen, aber so schlecht, wie es in D oft wahrgenommen wird, ist es auch nicht. Ich bin in Deutschland zur Schule gegangen und kann glaube ich ganz gut mitreden.

Das sogenannte Zeugnis in der école materielle ist hier übrigens ein Heft, in dem abgestempelt wird, sobald das Kind bestimmte Dinge beherrscht, z.B Fragen zu einer Geschichte beantworten, Klassenregeln akzeptieren, den Vornamen schreiben können, Zahlen bis 6 erkennen etc.

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von Shanalou am 09.04.2018, 8:59 Uhr

Ein ganz schwieriges Thema. In Deutschland wird so etwas sicher nicht eingeführt, da die Kosten zu hoch sind. Pflicht bedeutet eben auch Gebührenfreiheit. Man kann aber das französische System nicht mit dem deutschen vergleichen. An den Schulen geht es, meines Wissens nach, auch strenger zu, als an deutschen Schulen. Zumindest empfinden das die französischen Austauschschüler hier so. Jedes Land hat da so seinen eigenen Weg, der mit der jeweiligen Kultur eben zusammen passt. Ich glaube nicht, dass alle Franzosen mit dem System glücklich sind. Die Geburtenrate sinkt und viele französische Frauen wollen mehr Zeit mit ihren kleinen Kindern verbringen. Auch haben immer weniger Lust auf die massive Doppelbelastung. Ebenso nimmt die finanzielle Förderung von Familien eher ab. In Frankreich nehmen nur 4% der Väter Erziehungsurlaub.
Frankreich ist in der PISA Studie abgerutscht und die Herkunft spielt für den Erfolg in der Schule eine noch größere Rolle als in Deutschland. Der Antisemitismus ist eher mehr als weniger wie in Deutschland, trotz früher Betreuung.
Frankreich als beispielhaft zu bezeichnen, anhand dieser Tatsachen, ist schon etwas lächerlich.

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von tonib am 09.04.2018, 9:26 Uhr

Ich denke, man darf nicht nur die absoluten Erfolge messen, sondern eben in Relation zu dem jeweiligen Problem.

z.B. was den islamischen Antisemitismus, hat Frankreich mit deutlich größerer muslimischer Bevölkerung auch die größere Herausforderung.

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Re: Schade ....

Antwort von Leena am 09.04.2018, 9:34 Uhr

Woher nimmst Du diese Gewissheit, dass ein 3-jähriges Kind (gewissermaßen ausschließlich) zur Mutter gehört? Warum ist es in jedem Fall gut, die eigenen Kinder möglichst lange (ausschließlich) zu Hause zu betreuen?

Ich denke, es kommt immer auf den Einzelfall an, es gibt kein Schema F, das für alle funktioniert. Von daher wäre ich auch sehr unterbegeistert, wenn mir vorgeschrieben würde, dass ich mein Kind ab x Jahren verpflichtend ganztags in die Vorschule oder in die Schule geben müsste. Wobei mich der Zwang stört, nicht das Angebot an sich.

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Danke, Lisi

Antwort von DK-Ursel am 09.04.2018, 11:24 Uhr

spricht ja dann auch nicht dafür, daß just dieses früh verschulte System, so es so ist wie ich es gehört habe (und dabei denke ich just nicht an Einzelsituationen, sondern Standards, die in Frankreich leben wie Isi sicher besser beurteilen können) erfolgreicherals das deutsche oder so gesehen auch das dänische ist.
dann kann man es zumindest so belassen wie alles ist...

Gruß Ursel, DK

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Re: Frankreich

Antwort von DK-Ursel am 09.04.2018, 11:32 Uhr

Nun ja, das mag sein --- Kinder sind neugierig und lernen gern, aber just in diesem Alter doch ganz anders als i nder Scule udn vor allem: in ihrem eigenen Tempo.
Eine Sache ist es, Fragen der Kidner - unsystematisch, so wie es in ihren Alltag paßt und aktuell ist - zu beantworten, zu erklären, zu zeigen --- etwas anderes is tein verschultes System, in dem erwartet würde, daß dies und das dann udn dann gelernt werden soll.
das ist schon ein Unterschied, auch wenn evtl. das Resultat sogar dasselbe ist.
Meßbar, denn ich glaube, die Spielzeit udn die dadurch gemachten Erfahrungen sind eben nicht so meßbar.

Ich hatte eine ältere Freundin, die im KIGA arbeitete und immer sagte:
Wenn man einen 27J. für 1Jahr wegsüperrt, verliert der ein Jahr seines Lebens draußen, klar, aber mehr eben auch nicht.
Wenn man dies mit einem 4 J. macht, kommt es als 5J. raus und hat verpaßt, wie man als Vierjähriger mit Matsch spielt und was man dabei lernt - denn schon 1Jahr weiter spielensie anders und "werten" ihre Erfahrungen "anders "aus".
DAS ist Lernen auf Kinderniveau - das macht man dann eben nicht mehr in der scule genauso.
In einem anderen Thread hat Bonnie in anderem Zusammenhang geschrieben, daß man Kindern eigene Erfahrungen nicht ersparen kann.
Das stimmt - auch hier.
Später kann man ihnen vermitteln, wie sich Matsch anfühlt, wozu er gebraucht werden und wie nicht - aber die praktische Erfahrung macht ein Sechsjähriger oder zehnjähriger danna nders, wenn überhaupt, als ein Vierjähriger.

Eine Vorschullehrerin seufzte auch einmal, daß sie eben versuche, mit Kinderliedern Fingerspielen etc. Rhythmus und Sprachgefühl auf kindliche Art zu nachzuholen, aber:
Das war zu spät, DAS mußte vorher passieren - da nahmen es die kinder an, das ließ sich eben so nicht mehr einholen, weil nun andere Ziele, aber auch anderes Lernverhalten vorherrschten.


Gruß Ursel, DK

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von Shanalou am 09.04.2018, 11:43 Uhr

Das ist richtig, nur ist es eben so, dass trotz einer sehr frühen Ganztagesbetreuung der Kinder sich die Probleme auch nicht vom Tisch wischen lassen. Vor allem der Bereich der Bildungschancengleichheit scheint ja auch nicht zu funktionieren. Und das wird ja in Deutschland immer mit den Ganztagesbetreuungsmöglichkeiten gleichgesetzt. In den skandinavischen Ländern funktioniert das ja nicht schlecht, aber die sind auch um einiges sozialistischer.

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Danke für eine sdachliche Darstellung

Antwort von DK-Ursel am 09.04.2018, 12:42 Uhr

die doch einiges glaubwürdiger als der emotionale Einzelbeispiel-Beitrag oben aus 2. Hand (zudem!!!) ist, den ich oben bereits kritisierte.

Die Kinder werden aber durchaus ganztags betreut, oder?
Und der Rest - außerhalb dieses "unterrichts" ist dann freies Spielen oder wie läuft das?

Ich stelle auch fest, daß nicht nur die Kindergärten etc. weitaus besser hier in DK als in Dtld. ausgestattet sind, sondern das Personal auch besser ausgebildet ist - Pädagogik, also Erzieher, war hieri mmer schon eine Art Studium.

Gruß Ursel, DK

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von DK-Ursel am 09.04.2018, 12:45 Uhr

Äh, was genau funktioniert hier besser?

Auch hier beklagen Minister und Linke, daß Chancengleichheit eben nicht erreichbar ist - vermutlich geht das wirklich nur ,wenn alle Kinder ihren Eltern nach der Geburt entzogen werden und in einem gleichgeschalteten Heim aufwachsen.
Abgesehen davon, daß es nun mal schlauere Kinder gibt als andere und Gleichheit in sofern auch wieder relativ zu betrachten wäre.

Wo siehst Du übrigens, daß Skandinavien "sozialistischer" ist?
(Ernstgemeint, interessiert mich wirklich!)

Gruß Ursel, DK

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das klingt gar nicht so wirklich nach Schule

Antwort von lilke am 09.04.2018, 13:00 Uhr

vieles wird hier im KiGa ähnlich gemacht. Klar nicht mit Stempelheft und nicht formalisiert was an welchem Tag passiert aber im Grunde doch sehr ähnlich.

Danke für den Beitrag, da kann man sich viel eher was drunter vorstellen!

LG
LIlly

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@DK-Ursel

Antwort von hirondelle am 09.04.2018, 13:03 Uhr

Hallo,

Ja, man kann die Kinder ganztags betreuen lassen. Die école maternelle geht von 8h30 bis 11h30 und 13h30 bis 16h. Man kann die Kinder aber ab 8h schon bringen. Für die Zeit davor, in der Mittagspause und nach 16h ist die périscolaire zuständig. Das ist kostenpflichtig (errechnet sich nach dem Familieneinkommen), sie holen die Kinder in der Schule ab und bringen sie wieder. Mittwochs und in den Ferien werden ebenfalls vom périscolaire Betreuungsprogramme angeboten.
Bei uns ist es auch so, dass zweimal die Woche die Lehrer von 16h-17h mit bestimmten Schülern quasi Nachhilfe machen (kostenlos). Ich finde es super, dass es dieselben Lehrer sind, da sie dann genau wissen, mit welchen Schülern sie welchen Stoff nochmal vertiefen müssen.
LG

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Re: @DK-Ursel

Antwort von DK-Ursel am 09.04.2018, 13:38 Uhr

Danke für die Ergänzung.

Gruß Ursel, DK (auch ein Land, in dem Kinder früh ganztags "fremdbetreut" werden...)

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von 2auseinemholz am 09.04.2018, 13:42 Uhr

Hallo!

Na ja, aus meiner Generation sind einige Freunde nach Frankreich umgezogen, eben WEIL es dort gesicherte KiTa-Plätze und Nachmittagsbetreuung in der Schule gab. - Da kann Frau (oder meinetwegen, der schwerpunktmäßig mit Kinderbelustigung betreute Ehepartner) sich auch beruflich insofern entfalten, dass sie einen halbwegs geregelten Arbeitstag hat. Wir reden nicht über Selbstwirklichung um JEDEN Preis, sondern um einen stinknormalen Job!

KiTa-Pflicht ist gar nicht soooo spektakulär - hier wird der garantiertet KiTa-Platz nur mit vorgehaltener geladener juristischer Waffe finanziert .... und aktuell ist der Bedarf an KiTaPlätzen (nicht kostenlos) ist eher höher als das Angebot. Hätten wir hier ein Überangebot an kostenfreien Kita-Plätzen würde ich mich über eine Kitapflicht auch eher wundern / mich entgeistert zeigen.

Mit dem "Schulprogramm" / Curriculum ist ja nichts anderes "verlangt" als ein verlässliches Maß an Mindestqualität was nach 3 Jahren KiTa-Besuch ein Kind so an Kulturfertigkeiten und sozialen Kompetenz so beherrschen könnte. Und das nicht zum Selbstzweck sondern als Voraussetzung für einen funktionierenden GS-Unterricht.
Wird hier in einem Einschulungstest 1 Jahr vor der Einschulung gemacht und dann wundert man sich dass so viele defizitäre Kinder doch noch Ergo, Physio, Logo, (Deutschunterricht) .... teuer und auf Rezept vom Arzt verordnet bekommen müssen. Nach Meinung des Arztes sind das alles gesunde Kinder, aber haben offensichtlich weder im Elternhaus noch in der KiTa hinreichend qualitative Förderung erfahren haben.

Ich wäre unendlich dankbar gewesen, wenn es zu der Kita-Zeit meiner Kinder ein gesetzl. Anspruch auf einen von mir persönlich teuer zu bezahlenden KiTa-Platz gegeben hätte ....

LG, 2.

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Aber es ist doch schon so,

Antwort von Johanna3 am 09.04.2018, 13:43 Uhr

dass künftig bereits auch alle Dreijährigen von 8:30 Uhr bis 16:30 Uhr die Einrichtung besuchen müssen. Oder haben die deutschen Zeitungen eine Ente gebracht?

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Nachtrag

Antwort von DK-Ursel am 09.04.2018, 13:43 Uhr

Die sit eine gute Gelegenheit, auch die,die sonst selten über ihren Tellerrand schauen (müssen), mal darauf hinzuweisen, daß es ihnen jetzt wohl ähnlich geht wie es manchem Ausländer in unseren uns vertrauten Systemen ergeht:
Da kommen Menschen aus anderenKulturen, in denen die Großfamilie, irgendwer, daß Kind so lange wie möglich zuhause betreut - mangels anderer )Einrichtungen.
Was da Ursache und was Wirkung ist, lasse ich dahingestellt, aber es ist in manchen Ländern so, daß noch weniger ganztags oder auch nur halbtags außer Haus betreut als in Dtld. (und Dtld. erscheint eniem Franzosen oder Dänen sicher schon "rückständig" in dieser Beziehung).
Und dann kommt man in so ein Land und soll mit dem lapidaren Spruch der Einheimischen:
"jetzt seid ihr in Dtld., hier machen wir das so"
schlucken, daß dies nun die beste und einzige (?) Methode für mein Kind sei.
Da haben nicht nur Syrer, Türken oder ... Schwierigkeiten ,wie man sieht, schuckt Isi auch und ich habe auch geknabbert an so manchem dänischen "Prinzip".

Mit ein bißchen mehr Verständnis und Einfühlung in die Hinergründe kann da sicher mehr Integration erreicht werden als mit Anordnungen und Gesetzen - und Intoleranz gegenüber den Gefühlen und Sitten, die Einwanderer mitbringen.

Gruß Ursel, DK

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Re: Aber es ist doch schon so,

Antwort von Maxikid am 09.04.2018, 13:44 Uhr

Davon habe ich noch nichts gelesen...von einer KiGa- Pflicht schon, aber nur für ca. 5 Stunden...

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Re: Aber es ist doch schon so,

Antwort von DK-Ursel am 09.04.2018, 13:46 Uhr

Noch einmal:
bei Pflicht muß der Staat den Platz voll bezahlen --- und garantieren für alle.
das geht doch heute scho n gar nicht, woher soll das also (so schnell) kommen?

Gruß Ursel, DK

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Re: Aber es ist doch schon so,

Antwort von Johanna3 am 09.04.2018, 13:50 Uhr

In diesem Artikel steht, wann die Schule in Frankreich verbindlich beginnt und endet. Noch auf freiwilliger Basis.

http://www.zeit.de/amp/gesellschaft/schule/2018-03/schulpflicht-frankreich-deutschland-spanien-schweiz

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Re: Aber es ist doch schon so,

Antwort von Johanna3 am 09.04.2018, 13:53 Uhr

Ja, ist mir völlig klar. Macht das Thema für mich aber nicht weniger interessant.

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Re: Nachtrag

Antwort von Maxikid am 09.04.2018, 14:04 Uhr

Das ist doch sogar schon von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Hier in HH Unterricht in der ersten Klasse 8-13 Uhr im Süden der Republik schon wieder gar nicht vorstellbar. Auch gehen fast 80 Prozent der Kinder in irgendeine Form in die Nachmittagsbetreuung /Ganztag der Schulen in anderen Bundesländer auch schon wieder nicht vorstellbar und hier juckt das niemanden mehr, da gelebter Alltag...wurde auch mit kaum Wiederstand eingeführt, obwohl die Hamburger ja sonst sehr Bürgerbegehrfreudig sind

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Danke für den Erfahrungsbericht aus erster Hand!

Antwort von Sille74 am 09.04.2018, 14:06 Uhr

So hört es sich doch auch für deutsches Empfinden ;-)) erträglich an, zumal, wenn ich das richtig verstehe, das Kind zwischen 11.30 und 13.30 Uhr nach Hause geholt werden kann.

Trotzdem finde ich eine Kiga-Pflicht ab 3 Jahren rein gefühlsmäßig schon heftig, zumindest dann, wenn auch der Nachmittag Pflicht ist oder diese dann durchgehend von 8.30 bks 16.30 Uhr gelten soll.

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Und was bringt das französische System letztendlich?

Antwort von und am 09.04.2018, 15:40 Uhr

Tut Frankreich sich herausragend in den PISA-Studien hervor? Nicht dass ich wüsste.

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Re: Und was bringt das französische System letztendlich?

Antwort von DK-Ursel am 09.04.2018, 16:08 Uhr

Hatte ich weiter unten nachgefragt - wurde beantwortet.

Gruß Ursel, DK -- die mit den Bäumen und Ästen hier auch nicht immer klarkommt

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von Shanalou am 09.04.2018, 16:27 Uhr

Das war hauptsächlich auf PISA gemünzt. Und ich gehe auch davon aus, dass die Chancengleichheit besser (wenn auch nicht optimal) gewährleistet ist, als in Deutschland. "Sozialistischer" im Sinne einer nicht so großen Schere zwischen arm und reich, sehr hohe Besteuerung zur Finanzierung der Sozialsysteme, scheinbar besseres Sozialsystem. Das ist natürlich sehr oberflächlich beschrieben.

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Re: Frankreich als Vorbild bezüglich Kinderbetreuung?

Antwort von DK-Ursel am 09.04.2018, 16:35 Uhr

Hej nochmal!

Bei PISA schneidet DK aber absolut nicht besser als Dtld. ab - die liegen beide ungefährt gleich.

Ansonsten:
Wenn Du Deine Kriterien als sozialistisch bezeichnest, dann hast Du Recht.
Allerdings erfrodert die hohe Besteuerung eben wirklich auch,daß meistens beide Patreien arbeiten gehen - ich kenne kaum jemanden, der es anders macht, machen kann. Und wenn, eben auch nur kurze Zeit.
Hat auch was mit sozialem Ansehen zu tun, das durfte ich selbst merken, als ich neu im Lande war.

UND:
es gibt eben nicht dieses Gießkannenstreusystem für Familien,durch das irgendwann ken Mensch steuerlich durchblickt - alle zahlen gleich, wenig ist abschreibbar, und so wird dann eben nicht nur das Steuersystem durchschaubarer, sondern auch gerechter (?).

Gru ßUrsel, DK - wo ich jetzt wirklich nach einer gerade erfolgten Absage noch ein bißchen Sonne draußen genieße.

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@Shanalou

Antwort von lisi3 am 09.04.2018, 16:57 Uhr

Ich habe in der Pisa-Tabelle von 2015 nachgesehen.
Norwegen liegt drei Plätze vor Frankreich, Schweden einen Platz dahinter, alle deutlich hinter Deutschland.

Norwegen kann sich vieles leisten, da sie mit ihren Ölvorkommen viele Jahre gut verdient haben. Wie dort Steuer- und Sozialsysteme sind, weiß ich nicht, dazu kann ich nichts sagen.

Wie Schweden sein Sozialsystem finanziert, finde ich prinzipiell nicht schlecht. Dort wird quasi alles über die Steuer finanziert, wer viel verdient, bezahlt eben mehr. Jeder kann online einsehen, wieviel und ob der Nachbar seine Steuer bezahlt (das wäre jetzt nicht mein Ding, aber dort scheint man sich dabei nichts zu denken). Wenn man sich mit Schweden unterhält, scheinen sie auch durchaus ihre relativ hohen Steuern zu akzeptieren (wobei wir hier mit Steuern plus Sozialabgaben unter Umständen mehr bezahlen sollen, habe ich mal gelesen).
Aaaber soooo gut finde ich das schwedische Sozialsystem jetzt nicht unbedingt. Bei einer Bekannten wurden z.B. verschiedene Untersuchungen und Behandlungen aus Altersgründen nicht mehr gemacht (sie war damals etwas über 60), was hier so nicht vorgekommen wäre. Auf Planmäßige Untersuchungen und Operationen musste man noch länger warten, als bei uns.
Allerdings ist das Pflegepersonal (möglicherweise auch das Personal in Kindergärten und -Krippen) wegen besseren Arbeitsbedingungen zufriedener.

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skandinavisches Sozialsystem,

Antwort von DK-Ursel am 09.04.2018, 18:10 Uhr

ist sicher vegleihbar - also Dk mit Schweden.
Datenschutz ist hier ziemlich unbekannt - bzw. lasch gehandhabt.
Genauso wie Gesundheitsvorsorge mit all den sachen, die man aus Dtld. kennt.
Überhaupt:
Daß das Gesundheitssystem in Dtld. imemr noch eins der besten ist, hört man immer, wenn man sich im Ausland umschaut - das lernt man eben nur kennen,w enn da lebt, dito Scule, KIGA etc.
Personal allerdings unterschreibe ich - von Krankenhaus bis Altenheim, KIGA - auch wenn angefangen wird, über zunehmenden Streß zu jammern, kann das mit Dtld. sicher noch nicht vergleichen.

ich glaube man zahlt halbwegs "gern" Steuern (jedenfalls höre ich weniger Gejammer darüber als in Dtld., wo es ja weniger ist), weil man eben merkt.
Letztendlich bekommt man auch was dafür --- auch wenn eben einz. Posten anderswo besser sind, sind die Skandinavier eben trotzdem meistens unter den glücklichsten Völkern.
Gruß Ursel, DK

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Re: @Shanalou

Antwort von Shanalou am 09.04.2018, 18:21 Uhr

Zugegeben hatte ich bei Skandinavien wohl vor allem Finnland im Kopf. Das "sozialistisch" war im übrigen auch keinesfalls negativ gemeint. Ich bin auch recht zufrieden in Deutschland, aber es werden nun mal gerne die skandinavischen Länder genannt, wenn es um gute Versorgung geht. Und natürlich, dort müssen beide arbeiten um sich alles leisten zu können, aber ist es hier anders? Die Zahl der arbeitenden Frauen steigt an, eine Kindergartenpflicht ist blödsinnig, da eh die meisten Kinder in den Kiga gehen. Man sollte eher fragen, was denn eigentlich alles im Kindergarten gemacht wird und was bei dem Betreuungsschlüssel, den wir haben, überhaupt geleistet werden kann. Ich kann mich noch an Urlaube in Dänemark erinnern, bei denen wir Kindergartengruppen unterwegs getroffen haben. Ich hätte den Betreuungsschlüssel auf ca. 1:3 geschätzt (keine Ahnung, ob das wirklich zutrifft). Wenn man eine Kindergartenpflicht will, muss auch die Qualität gewährleistet sein, und das ist im Moment meistens nicht so.

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Re: @Shanalou

Antwort von DK-Ursel am 09.04.2018, 18:48 Uhr

Shanalou, genau das ist der Punkt.
Die Berufstätigkeit der Frauen nahm in den 70ern, ab den 70ern rapide zu - also mußten Betreuungsplätze her.
Und wenn da alle rauf angewiesen snd, ist der Druck auch stärker, ordentiche Vorgaben zu leisten - wie gesagt, die Ausbildung war damals schn einiges höher als in Dtld. - heute weiß ichweniger, wie sich die die angeglichen haben? - und der Schüssel ist ganz sicher auch ein besser.
Wobei ich es kritisch finde, eine gemachte Urlaubsbeobachtung als Maßstab zu nehmen (ich weiß, Du setzt eni Fragezeichendran), denn im Somemr sind hier auchwnieger Kinder, natürlich weniger personal in den Betreuungsstätten.
der HJuli ist ja imemr noch was wie Industrieferienmonat, da ist DK quasi ausgestorben von Einhemischen, die nicht im Touristenbereich arbeiten -etwas überspitzt gesagt.

Und natürlich sind auch nicht alle Beschäftigten ausgebildte Pädagogen, aber es gbt Asstentenberufe als (Quasi)Lerberuf, Praktikanten etc.

Bei Pflicht, das wiederhole ich auch ier dann nochmal, muß ja auch schon alels kostenfrei für den Bürgers ein - sonst können sich genau die, für die es gedacht ist, den KIGA immern och nicht leisten.

Och hatte sozialisiotischer auch nicht negativ aufgefaßt, wollte nur gern wissen ,woran Du das festmachst. Danke für Denie Erkläungen.
Gruß Ursel, DK

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@johanna

Antwort von kunstflair am 09.04.2018, 20:18 Uhr

Genau, ein sprachbad, keine förderstunden. Das sprachbad ergibt sich hier wo ich wohne automatisch durch die frühe pflichtverschulung. Es ist wirklich erfreulich, wenn man diesen kindern zuschaut: eine tolle integration und mein kind, das keine integration braucht, kam schon früh mit kindern in kontakt, die von auswärtiger herkunft sind. So muss man sich auch nicht bestaunen und verstehen lernen, wenn man in die erste klasse kommt, alle sprechen in der umgebungssprache und alle können elementare dinge, wie auf einem stuhl sitzen und schuhe ausziehen und wieder anziehen und höflich um etwas bitten. Die lehrerin kann also in der ersten klasse gleich mit dem unterricht beginnen.

Allerdings sind unsere erzieherinnen auch top und sprechen selbstverständlich die umgebungssprache perfekt. Ich möchte mir lieber nicht vorstellen, welche auswirkungen es haben könnte, wenn die kinder ganztägig (wie es hier der fall ist) betreuerinnen ausgesetzt sind, die die sprache nicht beherrschen.

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Re: Frankreich ist EINDEUTIG KEIN Vorbild, was Kindererziehung betrifft

Antwort von Shakur93 am 18.09.2023, 16:11 Uhr

Hey liebe Isi vielleicht könntest du mich mal kontaktieren?
Wir wohnen an der Grenze und möchten demnächst nach Frankreich ziehen. Einzige Kopfschmerzen macht mir die Kindergarten und Schulpflicht. Hast du Tipps für mich?

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