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Geschrieben von fiammetta am 07.12.2009, 13:54 Uhr

Ich bin in einigen Punkten anderer Meinung, `tschuldingung

Hi,

meine SE haben vier Kinder, von denen drei finanziell immer schön alles in den Rachen geworfen bekommen haben. Die jüngste Schwester meines Mann wurde im Geld und sonstiger Hilfe regelrecht zugeschissen (Entschuldigung!), bekam ein Haus geschenkt, etc..

Mein Mann mußte hingegen noch Geld bringen (!), das dann wiederum großzügig weiterverteilt wurde.
Mir wurde dereinst im Familienrat unter Gebrüll von der ganzen Brut verklickert, ICH = Schwiegertochter habe gefälligst meine SE zu pflegen (was ich nachvollziehbarerweise entschieden verneint habe - ich habe eigene Eltern, danke)
Die Kinder meine Schwägerin waren Götter, unsere bekommen dieses Jahr (Bubi ist fast 7) zum ersten Mal ein Weihnachtsgeschenk...
etc.pp. - ist hier alles bekannt

Kaum war die Kohle aufgebracht, machten auch die Geschwister meines Mannes den großen Verschwindibus. Selbst ein kurzes Telefonat, um sich nach dem Befinden der Eltern zu erkundigen, ist offenbar noch zu teuer. Billiger wäre es, sie würde einfach an den Zaun gehen (wir sind Nachbarn). Ist aber auch zuviel verlangt. Seit insgesamt acht Jahren haben wir nun das Vergnügen, meine SE pflegen zu müssen, was bei einem hochdementen psychisch Kranken (inzwischen in den ewigen Baugründen) und einer tablettensüchtigen 84jährigen, die ihr Leben lang in der ewigen Opferrolle verharrte und ihr Fähnchen nach dem Wind des Herrn Gatten und ihrer Tochter hängte und jetzt Pflegestufe 2 hat, zu pflegen. Um genauer zu sein: Ihr Leben besteht aus Nahrungsaufnahme und -ausscheidung sowie Fernsehen. Was das alles mit sich bringt, erspare ich Dir / Euch an der Stelle, Ihr wollt Euer Mittagessen sicherlich bei Euch behalten.

Es sind immer diejenigen, die am miesesten behandelt wurden, die sich dann um ihre süßen Eltern kümmern sollen und letztlich müssen. Natürlich kann man es sich leicht machen und behaupten, man MÜSSE sich NICHT um sie kümmern. Vordergründig mag das ja so sein, realistisch ist es jedoch nicht. Gewissen, Moral, der Wunsch nach Liebe und Anerkennung (mitunter begreifen die Alten erst spät, dass sie auf den falschen Gaul gesetzt hatten), aber auch die finanzielle Schwierigkeit, alte oder kranke Menschen sich selbst zu überlassen, führen dazu. Die Pflegeversicherung ist ja recht schön, deckt aber die Kosten bei weitem nicht und ersetzt bei weitem kein Gehalt. Beispiel: Nur einmal duschen (durch eine externe Pflegekraft) = bereits nackig gemacht (!) dauert höchsten fünf Minuten, inkl. abtrocknen, ohne eincremen oder Haare richten - na, was glaubt ihr, was das kostet? Um die 25 Euro (ich habe die Preisliste im Moment nicht zur Hand).
Rechnet das `mal hoch auf jede noch so mickrige Pflegeleistung durch Dritte - das kann sich kaum jemand leisten. Folglich bleibt oftmals nur die Pflege durch die bis dahin so geschmähten Angehörigen.

Du bist nicht alleine und die Kommentare derjenigen, die diese Situation nicht kennen, werden sich in Zukunft noch gut relativieren...

Die einzige Möglichkeit ist, dass Dein Mann Tacheles mit ihnen redet und ihnen dabei klar macht, dass er nicht ihr Hausl ist. Wird er aber nicht. Sollte er einigermaßen hinter Dir stehen, dann kannst Du es ihnen verklickern - und bist dann die ewige Böse. Wenn Du sie Dir eh` vom Hals schaffen willst, dann gönn Dir wenigstens dieses Vergnügen.

Ich bin übrigens durchaus der Meinung, dass derjenige, der finanziell am meisten profitiert hat, sich auch zu mindestens 50% in tatkräftiger (!)Unterstützung seiner Eltern zu üben hat und nicht nur eine mitleidige Mine aufsetzen sollte, wenn Publikum dabei ist. Auch für Kinder gibt es ein Nehmen und Geben. Ich brauche mich als Eltern nicht zu wundern, wenn es im Ernstfalle zu Stunk kommt, wenn ich meine Kinder ungleich behandelt habe. Wie heißt es so schön: Man sei lieb und gut zu seinen Kindern, denn sie suchen einem später einmal das Altenheim aus.

Ich bin außerdem der Ansicht, dass Du als Gattin durchaus das Recht hast, die Ungleichbehandlung zu kommentieren. Ginge ich nicht arbeiten, würde ich meine Familie nicht durchfüttern usw., dann müßte das mein Mann tun. In Konsequenz ließen die übrigen Geschwister ihre Eltern auch weiterhin vermodern. So aber haben sie ein beschauliches Alter mit Rundumversorgung daheim - geleistet durch meinen Mann und mich, mit Auswirkungen auf unser Familienleben und damit auf unsere Kinder sowie zukünftig auch auf unsere eigene Gesundheit. Wenn ich also zumache, ist auch für sie der Ofen aus und dann geht`s auf direktestem Wege ins Altenheim. Ich trage also die Angelegenheiten einer mir eigentlich fremden Familie in sehr großem Ausmaße mit - und habe somit auch das Recht auf eine eigene Meinung - auch zum Geld -, die zu äußern mir keiner verbietet. Zudem wir laut Erbvertrag, den meine nichtsnutzige Schwägerin zu ihren Gunsten ausstellen ließ (Geschichte ist bekannt), ihr auch noch einige zehntausend Euro nach dem Ableben ihrer Eltern zahlen sollen. Nachdem nur ich arbeite, darf man dreimal raten, an wessen Leben (!) der Sums wieder ausgeht. Ich halte mich folglich mit Kommentaren ganz sicher nicht zurück, weil ich die Bande sonst - sprichwörtlich - nackerd durch`s Dorf treiben würde.

Schaff` Dir diese Leute rechtzeitig vom Hals, ich habe es damals erst zu spät begriffen.

LG

Fiammetta

 
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