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Geschrieben von maleja am 28.08.2015, 18:56 Uhr

Nicht nur für Münchner! (Brief von Simon Pearce)

Hab ich grad gelesen und möchte es Euch nicht vorenthalten. Was mich dabei besonders betroffen gemacht hat, ist der Satz "Es geht wieder los, München."


München - Der gebürtige Münchner Simon Pearce ist Sohn der bayerischen Volksschauspielerin Christiane Blumhoff und eines Nigerianers. Vor einem Monat ist der Comedian am Ostbahnhof geschlagen und als "Drecksneger" beschimpft worden. Er hat eine wichtige Botschaft an alle Münchner.


Liebe Münchner,  

es gibt solche und solche Neger. Das hat mir zumindest mein Ex-Kollege Kurti erklärt. Mit ihm arbeitete ich damals auf dem Wertstoffhof. Und ihr müsst wissen: Er war ein richtiger Bayer.

Während er sich auf seinem Besen abstützte, schaute er mich an und brummte: „Simon, das ganze Zeugs, das zu uns nach Deutschland schwappt – Kanaken, Neger... Was hat uns der Neger gebracht? Ich sag' es dir: Aids, Grippe, Krebs, und jetzt klauen sie uns noch die Fernseher.“

Diese Szene werde ich niemals vergessen. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Ich erinnerte ihn daran, dass ich, ein Schwarzer, vor ihm stand.

Doch Kurti widersprach: „Du bist kein richtiger Neger. Du bist doch der Simon.“

Wenn ich anderen Menschen diese Geschichte erzähle, bleibt ihnen meist das Lachen im Hals stecken.

Humor ist das beste Mittel, um auf Rassismus und Intoleranz aufmerksam zu machen – und etwas in den Köpfen zu verändern. Und die meisten Sachen kann ich auch wirklich mit Humor nehmen. Etwa wenn die Nachbarin ihre Tür aufreißt und brüllt: „Wir sind hier nicht im Urwald!“ Sie will, dass meine schwarzen Freunde und ich keinen Mucks von uns geben, wenn wir meine Möbel durch das Treppenhaus tragen.

Ich nehme es auch mit Humor, wenn mir die zahnlose Oma in der Tram ungefragt über mein krauses Haar streicht und kommentiert: „Mei, wie a Schaf.“

Aber leider gibt es Momente, in denen mir das Lachen vergeht. In denen ich einfach nur entsetzt bin. Traurig.

Neulich etwa, als ich am Hauptbahnhof stehe und zwei Polizisten auf mich zukommen. Ich überlege gerade, ob ich mir lieber eine Leberkäs-Semmel beim Vinzenzmurr oder eine Butter-Brezn beim Höflinger kaufen soll.

„Was machen wir denn hier?“, fragen sie. Sie meinen aber mich, nicht sich. Polizisten in München sprechen oft in der Wir-Form.

Wahrheitsgemäß antworte ich, dass ich mich gerade nicht entscheiden könne, was ich lieber essen möchte. Ich sage es absichtlich auf Bairisch, das lässt Polizisten meist wieder abschwirren („Das ist ja einer von uns“), ohne dass ich meinen Personalausweis herauskramen muss. Sie wollen ihn an diesem Tag trotzdem sehen. Offenbar hat mich mein Grübeln über mein Proviant schon von weitem hochgradig verdächtig gemacht. Warum diese Skepsis? Warum diese Schikane?

Ihr findet das übertrieben? Wie findet ihr es dann, dass Frauen in Trams und S-Bahnen plötzlich beschützend ihre Handtaschen umklammern, wenn ich mich neben sie setze? Und nein, es ist NICHT dieses „Ich muss meine Tasche umklammern, weil die Tram um die Kurve fährt“. Ich kenne den Unterschied.

Die Frauen glauben, der schwarze Mann klaut. München, 2015.

Manche Leute wechseln sogar ihren Sitzplatz. Meistens sage ich dann nichts, ich denke mir meinen Teil. Denke mir, krass, wie viele Vorurteile müssen in diesem Menschen stecken? Nur manchmal, da kann ich nicht anders. Dann frage ich ganz direkt: „Sind Sie meinetwegen aufgestanden?“ Die Antwort ist dann immer dieselbe: „Naaa, naaa, naaa.“

Besonders betroffen macht es mich, wenn ich Hilfe anbiete, mir aber Hass entgegenschlägt. Vor ein paar Monaten habe ich am Flughafen Reisenden mein Fünf-Personen-Ticket entgegengestreckt. Ich sagte, ich wolle es ihnen schenken. Doch die Menschen wichen mir mit erhobenen Händen aus, als fuchtelte ich mit einem Messer herum.

Manchmal aber, da weichen sie mir nicht aus. Da schlagen sie zu.

Vor einem Monat haben mich zwei junge Typen in München geschlagen. Am Ostbahnhof, irgendwann nach Mitternacht. Ich hatte mir gerade Chicken Wings gekauft, war auf dem Heimweg. Sie nannten mich „Drecksneger“. Aus dem Augenwinkel sah ich die Faust. Sie erwischte mich zum Glück nicht mit voller Wucht. Ich bin ja eher der Wegrenner, gebe ich zu. Daheim ist mir eiskalt bewusst geworden: Es geht wieder los, München. Ich muss mehr als sonst auf mich Acht geben.

Es ist nicht so, als würde ich brenzlige Situationen nicht kennen. In Puchheim, wo ich aufgewachsen bin, haben sich Skinheads bedrohlich vor mir aufgebaut, mich schikaniert. Im Glockenbachviertel hat mich im vergangenen Jahr ein betrunkener Skinhead wie ein Zombie verfolgt, mir „Drecksneger“ hinterhergerufen.

Es schmerzt mich, liebe Münchner, dass ihr nicht alle tolerant seid. Das merke ich erst jetzt gerade wieder. Münchner hetzen auf Facebook gegen Ausländer und Flüchtlinge, schämen sich nicht einmal, unter ihrem echten Namen diskriminierenden Stuss über Asylbewerber zu schreiben. Es sind mehr, als ihr glaubt, die so etwas machen.

Es sind teilweise Menschen, die ich kenne. Die ich als Bekannte bezeichnen würde, die plötzlich diesen Dreck posten. Ich bin erschrocken.

Aber in diesen Zeiten des Hasses gibt es eine Sache, die mir Mut macht. Leute, die den Mund aufmachen, die nicht weggucken. Menschen, die mir helfen. Es war zugegeben ein seltener Moment, ich möchte ihn euch deshalb erzählen.

Ich saß im ICE von München nach Hamburg. Zwei Polizisten wollten meinen Personalausweis sehen. Sie behaupteten, das sei eine Stichprobe. Ja, ja, diese spontanen Stichproben von Schwarzen. Ich kenne, erlebe sie häufig in München.

Ein Geschäftsmann hinter mir mischte sich ein: „Dann möchte ich bitte auch kontrolliert werden“, sagte er zu den Polizisten. Und auch die Frau neben mir streckte den Polizisten ungefragt ihren Ausweis entgegen.

Ich wunderte mich nicht darüber, dass sich die beiden Polizisten danach sofort ins Bordbistro setzten – statt weitere Reisende nach ihren Ausweisen zu fragen. Weil ich die einzige Stichprobe auf dieser Zugfahrt war.

Mein Vater hat mich darauf vorbereitet, dass ich mein Leben lang unter Beobachtung stehen werde. Er sagte: „Simon, auf uns schauen die Menschen besonders.“ Ich wünsche mir trotzdem, dass das irgendwann aufhört.

Protokolliert von Miriam Sahli

 
32 Antworten:

Re: Nicht nur für Münchner! (Brief von Simon Pearce)

Antwort von Maxikid am 28.08.2015, 19:14 Uhr

Das erinnert mich immer, bin extrem blond und habe grüne Augen mit Abstammung aus Litauen und Russland. Was denkst Du wie oft ich einfach so schon als Nazi-Sau beschimpft wurde. Sogar im Beisein der Kinder. Nur durch meine Optik. Ich fühle mich dann erinnert, dass ich frueher in der Schule die Russen Fotz... war. Die Geschichte bewegt mich sehr. LG maxikid

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Re: Nicht nur für Münchner! (Brief von Simon Pearce)

Antwort von Loni1975 am 28.08.2015, 19:44 Uhr

Puuhh, sehr gut geschrieben....der Text geht echt unter die Haut.....ich stelle es mir schwer vor,wenn man immer wieder sowas erlebt und das mit dem Wissen,dass man hier aufgewachsen ist...quasi in der eigenen Heimat nicht akzeptiert zu werden...

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Re: Nicht nur für Münchner! (Brief von Simon Pearce)

Antwort von MartaHH am 28.08.2015, 20:10 Uhr

Maxi, wir müssen uns wirklich mal treffen!
Marta (ab 1. Kl. Polackensau/Bolschewik)

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Re: Nicht nur für Münchner! (Brief von Simon Pearce)

Antwort von Einstein-Mama am 28.08.2015, 20:45 Uhr

Mein Sohn (blond, blauäugig) hat einen farbigen Freund. Für Kinder ist das irgendwie ja kein Unterschied. Allerdings stelle ich mir auch immer wieder die Frage, woher erkennt nun ein vorurteilsbehafteter Mensch, dass dieser Freund hier geboren ist und ein Gymnasium besucht? Seine Familie also total integriert seit Jahren hier lebt?

Und leider auch die Frage, ist mein Sohn in Gefahr, wenn er mit ihm in der Stadt ist?
Natürlich würde ich meinem Kind niemals aus diesem Grund den Umgang verbieten.trotzdem hat man Angst !

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Re: Nicht nur für Münchner! (Brief von Simon Pearce)

Antwort von rala_25 am 28.08.2015, 20:57 Uhr

Sehr bewegend.

Ich werde auch oft für eine Russin gehalten, bin aber "nur" eine Kartoffel.


Jedoch mit einem Russen verheiratet.
Damals in Kasachstan waren sie die Deutschen. Hier sind es anfangs auch nur die "Russen" gewesen.

Schon traurig.

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Re: Nicht nur für Münchner! (Brief von Simon Pearce)

Antwort von Strudelteigteilchen am 28.08.2015, 21:12 Uhr

Tja, siehste, und meine Kinder SIND die Kinder, denen niemand ansieht, daß sie hier geboren und total integriert sind.

KindGroß erzählt hin und wieder von lustigen Begegnungen á la: "Wo kommst Du eigentlich her" - "Aus Haidhausen!" - "Nee, ich meine, wo kommst Du WIRKLICH her?" Aber sie hat Glück, sie ist ein Mädchen. Ich werde mir noch mehr Sorgen machen, wenn KindKlein zu nächtlicher Stunde unterwegs sein wird.

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Re: Nicht nur für Münchner! (Brief von Simon Pearce)

Antwort von ursel am 28.08.2015, 21:18 Uhr

Hart, aber die Amis haben es auch nocht nicht geschafft, und wie lange konflikten sich hier die Leute schon? Solange es gesellschaftliche Unterschiede gibt, Minderheiten, Mehrheiten, gibt es Verdächtigungen , genauso wie es die Frauen auch noch nicht geschafft haben,andres Thema. Ich lass das "noch" mal weg. Da ist auch kein Ende in Sicht.

Und ganz ehrlich, ich bin ganz sicher auch nicht frei von Vorurteilen, ertappe mich in meiner Angst. Wer von euch ist komplett vorurteilsfrei?
Und wo hört die Fremdenangst auf und fängt Rassismus an?

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Re: Nicht nur für Münchner! (Brief von Simon Pearce)

Antwort von Einstein-Mama am 28.08.2015, 21:47 Uhr

Aber warum meinst du, dass das Mädchen Glück hat?

Und ja, ich verstehe deine Angst vollkommen!

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Anmerkung, Einstein!

Antwort von wolke76 am 28.08.2015, 22:05 Uhr

Einem vorurteilsbehafteten Mensch ist es völlig gleichgültig, ob/dass dieser Freund hier geboren und Gymnasiast mit voller Integration ist!

Mal davon ab, finde ich diesen Nebensatz ein wenig unglücklich formuliert. Klingt so als wäre ein "farbiger Deutscher" irgendwie besser als ein "neu Zugereister". Ich weiß aber, dass du es so nicht gemeint hast.

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Re: Nicht nur für Münchner! (Brief von Simon Pearce)

Antwort von wolke76 am 28.08.2015, 22:07 Uhr

Was fûr Vorurteile warten denn bei dir drauf, ausgeräumt oder ggf bestätigt zu werden? Was ist bei dir Fremdenangst?

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Monsieur Claude und seine Töchter

Antwort von maleja am 28.08.2015, 22:36 Uhr

Toller Film über die kleine Fremdenangst, die in den meisten von uns steckt.
Es ist doch auch legitim, vor Unbekanntem erst mal Angst zu haben. Aber, wie es eben auch im Film toll rüberkam, man darf diese Ängste auch schön zur Seite legen, wenn man erkennt, wie unnötig sie doch sind.

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natürlich meinte ich das nicht so

Antwort von Einstein-Mama am 28.08.2015, 22:56 Uhr

Aber du weisst ja, die nehmen uns die Arbeitsplätze weg und arbeiten nix und integrieren sich nicht...und die "Integrierten" mag man doch, angeblich.
Da stellte sich, gerade in Bezug auf den einen Freund jetzt, schon länger für mich die Frage, wie der besorgte Bürger ihn so wohl einordnen würde.

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Re: Monsieur Claude und seine Töchter

Antwort von ursel am 28.08.2015, 23:00 Uhr

ein netter Film mit viel Wahrheiten, aber die Realität sieht doch auch ganz anders aus, da kann man seine Ängste oder Vorurteile eben mal grad nicht auf die Seite legen. Und ich sag mal, familiär sind Unterschiede jeglicher Art anders händelbar als gesamtgesellschaftlich, man geht anders damit um, die Menschen sind vertraut, das kann man nicht vergleichen. Familie kennt man oder lernt man kennen, wie Freunde, Fremde nicht. Und auch du Wolke wirst dir ein Bild von fremden Leuten machen, kategorisieren, einteilen, urteilen, verurteilen. Du wärst die erste...

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schön, wenn sich koaner neben einen neeecher setzen will....

Antwort von Nikas am 28.08.2015, 23:41 Uhr

.... in der muccer U-Bahn. Dann hab ich ein rares freies Platzerl; wenn mir von der schlechten Bahnluft schwummrig ist. Für eine schwummrige Frau macht ja auch keiner Platz.

Da sitzen dann halt - was mir tatsächlich öfters passiert - zwei Randgruppen vereint nebeneinander - die Fraa neberm Neecher. München 2015. oans zwoa gsuffa.

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Re: schön, wenn sich koaner neben einen neeecher setzen will....

Antwort von maleja am 29.08.2015, 0:41 Uhr

Oh meine liebste Nikas...

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Re: schön, wenn sich koaner neben einen neeecher setzen will....

Antwort von angelok82 am 29.08.2015, 6:25 Uhr

Mir sind die Tränen gekommen....auch ich erinnere mich zu gut an meine Anfangszeit hier in Deutschland. Wir die ein Leben lang Deutsche waren und in Russland als Faschisten und Hitlerfreunde beschimpft wurden (meine Generation nicht so, dafür die meiner Eltern und Großeltern umso mehr), waren hier auf einmal Russenschweine. Man wurde beäugt, man tuschelte und lachte, kaum, dass man den Mund aufmachte. Gut, dass es auch andere gab, die sich meiner annahmen.
Ich bin Deutsche, bin als Spätaussiedlerin hier mit 11angekommen und heute kommt kaum einer darauf, dass ich nicht hier geboren bin. Eine "Bekannte" meinte neulich zu mir, als wir über die Flüchtlinge gesprochen haben und ich sagte, ich kann mich gut in sie hinein versetzen, wie die sich fühlen (man bedenke, wir sind NICHT geflohen! ), das sei doch etwas völlig anderes, ich SEHE ja wenigstens normal aus, ich PASSE nach Deutschland, aber diese ganzen Schwarzen passen hier gar nicht hin. Unfassbar traurig....

Und das Schlimmste ist, dass sie diese Einstellung ja ihren Kindern regelrecht aufdrängen, dabei ist es ihnen eigentlich völlig Schnuppe. Und so wächst eine neue Generation heran, die mit Vorurteilen verpestet ist

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@einstein

Antwort von kravallie am 29.08.2015, 9:43 Uhr

erklärungsidee, wie es stt meint mit ihrem mädchen.
eine farbige junge frau weckt andere gedanken im menschen, vielleicht nicht immer ehrenwert und auch nicht ungefährlich, aber weniger aggressiv.
bei eine großen farbigen jungen mann kann das m.e. anders aussehen....
ich denke, so meinte es stt.

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Re: @einstein

Antwort von Einstein-Mama am 29.08.2015, 10:03 Uhr

In Bezug auf das, was man so als "Bedenken" mitbekommt, könnte das hinkommen!
Ich bin eh der Meinung, dass die meisten Männer eher Angst haben keine abzubekommen und sehen deshalb in männliche Flüchtlinge immer einen Rivalen.

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Weiß ich doch

Antwort von wolke76 am 29.08.2015, 10:20 Uhr

Ist es nicht schrecklich, dass man sich solche Gedanken macht/machen muss? Und dann kommen die Leute daher und meinen, sie wären keine Nazis.

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Ich wäre die erste WAS?

Antwort von wolke76 am 29.08.2015, 10:23 Uhr

Wie meinst du das?

Ich habe nicht behauptet, ich hätte keinerlei Ängste, Bedenken usw. Ich habe dich nur gefragt, welche DICH umtreiben und dachte, vielleicht könnte man ein paar zerstreuen oder haltauch bestätigen, falls andere entsprechende Erfahrungen haben.

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Re: @einstein

Antwort von kravallie am 29.08.2015, 11:01 Uhr

ja, sicher auch ein punkt.
des weiteren denke ich, daß im angriffsfall von passanten/beisitzern/beobachtern eher einem/r betroffenen mädchen/jungen frau geholfen würde, als einem ggf. noch größerem jungen mann.
rein theoretisch natürlich.

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Re: Weiß ich doch

Antwort von maleja am 29.08.2015, 11:40 Uhr

ABER....

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Re: schön, wenn sich koaner neben einen neeecher setzen will....

Antwort von Mehtab am 29.08.2015, 13:28 Uhr

Hallo,

ja genau angelok, darum halten sich diese Vorurteile so lange, und ich denke auch, dass du nicht annähernd so diskriminiert wurdest, wie es selbst deutschen Schwarzen, die schon in Deutschland geboren wurden, ständig passiert. Aber mit Argumenten braucht man da gar nicht erst zu kommen, die prallen einfach ab. Ich habe gerade das mit den deutschen Schwarzen (Kinder der damals in Deutschland stationierten amerikanischen Soldaten) in den letzten Jahren meinem Kollegen zigMal erklärt, aber er brabbelt immer wieder den gleichen Mist daher.

Aber ich verstehe nicht, warum "Neger" auf einmal diskriminierend sein soll. Wir haben diesen Begriff immer ganz neutral, also in keiner Weise negativ verwendet. Jetzt soll man ihn auf einmal nicht mehr verwenden.

Viele Grüße

Mehtab

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Aber was❓❓

Antwort von wolke76 am 29.08.2015, 16:37 Uhr

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Ja, so ungefähr denke ich mir das

Antwort von Strudelteigteilchen am 29.08.2015, 18:09 Uhr

Es besteht doch eine größere Hemmschwelle, ein Mädchen mal eben zusammenzuschlagen, außerdem hilft man einem Mädchen eher. Darüber hinaus sind es Mädchen eh gewohnt, auf sichere Bereiche zu achten - da findet viel ganz selbstverständlich statt, auch und gerade in der Gruppe. Zum Beispiel passen die Jungs in der Clique von KindGroß ganz automatisch auf die Mädels auf, die Mädels gehen nicht alleine durch den Ostbahnhof (egal ob weiß oder schwarz), es ist akzeptiert, daß die Mädels nach Möglichkeit nach Hause gebracht werden...

Ich erschrecke immer, wenn wieder mal beklagt wird, daß die Flüchtlinge doch zum größten Teil junge Männer sind. Das klingt wie: "Vor denen muß man (mehr) Angst haben!", und das führt zu: "Gegen die müssen wir uns verteidigen!" Ich habe Angst, daß mein junger Mann zwischen die Fronten gerät.

Übrigens war der offene Brief aus dem AP heute Gesprächsthema beim Familien-Mittagessen. KindGroß kennt den Autor (ich muß gestehen, daß ich ihn vorher nicht kannte) und bestätigt seine Beobachtungen. Allerdings hat sie auch gesagt, daß er - im Vergleich zu meinen Kindern - schon recht dunkel geraten ist. Sie meinte, daß die "Übergriffe" deutlich meßbar an die Hautfarbe gekoppelt sind - je dunkler, desto mehr. Ich bin also - egoistischerweise - erleichtert, daß bei meinen Kindern meine Gene durchschlagen und werde in Zukunft begrüßen, daß das kleine Kind so ein Stubenhocker ist. Da wird er wenigstens nicht dunkelbraun ;-).

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Re: Aber was❓❓

Antwort von Einstein-Mama am 29.08.2015, 18:34 Uhr

Sie meint die "Ich-bin-kein-Nazi-aber"-Typen.

Ungefähr so, "ich bin kein Nazi, aber ich finde die Flüchtlinge saufen zu Recht ab", oder "ich bin kein Nazi, aber das ist MEIN Land und MEINE Regeln", das lässt sich jetzt bis zum Erbrechen ausweiten.

Halt so Blueberry-Kommentare

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Re: Aber was❓❓

Antwort von maleja am 29.08.2015, 21:27 Uhr

Genau so hab ichs gemeint!

Wolke, kennst das net? Das ist doch grad ein geflügeltes Wort:
"Ich bin kein Nazi, ABER...."

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Re: schön, wenn sich koaner neben einen neeecher setzen will....

Antwort von angelok82 am 30.08.2015, 6:49 Uhr

Natürlich nicht! Ich sehe ja schließlich NORMAL aus

Wie hart muss es sein, hier geboren und aufgewachsen zu sein, in seinem Heimatland aber nicht angenommen zu werden!
Mein Sohn hatte einen farbigen Freund (leider sind sie nach der 2.Kl) weggezogen, da fragte mich eine Bekannte, ob P.etwa sonst keine Freunde finden kann, um sich mit so einem rum zu treiben
Puuuh.....es verschlägt mir jedes Mal aufs Neue die Sprache, wenn ich so etwas höre. Ich mache ja um meine Herkunft kein Geheimnis, wie können sie so einen Stuss mir gegenüber ablassen, als wäre es das Normalste der Welt?
Was mich übrigens total stört, ist das nur sehr wenige die Geschichte der Russlanddeutschen kennen. Ich muss ständig erklären, wie ich denn Deutsche sein kann, wenn ich und sogar meine Eltern, Großeltern. ..in Russland geboren sind. Dabei ist es ein Teil deutscher Geschichte

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Re: schön, wenn sich koaner neben einen neeecher setzen will....

Antwort von Maxikid am 30.08.2015, 9:47 Uhr

Meine Große hat 2 Freunde mit Behinderungen. Ist ihr egal aber die anderen Eltern/Kinder sagen dann auch immer, ob sie keine normale Freunde haben kann und das ihre Kinder niemals mit solchen Kindern spielen dürften. Die Kinder duerfen allerdings , von den Eltern aus ,auch nicht mit meinem Kind spielen, weil sie ja dann auch nicht normal sein kann.... Echt grausam . LG maxikid

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Re: Aber was❓❓

Antwort von wolke76 am 30.08.2015, 10:33 Uhr

Klar, das kenne ich nur zu gut! Hatte dich erst nicht verstanden, sorry!

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maxikid

Antwort von maleja am 30.08.2015, 11:44 Uhr

Das ist jetzt nicht Dein Ernst...?!?!

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fassungslos....

Antwort von stjerne am 30.08.2015, 12:12 Uhr

Maxikid, Du hast ja schon viele Episoden geschildert, aber wieder mal klappt mir der Kiefer runter. Deine armen Kinder, was ist das nur für ein furchtbares Umfeld!

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