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Geschrieben von shinead am 15.01.2016, 9:46 Uhr

Respekt

Gestern vom Pfarrer der Nachbargemeinde auf Facebook veröffentlicht. M.E. hat er recht! Sehr recht!

Respekt

Herbst 2015: Nicht mehr "refugees welcome", sondern Grenzkontrollen und politisch Diskussionen um Obergrenzen. brennende Asylbewerberunterkünfte im ganzen Land. Schüsse auf eine Unterkunft in Dreieichenhain.

Silvester 2015 in Köln: Hunderte von Männern bedrängen und begrapschen Frauen. Einige werden sogar vergewaltigt. Viele ausgeraubt. Frauen als Freiwild. - Bei den Tätern handelt es sich nach übereinstimmenden Zeugenaussagen um Männer nordafrikanischer und/oder orientalischer Herkunft. Nach ersten Polizeiermittlungen wird öffentlich, dass es sich bei einem Teil der Männer um Asylbewerber handelt, die erst seit Wochen oder Monaten in Deutschland sind.

Es hagelt Vorwürfe gegen die Polizei. Sie hatte ganz offensichtlich die Lage falsch eingeschätzt und war nicht im Stände gewesen, die Frauen zu schützen. Der Kölner Polizeipräsident wird in den Ruhestand versetzt.

Rocker erklären im Netz, dass sie allzeit bereit sind, bedrängte Frauen zu schützen. In verschiedenen Städten bilden sich "Bürgerwehren" zum Schutz der deutschen Bevölkerung und wohl auch zur Jagd auf Männer arabischer Herkunft.

Im Netz wimmelt es von Rücktrittsforderungen gegen Angela Merkel. sie wird persönlich verantwortlich gemacht und sehr persönlich angegriffen, weil sie trotz der hohen Flüchtlingszahlen seit dem Sommer 2015 - im Gegensatz zu vielen europäischen Partnern - am Recht auf Asyl festgehalten hat.

Eine unerträgliche Serie von Respektlosigkeiten! "Behandle andere so, wie du selbst von ihnen behandelt werden willst." Jesus in der Bergpredigt, Matthäus 7,12.

Menschen, die aus ihrer Heimat geflohen sind, verdienen unseren Respekt. - Der wurde den deutschen Juden, Kommunisten und Intellektuellen, die in den 30er und 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in die Schweiz, nach Frankreich, England, in die USA oder wohin sie konnten flohen, nicht immer entgegengebracht. Auch die vielen Millionen Deutsche, die 1945 und in den Folgejahren aus ihrer Heimat fliehen mussten, wurden im kaputten "Restdeutschland" meist nicht mit offenen Armen empfangen. - Aber wir sollten daraus gelernt haben. Stell dir vor, du wärest gezwungen, aus deiner Heimat zu fliehen. Wie wolltest du dann behandelt werden. - Jeder Flüchtling verdient erst einmal Respekt.

Frauen verdienen Respekt. Ganz egal, wie viel Schminke im Gesicht und wie wenig Kleidung am Körper. Selbst wenn sie nackt durch den Kölner Hauptbahnhof liefen. "Nein" heißt "Nein". Punkt. Di Diskussion über den allgemeinen Sexismus in Deutschland und die Anzahl der Vergewaltigungen auf dem Oktoberfest hilft da genausowenig weiter, wie der Verweis auf die Stellung der Frau in südländischen und muslimischen Gesellschaften. Du, Mann, stell dir vor, du wärest eine Frau. Nachts. Alleine. Wie wolltest du behandelt werden? Jede Frau verdient Respekt.

Polizisten verdienen unseren Respekt. Jedes Wochenende müssen sie viele Tausend respektlose Fußballfans im ganzen Land davon abhalten, Menschen krankenhausreif zu schlagen und Innenstädte zu verwüsten. Sie sollen Flüchtlinge schützen und im öffentlichen Raum Präsenz zeigen, um der Terrorgefahr vorzubeugen. Ja, Polizisten machen auch Fehler. Und ja, offenbar ist da in der Silvesternacht viel schief gelaufen. Aber zuerst mal und Vorfällen Dingen verdienen Polizisten für ihren Dienst unseren Respekt!

Rocker dürfen gerne Motorrad fahren. Aber sie sind keine paramilitärische Einheit und keine Miliz. Genau so wenig wie "besorgte Bürger", die plötzlich ihr Herz für Frauenrechte entdecken. - Das Gewaltmonopol liegt beim Staat. Da habe ich mich in früheren Phasen meines Lebens auch schon mal drüber geärgert, aber das hat gute Gründe und wir tun gut daran, das zu verteidigen.

Ich gehöre nicht zu denen, die Angela Merkel gewählt haben. Aber eine Mehrheit derer, die sich an der letzten Bundestagswahl beteiligt haben, wollte sie zur Kanzlerin. Natürlich darf ich in unsrem demokratischen Land Kritik üben, wenn ich mit Entscheidungen nicht einverstanden bin. - Gott, der französischen Revolution und dem Grundgesetz sei Dank. - Aber die gewählte Bundeskanzlerin verdient zuerst einmal Respekt. - Es ist respektlos, sie im Netz verächtlich zu machen. Unerträglich ist es, wenn Pegida-Demonstranten mit einem Galgen für ihre Hinrichtung werben.

Respekt. Respekt ist das Mindeste. Du wirst nicht immer an Jesu Anspruch, deinen Nächsten und sogar deinen Feind zu lieben, heranreichen. Aber sie und ihn respektieren, das muss gehen. "Behandle andere so,Mai du behandelt werden willst." Also Schluss mit den Respektlosigkeiten und Diffamierungen. Schluss mit den offenen und verdeckten Aufrufen zu Gewalt und Selbstjustiz.

Die Zukunft unseres Landes wird sich weniger an der Anzahl der Flüchtlinge Entscheiden,die in den nächsten Monaten und Jahren noch nach Deutschland kommen, als vielmehr daran, ob es rechten Hasspredigern und Demagogen gelingt, ein Klima der Angst zu erzeugen und öffentliche Institutionen (Regierung, Justiz, Polizei) in. Verruf zu bringen.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich so etwas staatstragendes einmal schreibe, aber die Situation verlangt es: Die Aufgabe aller demokratisch Gesinnten ist es, der Polizei, den gewählten Vertretern, der Regierung, der Justiz, den Frauen und den Flüchtlingen Respekt zu verschaffen und der Verbreitung von Hass, pauschalen Urteilen und direkten wie indirekten Aufrufen zu. Gewalt und Destabilisierung entgegen zu treten.

Martin Diehl
https://www.facebook.com/martin.diehl.104/posts/533777856790759?fref=nf&pnref=story

 
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