Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Lusiana am 07.04.2019, 21:50 Uhr

Warum leben 850 deutsche Kinder in Pflegefamilien im europäischen Ausland?

Ich habe gerade den Polizeiruf gesehen und das kam im Abspann. Ich google noch morgen, um die Gründe herauszufinden. Vielleicht kein Platz in dt. Heimen oder Institutionen? Ich fand den Polizeiruf heute sehr tragisch

 
18 Antworten:

Re: Warum leben 850 deutsche Kinder in Pflegefamilien im europäischen Ausland?

Antwort von DK-Ursel am 07.04.2019, 21:52 Uhr

Hej!

Ja, ich habe auch mit Entsetzen gelesen,d aß das so ist.
Und gestern kam ja ein ähnlicher Film, mit Kommissarin Lucas. Brennt das Thema gerade wem auf den Nägeln? Zu Recht?

Gruß Ursel, DK

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum leben 850 deutsche Kinder in Pflegefamilien im europäischen Ausland?

Antwort von dhana am 07.04.2019, 22:04 Uhr

Hallo,

der Film war wirklich sehr aufwühlend. Und ich fand die Zahl von 850 Pflegekindern im Europäischen Ausland sehr hoch.

Ich wusste zwar das es dies gibt, dachte aber das sind wirklich Einzelfälle. Ich hab es mal mitbekommen, bei einem Jugendlichen der musste wegen einer kriminellen Gang definitiv ausser Reichweite kommen - der ging damals ins Ausland. Was genau war weiß ich da aber auch nicht.

Gruß Dhana

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum leben 850 deutsche Kinder in Pflegefamilien im europäischen Ausland?

Antwort von kuestenkind68 am 08.04.2019, 0:10 Uhr

Die Frage habe ich mir beim Abspann auch gestellt.

Ich vermute folgendes:
Die Jugendämter wollen Kosten sparen, weil Unterbringung im Ausland günstiger ist.
oder
Die Kinder müssen einfach Abstand vom bisherigen Umfeld bekommen und da ist die Nachbarstadt vielleicht einfach nicht immer weit genug weg.
oder
Es finden sich nicht genug Einrichtungen oder Pflegeeltern in Deutschland.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum leben 850 deutsche Kinder in Pflegefamilien im europäischen Ausland?

Antwort von Alhambra am 08.04.2019, 7:53 Uhr

Den Film nicht gesehen, aber vor etlichen Jahren lief dazu eine Monitor-Reportage. Ich war damals total entsetzt, das man sich so erbärmlich an diesen Kindern bereichert, weil es Jungenamtmitarbeiter waren, die Vermittlungsgesellschaften mitgründeten und fleißig abkassierten.

Manche Gründe erscheinen nachvollziehbar, warum Kinder im Ausland untergebracht werde. Ich bin aber grundsätzlich kritisch, wenn man Problemfälle ins Ausland verlagert, weil es irgendwo aus der Kontrolle fällt.

Allerdings wissen wir ja auch aktuell aus dem Fall Lüdge, dass da vielfach was nicht koscher ist. Schrecklich, wenn Kinder ausgerechnet von diesen Ämtern keinen Schutz erfahren.

Hier sind Links:

https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/mit-kindern-kasse-machen-heimkinder-104.html

https://www.waz.de/staedte/bottrop/jugendamt-bottrop-schickt-kinder-in-einzelfaellen-ins-ausland-id10644288.html

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Die allgemeine Situation ist aber gerade auch sehr angespannt

Antwort von Erdbeere81 am 08.04.2019, 10:51 Uhr

Unser 3 Kind ist ein Pflegekind. Der Vormund erzählte, dass es momentan in allen Kreisen in NRW richtig brennt.

Sie hatten jetzt den Fall, dass Kinder ab Freitag in Obhut genommen werden musste und man absolut nicht wusste wohin mit den Kindern. Heime und Bereitschaftseltern absolut belegt.
Über zig Ecken wusste jemand, dass ein Heimleiter der mal früher auch Bereitschaftsfamilie angeboten hat überlegt hätte wieder einzusteigen.
Die haben am Wochenende mit ihm telefoniert.
Montag hat er um 8 Uhr den Vertrag unterschrieben und sofort die Kinder übernommen.
Es war einfach kein Platz frei für diese Kinder. Alles total "letzte Sekunde" Lösungen.

Ich finde es grauenhaft, dass es oft nur darum geht "wer muss die Maßnahme zahlen und wie können wir Kosten sparen."
Verschiedene Kostenträger und Druck.

Diese Kinderheime in Ungarn für deutsche Kinder mit Gewinnbeteiligung für die Mitarbeiter des Jugendamtes habe ich auch im Kopf.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Die allgemeine Situation ist aber gerade auch sehr angespannt

Antwort von lilly1211 am 08.04.2019, 11:26 Uhr

Die Tochter von Schwesterrabiata war doch auch im Ausland untergebracht oder? Damals hatten wir das Thema schon.

Ich finde diese Zustände auch ganz grauenvoll. Mir tun die Kinder leid.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum leben 850 deutsche Kinder in Pflegefamilien im europäischen Ausland?

Antwort von muddelkuddel am 08.04.2019, 16:55 Uhr

hab gerade eben noch einen Bericht zum Thema gehört. "Auslandspflege" ist vor allem ein letztes Mittel für massiv auffällige Kinder/Jugendliche, die sonst aus allen Hilfesystemen fallen bzw bereits gefallen sind.

Leider gibt es bis jetzt keine einheitlichen Qualitätsstandards, auf die sich die Bundesregierung per Gesetz bzw. die verschiedenen Kostenträger einigen konnten.

2015 (?) gab es sehr auffällige Berichte z.B. über "Heime" mit schrecklichen Zuständen uner anderem in Ungarn - seit dem wird möglichst noch weniger ins Ausland vermittelt - so sagte der WDR-Reporter. Ist aber wohl von Kommune zu Kommune unterschiedlich.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Interview mit Prof. Dr. Holger Wendelin Prof. für Erziehungswissenschaften

Antwort von Hashty am 08.04.2019, 17:57 Uhr

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die von den Jugendämtern in Obhut genommen werden, nimmt seit Jahren zu. Wie ist das zu erklären?

Vermutlich ist dafür ein Amalgam aus verschiedenen Faktoren verantwortlich. Zum einen gibt es seit zehn, fünfzehn Jahren eine zunehmende Sensibilisierung für das Thema Kinderschutz in der Bevölkerung, in den Jugendämtern und in Fachkreisen. Das hat 2006 mit einem Fall in Bremen angefangen, in dem ein Kind zu Tode kam, obwohl das Jugendamt eingeschaltet war, aber es gab noch mehr solcher Fälle, die durch die Medien gingen. Auch gesetzlich hat sich einiges getan; 2012 ist beispielsweise das Kinderschutzgesetz in Kraft getreten. Diese erhöhte Sensibilität führt natürlich auch zu einer höheren Wachsamkeit und zu mehr Inobhutnahmen, wenn Fälle anliegen. Ein anderer Faktor sind möglicherweise auch gesellschaftliche Veränderungen. Wir leben seit zwanzig, dreißig Jahren in einer Gesellschaft, die immer offener und freier wird und die immer mehr Botschaften aussendet wie "Jeder ist seines Glückes Schmied". Diese Freiheiten, die wir auf der einen Seite positiv für uns annehmen, bedeuten aber auch eine Gestaltungsnotwendigkeit. Das ist eine Leistung, die man erst einmal vollbringen können muss, und es gibt Menschen, vor allem Jugendliche, die es nicht schaffen, sich in unserer immer komplexer werdenden Welt zu orientieren und dann auf der Strecke bleiben. Was wir im Film sehen, ist allerdings nicht die klassische Inobhutnahme.

Keno aus dem Film lebt in einer Wohngruppe, wo er nicht klarkommt. Was wäre im Normalfall seine nächste Station? Das Ausland, wie es seinem Heimleiter offenbar vorschwebt?

Keno ist ein Jugendlicher, der offenbar schon länger im Hilfesystem ist. Er hat wahrscheinlich bereits verschiedene Hilfestationen erfolglos durchlaufen. Wenn sich aus Inobhutnahmen Hilfeverläufe entwickeln, die nicht erfolgreich sind und die Lebenslage eher noch dramatisieren, kommt man tatsächlich irgendwann an einen Punkt, wo eine Auslandshilfe notwendig wird.

Sie haben die Praxis solcher Maßnahmen im Ausland erforscht. Seit wann gibt es das und welche Konzepte liegen dem zugrunde?

Solche Projekte sind in den 80er-Jahren als Alternative zur damals noch häufig praktizierten geschlossenen Unterbringung entstanden. Anfangs waren das ganz abenteuerliche Unternehmungen, bei denen auch mal Fahrradreisen durch den Iran gemacht wurden. Heute sind es überwiegend Projekte, bei denen die Jugendlichen fest an einem Ort leben. Ich habe mir für meine Untersuchung 80 solcher Betreuungen in 13 Ländern angeschaut, und daraus ergaben sich zwei klassische Betreuungskonzepte: Das eine sind Jugendliche, die bei Betreuungsfamilien des Gastlandes – wie Kirgisien, Rumänien oder Polen – untergebracht sind und dort häufig ein ländlich-bäuerliches Leben führen, wie die Jugendlichen in diesem Film. Sie machen ungefähr ein Drittel aller Fälle aus. Der andere große Teil wird von deutschen oder deutschsprachigen Sozialpädagogen betreut, die oft eher in Süd- oder Nordeuropa lokalisiert sind. Das ist auch ungefähr ein Drittel, und dazwischen gibt’s noch bunte Mischkonzepte.

Warum das Ausland? Welche Erwartungen sind damit verbunden?

Diese Projekte sind in der Regel familienorientiert oder auf Einzelbetreuung ausgerichtet. Dahinter steht die Hoffnung, über eine enge Beziehung, ein enges Zusammenleben wieder einen Zugang zu den Jugendlichen zu finden. Erstens geht man davon aus, dass sie über die räumliche Distanz auch in eine psychische Distanz zu den Problemen zu Hause kommen. Weg von zu Hause heißt auch weg vom Straßenstrich oder Drogenmilieu oder was auch immer. Das andere ist die Erwartung, dass die Jugendlichen da, wo sie hinkommen, nicht mehr das negative Verhalten zeigen, das sie in Deutschland oft schwer aushaltbar macht. Also in irgendeiner Art und Weise gewalttätig zu werden oder wegzulaufen. Das tun sie in der Regel schon allein deswegen nicht, weil sie sich in dem Gastland nicht auskennen. Das Dritte sind bestimmte Einflüsse der Länder, von denen man sich pädagogisch etwas verspricht. Ob das jetzt Entstigmatisierungen sind oder eine besondere Kultur oder eine andere Lebensweise als die, die die Jugendlichen kennen.

Finn und Otto aus dem Film sind in polnischen Pflegefamilien untergebracht. Sie leben in sehr ärmlichen Verhältnissen, niemand spricht ihre Sprache. Gibt es solche Szenarios auch in der Wirklichkeit?

Es gibt solche Settings, ich habe sie selber schon gesehen. Ich würde sagen, ungefähr ein Viertel der Hilfen, die ich mir angeschaut habe, funktionierten so ähnlich. Und das ist tatsächlich ein Problem. Ich habe da Jugendliche gesehen, die sich sehr verloren fühlten, aber es gab auch solche, die nach einem Jahr mit ihrer Pflegefamilie zusammengewachsen waren und zum Teil auch dableiben wollten. Es gibt durchaus auch positive Verläufe. Man kann das bäuerlich-ärmliche Umfeld für Jugendliche aus deutschen Ballungsgebieten durchaus als interessanten Erfahrungsraum begreifen. Muss man nicht, kann man aber. Wenn man Jugendliche in solche ganz basalen Lebenszusammenhänge gibt, zielt man darauf ab, die Komplexität von Alltagsleben zu reduzieren. Das kann in bestimmten Fällen schon auch Sinn machen, aber ich kritisiere, dass man die Jugendlichen da erstmal in eine sehr hilflose Situation bringt und meist auch nur wenig oder gar keine Fachlichkeit bei den Betreuenden vorhanden ist.

Wer überprüft die Eignung der Pflegefamilien im Ausland bzw. den Erfolg solcher Maßnahmen?

Das ist ein großes Problem, und da zeigt der Film tatsächlich Missstände auf. Im Inland haben wir auf kommunaler Ebene die Jugendämter, die mit den Trägern kooperieren, und auf der Ebene darüber die Landesjugendämter. Die Landesjugendämter sind in der Sache ohne eigene Interessen, weil sie keine Jugendlichen unterzubringen haben; und sie beaufsichtigen die Heimeinrichtungen in Deutschland. Mit ihnen haben wir im Inland eine unabhängige Aufsichtsinstanz. Diese Landesjugendämter können aber nicht in Spanien oder Polen Betriebsaufsicht betreiben, weil das hoheitliche Aufgaben sind. Die Einzigen, die sich das, was im Ausland passiert, genauer anschauen können, sind die kommunalen Jugendämter im jeweiligen Einzelfall. Die haben aber möglicherweise eigene Interessen, nämlich, dass ihnen jemand die Jugendlichen abnimmt und sie betreut. Und offenbar tolerieren einige Jugendämter Auslandshilfen, über die sich fachlich mindestens streiten lässt. Dieses Kontrolldefizit soll in der nächsten Reform des SGB VIII, also des Kinder- und Jugendhilfe-Gesetzes, angegangen werden.

Im Film wird kritisiert, dass die Ämter nicht kontrollieren, wie die Gelder verwendet werden, die an private Träger fließen. Wie sehen Sie diesen Punkt?

Ich würde anzweifeln, dass es da keinerlei Kontrolle gibt. Und ich würde auch behaupten, dass das im Regelfall bei den allermeisten Trägern vollkommen unauffällig ist. In der Regel läuft es so, dass der Träger dem Jugendamt ansagt, für welchen Tagessatz er welche Hilfe anbietet. Diese Sätze werden mit dem Jugendamt des Ortes, in dem der Träger sitzt, verhandelt, wobei der Träger darlegen muss, wer wofür wie viel bekommt. Die meisten dieser Kalkulationen sind gut nachvollziehbar. Ich bin bei meiner Untersuchung aber auch auf Träger gestoßen, bei denen mir nicht so klar war, wofür das Geld gebraucht wurde, und wo man schon gemerkt hat, dass mit Auslandshilfen mehr Geld verdient wird, als das im Inland der Fall wäre. Was nicht verboten ist. Solange die Jugendämter da mitmachen, haben wir ein System, in dem man mit solchen Maßnahmen auch ganz legal Geld verdienen kann. Unsere Trägerlandschaft ist zum großen Teil gemeinnützig; diese Träger dürfen gar nicht über Gebühr Geld verdienen. Wir haben aber auch einige privatgewerbliche Träger, und die können damit schlicht Geld verdienen.

Wo sehen Sie Möglichkeiten der Optimierung des bestehenden Systems?

Speziell im Bereich Auslandshilfen halte ich die Gesetzesänderungen, die aktuell diskutiert werden, für sinnvoll. Sie sehen vor, dass die Behörden des Gastlandes stärker mit einbezogen werden und die Landesjugendämter, soweit möglich, ebenfalls. Ansonsten wird sich bei den Ämtern einiges tun müssen. Die Jugendämter könnten von sich aus stärker hinterfragen, welche Hilfen sie belegen und welche nicht. Unterdessen liegen einige gute wissenschaftliche Untersuchungen über Auslandshilfen vor, und sie kommen zu der Auffassung, dass diese Hilfen an sich sinnvoll und hochwirksam sind, wenn sie mit Fachkräften ausgestattet sind und gut betreut werden. Dann bieten sie den Jugendlichen eine Entwicklungsmöglichkeit, die sie in Deutschland so nicht hätten. Insgesamt sollten wir in der Jugendhilfe stärker hinterfragen, inwiefern wir an Zuspitzungen von Lebensläufen, wie wir sie hier im Film sehen, selbst beteiligt sind. Zum Teil wird eine bestehende Problematik durch Spezialisierung und Intensivierung eher dramatisiert, als dass man sie tatsächlich löst. Auch dass wir insgesamt wieder stärker in Richtung harte, strikte Antworten gehen, halte ich für problematisch. Im Film fällt der Begriff "Systemsprenger", der in der Jugendhilfe in letzter Zeit deutlich an Zuspruch gewonnen hat und den ich ganz gruselig finde. Denn er sagt sehr deutlich: Du bist das Problem. Und nicht: Wir haben gemeinsam ein Problem, und zwar, dir zu helfen. Wenn man Jugendliche zudem als "dauerbrennendes Störfeuer" bezeichnet, ist man rhetorisch schnell im Bereich des Terrorismus. Wir bräuchten aber dringend eine Richtung, die genau das nicht bedient, also solche Entwicklungen nicht noch befeuert, sondern die es frühzeitig schafft, angemessen zu intervenieren. Mit Begriffen zu operieren, die wir uns in den 80er-Jahren mal abgewöhnt hatten, und alte Rezepte wie die geschlossene Unterbringung und eine Pädagogik der harten Hand wieder herauszuholen, halte ich für den falschen Weg.

Prof. Dr. Holger Wendelin

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum leben 850 deutsche Kinder in Pflegefamilien im europäischen Ausland?

Antwort von Brummelmama am 09.04.2019, 7:19 Uhr

Ich bzw wir waren entsetzt. Wie kann man so etwas unter den Teppich kehren....ich hatte noch nie davon gehört. Einfach abschieben und das Problem ist gelöst und andere, die kriminell und erwachsen sind...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

tut mir leid, dass ich noch gar nicht geantwortet hatte

Antwort von Lusiana am 09.04.2019, 11:07 Uhr

Hallo, ich habe eure Beiträge gelesen und ich habe hier einen weiteren Artikel/Video gefunden, es macht mich einfach nur fassungslos.
Mir fehlen die Worte:
https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/mit-kindern-kasse-machen-heimkinder-104.html

ich überlege gerade, ich setze mich in den Osterferien vor das Dorstener Jugendamt und mache es wie Greta, ich bin so voller Wut auf die Menschen, die so über Kinderleben entscheiden dürfen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: tut mir leid, dass ich noch gar nicht geantwortet hatte

Antwort von Lusiana am 09.04.2019, 11:46 Uhr

und selbst, wenn das vielleicht alte Karmellen sind, der Beitrag war von 2015 und die Jugendamtsleiter sind nicht mehr da, im gegenseitigen Einvernehmen, ist mir bei der Googlesuche einiges aufgefallen und damit öffne ich einen neuen Beitrag.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

! Warum Antworten im Forum so wenige

Antwort von Brummelmama am 09.04.2019, 13:47 Uhr

Es fällt mir auf, dass bei anderen Beiträgen sofort viele kommentieren....ist dieses Thema tatsächlich so vielen egal?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: ! Warum Antworten im Forum so wenige

Antwort von Trini am 09.04.2019, 14:55 Uhr

Was erwartest du denn???
Du stellst im Threadtitel eine ganz konkreteFrage, die wir nicht beantworten können.

Hättest du geschrieben: "Was ist eure Meinung dazu, dass...." sähe das vielleicht anders aus.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Genau

Antwort von Tai am 09.04.2019, 17:14 Uhr

Ich habe den Polizeiruf auch gesehen und war erschüttert.
Aber was sollte ich dazu schreiben?
"Nein, das wusste ich nicht!" ???

Zu dem Thema kann ich nichts beitragen, außer dass es schlimm ist.
Ich habe keine Lösung.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: ! Warum Antworten im Forum so wenige

Antwort von Leena am 09.04.2019, 18:20 Uhr

Weil ich auf die Frage "warum leben 850 deutsche Kinder in Pflegefamilien im europäischen Ausland?" keine Antwort habe..? Außerdem glaube ich, dass es vielleicht noch 850 Antworten auf die Frage gäbe, aber doch zumindest sehr viele verschiedene.

Ich persönlich bin noch nie mit einem entsprechenden Fall konfrontiert worden und weiß auch von niemandem, bei dem es (von einem Grenzregion-Fall abgesehen) Thema gewesen wäre. Ich habe also keine Ahnung, warum die zuständigen Behörden in den jeweiligen Fällen so entschieden haben, wie sie entschieden haben.

Grundsätzlich gehe ich aber davon aus, dass es nicht zwangsläufig ums Geld geht, sondern durchaus auch pädagogische Ansätze dahinter stehen können - ggf. die räumliche Entfernung zum alten Milieu, z.B. bei Jugendlichen mit Drogen- oder Prostitutionserfahren, kann dabei bestimmt auch eine Rolle spielen, sozusagen die Kinder / Jugendlichen erst einmal komplett aus der bisherigen Situation "rauszunehmen". Räumliche Distanz, psychische Distanz, Abstand zu bestimmten Erfahrungen / Situationen, Reizreduktion oder wie man es nennen will, ggf. "Besinnung auf das Wesentliche", … ggf. geht es teilweise vielleicht auch ganz schlicht im Kinder, die zu Verwandten ins europäische Ausland kommen..? Kann ich mir grundsätzlich ja auch vorstellen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: ! Warum Antworten im Forum so wenige

Antwort von Brummelmama am 09.04.2019, 19:30 Uhr

Erst einmal bin ich nicht die Fragestellerin. Erwarten kann man gar nichts - es wundert mich einfach nur - so einfach ist das

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: ! Warum Antworten im Forum so wenige

Antwort von Lusiana am 10.04.2019, 9:18 Uhr

Leena, wenn die Aufenthaltsorte aus den Gründen, die Du vermutest, geschehen würden, wäre das ja noch legitim, räumlicher Abstand aus diversen Gründen ist vielleicht nicht schlecht, aber lese Dir doch mal den o. g. Link durch:
Es ist zwar etwas veraltet, aber wahrscheinlich hat schon jeder von der Geschichte rund um "Paul" gehört, für mich ist dieses Schicksal unglaublich schlimm und er ist sicher nicht der Einzige, sondern einer von vielen Kindern, deren Leben nicht durch Monitor öffentlich gemacht wurden. Es gab viele Konsequenzen, Bürgermeister und Jugendamtsleiter mussten gehen, es gab Anzeigen, "Paul" ist wieder in Deutschland, aber ganz viele Kinder und Jugendliche nicht und das Konzept läuft weiter. "Paul" hatte keine Geschichte, die einen Auslandsaufenthalt nötig gemacht hätte, er hatte eine psychisch kranke Mutter, kam in die Obhut des Jugendamtes, kam in ein Heim, ging weiter auf sein Gymnasium und wurde plötzlich aus allem rausgerissen, kam ins Ausland, zu einem alten Mann, der angeblich geeignet war, der angeblich Zertifikate besaß, der aber nie irgendwelche Schulungen besucht hatte, es gab ein bisschen Online-Schulunterricht, der kaum stattgefunden hat. Hinter diesem Konzept steckten Firmen, die viel Geld gemacht haben und das Jugendamt hat mitverdient. Und das alles legal, es gab nach der Monitorsendung zwar Anzeigen, es gab Vergleiche oder wurde eingestellt. Im Prinzip wird heute vielleicht mehr darauf geachtet, aber ich habe gegoogelt, dass diese Firmen, für mich sind das moderne Menschenhandelsfirmen, die viel Geld machen, aber wenig Interesse an dem Verbleib der Kinder haben und den "Pateneltern" im Ausland billige Arbeitskräfte zur Verfügung stellen. Kontrolliert wird das nicht, das Kind kommt aber hoffentlich lebendig irgendwann zurück, sobald das Jugendamt nicht mehr zuständig ist und die Zahlung einstellt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: ! Warum Antworten im Forum so wenige

Antwort von Leena am 11.04.2019, 8:03 Uhr

Ja, aber wir wissen beide absolut nicht, wie viele von den 850 deutschen Kindern, die im EU-Ausland leben, aus objektiv berechtigten und nachvollziehbaren Gründen dort leben, und wie viele Fälle wie "Paul" es gibt. Von daher finde ich es schwer, eine Meinung zu haben...

"Pateneltern", die "an billigen Arbeitskräften" und dem Geld, das es für Pflegekinder gibt, interessiert sind, gibt es übrigens in Deutschland durchaus auch. Ich habe manchmal mit einer Familie zu tun, die mind. 8 Pflegekinder haben, die Mutter kenne ich nicht weiter, der Vater sieht so unappetitlich aus, dass ich am liebsten einen weiten Bogen um ihn machen würde, und ich empfinde ihn massiv als asozial, seinem Auftreten nach. Da hieß es dann, es sei halt wünschenswert, dass die Kinder in einem Milieu untergebracht würden, das sich nicht zu sehr von ihrer Herkunftsfamilie unterscheidet, damit die Kinder im Falle einer "Rückführung" keinen "Kulturschock" bekämen... irgendwo ja auch nachvollziehbar, so an und für sich… :-(

Wobei ich nicht glaube, dass es den Kindern unbedingt schlecht geht, es wirkt halt nur so sehr nach "RTL II live".

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.