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Geschrieben von Mehtab am 18.02.2019, 11:39 Uhr

wie wird man zum Aussenseiter?

Danke für eure Beiträge, die mich sehr ansprechen. Das ist alles unfassbar traurig.

Ich habe in der Grundschulzeit meiner Tochter immer versucht, zu integrieren. Da fallen mir auf Anhieb ein türkisches Mädchen und ein dunkelhäutiger Junge ein.

Das türkische Mädchen hatte es schwer, weil sie oft mit ihren Cousinen zusammen war, allerdings wurde sie von den anderen Mädchen auch nicht wirklich akzeptiert.

Konnte ich meine Tochter im Kindergarten noch dazu bringen, ein Mädchen zum Geburtstag einzuladen, weil ich ihr erlaubte ein Kind mehr einzuladen, funktionierte das im Grundschulalter nicht mehr. Das zusätzlich eingeladenen Kindergartenkind wurde dann sogar eine ihrer besten Freundinnen, soviel dazu. Schon im Kindergarten gab es zwischen den Mädchen große Rivalitäten und Mädchen wurden von den Spielen ausgeschlossen. Alle wollten dominant sein. Als ich dann zur Kindergartenleitung ging und vorsprach, weil das kaum noch auszuhalten war, meinte sie dass auch sie Opfer seien. Normalerweise achte sie schon darauf, dass in den Gruppen ein Gleichgewicht zwischen Mädchen und Jungen sei, aber in der Gruppe meiner Tochter hatte sich durch Umzüge ein beträchtlicher Mädchenüberschuss ergeben und die zickten unendlich rum. Alles, was nicht rosa war und glitzerte, wurde einfach nicht angezogen. Einmal zog ich ihr irgendetwas anderes an, weil es mir reichte, da jammerte sie: "Wenn ich das anziehen muss, dann lassen die mich nie mitspielen!" Also zogen wir wieder etwas an, was "kindergartenkonform" war.

Letztendlich griffen dann die Erzieherinnen sehr streng durch und bestraften jedes Mädchen, das andere vom Spiel ausschloss, da wurde es besser und im dritten Kindergartenjahr war es richtig nett.

In der Grundschule gelang es mir gar nicht, dass meine Tochter mit dem türkischen Mädchen spielte. Ich erhielt als Antwort: "Die soll doch mit ihren türkischen Kindern spielen." Je mehr ich mich abmühte, um so erfolgloser war ich. Schließlich ging ich zur Sprechstunde und die Lehrerin bestätigte mir, dass das türkische Mädchen immer übrigbleiben würde. Sie meinte dann, ich sollte ihr das überlassen, und sie würde in Zukunft die Sitzplätze verlosen ... . Da war ich richtig erleichtert, dass sie mir das abnahm, denn ich konnte schon gar nicht mehr. Die Mutter des Mädchens hatte mich mehrfach angesprochen, ob meine Tochter denn nicht mit ihrer Tochter spielen wollte. Mir war das so peinlich, aber ich konnte meine Tochter nicht zwangsweise zu dieser Familie verfrachten und auch das andere Mädchen nicht einfach zu uns einladen, wenn meine Tochter nicht mit ihr spielen wollte. Ich war da gar nicht erfolgreich.

Allerdings brachten ihre Eltern das Mädchen auch immer viel zu spät, wenn z. B. ein sehr soziales Mädchen das Kind einmal tatsächlich zum Geburtstag einlud ... . Es war also schon zum Teil selbstverursacht, denn die Kinder wollten weggehen zum Spielplatz ... und mussten dann immer warten bis das türkische Mädchen gebracht wurde.

Der dunkelhäutige Junge tat mir wirklich leid. Seine Eltern konnten gar kein Deutsch. Er war dann in der Schule halt auch nicht gut, aber trotzdem hätte man ihn meiner Meinung nach integrieren können und müssen. Beim Ausflug ging er immer ganz alleine hinten nach und blieb immer weiter zurück. Da nahm ich seine Hand, und er ging mit, aber er war einfach immer ausgeschlossen. Beim Elternstammtisch meinte dann ein Vater, dass er den Jungen schon gleich als potientielles Mobbing-Opfer ausgemacht hätte. Das war wirklich schlimm, aber ich konnte nichts machen, obwohl ich es so gerne gewollt hätte.

 
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