Wieder ein Baby von jungen Eltern im KH

Säugling mit schweren Kopfverletzungen im Krankenhaus

Westerstede (ddp). Ein zehn Wochen alter Junge aus dem ammerländischen Westerstede ist mit schweren Kopfverletzungen in ein Oldenburger Krankenhaus eingeliefert worden. Die jungen Eltern hätten selbst den Notarzt verständigt, sagte Polizeisprecher Sascha Weiß gestern in Oldenburg. Der Gesundheitszustand des Säuglings sei sehr ernst, aber nicht lebensbedrohlich. Noch sei unklar, ob ein Unfall oder eine Misshandlung zu der Verletzung geführt habe.

Nach Angaben des Klinikums Oldenburg hat der Säugling ein Schütteltrauma erlitten. Die behandelnden Ärzte hätten wegen des Verdachts einer Kindesmisshandlung das zuständige Jugendamt hinzugezogen, sagte Klinik-Geschäftsführer Rudolf Mintrop. In Absprache mit dem Jugendamt sei am Montag eine Strafanzeige gestellt worden. Am selben Tag sei der Säugling operiert worden. Das Kind liege auf der Intensivstation. Prognosen über bleibende Schäden seien derzeit nicht möglich.

Der Junge liegt bereits seit Donnerstag vergangener Woche im Krankenhaus. Laut Klinikum verzichtete das Jugendamt jedoch zunächst auf die Einschaltung des Familiengerichts, denn durch die Betreuung im Krankenhaus sei die Sicherheit des Kindes gewährleistet gewesen. Nun werde wegen des Verdachts der Körperverletzung ermittelt, sagte Polizeisprecher Weiß. Die nicht verheirateten Eltern des Säuglings seien 20 und 21 Jahre alt. Sie hätten noch ein zweieinhalbjähriges Kind miteinander.

Die Eltern würden strafrechtlich relevante Handlungen bestreiten, sagte der Landrat des Kreises Ammerland, Jörg Bensberg (parteilos). Das junge Paar sei im August aus dem Nachbarkreis Oldenburg nach Westerstede umgezogen und dem Jugendamt bisher nicht bekannt gewesen. Auch dem Jugendamt im Kreis Oldenburg lägen keine Erkenntnisse vor. Das Jugendamt des Kreises Ammerland sei durch die Klinik über den Fall informiert worden. «Für uns war das völlig unerwartet und überraschend», sagte Bensberg.