Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Hashty am 06.11.2019, 8:16 Uhr

Zusammenarbeit von CDU und AfD - ein guter Kommentar:

Es geht darum, was gar nicht geht

Die Macht in Thüringen darf nicht wichtiger sein als der Grundkonsens der Bundesrepublik. Die CDU kann nicht mit einer AfD zusammenarbeiten, die sich menschenfeindlich zeigt und die deutsche Geschichte umdeuten will.

Ein Kommentar von Dirk Kurbjuweit

Die AfD gehört nicht dazu. Sie ist draußen, sie steht außerhalb des Grundkonsenses, der von den anderen Parteien im Bundestag geteilt wird. Dazu zählt: Die Bundesrepublik macht sich in nichts gemein mit der Zeit des Nationalsozialismus , sondern versucht im Gegenteil, ein demokratischer, friedlicher, menschenfreundlicher Staat zu sein.

In der AfD gibt es eine Menge Politiker, die verbal gegen diese Maxime verstoßen, auch in Thüringen. Deshalb wäre es grundfalsch, würde sich die CDUdort auf "ergebnisoffene Gespräche" mit den Rechtspopulisten einlassen. 17 Funktionsträger der Thüringer CDU haben genau das in einem Papier gefordert. Zuvor hatte schon der stellvertretende Fraktionschef Michael Heym eine Koalition seiner Partei mit der AfD für denkbar gehalten.

Die AfD hat eine rote Linie überschritten

Es ist nicht schön, eine Person, eine Gruppe, eine Partei zu isolieren oder auszuschließen, aber manchmal muss es sein. Denn in allen sozialen Zusammenhängen gibt es rote Linien. Wer sie überschreitet, verlässt das gemeinsame Gebiet und kann nicht mehr in Anspruch nehmen, von den anderen akzeptiert zu werden. Die AfD ist diesen Schritt gegangen.

Die Bundesrepublik hätte gar nicht entstehen oder überleben können, hätte sie sich nicht radikal von der nationalsozialistischen Vergangenheit gelöst. Alles andere wäre für die Nachbarn in Europa, für die Sowjetunion und für die USA nicht akzeptabel gewesen. Dazu kamen Anstand, Schock, Schuld, die Deutsche auf einen ganz neuen Weg verpflichtet haben. Das gilt bis heute. Jahrzehnte können das nicht tilgen.

Die AfD will dieses Erbe nicht annehmen. Der Landesvorsitzende von Thüringen, Björn Höcke, hat "eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad" gefordert. Er will also in die entgegengesetzte Richtung marschieren. Zudem herrscht in weiten Teilen der AfD eine gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, vor allem gegen Muslime, aber auch andere Migranten. Der Europaabgeordnete Nicolaus Fest sagte: "Wir riefen Gastarbeiter, und es kam Gesindel."

Die Frage betrifft das ganze Land - nicht nur Thüringen

AfD-Politiker verteidigen sich gern mit dem Argument, es sei doch Blödsinn, dass sie alle Nazis seien. Das ist aber gar nicht der Punkt. Die rote Linie ist nicht: Jemand ist eindeutig als Nazi zu überführen. Die rote Linie ist: Jemand will eine erinnerungspolitische Wende, jemand zeigt sich menschenfeindlich gegenüber Gruppen.

Es kann schon sein, dass es zwischen den Programmen von CDU und AfD größere Schnittmengen gibt. Doch selbst wenn sie zu 95 Prozent übereinstimmten, sollten die Geschichtspolitik und die Menschenfeindlichkeit eine Zusammenarbeit ausschließen. Es geht hier nicht um die Größe einer Schnittmenge, es geht um das, was gar nicht geht.

Und es ist nicht Sache der Thüringer CDU, über Kooperationen mit der AfD zu befinden. Die Frage ist größer. Sie betrifft das ganze Land und die Beziehungen der Bundesrepublik zu anderen Staaten, die immer noch misstrauisch beobachten, ob sich die Geschichte wiederholen könnte. Die Bundeskanzlerin sollte nicht in die Situation kommen, in Israel oder anderswo erklären zu müssen, warum ihre CDU mit einer Partei kooperiert, die eine erinnerungspolitische Wende fordert.

Mit der AfD wäre die Sicherheit gefährdet

Nach innen ist die Bundeskanzlerin letzten Endes für die Sicherheit aller Menschen verantwortlich. Sie kann diese Sicherheit nicht garantieren, aber sie muss das Ziel ihrer Politik sein. Ist ihre Partei, egal wo, mit der AfD verbunden, kann Merkel diesen Anspruch nicht mehr glaubhaft vertreten. Deshalb hat die Bundes-CDU recht, wenn sie die Thüringer Abgeordneten in die Schranken weist. Gleichwohl ist nun eine Debatte eröffnet, die nicht so schnell verschwinden wird. Die CDU muss hier eisern bleiben, bis sich die AfD verändert.

Die Rechtspopulisten könnten eine strengere Asylpolitik auch ohne Menschenfeindlichkeit oder Flirt mit der Nazi-Vergangenheit fordern. Ob man das dann gut fände oder nicht, es wäre aber keine Verletzung des Grundkonsenses. Eine konservative Koalition wäre damit denkbar. Dass die AfD nicht auf ihre extremen Positionen verzichten will, obwohl sie so ihren Machtinteressen schadet, zeigt, dass diese Positionen nicht irgendwelche Zuspitzungen oder Verirrungen sind. Sie sind Teil des Kerns.

 
19 Antworten:

Funfact am Rande:

Antwort von KathrynJ am 06.11.2019, 8:34 Uhr

Die CDU Thüringen hat von Anfang an eine Kooperation mit der Linken wegen deren "Gesinnung" abgelehnt!
DAS sollte man sich jetzt mal auf der Zunge zergehen lassen.

Ich fürchte, das hier wird wieder der typische "und-täglich-grüßt-das-Murmeltier"-Strang aus Pseudo-Diskussion mit folgenden Beleidigungen und Angriffen beider Seiten.
Würde mich (positiv) überraschen, wenn es anders wäre.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Zusammenarbeit von CDU und AfD - ein guter Kommentar:

Antwort von Lusiana am 06.11.2019, 10:53 Uhr

ich bin jedenfalls froh, dass die AfD in NRW momentan kein Thema ist,
Sonntag sah ich die Umfragewerte, die lagen bei 7 Prozent. Natürlich immer noch zuviel.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Zusammenarbeit von CDU und AfD - ein guter Kommentar:

Antwort von Ichx4 am 06.11.2019, 12:18 Uhr

Warum wird jetzt wieder die AfD in den Vordergrund gerückt
Sie drängelt sich keiner Partei auf.
Ich sehe in ihr eine Oppositionspartei.
CDU-Mitglieder wollen eine Zusammenarbeit und die AfD ist schuld. Wie einfach.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Zusammenarbeit von CDU und AfD - ein guter Kommentar:

Antwort von Hase67 am 06.11.2019, 12:32 Uhr

Was ich ja nicht verstehe: Die Linke ist mit 31 Prozent um fast 10 Prozent stärker als die CDU aus der Wahl hervorgegangen. Die CDU ist nur drittplatziert. Wie kommt man denn in den Reihen der CDU auf das schmale Brett, dass man aus so einem Ergebnis einen Regierungsauftrag der Wähler ableiten könnte, der einen in die Position brächte, eine Koalition zu bilden? Die Mehrzahl der Wähler hat sich doch für Ramelow entschieden und könnte sich nur "eventuell" eine Regierungsbeteiligung der CDU als Juniorpartner vorstellen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Funfact am Rande:

Antwort von Ichx4 am 06.11.2019, 13:01 Uhr

Nur aus diesem Grund (Dein 2. Absatz) werden solche Kommentare doch hier eingestellt.
Hashty scharrt schon mit den Hufen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Zusammenarbeit von CDU und AfD - ein guter Kommentar:

Antwort von Shanalou am 06.11.2019, 13:03 Uhr

So sieht es aus. Ich verstehe auch nicht, warum man mit der Linken in Thüringen nicht zusammen arbeiten will. Ramelow macht eine sehr gute Arbeit im Sinne einer sozialdemokratischen Politik und ist weit davon entfernt, in irgendeiner Weise linksextrem zu sein. Stattdessen will man sich bei einem Rechtsextremisten anbiedern. Es ist unglaublich.
Noch was zu den Zielen der AfD. Sie will nicht mehr in der Opposition bleiben. Höcke träumt bei der nächsten Wahl von der absoluten Mehrheit. Spätestens jetzt, sollte sich jeder Protestwähler überlegen, ob so etwas wirklich will.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Zusammenarbeit von CDU und AfD - ein guter Kommentar:

Antwort von Felica am 06.11.2019, 13:12 Uhr

Mich verwundert das gar nicht. Die CDU war immer schon dafür bekannt um jeden Preis, wirklich jedem, regieren zu wollen. Selbst wenn man dafür eigene Grundsätze vergessen muss. Haben die in der Vergangenheit und würden sie immer. Aus dem Grund sind die für mich auch derartig unwählbar.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Zusammenarbeit von CDU und AfD - ein guter Kommentar:

Antwort von Miamo am 06.11.2019, 14:51 Uhr

Nun hat man den Thüringer Wählern nun schon Monate vor der Wahl, von Seiten Politik & Presse eingebläut, wie sie gefälligst zu wählen haben, und sie haben es offensichtlich immer noch nicht begriffen.
Die Leute meinten wohl, sie könnten irgendeine rechtmäßig zu den Wahlen zugelassene Partei einfach so wählen... Ob sich wohl die Thüringer bei der aktuellen "Debatte" an DDR-Zeiten erinnert fühlen?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Zusammenarbeit von CDU und AfD - ein guter Kommentar:

Antwort von Shanalou am 06.11.2019, 15:33 Uhr

Was hat denn das Wahlverhalten der Thüringer mit der Bildung von Koalitionen zu tun? Wenn 23% rechtsradikal wählen, dann muss man trotzdem nicht in eine Koalition mit denen gehen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Zusammenarbeit von CDU und AfD - ein guter Kommentar:

Antwort von Hashty am 06.11.2019, 17:46 Uhr

Miamo wünscht sich das aber. Und derAfD Reflex kommt hier zu Tage: Mimimi

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Zusammenarbeit von CDU und AfD - ein guter Kommentar:

Antwort von Ichx4 am 06.11.2019, 19:10 Uhr

Den Reflex hattest Du doch.
Was hast Du Dir von Deinem Posting erwartet? Genau das!! Freu Dich doch.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Zusammenarbeit von CDU und AfD - ein guter Kommentar:

Antwort von Hashty am 06.11.2019, 19:39 Uhr

Meinst du wirklich, ich freue mich über AfD Wähler?
Was hab ich davon, dass meine Vermutung bestätigt ist? Glaub mir, ich hätte viel lieber Unrecht!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Zusammenarbeit von CDU und AfD - ein guter Kommentar:

Antwort von Ichx4 am 06.11.2019, 19:45 Uhr

Es ging doch in Deinem Posting gar nicht um Wähler.
Du hast, mal wieder, einen kopierten Kommentar hier reingesetzt.
Was erwartest Du dann?
Es gibt hier eben Leute, die eine andere Meinung haben als Du.
Das Mimimimi kommt ja wohl von Dir.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Zusammenarbeit von CDU und AfD - ein guter Kommentar:

Antwort von Miamo am 06.11.2019, 20:07 Uhr

Was wünsche ich mir?

Mach doch endlich was gegen die Afd, gehe auf die Straße, melde eine Demo an, bastel Schilder, starte online Petitionen, mobilisiere gegen Rechts wenn die Afd in irgendeiner Stadt ihren Parteitag abhalten will. Hier im Forum bringt es doch nichts..

Hier ist die Telefonnummer des Hinweistelefons für Rechtsterrorismus und Rechtsextremismus lautet: 0221/792-3344.

Melde die Afd und ihre vermutlichen Anhänger...

Mach Nägel mit Köpfen, als sich hier so dermaßen aufzureiben, werde tätig.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Zusammenarbeit von CDU und AfD - ein guter Kommentar:

Antwort von Hashty am 06.11.2019, 20:40 Uhr

Echt? Wo?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Zusammenarbeit von CDU und AfD - ein guter Kommentar:

Antwort von Hashty am 06.11.2019, 20:41 Uhr

Woher willst du wissen, was ich im RL mache? Und was nicht?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Zusammenarbeit von CDU und AfD - ein guter Kommentar:

Antwort von Miamo am 06.11.2019, 20:49 Uhr

Scheinbar machst du noch nicht genug, da es die AfD immer noch gibt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Zusammenarbeit von CDU und AfD - ein guter Kommentar:

Antwort von Hashty am 06.11.2019, 20:54 Uhr


Schön, was du mir zutraust. Aber doch sehr an der Realität vorbei. Und das Kindergartenniveau braucht hier doch keiner. Oder kannst du nicht anders?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Zusammenarbeit von CDU und AfD - ein guter Kommentar:

Antwort von As am 06.11.2019, 22:15 Uhr

Ich finde die Idee der CDU, die AfD als Koalitionspartner in Betracht zu ziehen, unglaublich. Damit verprellen sie doch auch noch die letzten treuen CDU-Wähler, die eben nicht nach rechts abgewandert sind, weil sie wahrscheinlich zu Höcke und Konsorten gesunde Distanz wahren wollten.

Sich da anzubiedern ist total instinkt-und charakterlos.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.