Für alleinerziehende Eltern

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von spiky73  am 09.01.2017, 5:48 Uhr

Auch hier: Pubertäts-Wehen

Guten Morgen in die Runde,

Aktuell treibt mich eine Sache um, wo ich mal ein bißchen Brainstorming gebrauchen könnte. Ich hab es ins Aktüll gestellt, aber wie dort bereits angekündigt auch noch hier, weil mein RUB-Heimatforum...

Es geht um eine Freundin meiner Ältesten. Meine Tochter ist 16, wird Anfang Februar 17. Ihre Freundin ist 13, wird dieses Jahr (ich glaub im Sommer) 14.
Das vorweg zum besseren Verständnis.
Ich kenne den Vater des Mädchens seit der Grundschule, er war in meiner Parallelklasse. Seine Frau, also die Mutter des Mädchens, habe ich vor 4, 5 Jahren kennen gelernt. Sie stammt aus Polen und macht auf mich einen temperamentvollen Eindruck. Ich schätze sie sehr, vor allem scheint sie zu wissen, was sie will, und ist - im Gegensatz zu ihrem etwas phlegmatischen Ehemann - der "Motor" der Familie.
Es gibt noch eine ältere Tochter, die ähnlich still und zurückhaltend ist wie meine Große, und die vom Alter her näher dran wäre, aber die beiden können irgendwie nicht so richtig miteinander.
Die Jüngere dagegen hat das Temperament ihrer Mutter geerbt. Wo meine Große ein Spätzünder ist, ist sie recht (früh)reif, und sie reißt meine Große oft einfach mit...

So, jetzt hatten die beiden Mädchen im vergangenen Jahr nur sporadisch Kontakt, in den letzten Wochen jedoch wieder vermehrt. Das andere Mädchen hat wohl auch einen "Freund" gehabt. Wie intensiv das war, weiß ich nicht. Meine Tochter war natürlich neidisch, sie hat mir gegenüber aber erwähnt, daß ihre Freundin das Ganze zuhause wohl verheimlicht hat. Sie hat wohl auch meiner Tochter gegenüber geäußert, daß ihre Eltern so streng seien, und nichts dürfe sie, und überhaupt, typisches Teenagergejammer halt.

Das war die Ausgangssituation. Jetzt wollten die beiden Mädchen am Samstag ins Kino., in einen Film ab 16. Ich hab mich noch gewundert, weshalb die "strenge" Mama sowas dann erlaubt. (Im Nachhinein erzählte meine Große: "Ja, die hat halt gelacht und gemeint, man lasse ihre Tochter wohl eh nicht rein, und uns dann am Kino abgesetzt.")
So, meine Tochter hat sich dann per Handy bei mir gemeldet, daß es es mit dem Kino nicht geklappt habe, man sei daher Pizza essen gegangen.

Zuhause erzählte sie mir dann, daß es am Kino Probleme gegeben hätte, das andere Mädchen hätte mit dem Freund kurzfristig Schluss gemacht und kurzerhand noch einen Jungen (jungen Mann?) einbestellt. Dieser sei mit dem Zug angereist, und war ziemlich sauer, als er herausfand, daß die andere noch nicht (wie ihm gegenüber behauptet) 16 ist, sondern erst 13. Sie selbst habe ihn nicht gekannt, die andere habe ihn wohl auch zum ersten Mal getroffen. Wo sie ihn aufgetan habe, keine Ahnung (vermutlich Internet), jedenfalls komme er ca. 30 km weit von hier weg und wollte die beiden Mädchen mit dorthin nehmen. Was die beiden zum Glück abgelehnt haben.

So, insofern ist alles gut ausgegangen - ich bin natürlich froh darüber, daß meine Tochter mich da ins Vertrauen gezogen hat. Ich habe mit ihr lange darüber geredet. Über Internetdating, Blind Dates, Teenagerbeziehungen allgemein, Heimlichkeiten den Eltern gegenüber, aber auch darüber, daß es nicht gut tut, für Freundinnen als Alibi herzuhalten, weil man so oder so Gefahr läuft, am Ende der Buhmann zu sein. Und darüber, daß ich natürlich mächtig sauer bin, aber nicht sagen kann, auf wen eigentlich (weder meine Große noch die Eltern des Mädchens können was dafür, und das Mädchen selbst ist sich der Konsequenz seines Handelns nicht bewußt)...

Mit meiner Tochter bin ich da jetzt hoffentlich im Reinen - aber ich bin unsicher ob es nicht meine Pflicht ist, doch mit der Mutter des Mädchens zu reden.
Allerdings fürchte ich, daß dann das Verhältnis zwischen meinem Kind und mir leidet, das Verhältnis zwischen den Mädchen untereinander, und das (gefühlt "schlechte") Verhältnis zwischen Mädchen und Eltern wird sich ganz sicher auch nicht verbessern, wenn ich "petze". Eine klassische Zwickmühle also...

So, jetzt ihr: Wie würdet ihr vorgehen? Wie verhalte ich mich jetzt am geschicktesten?

Viele Grüße,
Martina

 
18 Antworten:

Re: Auch hier: Pubertäts-Wehen

Antwort von NussNou am 09.01.2017, 7:38 Uhr

Ich würde mit der Mutter reden. Ich verstehe deine Besorgnis in Bezug auf die Beziehungen untereinander, glaube aber, dass sich das langfristig wieder glättet oder aber, wenn nicht, würden die Beziehungen ohnehin unter dem ein oder anderen Problem leiden bzw. im Falle der Mädchen auch scheitern, was ich in der Altersklasse und bei dem Altersunterschied jetzt nicht so dramatisch finde - ist ja alles Teil der Lebenserfahrung.
Aber: Was die Jüngere da so naiv reißt, könnte u.U. richtig gefährlich werden, da braucht sie im Internet nur mal an den Falschen zu geraten, der dann eben nicht sauer wieder abzieht. Das Risiko finde ich einfach zu groß. Es ist eben nunmal auch Aufgabe der Eltern ihr hier den Kopf zurecht zu rücken, mit der Hoffnung auf Erfolg.
Und wer weiß, ob deine Tochter sich auf Dauer mit ihrer neugewonnen Vernunft (also den Teil, den sie durch deine Aktion gewonnen hat) gegen die andere durchsetzen kann. Bei Teenies ist das ja so eine Sache mit Vernunft gegen Gefühl (auch das Gefühl es der Freundin Recht zu machen).
Im Zweifelsfall sollten Eltern m.E. grundsätzlich kein Problem damit haben sich den "böse Mama/Papa"-Schuh anzuziehen, wenn es darum geht die Kids zu schützen. (Und mit "kein Problem" meine ich nicht, dass es leicht fallen soll, aber dass man es eben trotzdem macht.)

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Re: Auch hier: Pubertäts-Wehen

Antwort von aus 4 mach 3 am 09.01.2017, 10:09 Uhr

Wie hat Deine Tochter denn auf deine Erklärungen reagiert? Hatte sie die Problematik verstanden? Sie wird 17, also sprich, auch wenn sie Spätzünder in manchen Berreichen ist, so ist sie doch bestimmt trotzdem "reif" Gefahren zu erkennen bzw offen für Gefahrenhinweise, sonst hätte sie mit Dir nicht gesprochen.
Ich würde diese Zwickmühle mit ihr Besprechen, ihr sagen was Deine Bedenken sind, dass Du dich verantwortlich fühlst und warum Du gerne die Eltern ins Boot holen möchtest.
Vielleicht mag sie auch erst einmal mit ihrer Freundin "unter 4 Augen" sprechen und die Bedenken mitteilen.

Es kann gut sein, wenn sie sieht wie "uneinsichtig" die Freundin ist, dass sie selber die Entscheidung "die Eltern ins Boot zu holen" mit allen Konsequenzem mit trägt.

Mir wäre es wichtig, dass mein Kind weiterhin zu mir kommt, wenn es etwas auf dem Herzen hat und ich hätte Bedenken, dass sie einen Alleingang von mir als Vertrauensbruch sehen könnte und dann in Zukunft halt nichts mehr von solchen Aktionen erzählt.

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Re: Auch hier: Pubertäts-Wehen

Antwort von fsw am 09.01.2017, 12:40 Uhr

Ich habe es schon im anderen Forum gelesen.Ich würde auch mit der Mutter reden.Kann sein,dass sie sich querstellt,ein Versuch ist es wert.

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Re: Auch hier: Pubertäts-Wehen

Antwort von fsw am 09.01.2017, 12:42 Uhr

Ach ja,natürlich würde ich es vorher deiner Tochter mitteilen.

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Re: Auch hier: Pubertäts-Wehen

Antwort von Holzkohle am 09.01.2017, 17:03 Uhr

Huhu,

ich wäre froh, wenn mir jemand sowas erzählen würde.

Ich würde allerdings mit meinem Kind vorher das wieso, weshalb, warum und vor allem WIE absprechen.

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Re: Auch hier: Pubertäts-Wehen

Antwort von WurmsMama am 09.01.2017, 19:25 Uhr

Wenn Du dich in der Position der anderen Mutter befinden würdest. Was würdest Du Dir von spiky73 wünschen?


Wenn demnächst etwas passiert wie z.B. das andere Mädchen macht ein paar unschöne Erfahrungen mit einer Internetbekanntschaft, wird schwanger oder gerät auf die schiefe Bahn. Wie würdest Du Dich dann fühlen?

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Re: Auch hier: Pubertäts-Wehen

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.01.2017, 21:02 Uhr

Und fühlt sich die andere Mutter, wenn das Spiky-Kind in Zukunft Mama nix mehr erzählt, weil die gleich zu anderen Müttern geht um zu petzen?

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schwierig

Antwort von Milia80 am 09.01.2017, 21:35 Uhr

ich bin eigentlich immer meinem Kind am nächsten und würde fragen was sie davon hält.

Wenn ich wüsste dass die Aktion in Zukunft mein Kind abhalten würde offen zu mir zu sein würde ich es lassen.

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Re: Auch hier: Pubertäts-Wehen

Antwort von kravallie am 10.01.2017, 9:10 Uhr

ich versuche mich, in deine lage hineinzuversetzen, ich glaube, ich würde den kontakt meines kindes zu dem anderen Mädchen zu unterbinden versuchen, alle Verabredungen auf herz und niere "checken" und wenn ich die mutter nicht extrem gut kenne, nichts sagen.
der schuss kann nach hinten losgehen und dem eigenen Kind lügen unterstellt werden, das hat dein Mädchens nicht verdient.

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Re: Auch hier: Pubertäts-Wehen

Antwort von Holzkohle am 10.01.2017, 12:35 Uhr

Lügen unterstellen kann ja entweder nur die Mutter von der Freundin - oder die Freundin selbst. In dem Moment wäre dann der Kontakt wahrscheinlich eh hinüber.
für mich...

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Kannte sie den wirklich aus dem Internet?

Antwort von kieselchen am 10.01.2017, 13:33 Uhr

Du schriebst "vermutlich Internet". Das würde ich erstmal klären.
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz das Problem - vielleicht habe ich da was überlesen.

Also die eine wollte mit 13 in einen Film ab 16 und wurde nicht reingelassen. Naja, okay. Kann man ja mal versuchen. Hab ich ehrlich gesagt auch mit 14 (und auch ich bin damals grandios gescheitert).

Und sie haben sich mit einem Jungen (VERMUTLICH Internet) getroffen, mit dem sie aber NICHT mitgegangen sind. Brave Mädels. Vermutlich werden die Mädels in ihrem Leben noch öfter Jungs treffen, die sie vorher nicht kannten. Gerade, dass sie nicht mitgegangen sind beweist doch, dass sie sich durchaus der Gefahren bewusst sind.

Ganz sicher würde ich nicht wegen Vermutungen das Vertrauen meiner Tochter missbrauchen und zur Mutter der anderen rennen.

@Kravallie: Den Kontakt zu verbieten würde es meiner erst so richtig schmackhaft machen. Zumal Spiky ja mit ihrer Tochter gesprochen hat und mit ihr die Gefahren, die von unbekannten Jungs ausgehen, besprochen hat.

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nicht verbieten

Antwort von kravallie am 10.01.2017, 14:58 Uhr

aber man kann schon sanft in die vermeintlich richtige Richtung schubsen/zu schubsen versuchen, wenn du verstehst was ich meine...
der Altersunterschied passt m.e. hinten und vorne nicht.

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Re: nicht verbieten

Antwort von kieselchen am 10.01.2017, 16:24 Uhr

Ja, da hast natürlich recht. Das passt nicht.
Aber ich denke Spiky macht es ja eh schon richtig. Miteinander reden und ein Vertrauensverhältnis schaffen. Es wird immer mal Momente geben, die gefährlich bzw. kritisch sind, wenn die Kids anfangen allein auf Achse zu sein. Das kann man nicht verhindern, da müsste man sie einsperren. Aber dass sie sich in so einer Situation richtig verhalten, das kann schon steuern... Finde ich. Und sie haben sich ja richtig verhalten - zumindest am Ende der Geschichte.

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Re: Kannte sie den wirklich aus dem Internet?

Antwort von aus 4 mach 3 am 10.01.2017, 16:35 Uhr

Naja, dass Mädel ist 13!!!!! Hat mit einem Freund Schluß gemach oder abbestellt und einen anderen aus dem I-Net ins Kino bestellt, so zu sagen als "Ersatz"....das macht man nicht, wenn man gerade so das erstemal verliebt ist und sich an die Jungs "heran tastet", da gehört schon eine Portion Abgebrühtheit dazu.

Ja, passiert ist nix, zum Glück. Doch wenn die junge Dame sich mit 13 schon mit Unbekannten aus dem I-Net verabredet, dann frage ich mich was kommt mit 14....15....16....etc...... ja da kann man sich schon Sorgen machen, vor allem wenn man eine Tochter hat, die sich eher zurück hält und vielleicht von diesem Handeln und der Abgebrühtheit fasziniert ist und diesen Kontakt pflegen möchte.....

Ich habe meine Tochter auch schon in Richtung "kein Kontakt mehr" mit einem bestimmten Mädel "geschubst" und das war gut, da sie dadurch lernte etwas Vorsichtig zu sein. Sie beobachtete daher ein paar Dinge "aus gesunder Entfernung" und kam am Ende selber zum Schluss, dass das Mädel ihr nicht gut tut.
Ich denke, dass gehört zum Eltern sein dazu. Und sollte man einmal etwas Übervorsichtig gewesen sein, redet man darüber und kann offen bei seinem Kind eine Meinung revidieren.

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So. Der Nachtrag.

Antwort von spiky73 am 10.01.2017, 16:44 Uhr

Hallo ihr Lieben,

nachdem ich heute mittag noch mit unserem Familienhelfer darueber geredet habe und er meinte, ich solle das unbedingt ansprechen, habe ich gerade mit der Mutter des anderen Maedchens telefoniert. Uebrigens nicht hinter dem Ruecken meiner Tochter, sondern mit ihrem Wissen.

Die Mutter fand es richtig, dass ich es ihr gesagt habe. Sie meinte, Konsequenzen haette lediglich die Tatsache, dass die Tochter sie angelogen hat, aber ueber die Sache mit dem Internet-Dating werde sie auf jeden Fall mit dem Maedchen reden und sie erneut auf die Gefahren hinweisen.
Wir (meine Grosse und ich) fahren am Donnerstag mittag hin und reden dann nochmals gemeinsam ueber die Sache mit beiden Kindern. Also so gesehen ist alles gut.

Liebe Gruesse,
Martina.

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Re: So. Der Nachtrag.

Antwort von aus 4 mach 3 am 10.01.2017, 17:00 Uhr

Prima!!!!!

Da fällt einem dann doch ein Stein vom Herzen, wenn das so offen aufgenommen wird und man gemeinsam am Strang zieht.

Alles Gute!

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Re: So. Der Nachtrag.

Antwort von Leena am 10.01.2017, 17:43 Uhr

Sehr gut, das klingt nach einer belastbaren Lösung - und ganz liebe Grüße!!!

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Buchtipp zum Thema Internetbekanntschaften...

Antwort von einafets am 11.01.2017, 8:53 Uhr

Die Chatroom-Falle von Helen Vreeswijk.
Vielleicht was für beide Mädels.

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