die reise nach thailand

Zuallererst:
Was Thailand betrifft, schließe ich mich komplett Port an.
Ich habe immerhin 2 Jahre in SOA gelebt. Und ich weiß: 98% der Männer, die auf Geschäftsreise dort unten waren, hatten irgendwann ein Mädel am Arm. Ist so. Feddich. Lustigerweise war eine der gaaaaanz wenigen Ausnahmen ein Obermacho, den ich schon von Berlin kannte und der sich dort (in Berlin) eine (deutsche) Frau hielt, die ihr Leben zwischen Herd und Pantoffelbringen verbrachte. Da war er schon immer mit saudoofen Sprüchen á la "Frauen gehören an den Herd!" unterwegs. Aber in SOA war er dann so klein mit Hut, obwohl er länger da war (mir ist grad nach 2 oder 3 Monaten). Andere waren bedeutend kürzer da - aber auch die, denen ich das nicht zugetraut habe, ließen sich früher oder später einlullen. Auch die Öko-Rucksack-Touristen - zumindest dann, wenn sie unbefraut reisten.

(Aber ich habe auch alleinreisende Frauen in der Karibik erlebt - die sind nicht besser. Nun ja, ich schweife ab......)

So, jetzt aber zum Eigentlichen: Laß uns mal Dein Problem aufdröseln.

Teil 1: Er jammert immer übers Geld und jetzt fährt er so teuer weg.
Das ist SEIN Problem. Du mußt weder das Jammern noch das Prassen an Dich ranlassen. Jammern gehört meiner Erfahrung nach dazu, das ist so automatisch wie das Jammern über den Benzinpreis oder den Euro. Kann man doof finden, ändert aber nix, deswegen kann man es auch sein lassen. Solange er regelmäßig Unterhalt in der dem Kind zustehenden Höhe zahlt, ist der Rest des Geldes seines und er entscheidet alleine, was er davon kauft. Es sind SEINE Prioritäten.

Teil 2: Er fährt nach Thailand, wo man an jeder Ecke ..... (siehe oben).
Mei, wenn er das so braucht zur Seelenhygiene. Ich habe da sogar ein gewisses Verständnis für - ich hatte auch einen Rebound-Mann nach der Trennung. Manchmal braucht man jemandem, der einen einfach nur toll findet - auch wenn man im Hinterkopf weiß, daß das nicht "echt" ist.

Teil 3: Die Kurzfristigkeit
Das ist der Teil, der tatsächlich doof ist. Aber Dooffinden ändert auch da nichts dran, also würde ich auch das auf ein Minimum beschränken. Nimm das als Reminder, daß Du Dir einen Plan B bereitlegst. Es ist einfach ungünstig, wenn man betreuungstechnisch von jemandem abhängig ist, zu dem noch eine ungeklärte Beziehung besteht. Da ist es egal, ob das der Ex-Mann ist, der seine Seelenhygiene über die Kinderbetreuung stellt, oder eine Oma, die über die Kinderbetreuung immer die Dankbarkeitsfrage für die letzten 40 Jahre abwickelt. (Was der Grund ist, warum ich mich kinderbetreuungstechnisch immer in erster Linie auf bezahlte Profis verlassen habe - die zicken nicht rum, weil es da nur und ausschließlich um eine Geschäftsbeziehung geht, wo man im "ich fühle mich gerade mopsig"-Fall die Arschbacken zusammenkneift und zur Arbeit erscheint.)

Idealerweise kommst Du irgendwann (und das - für Dein eigenes Seelenheil - lieber früher als später) an einen Punkt, wo Dir sein Privatleben links am Po vorbeigeht. Lenk Dich vom Kopfkino ab und schick in Gedanken seine Entscheidungen/Prioritäten/Aktivitäten an ihn zurück. Sie sollten nicht nicht mehr belasten oder beschäftigen als die Urlaubspläne des Kollegen drei Schreibtische weiter.