Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Mucki+Ninchen am 19.03.2012, 13:21 Uhr

Traurig aber wahr: Bruch mit meinem leiblichen Vater

Hallo,

es ist immer sehr schwierig in so einer Situation. Was ich aber auch nicht so recht verstehe: Warum muss er auf Teufel komm raus versuchen, miteinander klarzukommen, nur weil eine Familienfeier ist?

Meine Eltern ließen sich auch vor 30 Jahren scheiden. Nie wieder waren sie seitdem auf gemeinsamen Feiern. Das auch aus gutem Grund. Sie konnten und wollten nicht. Unter diesem Aspekt zu leiden würde mir nie einfallen (ich habe auch sehr gelitten, aber DAS gehört nicht dazu). Auch meine Tochter hat damit kein Problem, weil ich ihr vorlebe und mitgebe, dass es nicht nur die EINE wahre Art gibt, Feste zu feiern.

Feli muss auch nicht "dran glauben" oder dafür geradestehen. Sie erleidet keinen Schaden und sie muss sich nirgendwo rechtfertigen. Damit bringst du eine Dramatik in die Geschichte, die für dich als Kind deiner Eltern sicher vorhanden ist, die aber auf dein Kind übertragen nicht notwendig ist. Er kann auch ein guter Opa sein, OHNE bei der Kommunion dabei zu sein!! Ja, es ist ihr Fest, aber letztendlich gehts um die christliche Geschichte dabei - und wenn dieser Rahmen stimmt, dann sollte der nicht anwesende Opa das Glück wohl kaum zerstören. Warum kann sie nicht mit dem Opa etwas später einen schönen Tag machen, und irgendwas unternehmen?

Versuche doch auch, aus seiner Sicht zu sehen. DU zwingst ihn, etwas zu tun, was absolut gegen seinen Willen und gegen seine Gefühle ist. DU hast eine Therapie gemacht, du solltest wissen, dass Gefühle unheimlich stark und indivuduell sind und das Handeln so sehr beeinflussen, dass es nicht "richtig" oder "falsch" gibt.

Versteh mich nicht falsch, ich kann deine Wut verstehen. Aber versuche, die nicht auf Feli zu übertragen. Und das Argument, "wenn wir innerhalb der Familie alle so reagieren würden" zieht nicht - denn ihr seid nicht er und umgekehrt. Und nur weil du "zumindest für ein paar Stunden über meine Haltung gegenüber Feli`s Vater hinwegsehen", muss dein Vater das in Bezug auf deine Mutter nicht auch tun. Schon die Formulierung zeigt, dass du da nicht entspannt bist und das wirst du ihr auch vorleben.

Wir feiern übrigens Feste nicht zusammen - mein Kind und ich feiern so, wie wir wollen (mit oder ohne Familie und Freunden) und mit dem Vater feiert sie eben so, wie er und sie das wollen, mit oder ohne seinem Teil der Familie. Wir möchten nicht zusammen feiern und das ist genauso in Ordnung und keiner von uns ist deshalb verbohrt und unser Kind wird mit Sicherheit nicht traumatisiert davon! Bei der Einschulung war der Gottesdienst gemeinsam - das kann man schlecht "doppelt" machen und das ist völlig okay - aber die Feier danach fand nicht gemeinsam statt. Mit dem Vater hat sie später auf ihre Art nochmal gefeiert, sie haben was tolles unternommen. (Der Vater und ich haben übrigens kein Problem, wir verstehen uns gut und ich muss mich nicht "überwinden", ihn zu sehen.)

Weißt du, jeder hat eine andere Art, mit solchen Situationen umzugehen. Da ist "falsch" und "richtig" ganz schwer ... individuell würde es eher treffen. Und du schreibst selbst, deine Tochter wird ihren Weg finden. Und das wird sie auch...

Gruß, M

 
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