Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von MirfälltkeinNameein am 09.10.2018, 15:29 Uhr

Trotzphase extrem

Hallo,

ich bin seit Ende Februar alleinerziehend. Wir sind damals in ein Frauenhaus gezogen, weil es zuhause nicht mehr erträglich war. Nun haben wir endlich wieder eine eigene Wohnung. Aber jetzt ist mein Sohn (soweit ich weiß, mit drei Jahren etwas verspätet) in seine Schubsphase gekommen und ich halte es fast nicht mehr aus.
Gerade habe ich ein sehr schlechtes Gewissen, weil draußen schönster Sonnenschein ist, aber ich finde es unerträglich, mit ihm rauszugehen.
Entweder rennt er mir einfach weg (heute Morgen auf eine kleine Straße!) oder er stellt ständig irgendwelche Forderungen und wird wütend, wenn ich dem nicht nachkomme oder auf dem Spielplatz rennt er meistens sofort zu irgendwelchen kleineren Kindern hin, schubst diese, kneift ihnen ins Gesicht, zieht Hände und Füße weg, wenn sie auf der Leiter stehen und...und...und.
Das ist umso schwerer für mich zu ertragen, als früher (so bis ca. vor einem Vierteljahr) unsere Spielplatzbesuche uns immer viel Freude gemacht haben. Ich sehe ja gern, wenn mein Kind glücklich und unbeschwert spielt und tobt. Außerdem war er immer so süß und ganz viele Leute haben so positiv auf ihn reagiert und das natürlich auch auf mich übertragen. Und nun muss ich ständig die (vertständlicherweise!) angekotzten, genervten Reaktionen anderer Eltern ertragen, muss neben meinem Sohn stehen bleiben, um zu verhindern, dass er anderen Kindern wirklich Schaden zufügt und ihn meistens nach einiger Zeit heulend und kreischend vom Spielplatz zerren, weil er sich wieder nicht an unsere Abmachung gehalten hat!
Mein Gesicht ist schon voller blutiger Kratzer und meine Schienbeine sind voller blauer Flecken. Ich kann langsam nicht mehr. Frage mich, wie lange das so weiter gehen soll.
Ich habe den Kleinen 24 Stunden am Tag um mich rum. Es gibt schon Leute, die mir gerne helfen wollen, nur bleibt er bei niemandem allein! Ich suche schon lange nach einem Kitaplatz, nun ist ER bei der Kommune eingelegt, der hoffentlich was bringt! Und wir haben heute eine Familienhilfe beantragt. Aber das ist alles noch so weit weg...
Ich musste das einfach mal loswerden.
Ein bißchen erkennt sich vielleicht der Eine oder Andere wieder...
Ach ja, was ich noch als Problem ansehe: wir sind nur mit einer anderen Familie befreundet, alle anderen Freunde haben keine Kinder. Ich würde so gerne mehr mit anderen Familien unternehmen, doch solange er sich so verhält, werden wir ja kaum Kontakte knüpfen können. Ich frag mich einfach, wie verdammt lange geht diese be***e Phase noch so weiter???

 
3 Antworten:

Re: Trotzphase extrem

Antwort von fsw am 09.10.2018, 17:06 Uhr

Zuerst einmal werde du etwas gelassener! Dein Kind spürt deine innere Unruhe und Unsicherheit. Gehe mit ihm in den Park,geht spazieren,beschäftige dich mit ihm...,ohne Vorwûrfe und Schuldgefühle. Dein Sohn hat bereits auch sehr viel erlebt. Gib ihm Sicherheit und Lieben und Zuwendung! Mache Rituale wie Geschichten vorlesen,gemeinsame Spielzeit! Er braucht dich. Sage kurze Sätze/Worte wie "Stopp" oder "Mama möchte,dass du jetzt dein Auto...wegräumst" !

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Re: Trotzphase extrem

Antwort von Mono_noke am 09.10.2018, 21:28 Uhr

Hey,

Ich kenne das ALLES!
Ich war von knapp einem Jahr bis zum vierten Jahr allein erziehend, aber ich bin durch meinen vorherigen Job in der.behinderten Hilfe extrem gelassen.
Nicht umsonst war der erste Satz von ihm:
Doch, ich bin ein Diktator,
Weil ich ihn liegen gelassen habe, auf der Straße, mit den Worten, kein Diktator zu sein.
Ich war im Schicht Dienst und oft nicht für ihn da und mit einem Schlag war er drei, dann habe ich die reißleine gezogen, lieber mehr Zeit und weniger Geld.
Ideale haben keinen Preis.

Nun ist mein zweiter Sohn in Partnerschaft 2 Jahre und macht genau den gleichen Film.

Kinder finden einfach immer den perfekten Tag, wenn es einem.schon schlecht geht drehen sie auf.
Was bleibt ihnen denn auch übrig?
Sie können sich selbst keine Sicherheit geben, wenn dann Mama noch weg bricht, ist alles aus...

Entschleunige dich, entschleunige den Tag.
Muss es immer perfekt sauber sein?
Muss immer etwas los sein?
Reicht nicht der Park oder der Wald?

Vielleicht braucht er dich gerade alleine, nur für sich...die Phase kenne ich auch.

Es hört auf, es hört immer auf, es wird nicht besser, aber anders, immer spannend, immer aufregend.

Halt durch, es lohnt sich.

Der große ist 8 Jahre, manchmal 13, manchmal 3, halt täglich in anderen extremen Phasen.

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Re: Trotzphase extrem

Antwort von nils am 10.10.2018, 8:13 Uhr

Ich kann dir auch nur raten selbst entspannter zu werden.
Dein Sohn hat (genau wie du auch) viel mitgemacht. Ihr müsst euch jetzt in der neuen Umgebung - in der neuen Wohnung ohne Partner (Papa) zurecht finden.

Und bitte geh mit ihm raus. Lasse ihn toben. Habt ihr irgendwo ev. einen Wald wo ihr gemeinsam toben, Blätter sammeln,... könnt - da wo auch mal keine anderen Kinder sind, an denen er seine Wut und Unsicherheit auslassen kann?
Zuhause "einzusperren" ist genau das Falsche!
Mein Sohn war so ähnlich. Er hörte nie, rannte immer weg, war laut,... bloß weh getan hat er nie jemanden, aber sonst erkenne ich ihn in deiner Schilderung wieder.

Ja, ev. wirst du nie ein ruhiges, introvertiertes Kind haben, aber diese heftigen Phasen hören auch wieder auf. Mein Sohn ist z.B. sehr kuschelbedürftig - vor allem vor dem Bett gehen. Zeig ihm, dass du ihn lieb hast.

Und fordere Hilfe vom Jugendamt, wenn du nicht mehr weiter weißt. Die Mitarbeiter vom JA sind sehr freundlich und helfen dir weiter so wie du und dein Kind es braucht.

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