Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Kitekatzl am 27.04.2009, 10:04 Uhr

Uptdate zu "jetzt will er ihn mitnehmen"

Guten Morgen ihr Lieben:

Ich hatte Anfang April folgenden Beitrag geschrieben:
http://www.rund-ums-baby.de/alleinerziehend/beitrag.htm?id=183364
und wollte die, dies interessiert auf den neuesten Stand bringen.

Am Samstag kam der Ex seinen Sohn besuchen, die beiden gingen eine knappe Stunde spazieren, waren dann auf der Terrasse. Ich hab mich wie üblich zuerst zu meiner Mutter, dann in mein Schlafzimmer verzogen. Irgendwann hör ich dann die Haustüre aufgehen und meinen Sohn auf der Straße rufen: Hinten einsteigen? Oder vorne? Dahinein? Neinnein, das war nur ein Witz, hab dich doch nur zum Auto begleitet!

Ich bin dann sofort raus. Ex kam mit dem Kleinen wieder ins Haus und fragte, ob ich mir das mit dem Mitnehmen überlegt habe. Ich wiederholte dasselbe, was ich ihm schon per sms geschrieben hatte: daß ich es noch für zu früh halte und daß der Kleine auch gar nicht alleine mit will.

Darauf hin kam gleich ein laaanger Vortrag, welche Rechte ER doch habe und daß es ganz alleine meine Schuld sei, wenn mein Sohn seinen Vater nie kennenlernen kann. Er sei nicht mehr gewillt, nochmal zu kommen, denn die lange Strecke (gute 190km, einfache Strecke) und die 60€, die es ihn jedesmal kostet, seien ihm nicht zuzumuten. Die Tatsache, daß er weggezogen ist und nicht ich tut ja nichts zur Sache. Außerdem hätte ich ihn ja förmlich dazu gezwungen, wegzugehen. Ich würde ihm ja auch den Kleinen nie vorbei bringen (ähm...war bereits 4 Mal!!! mit dem Kleinen bei ihm, nachdem er sich endlich aufgerafft hatte, mir mitzuteilen, wo er wohnt) und jetzt dürfe er ihn nicht mal mitnehmen. Als ich einwarf, daß er mir ja noch nicht mal seine neue Adresse gegeben hat, meinte er, das brauche er ja nicht, sei ja nur im selben Ort. In meiner Wohnung, das geht ja auch gar nicht und er würde sich hier sooooo unwohl fühlen. Und das mit dem 14tägigen Besuchsrecht hätte ihm ja nur meine bösartige Anwältin aufgebrummt

Seine Ansicht: es liegt jetzt alles bei mir wie es weitergeht. Fein ausgedacht

Irgendwann ist der Herr dann recht persönlich geworden, hat Gift und Galle gespuckt, wie gut es mir hier doch ginge, viel zu gut, hätte mich nur reinhocken können und ich hätte ja auch die Eltern, die mir ALLES abnehmen würden und anderen in meiner Lage gings ja soviel schlechter, und er hätte es ja so schwer im Leben Tja, und dann ist mir irgendwann der Kragen geplatzt und ich hab ihn so beherrscht und ruhig wie es mir noch möglich war (ganz ists mir wohl nicht gelungen) gebeten, meine Wohnung zu verlassen. Er: Aha, das ist jetzt DEINE Entscheidung, DU hast das jetzt so gewollt. Und ist türenknallend ohne sich zu verabschieden raus ins Auto und davongefahren.

Mein Kleiner stand die ganze Zeit daneben und hat leider alles mitgekriegt. Er ist ständig mit einem Stückchen Schokolade zwischen mir zu seinem Papa hin und hergelaufen und wollte es uns schenken. Ist seinem Papa bis zur Tür nachgelaufen und hat ihm ein paar Mal nachgerufen: ich hab dich doch lieb Gestern hat er noch mal kurz gefragt, ob sein Papa jetzt nicht mehr kommt, dann wars anscheinend vergessen.

Ich weiß grad selbst nicht, was ich von der Situation halten soll. Noch leicht verwirrte Grüße, Kordula

 
8 Antworten:

Sorry, einmal hätte gereicht...

Antwort von Kitekatzl am 27.04.2009, 10:05 Uhr

...

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Ogott der arme Bub ...

Antwort von twohearts am 27.04.2009, 10:31 Uhr

Ich hab mir jetzt gerade bildlich vorgestellt, wie Dein Sohn mit der Schokolade ... mensch, ich bekam richtig feuchte Augen, wenn ich mir dessen Hilflosigkeit vorstelle ... und dann noch das Nachrufen mit dem "Ich hab Dich doch lieb" ...
Sowas zerreisst mir das Mutterherz.

Bist Du sicher, daß ihr nicht mal (bitte OHNE daß der Kleine dabei ist) in Ruhe und vernünftig auf neutralem Boden miteinander reden könnt? Vielleicht auch in Zusammenarbeit mit dem oder gar beim JugA?

Liebe mitfühlende Grüße
twohearts

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Re: Ogott der arme Bub ...

Antwort von sophieno am 27.04.2009, 10:46 Uhr

Das arme Kind...ich denke, du solltest dringend eine Familienberatung in Anspruch nehmen, und wenn es nur für dich und deinen Sohn ist.

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Re: Ogott der arme Bub ...

Antwort von Kitekatzl am 27.04.2009, 10:54 Uhr

Hallo twohearts!

Ja, mir hat es auch wahnsinnig wehgetan, wie der Kleine da so verzweifelt versucht hat, die Situation irgendwie zu entschärfen. Wenn ich geahnt hätte, in welche Richtung das Gespräch gehen würde, hätte ich dafür gesorgt, daß er es nicht mitbekommt.

Und es war auch nicht gerade einfach, nach der Szene auf die Frage zu antworten, warum ich mit seinem "Freund" schimpfe und ob der denn nun nicht mehr kommt. Hab versucht, ihm zu erklären, daß ich das nicht genau weiß, daß Menschen eben manchmal streiten und daß die Besuche eben für den Papa teuer sind und er das nicht immer bezahlen kann. Etwas später fragte mein Sohn dann allerdings plötzlich nach einem Bekannten, den er ein einziges Mal vor über einem Jahr gesehen hat! Und war ein paar Minuten ganz traurig darüber, daß der ihn nicht mehr besuchen kommt. Von daher mess ich dem keine allzugroße Bedeutung zu.

Weißt du, seit der Ex mit den Besuchen angefangen hat, dachte ich eigentlich mit ihm halbwegs vernünftig reden zu können. Ich war sogar richtig erstaunt, daß das ging - vor allem in Anbetracht unserer Vorgeschichte. Er hat sich wirklich zusammengerissen und ich denke, daß ich mich auch bemüht habe. Doch diesmal ists eskaliert. Da ist einfach alles rausgebrochen, was in ihm (und sicher auch in mir) die ganze Zeit vor sich hin gebrodelt hat.

Und ich werd das Gefühl nicht los, daß er schon mit der Absicht hergekommen ist, mich so zu provozieren, bis ich ihm die Entscheidung abnehm und sag, er braucht oder darf nicht mehr kommen - damit - wie immer - alle anderen Schuld sind und er das Unschuldslamm.

Wir leben in Italien. Leider gibt es hier keinerlei Institution, an die ich mich wenden könnte. Ich muß selbst mit ihm klarkommen oder zum Anwalt rennen

lg kitekatzl

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Es gibt in Italien ...

Antwort von twohearts am 27.04.2009, 11:03 Uhr

... keine Behörde, die für das Wohl der Kinder zuständig ist?
Kann ich mir gar nicht vorstellen ... das ist ja heftig.
Aber irgendwelche beratungsstellen gibt es doch sicherlich ...
Ich würde mir an Deiner Stelle so schnell wie möglich Unterstützung von außen holen - und den Umgang klipp und klar regeln lassen.
Denn daß den Äußerungen Deines Sohnes keine allzugroße Bedeutung zugemessen werden müssen, sehe ich anders.
Meine Mücke hat auch nie nach ihrem Vater gefragt und tut´s auch heute nur sehr sehr selten (eigentlich nur, wenn sie durch Post/Telefon oder eine Nachfrage bei ihr, ob sie ihn anrufen möchte, an ihn erinnert wird) - und dennoch denke ich, daß er in ihrem leben ab und an fehlt; gerade wenn andere Kinder sie darauf ansprechen, ob sie denn keinen Papa hat (weil sie ihn eben nie zu Gesicht bekommen) oder von ihren Vätern erzählen.
Liebe Grüße
twohearts

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Re: Es gibt in Italien ...

Antwort von Kitekatzl am 27.04.2009, 11:19 Uhr

Mir ist keine Stelle bekannt, an die ich mich hier wegen einer Umgangsregelung wenden könnte. Außerdem hatten wir das schon im Jahr 2006 geregelt: per Gerichtsurteil. Es gab keine andere Möglichkeit, den Umgang halbwegs verbindlich festzulegen und mein Ex war damals schon für fast 2 Jahre verschwunden.

Mein Ex war damals einverstanden, den Kleinen alle 14 Tage zu besuchen. Hätte er das ein Jahr lang gemacht, sodaß sich der Kleine an ihn gewöhnt hätte, hätte er ihn mit zu sich nehmen können. Tatsächlich aber war er für ein Jahr nach dieser Vereinbarung untergetaucht und kam erst wieder zum Vorschein, als er die Gerichtsvorladung wegen der unterlassenen Unterhaltszahlungen bekommen hat.

Das war im April 2007. Seitdem hat er den Kleinen mehr oder weniger regelmäßig gesehen, nämlich genau 16 Mal, wobei ich ihm den Kleinen davon 4 mal gebracht hab. Macht einen Schnitt von 1 Besuch (ca. 2 Stunden) alle 6,5 Wochen. Ach ja, es gab ja noch die Anrufe. Ich glaub, es waren 2 oder 3 in den ganzen Jahren.

Natürlich bin ich auch nicht begeistert, sollte er die Besuche jetzt ganz einstellen. Ich weiß ja nicht, wie es jetzt weitergeht. Sicher werden die Fragen kommen und sicher wird meinem Sohn irgendetwas in seinem Leben fehlen ohne Papa. Aber was soll ich denn machen?

Ich geb ganz offen zu, daß ich persönlich äußerst glücklich wäre, dieses Gesicht nie mehr sehen zu müssen. Ich hab mich bemüht und tu es auch weiterhin, das meinen Sohn nicht spüren zu lassen, denn um mich gehts ja nicht.

lg kitekatzl

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Re: Es gibt in Italien ...

Antwort von Sternspinne am 27.04.2009, 20:08 Uhr

Hi,
also wenn du es schafftst, dann hilft es deinem Sohn sicherlich, wenn du einfach von seinem Papa erzählst. Wo er jetzt wohnt, oder über sein Auto (das kennt er ja jetzt), was sie zusammen gespielt haben und so.
Einfach Alltagsdinge in Worte fassen. Dann merkt er, daß es ihn weiterhin gibt, daß er "real" ist. Vielleicht auch kindgerecht erklären, daß man sich ja streiten kann, sein Vater IHN aber lieb hat (hat er sicherlich, oder?).
Und daß du auch nicht weißt, wie es in Zukunft weitergeht. Die lange Strecke würde ich schon als Erklärungshilfe mit erwähnen, die kennt dein Sohn ja wohl auch. Das rückt die Geschichte für deinen Sohn in fassbare Dimensionen. Und er muß nicht fürchten, daß er seinen Vater nie wieder sieht.
Wenn er sehr unter den Eindrücken leidet, kann er vielleicht auch ein Bild malen (für seinen Vater?) oder was in der Art?
Ich weiß, daß das enorm schwer fällt, aber es hilft vielleicht auch dir, den zugeschobenen schwarzen Peter einfach nicht anzunehmen und dem Vater seine Verantwortung bei sich zu lassen, indem du auf diese zum Teil bösartigen "Spielchen" nicht eingehst und euer Kind nicht zum Spielball machst oder von ihm machen lässt.

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Re: Es gibt in Italien ...

Antwort von Kitekatzl am 28.04.2009, 10:38 Uhr

Hallo Sternspinne!

Danke für deine Antwort! Ich werd natürlich weiterhin versuchen - wie bisher ja auch - so neutral wie möglich mit meinem Sohn über seinen Papa zu reden.
Vielleicht kommt später noch eine Reaktion, aber im Moment sieht es so aus, als hätte der Kleine alles Vorgefallene schon vergessen. Die Bindung zu seinem Papa ist ja - leider - nicht so groß, daß er da jetzt großartige Verlustängste haben können. Ich mein, bei keinem Kontakt in den ersten 3 Lebensjahren und danach die paar Stunden in so großen Abständen?

Mal abwarten *seufz*

lg kitekatzl

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