Bitte noch ein Baby

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Geschrieben von Melina787 am 20.06.2022, 0:30 Uhr

Schaffe ich ein zweites Kind?

Hallo,
ich habe ein 4-jähriges Kind. Ich habe das mit 35 Jahren bekommen. Mit 38 Jahren wurde ich wieder schwanger, aber hatte eine frühe Fehlgeburt. Inzwischen bin ich 40 geworden. Mein Mann wollte eigentlich auch ein zweites Kind. Allerdings wollte er kein Spermiogramm machen lassen bzw. hätte entsprechende "Hilfe" von außen nicht angenommen (Die beiden Schwangerschaften vorher sind spontan eingetreten).
Allerdings bin ich inzwischen auch sehr am Zweifeln. Ich hatte letzte Woche geträumt, ich wäre schwanger, und hatte dann das Gefühl, Atemprobleme zu haben. Ich musste mich daran erinnern, wie hart die Neugeborenenzeit war. Ich musste alle drei Stunden in der Nacht aufwachen, mich ums Kind kümmern, weiterschlafen, wieder auf - das über Monate. Er war in der Zeit Vollzeit berufstätig. Ich habe mich plötzlich ganz bewusst daran erinnert, wie ich wie eine Untote herumgeschlurft bin, immer mit dem Kind auf dem Arm, in der Nacht mit der freien Hand einen Müsliriegel in mich geschoben habe und das Gefühl habe, sobald ich in der Nacht Zucker esse, geht es wieder weiter (Ja, es hat sich auch auf der Waage bemerkbar gemacht)... Mein Mann ist Abteilungsleiter, er musste ja jeden Tag früh raus und fit sein, d.h. er hat in einem anderen Zimmer geschlafen, damit er durchschlafen konnte und war dann den ganzen Tag natürlich auf der Arbeit. Der Kindergarten ist ja die erste Zeit keine Option. Meine beiden Eltern arbeiten ebenfalls noch Vollzeit. Seine beiden Eltern sind Rentner und vor Ort, haben aber kein Interesse, an der Betreuung mitzuwirken, weil sie selbst drei Kinder großziehen mussten und froh sind, diesen Lebensabschnitt hinter sich zu haben.
Wenn mein Mann von der Arbeit gekommen ist, hat er sich dann aber schon immer eingebracht, sowohl im Haushalt als auch mal mit dem Kind gespielt. Deswegen denke ich, dass es ja viele andere Frauen (Alleinerziehende) mit viel schwierigeren Situationen schaffen.
Inzwischen ist das Kind 4 Jahre. Ich fühle mich sehr erleichtert, dass ich es in den Kindergarten im wahrsten Wortsinn "abgeben" kann, obwohl ich es liebe, dass die Windel- und Schnullerzeit natürlich vorbei ist und dass es sozusagen "aus dem Gröbsten raus" ist.
Und "nochmal das Ganze" von vorne, ehrlich gesagt, ich finde das irgendwie eine beängstigende Vorstellung.
Ich habe Zweifel, ob ich das nochmal durchhalten kann, also ob mein Körper die Neugeborenenzeit durchhalten könnte. ich weiß, dass das komisch klingt, aber ich habe wirklich Zweifel.
Wahrscheinlich bin ich auch gar nicht so gut geeigent als Mutter. Ich habe bei meinem ersten Kind bemerkt, wie sehr es mich belastet, das Chaos und der Lärm. Nie wieder hat man diese Ruhe wie früher, dieses Für-sich-sein. Manchmal sehe ich Leute, die ungewollt kinderlos sind, und so traurig darüber, und ich denke mir "wenn ihr wüsstet". Ich liebe mein Kind, ich würde es nicht wieder hergeben wollen, ich wollte ein zweites und ich war auch traurig, dass ich es verloren habe, aber jetzt weiß ich nicht, ob ich es mir überhaupt noch "zumuten" kann.
Geht es jemandem von Euch ähnlich?
Viele Grüße
Melina

 
4 Antworten:

Re: Schaffe ich ein zweites Kind?

Antwort von missblabla am 20.06.2022, 7:07 Uhr

Hallo ,

die Frage hast du dir ja schon selbst beantwortet, dass euch ein Kind reicht. Es gibt unzählige Eltern, die aus diesen Gründen keine weiteren wollen. Diese Gedanken die du hast, sind ganz normal, Fortpflanzungsgedanken eben, die jeder Mensch in sich trägt. Mir geht es manchmal ähnlich wie dir, ein zweites Kind kann ich mir manchmal auch überhaupt nicht vorstellen, wenn ich mir vorstelle, mein großes Kind ist trotzig, das Neugeborene schreit nach Milch, da fühle ich mich bei dem Gedanken auch schon überfordert. Allerdings bin ich „erst“ 30 Jahre alt, wer weiß, vielleicht klappt es bei uns ja doch irgendwann wieder ( wir basteln schon länger daran… ) wenn es wieder nicht klappt, hängen wir die weiter Kinderplanung an den Nagel (da wir uns ein Leben mit einem Kind auch gut vorstellen können - ich weiß, dass wäre für manche undenkbar ). Ich wünsch dir alles Gute und ich hoffe ihr findet einen Weg und trefft die richtige Entscheidung.. manchmal ist es doch schon perfekt. , so wie es ist.. ( würde mein Mann jetzt sagen).

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Re: Schaffe ich ein zweites Kind?

Antwort von kitkat170583 am 21.06.2022, 10:02 Uhr

Ich habe nur den eröffnungspost gelesen und mein erster Gedanke ist: dann lasst es doch! Warum muss man denn ein zweites bekommen? Wenn du, selbst nach 4 Jahren, noch so mit grauen auf die ersten Monate zurück blickst, dann würde ich es lassen.
Mein großer ist jetzt 10 und mein nann hatte keine elternzeit damals undbist sofort wieder voll arbeiten gegangen inkl nebenjob. Die Nächte waren alles andere als entspannt und es war echt anstrengend. Trotzdem war mir nach kurzen schon klar das ich noch ein zweites möchte und dachte, übernächtigt mit dicken augenringen in einem Chaos sitzend daran wie schön ein zweites wäre.
Dann kam leider der Job und dann eine Erkrankung dazwischen und dann hat das Zeugen auch nicht klappen wollen so das unser zweiter Sohn, nach über 24 üz nun endlich seit März bei uns ist.
Also nein. Ich kenne diese Überlegungen gar nicht und freue mich wieder Windeln wechseln zu dürfen und alles nochmal von vorne zu machen.

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Re: Schaffe ich ein zweites Kind?

Antwort von Ruto am 23.06.2022, 0:52 Uhr

Manchmal passt es auch einfach nicht anders, und auch ich hadere, ob ich wirklich ein zweites Kind will oder es nur so eingespeichert habe, dass man eben zwei hat (gesellschaftlich).
Aber es ist total legitim, sich für ein Einzelkind zu entscheiden, gerade wenn die Lebensumstände (Fehlgeburt, Fortschreitendes Alter) auch nicht gerade für mehr sprechen.
Wenn du wirklich willst, überstehst du die Zeit mit einem Neugeborenen bestimmt trotzdem, ggf mit mehr Unterstützung als beim ersten. Aber wenn du es jetzt bereits abschätzen kannst, dass du dich nicht mehr dazu bereit fühlst, ist es eben auch mit einem ok.

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Re: Schaffe ich ein zweites Kind?

Antwort von Barbaray am 23.06.2022, 15:08 Uhr

Hallo Melina,

manchmal hilft es ja schon bei der Entscheidungsfindung, wenn man sich die Gedanken von der Seele schreibt.

Nur so zum Vergleich:
Unser Großer wurde 2018 geboren, da war ich gerade 36. Und er war irre anstrengend, hat vor jedem Einschlafen mit aller Kraft gegen die Müdigkeit gekämpft, wollte alles sehen, erfahren, mitbekommen. Wir hatten null Hilfe, mein Mann in leitender Tätigkeit und häufig auf Geschäftsreisen, ich teilweise komplett allein mit dem Babybär. Es war - sorry - sauanstrengend!
Und trotzdem, mit ein bisschen Erleichterung durch Corona und das damit verbundene Homeoffice, haben wir es 2020 wieder versucht. Nach wahrscheinlich einer EL und einer MA hat es dann letztes Jahr geklappt und unsere „Nr. 2“ schläft gerade in seinem Beistellbettchen.
Wir hatten, als er zwei Woche alt war, alle Mendelentzündung, als er 8 Wochen alt war, alle Corona, ich habe so krasse Regelblutungen, dass tagelang gar nichts geht und ich jetzt die Pille nehmen muss, um „die Tage“ ohne Kreislaufkollaps zu überstehen. Hilfe von außen ist weiterhin Fehlanzeige. Mein geliebter Beruf kommt seit Jahren gut ohne mich aus, obwohl ich das Arbeiten sehr vermisse und wir natürlich finanzielle Einbußen haben.
Im Dezember werde ich 40 und was für mich lange undenkbar war (ü40 Mutter zu sein), rückt gerade zumindest in den Bereich des Denkbaren.

Wenn du mal vergleichst… Willst du wirklich noch ein Kind? Und, das fragen sich viele meines Erachtens viel zu selten, ist dieses Kind dann auch willkommen und wird bedingungslos geliebt (auch wenn es ein besonders forderndes, anstrengendes Kind ist)? Kann man eurem Ungeborenen „euch zumuten“? Das sollte, so meine Überzeugung, die Frage sein, nicht umgekehrt.


Alles Gute dir und eine kluge Entscheidung, bei der es keine (lebenslangen bzw. „lebenslänglichen“) Verlierer gibt!

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