Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geschrieben von Ganz traurige Mutter... am 01.11.2000, 14:04 Uhr

Ich muss auch mal was loswerden..langer Text

Hallo,

ich muss auch mal was loswerden. Ich bin total traurig und fertig. Vielleicht stelle ich mich ja auch zu sehr an, aber im Moment geht es mir wirklich schlecht.
Anlass ist die letzte Nacht. Ich habe meine Kleine gestillt (sie ist 5 Monate alte und kommt 2x ungefähr die Nacht) und sie musste plötzlich husten, weil sie sich verschluckt hatte. Da drehte sich mein Freund plötzlich auf die andere Seite und gab sehr aggressiv von sich: „Verdammt! Ich will auch mal schlafen!“ Ich bin nicht weiter darauf eingegangen und habe normal weiter gestillt. Danach habe ich sie ins Bettchen gelegt und ich habe mich auch wieder still hingelegt. Allerdings war die Kleine noch ein bisschen wach und ist mit ihren Füssen an das Musikmobile gekommen, welches dann auch losspielte. Eigentlich war es recht witzig, wenn mich da nicht mein Freund angeschnauzt hätte: „ich halts nicht mehr aus, dieses Scheissding fliegt als erstes raus!“ Tja, ich habe auch dazu nichts gesagt, um die Situation nicht noch weiter zu verschlimmern. Allerdings bin ich ziemlich entsetzt über die Aggression meines Freundes, die da plötzlich hoch kam. Er hatte sich noch nie so verhalten. Ich kann es ja verstehen, wenn er beruflich angespannt ist und sich so mal Luft machen musste, aber ich wusste nicht, dass dies alles, ich und unser Kind, so schlimm für ihn sind.
Ich muss dazu sagen, dass ich mich den ganzen Tag allein um unsere Kleine kümmere. Von Anfang an, was mir auch sehr schwer gefallen ist. Sie hatte die ersten 3 Monate Koliken und manchmal konnte ich wirklich fast nicht mehr, sie ist ein paar Wochen zu früh gekommen und ein sehr anstrengendes Kind, das viel beschäftigt werden möchte. Anfangs hatte sie nur geschrieen, wenn sie wach war. Ich habe alles allein bewältigt, auch in den ersten Wochen, was mir sehr schwer fiel. Es war eine schwierige Geburt und ich hatte einen doppelten Dammschnitt und vor der Geburt eine Gestose. Ich hatte keine Hilfe. Den Haushalt habe ich nebenbei auch noch allein gemacht. Außerdem hatte ich 2x eine Brustentzündung und mehrmals einen Milchstau, habe trotzdem weitergestillt und die Kleine hat sich prima entwickelt. Ich bin darauf stolz! Mein Freund kommt abends immer sehr spät nach Hause. Meistens ist die Kleine dann schon im Bett und schläft, falls nicht, wäscht er sie abends, ich bringe sie dann aber noch ins Bett, stille sie und warte bis sie eingeschlafen ist. Dann mache ich meist etwas zu essen und wir essen gemeinsam.
So weit, so gut! Für mich war das Leben früher anders. Ich habe einen interessanten Beruf gehabt und war viel unterwegs. Manchmal fehlt mir das auch. Auch möchte ich mal wieder etwas kulturelles unternehmen, oder einfach mal schön essen gehen, aber im Moment liegt da nichts drin, da ich ja noch stille und Hauptgrund: mir fehlt die innere Ruhe dazu, ich möchte auch lieber bei meinem Kind bleiben! Ich will damit nur sagen, ich verzichte doch auch auf einiges und setze Prioritäten. Warum auf einmal dieser Zornesausbruch meines Freundes? In der Woche versuche ich doch möglichst alles negative oder anstrengende zu hause von ihm fernzuhalten. Am Wochenende versuche ich immer, dass er sich mal um die Kleine kümmert, weil er ja die ganze Woche nichts von ihr hat. Dann allerdings sitzt er im Sessel und liest Zeitung und sie liegt auf der Krabbeldecke mit dem Schnuller im Mund und guckt traurig, während ich Hausarbeit mache. Ach...ich kann mir doch auch einiges anders vorstellen, als es ist, behalte aber trotzdem die Nerven und schnauze nicht rum. Heute morgen hat mein Freund so getan, als wenn nichts gewesen wäre und mir gesagt, dass er mich liebt, ich habe mir auch nichts anmerken lassen. Aber ich weiß nicht ob ich das glauben soll, zumal er auch nicht mehr mit mir schlafen will. Er findet mich wohl zu fett. Ich hatte früher Kleidergröße 34/36 und war sehr durchtrainiert. Jetzt habe ich leider Größe 38/40. Meine gute Figur ist dahin. Er schaut auch immer anderen sehr schlanken Frauen hinterher, wenn wir unterwegs sind, zwar nicht extrem, dass es anderen auffällt, aber ich merke es. Er war bei der Geburt dabei, was ich auch als sehr hilfreich empfunden habe, aber jetzt ekelt er sich wohl vor mir. Auch vor meiner Brust, die sich natürlich durchs Stillen verändert hat. Er berührt sie nicht mehr. Das Einzige was er macht, er nimmt mich im Bett in den Arm und sagt mir immer, dass er mich liebt. Was mache ich bloß falsch? Ich bin so traurig.
Danke fürs lesen...
Die traurige Mutter

 
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