Die Milch mit der „2“

Baby mit Milchflasche

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Die 2-er Milch ist eine Folgemilch: Sie eignet sich in einem Alter von ab sechs Monaten und sollte in Kombination mit Beikost gefüttert werden.

Falls das Baby eine Folgemilch benötigt aufgrund individueller Wachstums- und Entwicklungsbedürfnisse, kann die Babynahrung nach Absprache mit der Kinderärztin / dem Kinderarzt auch bereits zu einem früheren Zeitpunkt als Teil einer Mischkost geben werden.

Die tägliche Trinkmenge: Wie viel sollte das Baby trinken?

Die Trinkmenge der Folgemilch wird vom Appetit des Kindes bestimmt und hängt ab Beikostbeginn zusätzlich von der Menge der Beikostmahlzeiten ab. Grobe Richtwerte können die auf der Verpackung angegebenen Trinkmengen und die Anzahl der Flaschenmahlzeiten pro Tag liefern.

Inhaltsstoffe: was ist drin in der Folgemilch?

Die meisten Folgemilchen enthalten nur Laktose (Milchzucker) als Kohlenhydrat. Milchzucker ist der Hauptbestandteil in Muttermilch. Er ist ein wichtiger Nährstoff für die Entwicklung einer gesunden Darmflora und die Aufnahme von wesentlichen Mineralstoffen und lebenswichtigen Spurenelementen.

Achten Sie auf: "nur Laktose enthalten"

Einige Hersteller verwenden in ihrer Folgemilch zusätzlich Stärke oder seltener andere Kohlenhydrate wie Maltodextrin. Allerdings zeigen manche Babys eine empfindliche Reaktion auf Stärke und es kann zu Verdauungsproblemen kommen. Auch im Zuge der Kariesprävention sollten Folgemilchen verwendet werden, die nur Laktose und keine weiteren zusätzlichen Kohlenhydrate enthalten. Der Hinweis „Nur Laktose enthalten“ auf einer Folgemilch bedeutet, dass sie nur Laktose als Kohlenhydrat enthält und ihr keine weiteren Kohlenhydrate, wie Stärke, zugesetzt sind.

Protein-Stufenkonzept, um das Risiko für Übergewicht zu senken

Innovative Folgemilchen enthalten zudem weniger Eiweiß (Protein) als Säuglingsanfangsnahrungen. Auch der Eiweißgehalt in Muttermilch sinkt im Laufe der Stillperiode und passt sich dem sinkenden Bedarf des Babys an. Wissenschaftler:innen haben herausgefunden, dass Folgemilchen mit einem geringen Proteingehalt das Risiko für Übergewicht im Schulalter reduzieren.

Daher empfehlen Experten für nichtgestillte Babys zukünftig ein Stufenkonzept mit bedarfsgerecht gesenktem Proteingehalt insbesondere bei Folgemilchen zu verwenden.

Muttermilchforschung empfiehlt: gleiche Mange an ARA wie an DHA

Seit Februar 2020 müssen entsprechend der EU-Verordnung alle Standard Anfangs- und Folgemilchen Docosahexaensäure (DHA) enthalten. Zudem empfehlen führende Expert:innen in der Muttermilchforschung, dass Säuglingsmilchen zusätzlich die gleiche Menge an Arachidonsäure (ARA) enthalten sollen.

Folgemilchen weisen zudem im Vergleich zu Säuglingsanfangsnahrungen einen höheren Eisengehalt auf, angepasst an den steigenden Eisenbedarf des Babys im zweiten Lebenshalbjahr.

Im zweiten Lebenshalbjahr beginnt der schrittweise Abschied vom Fläschchen. Jetzt lernen Kinder auch, aus dem Becher zu trinken. Neben Milch eignen sich dafür Früchte- und Kräutertees, Wasser oder auch mal etwas Saft.



Quellen:
-FAO und WHO (Food and Agriculture Organization of the United Nations und World Health Organization)
-Ernährung und Bewegung von Säuglingen und stillenden Frauen. Monatsschrift Kinderheilkunde
-Should formula for infants provide arachidonic acid along with DHA? A position paper of the European Academy of Paediatrics and the Child Health Foundation. The American journal of clinical nutrition
-Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ). Sollen Säuglingsnahrungen sowohl Docosahexaensäure als auch Arachidonsäure enthalten? Monatsschrift Kinderheilkunde
-Breastfeeding and Complementary Feeding. Deutsches Ärzteblatt International. 2016

Zuletzt überarbeitet: September 2022

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