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von Wunderkind1980  am 23.04.2012, 14:19 Uhr

Belohnungssystem

Hallo.

Hat jemand von Euch ein Belohnungssystem? Oder eben umgekehrt?

Also- meine Tochter (7)ist im Moment echt drauf. Hören= 0.Wenn Mama mal laut wird muss sie grinsen.
In der Schule hat sie wenig Bock- ist jedoch auch ne schwere Klassensituation.
Habe mit der Lehrerin ausgemacht das sie jeden Tag ein Smiley ins Hausaufgabenheft bekommt. Lachend, traurig oder das dazwischen.Wenn sie 3 hat bekommt sie etwas als Überraschung.

Nun suche ich was für zu Hause. Wenn sie gar nicht hört würde ich gern irgentwie Strichliste machen oder so. Und dann was abstreichen von Sachen was sie gerne hat.
Mensch das ist echt schwierig.

Kann mir da irgentjemand weiterhelfen.

 
8 Antworten:

Wir haben eins.......

Antwort von die liebe am 23.04.2012, 14:36 Uhr

... mein Sohn ist 9 und hat ADHS. Er brauch einen Ansporn und wir haben ein Belohnungssystem.
Das geht 3-4 Wochen mit Absprache seiner Trainerin ( IZH ).
Wir legen vorher mit ihm zusammen die Schwerpunkte fest .
Je nach dem wie die Aufgaben erfüllt werden bzw. der Plan, bekommt er fröhliche, traurige oder weinende Smileys.
Vorher wird auch die Endbelohnung ausgesucht.

In der Schule ist das genauso aber da geht es mehr ums Betragen.
Wenn die Kinder 4 Wochen lang grünne Punkte sammeln, dürfen sie in eine Ramschkiste greifen.

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Re: Belohnungssystem- AUF KEINEN FALL IRGEND WAS ABZIEHEN

Antwort von muddelkuddel am 23.04.2012, 19:14 Uhr

beim belohnungssystem (deshalb heißt es belohnung, und nicht bestrafung) geht es darum, das erwünschte, positive verhalten zu belohnen (!) und das "unerwünschte" zu ignorieren, bis das gute das schlechte überlagert.
das ist operantes konditionieren.

dazu muss die belohnung zunächst sofort erfolgen ("oh, das finde ich super, dass du gerade auf zuruf gekommen bist. ich schenke dir einen sticker"),
später lässt sich das erweitern ("du bist auf zuruf gekommen, du kriegst nen stern. zwei sterne bedeutet ein sticker").
so dann die belohnungen immer weiter ausschleichen, damit kind lernt, dass das verhalten toll ist, nicht die belohnung
(zum schluss sollte also das mütterliche lob reichen, dann irgendwann sollte kind gelernt haben, dass es das erwünschte verhalten zeigen soll und das "schlechte" vergessen hat.


bei euch scheint das "schlechte" verhalten zur zeit dem kind einfach mehr belohnung zu bieten. also liegt der trick darin, kind aufzuzeigen, dass das erwünschte verhalten wesentlich belohnungsreicher ist :-)

LG

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@muddelkuddel

Antwort von Wunderkind1980 am 23.04.2012, 20:35 Uhr

Ich danke Dir sehr für die aufschlussreiche Antwort.
Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und aus Angst was falsch zu machen sucht man sich dann so Sachen;-)

Danke

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Re: Belohnungssystem... ist wie Tiere dressieren

Antwort von kirshinka am 23.04.2012, 23:03 Uhr

ich halte von einem Belohnungssystem mit Strafen durch Sachen die sie gern hat streichen rein gar nix!

Ich halte das für unterirdisch und achtungslos!

Kinder lernen durch Vorbild und Verständnis - was natürlich nicht heisst, dass Du sie alles machen lassen musst.

Mach Deine eigenen Grenzen deutlich - sag ihr genau was du von ihr willst. Nimm sie ernst und für voll - dann brauchst du auch kein Belohnungssystem.

Jesper Juhl kann ich da nur empfehlen - Dein kompetentes Kind und Nein aus Liebe
Und Naomi Aldort - raising our children raising ourselves (oder so ähnlich).

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Re: Belohnungssystem... ist wie Tiere dressieren

Antwort von DK-Ursel am 24.04.2012, 8:55 Uhr

Guten Morgen!

Gestern abend war ich zu müde für eine Antwort, und jetzt hat mir Kirshinka schon viel vorweggenommen bzw. erspart.
Danke!

Hier wird, gerade, aber nicht nur, z.B. ADHS-Kindern die anerkennende Pädagogik empfohlen und angewendet.
D.h. Du mußt DICH aus der Negativschiene, in die jeder irgendwann mal gerät (und dann zum Meckerer und Nögler mutiert) raushieven und wieder positiv denken und schauen.
Sprich:
Versuch mal, Deinem Kind vor jedem Tadel etwas Positives zu sagen.

Ich erinnere michan ein Fallbeispiel, wo man als Mutter wirklich denkt: Was soll da noch positiv sein?
Kind fragt, ob Freund besuchen darf (mit Schulbus incl. umsteigen hinfahren).
Nein, sagte der Vater.
Kind fährt trotzdem, abends kommt alles raus, weil Kind nicht zum Abendessen erscheint und bei Anruf auf Mobil erklärt, es sei beim Freund, aber nun komme es ja nicht zurück - abends fahren da keine Busse mehr.
So - was ist da nun positiv?
Die Elternseele kocht natürilch erstnmal --- gut, daß es eine Pause gibt, weil man ja erst an den Ort des Kindes kommen muß.
Durchatmen, nachdenken.

Immerhin ist doch z.B. die Selbständigkeit des Kindes positiv, es hat selbst einen Busplan gelesen und sich pünktlich dran gehalten.
ABER:
Ja, dann kommt natürlich, was nicht so gut war:
Gegen deutliche Ansagen handeln, nicht Bescheid sagen wo man ist etc.

Das ist natürlich ein Extrembeispiel, aber die werden zum Lernen eben nützlich herangezogen.
Wieviel leichter ist es doch, sowas bei nicht aufgeräumten Sachen, bei Widerspruch, bei anderem zu finden.

Merke:
Jeder, Du, ich, Kind, nimmt eher einen Tadel, Verweis entgegen, wenn er/sie/es gleichzeitg auch ein Lob bekommt, Anerkennung.
Kinder wollen nicht nur niedergemacht werden - und genau das tun wir ja, wenn sie dauernd darauf stoßen was sie nicht oder noch nicht richtig machen, nicht oder nciht können etc.
Wie klein undhäßlich fühlt man sich denn da?
Wie sehr muß man dann versuchen, sich zu wehren - und eben auch mit falschen Mitteln.

Kinder - gerade noch in dem Alter wie Deines - wollen uns selten wirklich ärgern; sie sehen sich sich nach unserer Liebe und Anerkennung --- und es wurde schon gesagt, daß es die notfalls auch auf die negative Schiene sucht.
Aber wieviel mehr Zugang, wieviel schöner und besser auch für das Selbstbewußtsein deines Kindes, dsein Selbstwertgefühl, wäre es doch, wenn die Aufmerksamkeit positiv wäre.

Und da das natürlich nicht immer geht, immerhin können Kinder ja wirklich vieles NOCH nicht, ist es wichtig, die psotivien Dinge hervorzuheben.
Anerkennende Pädagogik, heißt das hier.

Jesper Juul ist einer derer, die ich sehr gern empfehle, gerade heute morgen auch noch anderswo, weil er Menschenratgeber schreibt.
Er zeigt, wie Menschen - also auch Eltern und Kinder - miteinander umgehen sollten.

ich war immer ein Gegener von solchenBelohnungssystemen, sie wirken nur sehr begrenzt, man hat als mutter auch viel Streß, es gerecht anzuwenden und es setzt falsche Schwerpunkte.
Dein Kind soll doch auch später "gute", "richtige" Dinge tun, weil sie sich für Dein Kidn richtig anfühlen - und nicht, weil irgendwo ein Smiley, eine Belohnung oder ine Präsent lauern, oder???

Gruß Ursel, DK

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Danke- für die Antworten--- NUR

Antwort von Wunderkind1980 am 24.04.2012, 15:02 Uhr

wie soll das in der Schule funktionieren.
Die Lehrerin selbst hat mit den Smileys im Hausaufgabenheft angefangen.

Dort hab ich es leider nicht in der Hand.

Ich sehe es als durchaus positiv das sie mir durch ihr Verhalten ja auch zeigt das sie selbstbewusst ist- war sie lange Zeit nicht.

Werde mir Jesper Juul auf jeden Fall mal zu Gemüte führen;-)

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Re: Danke- für die Antworten--- NUR

Antwort von DK-Ursel am 25.04.2012, 7:38 Uhr

Hej nochmal!

Ob eine Lehrerin Smilies oder Noten vergibt, ist ja letztendilch egal und nicht Dein Ding.
Du bist keine Lehrerin, Du bist MUTTER, und deshalb kannst und solltest Du auch anders vorgehen.
Im Umgang mit Deinem Mann, Deiner Familie, Deinen Freunden gibt es ja auch keinen Smiley oder Punkt, wen nDu etwas Nettes tust und Abstriche,wenn Du was tust, was den anderen nicht paßt.
Da wird Di doch anders klar gemacht, daß die eine Aktion jetzt prima und die andere nicht so gut war.

Welchen (normalen) Umgang mitienander willst Du pflegen und Deinem Kind vermitteln?

Wire gesagt, Du hast eine ganz andere Rolle und Aufgabe für Dein Kind als eine Pädagogin. Ihr aolltet zwar uzsammenarbeiten, aber Du mußt nicht alles 1:1 übernehmen, was die Lehrerin macht.
Ihr seid ja auch in einer ganz anderen Funktion und Umgebung.

Gruß Ursel, DK

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@DK-Ursel

Antwort von Wunderkind1980 am 25.04.2012, 8:37 Uhr

Stimmt- so betrachtet ist dies wirklich klar.

Ich danke Dir

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