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Geschrieben von Nellyray am 30.11.2011, 18:04 Uhr

Großeltern-Kind-Verhältnis und Erwartungen des Vaters

Guten Abend zusammen! Ich bräuchte mal Rat und Hilfe. Mein Sohn, fast 5, ist ein ziemliches Mamakind - allerdings finde ich, dass das nun schon sehr nachgelassen hat. Er ist es gewöhnt regelmäßig bei den Großeltern (Eltern meines Mannes) zu sein, weil ich wieder mit Arbeiten anfing, als er abgestillt war (so etwa mit einem Jahr). Da war er oft am Wochenende mal einen Tag dort, auch sonst gingen sie mal nachmittags mit ihm auf den Spielplatz oder machten Wochenendausflüge. Allerdings sind die beiden sehr aktiv und auch oft selber unterwegs, im Urlaub, außerdem beide berufstätig. Es konnten also auch mal ein paar Wochen vergehen ohne dass sie was mit ihm unternahmen. Gerade in der Babyzeit musste ich mir von meinem Mann viele Vorwürfe anhören weil sie das Kind zu selten allein bei sich hatten, dabei habe ich ihn da noch gestillt und sie haben auch beide Vollzeit gearbeitet. Genauso machten wir oft was mit ihnen aus, Baden gehen oder so, und sie mussten kurzfristig absagen. Das habe ich ihnen nie übel genommen, es waren immer gute Gründe, aber natürlich wollte ich dann nicht die Schuld bekommen, wenn sie den Kleinen zu selten sehen.

Nun ist es auch heute noch oft so, dass unser Sohn sich in den ersten paar Minuten bei Oma und Opa sehr zurückhaltend benimmt und regelrecht fremdelt. Dann taut er auf und spielt auch ganz ungezwungen mit ihnen, es ist auch nicht jedes Mal so, sondern hängt von seiner Tagesform ab. Meinem Mann ist das aber ein absoluter Dorn im Auge. Letzte Woche schauten wir abends kurz vorbei weil mein Schwiegervater Geburtstag hatte - unser Sohn hatte gerade eine fette Erkältung hinter sich gebracht und war noch nicht ganz fit, außerdem war es schon Abend und er sowieso müde. Er hätte gratulieren sollen und wollte nicht, und hängte sich erstmal eine Weile an mich, wollte wieder heim, etc. Nach etwa einer halben Stunde ging es dann aber und der Abend wurde noch sehr nett. Meine Schwiegereltern sagten auch nicht viel dazu (früher haben sie ihn immer gleich beim Reinkommen total bestürmt, lassen das aber heute), doch in meinem Mann brodelte es, das hat man deutlich gemerkt.

Es gab immer wieder Diskussionen, weil unser Sohn angeblich viel lieber zu meinen Eltern fährt und mein Mann deshalb Szenen macht. Meine Eltern wohnen auf einem großen Grundstück mit viel Garten, meine Neffen wohnen gleich nebenan, und natürlich fährt er da gerne hin, aber das heißt ja nicht, dass er seine anderen Großeltern nicht mag. Bei beiden Großelternpaaren bleibt er am liebsten, wenn Mama oder Papa auch dabei sind - wir sind ja auch beide berufstätig und er bis nachmittag in der Kita, also, viel hat er auch nicht von uns. Teilweise bekommt mein Mann manches gar nicht richtig mit und urteilt aber trotzdem, ist beleidigt weil er mitbekommt unser Sohn fragt, ob wir zu meinen Eltern fahren können und so. Einen Sonntag, er war beim Fußball, luden seine Eltern den Kleinen auf einen Ausflug ein. Er hätte auch mitgehen wollen, aber durch ein Missverständnis brachen sie viel früher auf als ausgemacht, und da waren wir noch nicht fertig (sie sind da auch oft etwas verplant). Für meinen Mann war klar, dass Sohnemann nicht hatte mit wollen, und er machte eine Riesenszene nach dem Motto, er würde schon sehen was er davon hat und so weiter.

Heute nun brachte ich nach der Arbeit das Kind aus der Kita mit (mein Mann hatte frei), und draußen wurde mit einem Kran Weihnachtsschmuck in eine Tanne gehängt... da stand er vor dem Fenster und drückte sich die Nase platt. Mein Mann wollte genau in dem Moment von ihm wissen, was sie heute in der Kita gemacht hätten und fuhr total aus der Haut, als O. nicht antwortete. Als ich sagte, er wäre gerade dabei, den Kran zu beobachten, motzte er mich noch an, ich solle ihn nicht immer verteidigen, er müsse kommunikativer werden (sonst stört es immer wenn der Kleine zu viel quasselt), es sei nicht normal wie er sich bei seinen Großeltern verhalten habe, wie das werden soll wenn er 18 ist, und so weiter und so fort... also kam nun eine Woche nach dem Großeltern-Besuch die Reaktion meines Mannes, denn genau das war es, was ihn ankotzte.

Im Prinzip ist jeden Tag etwas anderes, was meinen Mann an unserem Kind stört. Vor allem sind das zum Teil Sachen, die man von einem kleinen Kind einfach noch nicht erwarten kann. Vielleicht spürt er auch den Druck, den sein Vater verströmt, weil er bei Oma und Opa einen guten Eindruck machen soll??? Zum Teil wirft mein Mann ihm auch Dinge vor, die der Kleine von ihm selber vorgelebt bekommt - wie oft stellt man meinem Mann eine Frage (Kind oder ich), und es kommt keine Antwort, nach nochmal nachfragen aber ein genervtes "JAAAAA!" Ein Kind, das in etwas Interessantes vertieft ist, frage ich doch nicht nach der Kita, das kann ich doch in einem entspannten Moment machen? Mein Mann war da total uneinsichtig, es hätte ihn glaube ich sowieso alles gestört.

Findet Ihr das Kind-Großeltern-Verhältnis normal? Ist es okay wenn ein Fünfjähriger zu Beginn bei Oma und Opa zurückhaltend ist, vor allem wenn er vielleicht noch krank ist? Bei meinen Eltern ist er oft zu Beginn genauso, aber dort ist eben ein absolutes Kinderparadies, während meine Schwiegereltern in einer eher schicken Stadtwohnung leben - es ist doch gut wenn er beide Welten kennen lernt, aber man darf doch nicht erwarten, dass er sich dann dort überall genau gleich verhält. Mein Mann unterstellt, dass er bei mir und meinen Eltern alles darf (was nicht stimmt) und deshalb lieber dort ist. Es ist auch sehr unschön wie er oft in seinem Beisein über ihn spricht - der ist doch nicht normal! Das ist so ein Weichei! Der ist der totale Jammerlappen! Es wird dann zum Teil wirklich bösartig, wenn er sich so ärgert, und ich finde die Gründe eben so nichtig.

 
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