Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Jorinde17 am 31.01.2020, 13:51 Uhr

Ich denke, es gibt sogar drei Faktoren...

Ich würde sagen, es gibt sogar drei Pole: die genetische Veranlagung, die Erziehung und die Beziehung der Eltern untereinander. All das kann das Verhalten eines Kindes sehr beeinflussen. Und vermutlich weiß niemand genau, welcher Pol bei welchem Kind überwiegt.

Es ist ja außerdem ein Unterschied, ob ein Kind nur altklug, besserwisserisch und uneinsichtig ist, was sicher auch eine Charakterfrage, also genetisch bedingt sein kann. Oder ob es zum Beispiel wirklich verhaltensauffällig ist. Aus meiner berufl. Erfahrung kann ich sagen: Bei sehr aggressiven Kindern, die außerstande sind, sich an Regeln zu halten oder extrem beleidigend werden (unter der Gürtellinie), stecken eigentlich immer häusliche Probleme dahinter. Selbst bei lieben Eltern, bei denen ich auf den ersten Blick gesagt hätte, da ist alles paletti, traf dies zu.

Oft habe ich z. B. erst später (von einem der Elternteile) erfahren, dass es Gewalt des Vaters gegenüber der Mutter gab, oder dass einer von beiden eine Affäre hatte und der andere deshalb litt, oder dass der Vater im Fall einer Trennung Drohungen ausgestoßen hat („Ich nehme dir das Kind weg!“), die das Kind sehr erschreckt haben. Solche Dinge kann man von außen nicht sehen, null. Man glaubt, man könne instinktiv sehen, was in einer Ehe los ist, aber man kann sich hier total vertun.

Jedenfalls bin ich sicher, dass auch Kinder mit anstrengendem Verhalten tolle Eltern haben, das sehe ich an Euren Postings und Beispielen. Ich würde dieses Verhalten der Kinder auch nicht als gestört ansehen, auch wenn es sicher fordernd ist. Bei echten Verhaltensauffälligkeiten aber gibt es immer einen äußeren Grund, kein Kind ist freiwillig verhaltensgestört.

Was den Jungen aus dem Ausgangsposting angeht: Dass die Eltern sympathisch sind, heißt nicht, dass sie ihm ausreichend Grenzen setzen. Auch sehr liebe Eltern lassen ihrem Nachwuchs manchmal aus falsch verstandener Toleranz und Entspanntheit zuviel durchgehen, ich habe Freunde, bei denen das auch so ist. Man tut den Kindern damit aber nicht wirklich einen Gefallen, weil sie immer wieder anecken und wenig Sympathie wecken.

Unhöflichkeit ist auch kein Ausdruck einer starken, unabhängigen Persönlichkeit, sondern eher im Gegenteil: von Unsicherheit und Geltungsbedürfnis. Und da könnte man seinem Kind sicher doch ein wenig helfen.

LG

 
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