Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Milchmädchen23 am 07.08.2019, 18:17 Uhr

Ich weiß nicht weiter

Ich hoffe ich schreibe so das man es versteht.
Mein Großer (3,5) ist eigentlich ein lieber Kerl. Bis März war er bei der Tagesmutter, seit April im Kindergarten von 8-12. Ich bringe ihn hin und hole ihn ab. Es gibt dann Mittagessen. Meistens fängt es da an. Er spielt mit essen rum, trödelt, steht vom Tisch an etc. ICh habe schon mit ihm gegessen und auch ihn allein gelassen- das Ergebniss war das gleiche. Wenn er sein Verhalten am Tisch nicht ändert, nehm ich ihm das essen weg.
Den Nachmittag gestalten wir entweder mit rausgehen oder spielen, lesen, TV etc. Aber kaum ist er zuhause dreht er völlig auf, er ist laut,energiegeladen etc. Verbringen wir den Tag drin benimmt er sich total daneben, solange bis ich ihn in sein Zimmer bringe wo er sich abreagieren soll. Er schreit und tobt, was manchmal schon lange dauern kann. Ich versuche ihm zu erklären warum ich das mache-ich weiß nicht ob er mir zuhört.
Seit Juni ist noch ein Baby da. Er wurde von anfang an miteinbezogen unddarf auch jetzt mithelfen.
Ich mache viel mit dem großen, aber soll er mal alleine spielen, will er nicht. Er provoziert, ist laut, Bin ich mit ihm draußen, ist alles gut, aber ich kann nicht immer raus.
Manchmal weiß ich nicht weiter.
MAche ich zuviel mit ihm? Reagiere ich falsch?

 
15 Antworten:

Re: Ich weiß nicht weiter

Antwort von Perspektiven am 07.08.2019, 20:00 Uhr

Hallo Milchmädchen23,

herzlich willkommen hier im Forum.

Was mir zum Verhalten Deines Großen einfällt, könnte die Änderung in den Beziehungen durch die Umstellung Tagesmutter und Kindergarten einmal und zum anderen durch das 2. Kind. Er ist kein Einzelkind mehr.
Für Ihn läuft vieles noch unbewusst ab.

Du wirst das sicherlich überprüfen, wenn du ihn besonders beobachtest.

Ich wünsche Dir zunächst viel Erfolg.

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Re: Ich weiß nicht weiter

Antwort von Monroe am 07.08.2019, 20:16 Uhr

Ich glaube, du hast den Blick für ihn verloren. Er ist noch klein und hat im Moment echt viel wegzustecken.
Im Kiga ist er noch nicht so lange, großer Bruder ist er geworden und hat zudem eine Mama, die wahnsinnig viel von ihm verlangt.
Auch Kiga-Alltag (ja, auch "nur" 4 Stunden) sind anstrengend für die Kinder.
Meine waren danach auch zu nicht viel zu gebrauchen. Essen lief auch nicht immer glatt.
Danach brauchten sie ein Nickerchen oder wenigstens eine Runde kuscheln auf der Couch.
TV pusht die Kinder eher hoch. Davon wird er also überhaupt nicht ruhiger und dreht hinterher auf. Das ist ziemlich normal.
Auch die große Bruder Sache ist für ihn noch total neu und er sieht das Geschwisterchen nicht als Bereicherung,sondern als Bedrohung.
Statt ihn dauernd zu Strafen,nimm ihn doch einfach Mal in den Arm.
Er muß sich beim Essen nicht beeilen, vielleicht möchte er dir beim Mittagessen auch einfach nur mitteilen,was er im Kiga erlebt hat als dauernd ermahnt zu werden, was er tun soll, sein Essen weggenommen bekommen oder allein gelassen wird.
Ein Kind in dem Alter kann nix damit anfangen, wenn es zur Strafe für Fehlverhalten ins Zimmer geschickt wird.
Aus deinem Text lese ich,dass du viel zu streng und zu wenig liebevoll ihm gegenüber bist.
Mit Strafen erreichst du nichts, mit Liebe und Verständnis sowie Zuhören und seine wahren Gefühle hinter dem, was er tut, erkennen aber viel viel mehr.
Es ist im Moment stressig mit Baby und Kleinkind. Das glaube ich dir. Diese Situation hatte ich bereits 2mal. Und ich musste mich auch immer wieder selbst zusammennehmen und mir bewusst machen, dass auch die Großen noch klein sind und ihre Mama brauchen.
Weniger Regeln, mehr Liebe. Das ist mein Rat an dich

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Re: Ich weiß nicht weiter

Antwort von pauline-maus am 07.08.2019, 21:19 Uhr

Also wenn ich Feierabend habe, mache ich meist eine halbe Stunde fitness oder trinke einen Kaffee ,je nach Schicht.
Heißt, ich fahre erst mal runter, bis es weitergeht.
Kinder können das natürlich nicht so wie wir, aher drehen sie nach ihrem"Arbeitstag" meist etwas frei.

Hat meine Tochter damals ebenso gemacht und ich habe sie erst mal toben lassen .natürlich durfte nichts zerstört oder jemand verletzt werden. Meisten war sie einfach zickig und wollte eben immer was anderes , als es die Situation hergab.
So what ,ich hab es stoisch ertragen.
Nach einer Stunde war der Spuk vorbei und sie haendelbar.
Nimmst du ihm diese Art des zu hause ankommens , kann er diesen Stress eben nicht kompensieren und er bleibt uebelaunig.

Daher habt ihr kein tiefergreifendes psychologisches Problem , sondern es ist normaler Alltag , wie bei vielen andern auch.

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Re: Ich weiß nicht weiter

Antwort von DK-Ursel am 07.08.2019, 21:20 Uhr

Hej!

Ich schließe mich beiden Vorredner an.
Perspektiven bringt kur zauf den Punkt, wieviel Dein "Großer" gerade zu verkratfen hat.
Monroe sbeschreibt, wie sich das auf ihn auswirkt - udn sein Verhaltend ann wieder auf Dich, das wiederum auf ihn ... merkst Du?
Ein Teufelskreis!!!
Mach Dir bewußt, wie klein Dein "Großer" noch ist, auch wenn alle jetzt bewundernd vom großen Bruder sprechen:
Als Einzelkind wäre er noch umhegt, umsorgt und betüdelt.
In anderen Familien wäre im selben Alter das kleine Nesthäkchen und ältere Geschwister wären die Großen..
Als großer Bruder bei Euch soll er plötzlich nur noch funktionieren.
Dabei braucht er, ganz wie Monroe schreibt, Liebe, Liebe, Liebe - und Ihr beide viel Geduld.

Versuch doch mal, was mit geholfen hat,als es bei uns viel später nur noch in der Negativschleife im Kreis ging und ich fast schon auf das nächste Unheil wartete: Naja, typisch, mußte ja so kommen, kannst du denn nicht mal, geht gar nichts, ...
Da half mir das Bewußtmachen anerkennender Pädagogik, d.h. ganz pragmatisch:
Bevor Du excplodierst, tadelst oder sogar strafst:
Such erstmal was Positives.
Doch, doch, das gibt es in allem, manchmal sehr abstrus, aber es geht.

Die Suche verhindert die Sofortexplosion, Ihr beide kommt runter.
Und etwas Positives suchen und finden nimmt den Fokus vom Negativen, der Kleine merkt: Holla, ich kann doch was!
Und du merkst das auch!!!
Die Stimmung wird leichter, positiver.

Du kommst runter - und kannst vielleicht nach der positiven Sache auch das ansprechen, was nicht gelang -wenn es denn WIRKLICH nötig ist.
Denn so ein kleiner großer Bruder hat gerade so viele neue Regeln zu lernen, vor allem auch im KIGA - das überfordert ihn, das kann er sich nicht merken.
I
Sag - statt zu schimpfen, lieber was Postives (toll, daß du..., ) und schieb evtl. nach: aber jetzt sollten wir lieber ... komm, das machen wir zusammen.
Oder so in dieser Richtung.

laß ihn ankommen, im KIGA, das ist harte Arbeit für kinder.
Bei Euch als nicht mehr Einzelkind, sondern "großer Bruder".

Das geht nicht von heute auf morgen - Du merkst ja an Dir: Deine Rolel als mehrkindmutter ist auch noch ausbaufähig.
Ihr lernt beide - mit Geduld und Liebe!

Alles GUte - Ursel, DK

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Re: Ich weiß nicht weiter

Antwort von Perspektiven am 08.08.2019, 7:26 Uhr

Ich empfehle Dir zusätzlich:
https://www.rund-ums-baby.de/gruppen/einfuehlsames-beobachten
Schau mal rein, wenn Du eine ruhige Minute hast.

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Re: Ich weiß nicht weiter

Antwort von Mutti69 am 08.08.2019, 8:00 Uhr

Ich finde, Monroe beschreibt es sehr plastisch. Das Kind muss wirklich viel an Veränderungen wegstecken, dazu kommt das Alter, da sind Kinder ohnehin sehr im Aufbruch (vom Kleinkind -> zum Vorschulkind, nicht mehr klein -> noch nicht groß).

Zum einen würde ich dir raten, inne zu halten und dich immer wieder auch auf die Situation des Kindes einzulassen und damit nicht zu viel von ihm zu erwarten.

Einen zweiten Punkt sehe ich darin, dass das Kind ein Mittagstief hat und das nicht kompensieren kann.
Hier würde ich das Mittagessen überdenken und ggf. auf eine leichtere (Kohlehydrat ärmere, zuckerfreie) Kost umsteigen und dann eine Ruhepause etablieren.
Eine Kuschelrunde im abgedunkelten Wohnzimmer, Kerze auf den Tisch und du könntest vorlesen. Hier halte ich eine Regelmäßigkeit für den Schlüssel zum Erfolg, auch für die Gestaltung des weiteren Nachmittages. Versuche einen verlässlichen Takt vorzugeben.

Kindergarten - leichtes Essen - Vorlesen - (Minimum) 1 Std. Rausgehen (ein entweder Raus oder Drinnen sollte es eigentlich nicht geben, außer bei Krankheit) - Zwischenmahlzeit - Spielzeit/Bastelzeit - Abendessen - Abendrituale...

Zum allein Spielen: versuche mal auf (jahreszeitliches) Basteln (mit Naturmaterialien?) umzusteigen. Etwas vorgeben, dann ausklinken um das Baby versorgen und wieder dazustoßen (kommt ja nur Wickel in Betracht, alles andere kann man ja mitlaufen lassen).

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Re: Kurze Frage - was macht Papa?

Antwort von cube am 08.08.2019, 8:23 Uhr

Was ist mit dem Vater? In wie weit beschäftigt er sich mit eurem "Großen" (der ja auch noch klein ist!). Kümmert sich also exklusiv um ihn. Oder nimmt dir das Baby ab, damit du mal nur Zeit für den Großen hast?

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Re: Kurze Frage - was macht Papa?

Antwort von Milchmädchen23 am 08.08.2019, 21:05 Uhr

Mein Mann ist selbständig, sofern er zuhause ist kümmert er sich meistens um den Großen. Das tut dem ganz gut

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Re: Ich weiß nicht weiter

Antwort von Milchmädchen23 am 08.08.2019, 21:13 Uhr

Ich glaub ich muss einfach mal beschreiben was ich so alles mache bzw. wie.
Wenn er vom KIGA kommt, gibt es essen: ich frage ihn was er will und gestalte das Essen was er gern will. Entweder wir essen gemeinsam oder er isst alleine.
Anschließend haben wir schon versucht zu kuscheln, da wurde nach 5min. das bett oder Sofa alas Trampolin benutzt oder Purzelbäume gemacht. Schlafen mit mir gestaltet sich genauso. Fern schauen ist die erste Zeit entspannt bis er dann auf Sofa und Co rumspringt, laut wird, durch die Gegend läuft. Raus gehen und sich bewegen, da funktioniert alles gut. Er ist wissbegiereig, interessiert.
Zum Abendessen wird er gefragt was er möchte . ich mache es, die letzten Tage lässt er es stehen, geht ohne Essen ins Bett.
Wir räumen gemeinsam Zimmer auf, ziehen uns um, waschen. Danach lesen wir ein Buch gemeinsam und dann bringe ich ihn ins Bett. Süßigkeiten gibt es kaum.

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Re: Ich weiß nicht weiter

Antwort von pauline-maus am 08.08.2019, 21:39 Uhr

Das ist, was ich meine.
Er hat gar keine Gelegenheit ,runterzufahren, da gleich Programm ansteht.
Dazu zählt auch das Essen
Wenn ich heimkomme, wäre das schlimmste , mich würde jemand gleich mit Aktionen ueberfallen.
Lass ihn durch die Wohnung toben , lass ihn sich auf den Boden legen und rumrobben, lass ihn singen , pfeifen ...was weiss ich aber lass ihn einfach mal nur "sein"

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@AP

Antwort von Monroe am 09.08.2019, 9:28 Uhr

Da schließe ich mich Pauline an. Auch den Heimweg kann man bspw zu Fuß erledigen, um für ein bisschen "runterkommen" zu sorgen.
Dass er vom Fernsehen überdreht wird, laut ist und rumspringt, ist Standart.
Bei meinen ist es immer lustig, wenn sie fernsehen.
Die Zeit ist begrenzt und ich schalte stur aus, wenn die vereinbarte Zeit um ist. Sie sitzen brav und leise auf der Couch, solange die Glotze läuft, kaum ist sie aus, ist es als ob ein Schalter umgelegt ist. Mein Sohn brüllt dann gleich erstmal und die anderen beiden rennen Rum oder jumpen auf der Couch.

Was mir in deiner Beschreibung fehlt, wann spielst du mit deinem Sohn? Wann ist die Zeit, in der ihreinfach das tut, was ER möchte?
Lass ihn doch auf dem Bett hüpfen. Davon geht es bestimmt nicht kaputt. Lass ihn aus Decken und Kissen ein Polster auf dem Boden bauen, in das er reinspringen kann. Jubel ihm zu, mit Baby auf dem Arm oder dem Schoß. Fläschchen geben oder stillen kann man nebenbei.
Es kann auch auf deinem Arm schlafen. Es ist noch so winzig und kann sich an alles gewöhnen. Mein jüngstes Kind schlief bis etwa einem Jahr nur auf meinem Arm ein. Um uns herum war immer ziemlich viel Lautstärke und Gewusel. Bei 2 größeren Kindern könnte ich das auch kaum verhindern und die wollten und mussten eben auch beschäftigt werden und bräuchten mich.
Kind klein hat das alles nichts ausgemacht. Es ist alles Gewohnheitssache.
Der beste Tipp, den ich je bekommen habe, war der, das Baby an die Familie anpassen zu lassen, nicht andersrum.
Die Großen nehmen mehr Schäden durch "sei leise,das Baby schläft/ich kann jetzt nicht spielen, das Baby muß gefüttert oder ins Bett gebracht werden" als es das Baby tut, wenn es überall dabei ist.
Es nimmt gar keinen Schäden davon, es wird sich sehr wohl mit dieser Rolle fühlen, weil es genau da ist, wo es sein möchte: mitten unter euch.

Lass deinen Großen so sein, wie er ist und wie er sein möchte. Schenke ihm Aufmerksamkeit. Und das nicht erst dann, wenn er etwas tut, was er nicht tun soll. Sondern immer und sooft es geht. Positive Aufmerksamkeit. Love ihn, erkenne seine Leistungen an.

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Re: @AP

Antwort von Milchmädchen23 am 09.08.2019, 11:58 Uhr

Wir gehen zu Fuß hin und zu Fuß zurück, sind ca 25min.
Warum sollte der große auf meinen arm schlafen? Mit fast 20kg mir zu schwer.
Gemeinsam Zeit verbringen tun wir kurz vorm Abendessen da er da noch am aufnahmefähigsten ist.

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Re: @AP

Antwort von Monroe am 09.08.2019, 13:02 Uhr

Ich meinte das Baby kann auf deinem Arm schlafen.
Wie sieht der Rest des Tages zwischen Mittag und Abendessen aus?

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LOBE IHN sollte es heißen. Ich liebe Autokorrektur...owt

Antwort von Monroe am 09.08.2019, 13:04 Uhr

...

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Re: @AP

Antwort von Milchmädchen23 am 09.08.2019, 14:12 Uhr

Meistens gegen wir raus( Spielplatz, laufen, laufrad etc).weil für kuscheln, lesen, spielen er keine Ruhe hat. Er wirkt überdreht nach dem kiga.
Je später der nachmittag desto leichter kann ich mit ihm spielen oder lesen

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