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Geschrieben von Leewja am 08.08.2008, 8:49 Uhr

Nachdenkliches zum Trockenwerden

...ohne dass ich schon selbst betroffen wäre, mein Sohn ist ja gerade 1 geworden.
Aber ich hab hier schon viel mitgelesen und finde eigentlich den Ansatz, zu warten, bis das Kind aufs Klo will, gut.
Aber (denn natürlich muss es ein Aber geben): In unsererm Bekanntenkreis gibt es ein Paar mit zwei Kindern, der Sohn ist gerade 4 geworden und er hatte bis vor 2 Monaten noch Tag und Nacht Windeln an. Nicht schlimm, werdet ihr sagen. Nur: er wusste haargenau, was eine Toilette ist und er konnte auch schon seit Monaten seine Schließmuskeln kontrollieren - so perfekt, dass er, wenn die Eltern ihn denn doch mal in einem Anfall von "Jetzt muss es mal klappen) auf die Toilette gesetzt haben, er so lange aufgehalten hat, und zwar beides, bis er die Windel wieder um hatte, um dann mit Grinsen im Gesicht reinzuk....!
Er sagte dazu Dinge wie: ich bin noch nicht trocken! oder Ich werde trocken, wenn Maria auch trocken wird (kleine Schwester). Wusste also haargenau, worum es geht und was das ganze soll.
Nun, die Eltern wollten nicht zwingen, keinen Druck aufbauen usw. (ich finde, sie haben das schon sehr geduldig hinbekommen...). Aber jetzt wurde es doch zuviel. Sie haben sich von einer Bekannten, die Erziehungshelferin ist, beraten lassen. Die qualifizierte das ganze in dem Alter und mit der "Ausscheidungskontrolle" als Machtspielchen, nach dem Motte:"Ha, hierbei dürfen Mama und Papa mir nix vorschreiben!" und empfahl, einfach mal einen Tag die Windeln morgens dran und erst abends wieder abzumachen, egal, was drin ist. Hat einige Tage und Überwindung ("Das arme Kind") gedauert, dann haben sie es probiert. Am 1. Tag war es ihm scheinbar egal, am 2. konnte er nicht mit Oma und Opa einen Ausflug machen, weil sie ihn mit der vollgesch.... Windel nicht mitnehmen wollten und diese ja eben erst abends gewechselt wurde - und seitdem ist er von heut auf morgen windelfrei, tag und nachts und ohne Gemaule oder Probleme. Er sagt Bescheid, zuhause und im Kindergarten und ist immer noch fröhlich und lustig und redselig....

Nun wüsste ich gerne mal eure Meinung dazu - hättet ihr einfach weiter gewartet? und bis wann?Was, wenn es ihm bis zum Schuleintritt egal gewesen wäre, dauernd Windeln zu tragen? Glaubt ihr, dass diese Erziehungsmethode schädlich war?
Interessiert mich wirklich, denn ich finde schon, dass es Grenzen gibt, was das Windeln tragen angeht, und zwar, wenn eben die Kontrolle und das Wissen da sind.
Wobei ich finde, wenn Kinder in der Drogerie sagen "Mama, wir müssen noch Pampers für mich kaufen, die sind fast alle", dann kann es auch sagen "Mama, ich muss mal".
Was meint Ihr?
Danke und gruß, Jana

 
18 Antworten:

Re: Nachdenkliches zum Trockenwerden

Antwort von magistra am 08.08.2008, 9:49 Uhr

mir ist es zu krass, was da gelaufen ist, ist aber natürlich nur meine eigene meinung (und ich weiß auch nicht, ob meine geduld halten würde, wenn mein sohn mit fast 5 noch windeln hätte, meine kleine hat das ganz gut hinbekommen).
warum haben sie ihn denn nicht einfach ohne windel herumlaufen lassen? hat er dann alles eingenässt?
naja, so aus der ferne kann man das eh nie beurteilen, aber mir gefällt die methode überhaupt nicht, da es auch was mit demütigung zu tun hat, und davon halte ich in erziehungsfragen gar nichts.

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Re: Nachdenkliches zum Trockenwerden

Antwort von MM am 08.08.2008, 10:24 Uhr

Hallo,
ich gebe jetzt auch mal meinen "Senf" dazu ab (hatte vor kurzem im Kleinkindforum ein ähnliches POsting):

Mein Eindruck insgesamt ist, dass es in Dtl übertrieben dogmatisch gesehen wird mit dem "Kein Druck aufbauen" und dass aus diesem Thema ein merkwürdiges Tabu gemacht wird, so dass man das Kind nicht mal fragen darf, ob es mal muss... :-/¨

Dass man die natürliche Reife abwarten sollte, ist richtig. Diese Empfehlung ist aber v.a. eine Reaktion auf das früher praktizierte Extrem, Babys auf den Topf zu setzen, kaum dass sie sitzen konnten, also mit nicht mal einem Jahr. Dem haben Wissenschaftler dann später entgegengesetzt, dass die entsprechende Reife und Kontrolle von Blas bzw. Darm erst cca. ab 1einhalb - 2 Jahren einsetzt und es vorher keinen Sinn macht zu "üben".
Aber ab diesem Zeitpunkt spricht m.E. nichts dagegen!

In einem anderen Posting schrieb kürzlich jemand, es sei ganz gut, wenn die Kids sich rechtzeitig "an den Topf gewöhnen". Das hört sich vllt. komisch an, aber ich denke in gewissem Sinne ist da was dran! Zumindest entspricht es acuh meiner/unserer Erfahrung. Wobei ich es übertrieben finde (und es wie gesagt laut Studien auch nix bringt), ein Kind mit noch nicht mal nem Jahr drauf zu setzen, wenn sie grad mal sitzen können! DAS ist überholt - ABER das andere Extrem (hier weit verbreitet) finde ich nun auch nicht das Wahre, also dass jedes Fördern, Anregen usw. schon als "Zwang" gesehen wird und man meint, das Kind bekäme gleich ein Trauma...

Unsere beiden Jungs haben jeweils mit nicht ganz anderthalb Jahren erstmals das Töpfchen ausprobiert, und zwar zum Kackamachen. Habe es ihnen vorgeschlagen und sie draufgesetzt, und zwar zu der Tageszeit, wo das Kacka meistens kam. Es hat bald geklappt (bzw. beim Kleinen war es so, dass er gleich aufs Klo mit Aufsatz wollte, der Grosse ging anfangs aufn Topf und erst später aufs Klo), und es schien ihnen angenehmer zu sein als in die Windel! Ist doch auch klar - im Klo kann mans gleich runterspülen statt es in die Windel zu drücken, dann drinzusitzen und sich dann langwierig säubern lassen zu müssen! Diese Erfahrung war also letzendlich angenehm für beide Seiten - ab nicht ganz anderhalb Jahren praktisch keine Kacka-Windeln zu haben :-)!

Natürlich konnten sie da noch nicht gleich zuverlässig Bescheid geben, dass sie müssen - aber sie gewöhnten sich schon dran, es so zu machen, und entwickelten dann allmählich auch das Gespür, zu merken WANN es kommt, und Bescheid zu sagen (wobei es eh sehr regelmässig war). Aber DASS man es da rein macht, war da schon Gewohnheit, so dass es nicht mehr in Frage gestellt wurde und wir später nicht in Situationen - wie hier oft beschrieben - kamen, ein dreijähriges Kind überzeugen zu müssen, nicht mehr in die Windel zu kacken... Das wird ja mit zunehmendem Alter auch oft zum Machtspielchen, finde ich.

Mit Pipi probierten wir es jeweils ab cca. zwei Jahren - und das klappt(e) auch ganz gut - erst zu Hause ohne Windel, dann auch draussen. Auf jeden Fall verfügten sie da schon über die Klo-/Topf-Erfahrung und hatten es schnell raus.

Ich finde, man sollte den Kindern diese Erfahrung ermöglichen. Wie kann man der Vorstellung anhängen, das Kind würde automatisch einfach eines Tages sagen, dass es ohne Windel auskommt und dies dann auch gleich in die Praxis umsetzen - wenn es doch aber keine Vorstellung hat, was das heisst und wie das eigentlich ist?!

Natürlich mag es solche Fälle geben - ebenso wie es Kinder gibt, die ohne Üben auf einen Schlag Fahrradfahren oder Schwimmen können. Aber das ist doch eher die Ausnahme und nicht die Regel!
Der Normalfall ist doch, dass man es ausprobieren und üben muss wie andere Sachen auch, und dass zwischen Nichtkönnen und Können ein Prozess liegt. Und bei diesem Übungsprozess sollte man sein Kind meiner Meinung nach aktiv unterstützen, statt nur passiv abzuwarten...

Ja, ja ich weiss, der Vergleich mit dem Laufenlernen etc.... Aber auch dazu schafft man dem Kind doch i.d.R. Bedingungen, die dem Laufenlernen förderlich sind - zumindest viel Platz, sicheren Raum, wo es die ersten Schritte probieren kann, dazu wohl auch ermunternde Worte der Eltern, vielleicht eine Hand, an der es sich festhalten kann wenn es will...usw. Wohl kaum wird man es im Laufstall sitzen /stehen lassen und kommentarlos abwarten, bis es von sich aus klar sagt/signalisiert, dass es da raus und laufen will, und das auch gleich kann!
Irgendwann wird es das wohl tun, aber bestimmt viel später als ein Kind, das schon weiss, wie es sich anfühlt, Raum um sich zu haben ohne Gitter, diesen Raum zu erkunden, auch mal hinzufallen und wieder aufzustehen, sich von den Eltern ermuntern zu lassen...

Und analog - mit der Windel ist das ja im Prinzip auch so ähnlich wie der Laufstall (im übertragenen Sinne natürlich). Es spürt damit nicht richtig wann es muss, die Erfahrung wie es auch anders gehen kann fehlt ihm, es weiss nicht wie es sich anfühlt ohne Windel und auch wenn mal was danebengeht (zunächst eher häufig dann weniger)... Ich finde, mit dieser passiven Haltung der Eltern zieht sich das Ganze unnötig lange hin und ist für beide Seiten (Eltern und Kind) allmählich nicht mehr angenehm. (Grosse Kinder lassen sich ja meist auch ungern wickeln, auch insofern ist es oft unangenehm für beide Seiten...)
Aber dieselben Eltern fangen dann zum Teil schon früh an mit Englisch im KiGa usw., da haben sie auf einmal kein Problem (über-)aktiv zu sein beim Fördern der Kinder. Mir kommt das vor wie "verkehrte Welt", kann mir nicht helfen... :-/

Naja, soll natürlich jede/r machen wie er/sie meint - aber für mich/uns ist das einfach nichts, wir fahren gut mit der "aktiveren Schiene" :-)!
Ach ja, diese ist hier in Tschechien (und soviel ich weiss, auch anderen Ländern) übrigens verbreiteter als in Deutschland.

Gruss, M.

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Re: Nachdenkliches zum Trockenwerden

Antwort von Mareike25 am 08.08.2008, 10:24 Uhr

Schließe mich Magrista voll an.

Lg Mareike

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@magistra

Antwort von Leewja am 08.08.2008, 10:33 Uhr

Naja, ohne Windeln hat er direkt in die Hosen gekackt, das fand die Mutter dann doch ´n Tacken zu eklig...so KiGa-Kind-Stuhl ist ja auch schon eklig...

Und im Kindergarten hätten die das eben auch nicht mitgemacht.
Die beiden "wir-wechseln-die-Windel-erst-abends-Tage"waren mit den Erzieherinnen abgesprochen.

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P.S. Zur Drogeriesituation: Ja, ich denke...

Antwort von MM am 08.08.2008, 10:33 Uhr

... das könnte das Kind durchaus sagen!
Und die Mutter könnte sagen "Du bist doch schon so gross, Pampers brauchen wir für Dich dich nicht mehr kaufen (oder nur noch für nachts), stattdessen kaufen wir lieber was anderes Schönes zum Spielen - such Dir was aus", oder so in der Art. Auch so könnte ein Fördern/Motivieren des Kindes in dieser Hinsciht aussehen...!
Gruss, M.

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industrielle interessen

Antwort von mama.frosch am 08.08.2008, 11:05 Uhr

ich finde auch, dass hier das trockenwerdthema von vielen zu tüddelig betrachtet wird. in vielen anderen ländern sind die kinder eher trocken, einfach weil die kinder mehr nackt bzw. draußen rumlaufen und dadurch die kontrolle schneller lernen. natürlich sollte man kein einjähriges kind auf den topf zwingen, aber die gängige haltung, dass bis 6 jahre windel tragen noch zur normalen reifung zählt halte ich für deutlilch übertrieben.

wer verdient denn daran,, dass es windeln bis fast ins schulalter gibt, dazu noch höschenwindeln und trallala? das ist ein massiver wirtschaftlicher faktor, da stehen wirtschaftliche interessen dahinter, nicht unbedingt reale bedürfnisse und das kindeswohl. bedürfnisse kann man auch schaffen...
ebenso, wie kinder generationen ohne spezielle "kindermilch" von milupa und dergleichen gesund und munter herangewachsen sind.

nein, die wirtschaft spielt definitiv mit den pflege- und "ich will nur das beste für mein kind"- bedürfnissen von eltern; speziell müttern.

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"hier" = deutschland ot

Antwort von mama.frosch am 08.08.2008, 11:05 Uhr

d

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wegen demütigung

Antwort von Leewja am 08.08.2008, 14:32 Uhr

er hätte doch aber jederzeit sagen können, dass er auf die toilette muss...hat ihn doch keiner gezwungen, die windeln voll zu machen...

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Re: Nachdenkliches zum Trockenwerden

Antwort von magistra am 08.08.2008, 14:58 Uhr

ich habe bei meiner großen keineswegs darauf gewartet, dass sie sich irgendwann die windeln vom po reißt und jubiliert "ich bin trocken!". sie durfte immer mit aufs klo und in den wärmeren monaten haben wir sie auch mal ohne windeln rumlaufen lassen. eine weile wurde der topf überall hin mitgeschleppt etc.
ich bin keineswegs in irgendeiner richtung dogmatisch, aber ich finde es echt krass, ein kind den ganzen tag mit vollgesch... hose rumlaufen zu lassen (und auch im kiga!!!). und von wegen: er hätte es ja jederzeit sagen können...
also wenn das nicht demütigung ist, was dann?
*kopfschüttel*

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na, aber er hätte

Antwort von Leewja am 08.08.2008, 16:57 Uhr

doch sagen können, dass er aufs klo muss - das mein ich völlig ernst, er kann und konnte es ja merken, sagen und laaaaange absichtlich zurückhalten. dann wars doch seine eigene entscheidung, die windel vollzumachen - er war ja "gewarnt" worden. und ab dem 3. tag klappte es, ohne jeden unfall bisher -
aber ich wollte ja eure meinungen und dachte mir auch, das eben dieses argument kommt...ich weiß halt nicht, wie mans besser hätte machen können, denn die mutter fühlte sich auch allmählich "gedemütigt": sie musste die vollen windeln wechseln, obwohl sie genau wusste, dass das kind körperlich in der lage ist, aufs klo zu gehen...

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sorry,das ist für mich toilettenferbern....

Antwort von pittiplatsch80 am 08.08.2008, 17:46 Uhr

zum trocken sein braucht es nicht nur die körperliche,sondern auch die soziale reife. und wenn das kind etwas kompensieren möchte ("machtspiel"),dann ist doch die frage,wo es herkommt. kinder können sich ja nur verweigern zbsp beim essen oder beim toi-gang etc. andere "macht" in dem sinne haben sie ja nicht... vielleicht hat er gemerkt,dass es den eltern sehr wichtig ist oä? oder etwas anderes ist nicht io? kinder haben auch oft rückfälle,die man "gezwungen hat" trocken zu werden...nicht unbedingt sofort,manchmal jahre später.... das können dann auch "machtspiele" sein wie zbsp auf den teppich pullern etc.

glg pitti

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Re: Nachdenkliches zum Trockenwerden

Antwort von RR am 08.08.2008, 19:40 Uhr

Hallo
abgewartet hätte ich wohl auch nicht in dem Fall. Aber es hätte eine sanftere Methode auch getan: z. B. etwas an Belohnung versprechen wenn es klappt! Wenn es weiter nicht klappt - Pech gehabt. So hab ich meinen Sohn (4,5) schon mit 2,5 "rum gekriegt" die Tagwindeln abzulegen, später das im eig. Bett bzw. im eig. Zimmer schlafen "sanft durchgesetzt" (heute will er es gar nicht mehr anders ausser bei Gewitter. Und auch das Ausprobieren "mal alleine im Kiga bleiben" etc. ging auf diese Weise gaaaaaanz leicht. Und er war dann jedesmal selbst stolz es geschafft zu haben. Manchmal brauchts einen "Anreiz" um alte Gewohnheiten abzulegen.

viele Grüße

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Re: wegen demütigung

Antwort von miebop am 08.08.2008, 20:58 Uhr

genau in diesem hämischen abwarten sehe ich die demütigung (ohne dir, magistra, vorgreifen zu wollen).
hat sich mal jemand von den erwachsenen gefragt, woher diese "trotzhaltung" beim vierjähirigen kam? man kann doch auch mal nach den ursachen fragen, anstatt nur die symptome auszusitzen, bzw. in diesem fall aussitzen zu lassen.

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pitti, danke mit blumen für diesen beitrag! owt, aber lg

Antwort von miebop am 08.08.2008, 21:02 Uhr

owt (habsch do gschriebn)

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Bei einem Kind,

Antwort von Janeway am 09.08.2008, 8:56 Uhr

dass offensichtlich Kontrolle über die Blasen- und Darmfunktionen hat, würde ich im Normalfall auch erwarten, dass es auf Töpfchen oder Toilette macht.

Tut es dass nicht, würde ich mir erstmal überlgen, wie das kommt.
Wie hat dieses Machtspielchen begonnen?
Diese Anfälle von "Jetzt muss es doch mal klappen" - wie oft hatten die Eltern die denn?
Oder steckt da ein ganz anderes Problem dahinter?

Gesunde Kinder wollen doch groß und selbstständig werden!
Dass das -zumindest in deisem Berecih- bei diesem Kind nicht der Fall war, würde mir viel mehr zu denken geben als Windeln in dem Alter!

Die "Lösung" ist mir zu kurzsichtig. Bleibt abzuwarten, worauf das Problem sich jetzt umlagert.

Gruß J.

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Re: Nachdenkliches zum Trockenwerden

Antwort von kaempferin am 09.08.2008, 23:53 Uhr

Hallo Jana,

ganz ehrlich? - Auch wenn das einige wieder überhaupt nicht gut finden werden, aber ICH finde es SEHR, SEHR GUT(!), was die Bekannte deiner Bekannten geraten - und wie es deine Bekannten letztendlich mit ihrem Sohn gemacht haben! Normalerweise bin ich ja auch nicht für zwingen, aber manchmal müssen eben auch mal harte/härtere Methoden und die Holzhammermethode her!

Auf diese Idee, die Pampers mal den ganzen Tag - von morgens bis abends - dran zu lassen, wäre ich zwar auf die Schnelle nicht gekommen, aber ich hätte es GANZ GENAUSO gemacht, wenn diese Bekannte - und sogar ERZIEHUNGSHELFERIN(!) (und das ist sie dann ja wohl auch NICHT UMSONST und NICHT zum SPAß!) - mir geraten hätte! Und siehe da - wohl überhaupt nicht erfolglos, denn der Sohn deiner Bekannten hat es dann doch EINFÜRALLEMAL(!) gelernt und auch - AUF _ EINMAL(!) ganz schnell gerafft! Und es war auch mal eine ganz HEILSAME LEHRE für ihn, dass ihn Oma und Opa NICHT mit einer vollen Pampers zum Ausflug mitgenommen haben! Wie gesagt, ich hätte ganz genauso gehandelt - und wenn er dann bei mir gewesen wäre und ICH hätte mit ihm einen Ausflug (oder Spielplatz, Besuch seiner Freunde... etc... etc... etc... ) geplant gehabt, hätte ich auch gesagt, das ginge mit einer vollen Pampers nun EBEN NICHT(!) und er hätte schließlich die WAHL gehabt, auf die Toilette zu gehen... aber nein... SO NICHT! Und ich hätte das auch SO LANGE durchgezogen, BIS es der junge Mann kapiert hätte und BIS er auf die Toilette gegangen wäre - auch wenn es 1 Woche gedauert hätte und er auf SÄMTLICHE Annehmlichkeiten wie Spielplatz, Ausflug, Eis essen, Besuch der Freunde, Einladung der Freunde... etc... etc... etc... für längere Zeit hätte verzichten müssen - und nicht nur das, ich hätte ich dann auch noch gesagt, dass ALLE seine Freunde mit ihm nicht spielen wollen, wenn er eine volle Pampers hat! Wie gesagt... manchmal müssen (meiner Meinung nach) auch mal sehr harte Methoden und Konsequenzen her, wenn alles andere nicht mehr geht!

Muss aber dazu sagen, dass ich es ZUALLERERST AUCH mit Bestechung und Belohnung/en versucht hätte, aber wenn er DANN IMMER NOCH stur gewesen wäre, wäre es aus und vorbei und meine Geduld total zu Ende gewesen!
Und somit ist deine Frage auch gleich (mit)beantwortet: NEIN, ICH hätte mit Sicherheit NICHT gewartet, bis er von selber auf die Idee gekommen wäre, es doch mal mit der Toilette zu versuchen und BIS SCHULEINTRITT hätte ich mit Sicherheit NICHT gewartet - und AUCH NICHT bis 4!!! Ich finde 3,5 schon lange, aber mit 4?!?! Nein, das ist VOLLKOMMEN AUSGESCHLOSSEN!!! Und somit glaube ich auch NICHT(!!!), dass diese Erziehungsmethode schädlich war - ganz im Gegenteil - ich finde sie sogar sehr NÜTZLICH(!) - im Nachhinein!

Und übrigens kenne ich 2 Fälle, wo es ähnlich gehandhabt wurde - und ebenfalls mit Erfolg:
Das eine Mal erzählte mir eine Bekannte (und das ist schon ewig lange her; die Tochter deren Bekannten ist längst eine junge Frau), als ihre Bekannte mit ihrer damals zwischen 2 und 3 Jahre alten Tochter mal bei ihr war - und sie einmal in der Wohnung meiner Bekannten nach einem größeren Geschäft gewickelt hatte, meinte sie zu dem Mädel, dass sie sie ERST WIEDER besuchen dürfte, wenn sie auf die Toilette geht und nicht mehr gewickelt werden muss. OK, dazu muss ich sagen, dass ich mich das zum einen nicht getraut hätte, das zu sagen (denn das war/ist immer noch DEREN Tochter und nicht meine - und wenn es ihr nicht passt/gepasst hat, dass sie in IHRER Wohnung gewickelt wird, hätte sie sie halt erst mal und solange nicht mehr einladen dürfen, bis das Mädel halt auf die Toilette gegangen wäre - und zum anderen finde ich "das" zwischen 2 und 3 Jahren noch nicht "schlimm" und "tragisch"! Aber mit 4(!) Jahren muss man das längst gepackt haben und dieses Thema längst gegessen sein, finde ich!

Das andere Mal hat mir (m)eine frühere Arbeitskollegin erzählt, dass deren Nichte (heute bereits 15) auch EWIG LAAANGE nicht auf die Toilette ging und Pampers umhatte (ebenfalls bis 4 Jahre). Und da wurde dann halt auch mal die Holzhammermethode angewandt: Das Mädel ging z.B. sooo gerne ins Schwimmbad - und da wurde ihr halt auch mal ganz klipp und klar gesagt bzw. angedroht, dass ihre Tante sie NICHT mehr mit ins Schwimmbad nimmt, bevor sie auf die Toilette geht, denn sie hätte keine Lust mehr, ein sooo großes Mädel zu wickeln - GESCHWEIGE DENN im Schwimmbad, wo alle zugucken können! Und was soll ich sagen?! Auch da hat diese Holzhammermethode geholfen - und das Mädel ging VON DA AN auf die Toilette - und zwar komplett und für immer!

Wie gesagt, ich habe mich - diesbezüglich - als "böse"(???) geoutet, aber das ist meine Meinung - und davon gehe ich auch nicht ab! Ich finde nämlich schon, dass es das Grenzen gibt - und es handelt sich schließlich um ein 4(!)jähriges Kind - und nicht mehr um ein Baby oder um ein KLEINSTkind zwischen 1 und 2 und 3 Jahren! Und da ist es auch etwas völlig anderes, wenn das Kind nach dem Motto: "Nun verarsche ich Mami und Papi mal ein bisschen - ätsch!" handelt - und von daher sehe solch eine Aktion und Erziehungsmethode NICHT als elterliche/mütterliche Machtausübung, sondern als ganz normale und "gesunde" Konsequenz!

Und was die (ANGEBLICHE!) Demütigung des Kindes hierbei betrifft: Das ist ABSOLUTER QUATSCH, denn ist es denn für die MUTTER NICHT AUCH demütigend, ein sooo großes Kind noch tagein, tagaus und rund um die Uhr zu wickeln?!?! - Also für mich schon! Und von kann man nicht immer nur die "Eiteitei-Kuschel-Methode" anwenden und von wegen; das Kind ist "halt" noch nicht "soweit" und "halt" noch nicht "bereit" (was immer dieser moderne Quatsch auch heißen mag... ), greift in diesem Fall und in diesem Alter auch nicht mehr!

Und JA, GANZ KLAR meine und denke ich auch, dass Kinder, die in der Drogerie ihre Eltern "beauftragen" und daran "erinnern", Pampers (für sie selbst!) zu kaufen, sind längst alt genug, um zu sagen, dass sie müssen (und auch alt genug, um SELBER auf die Toilette zu gehen!).

Neenee, da lass dich mal bloß nicht von den "Pampers-so-laaange-wie-nur-möglich-Verfechter/innen" ins Bockshorn jagen! Und, wie gesagt, zu dieser Meinung stehe ich nach wie vor und daran wird sich auch nichts ändern!

Gruß M.

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Re: Nachdenkliches zum Trockenwerden/@MM

Antwort von kaempferin am 10.08.2008, 0:20 Uhr

Hallo,

also deinen Beitrag unterkritzle ich mal GANZ DICK und FETT!!!

Denn genauso denke ich nämlich auch; da werden die Kinder in 100 000 Aktivitäten in der Woche "gezwängt" wie PeKip, Ballett, musikalische Früherziehung, Kinderturnen, Fremdsprachen (im Kindergarten)... etc... etc... etc... all das "muss"/"sollte" das Kind schon so früh wie möglich können - nur die Pampers "darf" SO LAANGE WIE NUR MÖÖÖGLICH am Popo kleben bleiben! Und wie du schon sagst, beim Laufenlernen und Essenlernen und Co. wird dem Kind ja AUCH soz. "geholfen"; d.h. es bekommt einen Löffel in die Hand zum Üben, die Eltern fassen das Kind an beiden Händen und üben mit ihm laufen, lassen es (alleine) schaukeln, rutschen, klettern... etc... etc... etc... - aber andererseits "sollte" es dann nicht aufs Klo "dürfen"?!?! - Das ist doch echt verrückt und nicht mehr normal!!! Und mit der "verkehrten Welt" sprichst du mir vollkommen aus der Seele und nimmst mir die Worte aus dem Mund bzw. aus der Tastatur! - Denn HAARGENAU DAS habe ich nämlich, was DAS angelangt, auch schon sooo oft gedacht!!!

Dazu ist mir noch etwas eingefallen; ich habe in einem anderen Forum vor noch gar nicht langer Zeit gelesen, dass eine Mutter zu ihrem - ebenfalls 3,5jährigen Voll-Pampers-Träger gesagt hat, er bekäme das sooo sehr gewünschte und ersehnte Fahrrad ERST DANN, wenn er auf die Toilette ginge, denn ERST DANN wäre er groß und Fahrrad fahren wäre eben NUR etwas für Große und Große gingen aufs Klo und machen nicht mehr in die Pampers! Und siehe da - auch er war dann innerhalb kurzer Zeit komplett trocken UND sauber!
Und wieder eine andere Mutter hat das Fahrrad ihres - ebenfalls 3,5jährigen Voll-Pampers-Träger - weggeschlossen - mit der Begründung, es ginge nicht, dass man mit Pampers wie ein Großer mit dem Fahrrad durchs Gelände düst - und auch DAS hat geholfen!
Von daher - eine Hommage meinerseits an die Holzhammermethode!!!!


Meine Güte, jede "normale" Mutter ist doch FROH, wenn sie die Dinger irgendwann mal komplett los ist und sie nicht mehr anfassen - geschweige denn, ein noch sooo groooßes Kind wickeln muss! Oder?!?! Und ja, stimmt, so große Kinder lassen sich nicht mehr gerne wickeln - und genau deswegen und von daher kann man als Eltern ihm dies doch dann auch ersparen!!!


Zum Schluss mal eine andere Frage: Du schreibst, dass du in der CZ lebst; stammst du von dort (wenn ja, dann sprichst bzw. schreibst du aber super Deutsch!) oder dein Mann - und dich hat es von daher dorthin verschlagen? Und ja, was das Sauber- und Trockenwerden betrifft (wie du ja hier selbst sagst); da haben unsere Nachbarn im Osten doch einiges voraus!

Gruß M.

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Re: industrielle interessen

Antwort von kaempferin am 10.08.2008, 0:38 Uhr

Ja, DAS habe ich auch schon des öfteren beim Schlendern durch die Geschäfte und Drogeriemärkte festgestellt, dass es Pampers bis 25 kg oder so gibt und denke mir dabei, dass die doch NICHT (nur?) für behinderte Kinder sind/nicht nur für selbige sein KÖNNEN!? Und außerdem gibt es für Behinderte Pampers und Pflegematerial im Sanitärhaus, aber mit Sicherheit nicht in "normalen" Supermärkten und Drogeriemärkten.

Des Weiteren kenne ich auch KEIN EINZIGES Kind zwischen 2 und 3 Jahren, welches schon 25 kg wiegt - und selbst dann nicht, wenn Kinder in DIESEM Alter schon größer und schwerer/kräftiger als die "übrigen" Altersgenossen/innen sind. Aber 25 kg schon in DEM Alter?! - Nein, niemals nicht! Also SIND es de facto Pampers für DEUTLICH ÄLTERE Kinder und Pampers gibt es ja auch schon EWIG LANGE, aber Pampers für schon sooo große Kinder gab es FRÜHER mit Sicherheit noch nicht; also da bin ich mir ganz, ganz sicher! Und ganz klar möchte man Pampers heute nicht mehr missen und nicht mehr waschen müssen; ist insofern schon eine super tolle Erfindung, aber sooo dermaßen übertreiben bis ins Vorschulalter und Fast-Schulalter muss man es ja wirklich nicht nicht - und ich finde diesen Trend arg, arg "ungesund"!

Und GANZ KLAR verdient dabei die Pampersindustrie und von daher liegt es an den Müttern, diesen Quatsch NICHT mitzumachen - und das Kind halt VIEL, VIEL FRÜHER aufs Klo zu "schicken" - und nicht erst, wenn es bereits 25 kg wiegt!

Was meinst du denn mit Höschenwindeln? - Diese sog. "Easy-ups" für größere Kinder in der Sauber-und-Trockenwerd-Phase? Auch das ist OK und praktisch, aber dann auch bitte da nicht übertreiben und auch DIESE Dinger nicht zuuu lange "erlauben"!

Habe auch in einem anderen Forum gelesen, dass eine Kinderärztin sagt, dass es bis 6(!!!) Jahre "NORMAL"(??????????) wäre, wenn ein Kind Pampers braucht! Neeeneeeneee, da würde ich die Ärztin mal schön Ärztin sein und sie SCHWÄTZEN LASSEN - und schön mein Ding machen und das machen, was ICH für richtig halte - und ein/e 6jährige/r mit Pampers ist das sicher NICHT!

Zum Schluss noch eine Frage wegen tüddelig: Bist du Norddeutsche?

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von yuri06224 15.04.2008

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